Lesen = Freak? o.O

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  • lesen ist eine ganz normale freizeitbescheftigung. wenn du daran spaß hast, dann ist das doch ok. ich persönlich bin zwar nicht so die leseratte (xd), aber wenn leute lesen find ich das auf jedenfall besser, als leute die den ganzen tag nur vorm PC oder vor der konsole sitzen. schlimm würde ich das finden, wenn du mit lesen aufhören würdest, nur weil deine freunde das nicht als "normal" ansehen. Mach einfach weiter, so lange du spaß an der sache hast ;>

  • Ich bin zwar nicht der große Fan von Romanen oder Buchumsetzungen aus Filmen, aber ich hab selbst Freunde und bezeichne sie keinesfalls als Freaks, die jene Fans sind - und ich lese im Grunde selbst sehr gerne Bücher. Ich kenne auch Leute, die mich als 'Freak' bezeichneten, nur weil ich ein Buch kurz und zusammenfassend erwähnt hatte. Ähnlich nennen mich manche wegen meines großen Interesses an ein bestimmtes Fach 'Freak', aber das macht mir nichts aus. Lernen und nicht damit aufzuhören ist für mich eines der wichtigsten Dinge im Leben und den Begriff 'Freak' an sich nehme ich nicht so ernst. Meiner Meinung nach sollte das niemand tun.

    Einmal editiert, zuletzt von Phirone ()

  • Ein sehr interessantes Thema, das ich mal aus der Versenkung befreien möchte!


    Jemanden als "Freak" zu bezeichnen, weil er seinen Hobbys nachgeht, ich weiß ja nicht. Jeder Mensch hat doch Hobbys, und nur weil man vielleicht nicht die gleichen Interessen teilt, macht das jemand anderen ja nicht gleich zu einem "schlechteren" Menschen - denn ich gehe davon aus, dass das "Freak" in dieser Situation abwertend gemeint ist.


    Für mich ist Lesen etwas mehr als ein bloßes Hobby, ich würde fast soweit gehen und sagen, dass ich ohne Bücher nicht leben könnte. Klar nimmt das Lesen Zeit in Anspruch - aber tut das nicht jedes Hobby? Was genau unterscheidet Lesen nun vom Videospiele Spielen, Musizieren...? Es ist doch etwas Schönes, wenn man sich in etwas verlieren kann und dann für einen Moment der Alltag in den Hintergrund rückt, das kann doch sehr entspannend und wichtig für das eigene Wohlbefinden sein.


    Außerdem ist meiner Meinung nach auch völlig egal, ob es nun Bücher zu Spielen sind oder was ganz anderes. Im Gegenteil, die Vielfalt an Büchern, die es gibt, macht es doch erst richtig spannend. Bücher zu Spielen habe ich nur einige wenige gelesen, aber meiner Meinung nach gibt es keine großen Unterschiede, nur weil das Buch auf etwas basiert. Sind denn Leute, die Verfilmungen von Büchern schauen, dann auch "Freaks"?


    Für viele sind Leseratten stille, unheimliche Leute, die lieber alleine in ihrer dunklen Höhle (= Bett) sitzen und ein Buch nach dem anderen verschlingen. Ein Vorurteil, das auch auf viele andere Hobbys zutreffen mag (Stichwort Computerspiele). In meinem Freundeskreis finden sich so einige Leute, welche einen ähnlichen Lesegeschmack haben wie ich, und ich würde fast sagen, dass wir ohne das nicht annähernd so schnell ins Gespräch gekommen wären. Gut möglich, dass wir nach außen hin wie eine Horde Spinner wirken, wenn wir uns stundenlang über Bücher unterhalten, aber zumindest für uns ist das Lesen dann doch ein prima Thema, über das man sich mit anderen austauschen kann.


    Aufgrund meines Studiengangs, meiner Hobbys (Bücher, Videospiele...) und der Tatsache, dass ich mich manchmal stundenlang über Linguistik unterhalten könnte, wurde ich auch nicht selten als "Freak" bezeichnet, aber das macht mir nichts aus. Wenn es unter Freunden geschieht, so ist es ja meistens doch eher als Witz gemeint und daher nicht so schlimm. Außerdem kann man immer noch argumentieren, dass Lesen bildet - bei meinen Lieblingsgenres vielleicht nicht inhaltlich, dennoch denke ich, dass ich ohne das viele Lesen nicht halb so sicher in meiner Rechtschreibung und Grammatik wäre (und ich mache immer noch Fehler).

  • Ich denke mal, jemanden als "[...]-Freak" zu bezeichnen ist eher freundlich gemeint und eine Anerkennung, dass jemand von einem Thema eben sehr begeistert ist und außergewöhnlich viel Ahnung davon hat. Das ist dem Ersteller des Threads jetzt, 12 Jahre später, vermutlich keine
    Hilfe mehr, aber vielleicht heitert es ja kommende "Generationen" auf zu wissen, dass das Wort "Freak" - wenn auch in den meisten Fällen - nicht zwingend negativ belastet sein muss. :whistling:


    Sonst kann man zu diesem Thema noch sagen, dass es in den letzten Jahren ja einen ziemlichen Wandel gab
    - Bücher zu lesen, oder Videospiele zu spielen oder am Computer zu arbeiten (oder, oder, oder...) sind längst keine verpönten "Streberhobbies" mehr, sondern können unabhängig von Alter oder gesellschaftlichem Status fast jeden heutzutage begeistern.

  • Ich glaube, ob man wegen des Lesens von Büchern als Freak (im negativen Sinne) gesehen wird oder nicht, hängt ganz stark von der gesellschaftlichen Schicht ab, in der man sich bewegt.
    Gerade in akademischen Kreisen hat das Lesen immer zum guten Ton gehört und man wurde eher schräg angeguckt, wenn man sich nicht für Literatur interessiert hat (teilweise war ja schon "Schund-" aka Unterhaltungsliteratur verpönt). In den unteren Gesellschaftsschichten auf der anderen Seite wurde lesen häufig als Zeitverschwendung oder Anbiederung an höhere Kreise gesehen.


    Das hat sich im Laufe der Jahrzehnte natürlich stark verändert. Ich hab leider den soziologischen Fachbegriff vergessen (Wozu hab ich das gleich nochmal studiert?), aber man kann auf jeden Fall das Phänomen beobachten, dass Verhaltensweisen der oberen Gesellschaftsschichten über die Jahre in die unteren durchsickern - das gilt auch für die Anerkennung von lesen (Auch wenn ich die These wagen würde, dass lesen immer noch vor allem ein Hobby der Mittelschicht (und aufwärts) ist und sich die Art der konsumierten Literatur zwischen den Schichten stark unterscheidet (zumindest was den Durchschnitt angeht.).

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    Avatar-Artwork von mokke; Signatur-Artwork von Kamui Fujiwara (official artwork)

  • Der Meinung kann ich mich anschließen. Es kommt wohl immer auf die soziale Umgebung an, aber dass man heute noch als Freak bezeichnet wird, wenn man viel liest, wage ich stark zu bezweifeln. Gerade durch die ganze neue Technik, wurde Lesen wieder populärer gemacht. Siehe die ganzen E-Book-Reader. Bücher sind mittlerweile auch extrem einfach sehr billig zu haben. Bei Amazon kosten gebrauchte Exemplare nur wenige Euro, dabei ist es egal, an welchem Buch man interessiert ist. Alles in allem würde ich sage, Bücher sind aktuell so populär wie nie und die Technik wird diesen Trend in Zukunft weiterhin unterstützen.

  • Ich denke mal, jemanden als "[...]-Freak" zu bezeichnen ist eher freundlich gemeint und eine Anerkennung, dass jemand von einem Thema eben sehr begeistert ist und außergewöhnlich viel Ahnung davon hat.

    Das auf jeden Fall. Natürlich hängt es davon ab, wer jemanden nun als "Freak" bezeichnet und in welcher Intonation das geschieht. Wie in meinem Beitrag erwähnt, so kann das sehr häufig auch einfach als Spaß gemeint sein und hat damit keinen verletzenden Charakter. Was die Anerkennung angeht, so bin ich mir da noch unsicher (ich kann mir da andere Ausdrücke wie "Du liest aber viel!" oder "Er/sie kennt sich mit Büchern aus" besser vorstellen), aber das kann natürlich auch nur an meinem Umfeld liegen, in dem "Freak" entweder als Scherz oder als Neckerei gemeint ist (und selten eben als "Beleidigung"). Mit Anerkennung bringe ich eher Begriffe wie "Experte" in Verbindung.


    Natürlich ist das Lesen in gewissen Bereichen eher verbreitet, wie beispielsweise in dem von Labrynna angesprochenen akademischen Bereich; schließlich ist die Lektüre in den meisten Studiengängen ein wichtiger Bestandteil des Studiums. Außerhalb der Uni ist da natürlich die populäre Literatur, und die mittlerweile wirklich gigantische Auswahl, die man da hat, stellt sicher, dass für jeden etwas dabei ist.

    Auch wenn ich die These wagen würde, dass [...] sich die Art der konsumierten Literatur zwischen den Schichten stark unterscheidet

    Auch wenn mir das Wort "Schichten" nicht gefällt und ich mir anhand der konsumierten Literatur kein Urteil über Menschen erlaube, kann ich verstehen, was du meinst. Ich hatte am Anfang meines Studiums in einer Buchhandlung ausgeholfen, das war ungefähr zu dem Zeitpunkt, als Fifty Shades of Grey so populär war. Teilweise gingen da Hunderte von Exemplaren innerhalb weniger Stunden über die Theke und manchmal haben meine Kollegen schon gesagt, dass ein guter Teil der Kunden sicherlich seit der Schulzeit kein Buch mehr angerührt hatte. Demzufolge magst du mit deiner These durchaus recht haben - beziehungsweise es gibt Menschen, die sich anhand des Leseverhaltens von Menschen ein Bild über ebenjene Person machen. Das trifft sicherlich nicht auf alle zu (ich selbst zähle mich auch nicht dazu), aber die Tendenz ist da.

  • Ich wollte niemanden auf Grund der konsumierten Literatur einer bestimmten Schicht oder Bevölkerungsgruppe zuordnen - da hast du mich, glaub ich, falsch verstanden @Sylph.


    Ich meinte es eher andersherum: dass, rein statistisch gesehen, bestimmte Literaturarten unterschiedlich weite Verbreitung in den Gesellschafts-/Bildungsschichten haben.
    Damit wollte ich nicht sagen, dass jemand, bloß weil er Sachen wie "50 Shades of Grey" liest, automatisch der "Unterschicht" angehört. Aber ich würde vermuten, dass die Wahrscheinlichkeit derartige Literatur im Haushalt zu finden mit sinkendem Bildungsstand steigt.
    Womit jetzt aber nicht meine, dass jemand, der sowas liest, dumm oder ungebildet ist. Es hat manigfache Gründe, warum es, meiner Vermutung nach, so ist.

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    Avatar-Artwork von mokke; Signatur-Artwork von Kamui Fujiwara (official artwork)

    Einmal editiert, zuletzt von Labrynna ()

  • Die Grundsatzdiskussion, welche "Schicht" was liest und ob überhaupt ist doch eh murks. Heißt es nicht einfach "Lesen verbindet"? Es ist doch im Endeffekt egal, ob nun jemand Schiller, Stephen King oder den Arztroman vom Kiosk liest - hauptsache ist doch, dass die Menschen sich überhaupt die Ruhe antun, ein Buch in die Hand zu nehmen.


    Klar, vielleicht gibt es eben Leute, die sich einen populären Roman greifen, davor Bücher eher mit der Kneifzange angefasst haben, aber hey! Somit das Lesen für sich entdeckt haben, und darum geht es ja. Gerade die "Unterhaltungsliteratur" schlägt eben diese Brücke.

  • Von den ganzen Freizeitbeschäftigungen die man rund um Medien haben kann, würde ich Lesen am wenigsten als Freak oder Nerd bezeichnen.
    Lesen bildet und stockt den die eigene Sprache mit vielen Wörtern und Sätzen auf. Natürlich sind nicht alle Bücher gleich gehaltvoll, aber letzendlich geht es um die Unterhaltung und wenn man eben lieber liest als sich eine Serie anschaut, jedem das sein eigene..
    Ich selbst hab früher viel viel mehr gelesen als heute. Mein Interesse hat sich auch gar nicht so verschoben. Schon früher hab ich gerne Fantasy und wichtige Werke der Weltliteratur gelesen. Viel mehr widme ich mich immer den Dingen worauf ich derzeit am meisten Spaß habe und hier kommen Bücher in letzter Zeit etwas kurz.

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    I’m just watching a bad dream I never wake up from.


    - Spike Spiegel from Cowboy Bebop

  • Einen Bücherfreund "Freak" zu schimpfen, egal ob es sich um Filmnovellen oder sonstiges handelt, ist fatal und falsch - denn wenn nicht sie selbst, dann sind es genügend andere Menschen, die, weil sie ungern lesen, in unserer auf das allmächtige Prestige von Niveau und Bildung erpichten Gesellschaft früher oder später mit klammheimlicher Arroganz und sozialer Abwertung konfrontiert werden. (Ob sie darüber reflektieren oder nicht sei dahingestellt). Es ist in manchen Kreisen edler Literatenpriester und ihrer Götzen schon grausig genug, sich als Leser "scheinbar" trivialer Fantasyliteratur immer als realitätsverweigernden Eskapisten betiteln zu lassen, dabei entsprechend seine ganze Eigenwertigkeit vielfältigster Gedankenabenteuer im Augenblick als unwert zu wissen. Und selbst sei es Eskapismus - jeder Leser definiert seinen ganz eigenen Ästhetikbegriff, worin Klang und Gestalt der Information entsprechend ausgelegt einen facettenreichen Kosmos an Bildern und Gefühlen kreieren.


    Gerade, wenn man zum Beispiel Bücher zu Filmen oder Spielen liest - und dabei ist es vorerst egal, ob der Film auf dem Buch, oder das Buch auf dem Film basiert - die zusätzliche Kraft der eigenen Imagination macht eine Geschichte selbst dann spannender, war der Film an sich schon gut. Beiderlei Medienformate erlauben ein reizvolles Zusammenspiel, das die Geschichte intensivieren kann.


    Obwohl ich literarisch ein Nachzügler war (fing erst mit 13 an Romane/Taschenbücher zu lesen), so steigerte sich diese Form der Unterhaltung enorm, auch wenn ich mittlerweile nicht mehr so viel lese. Es gibt immer mal Phasen, da kann ich nicht, weil die Konzentration nicht will wie sie soll, auch ein evtl. Hang zum ständigen Überdenken vorangehender Thematiken/Erlebnisse - ja, das Abschweifen macht es schwierig. Der Körper benötigt die Ruhe lieber für den Schlaf. Denn ehe ich mich halbherzig auf ein neues Abenteuer einlasse und um flüssig lesen zu können, muss ich tief hinein gleiten können, das fiel mir damals leichter als heute. Nichtsdestotrotz macht Lesen immer noch gewaltigen Spaß!

  • Ehrlich gesagt habe ich noch niemals das Wort „Freak“ im Bezug auf Lesen gehört, sofern man nicht gerade Manga liest, was dann schon eher eine Nische zu sein scheint. Alles, was mir dazu (eher) einfällt, ist der Fakt, dass in manchen Medien der Bücherwurm so ein bisschen als schüchtern, zurückgezogen und introvertiert portraitiert wird – was aber dann wirklich fast nur in (kitschigen) Filmen der Fall ist.


    Eventuell bin ich in den falschen Kreisen, aber in meinem Umfeld lesen die meisten Leute auch wirklich viel und gerne. Bücher oder Gutscheine für Buchladen sind eine beliebte Geschenkidee und ein absolutes „Go to“.


    Vielleicht ist es unter manchen jüngeren Leuten nicht so beliebt wie andere Aktivitäten, aber als Bücherwurm; so habe ich das Gefühl; wird man nicht ausgegrenzt und vielleicht maximal als Leseratte oder der Gleichen bezeichnet. Lesen ist ja auch gesellschaftlich stark etabliert und selbst Hausfrauen, die Softerotika lesen *hust*50 Shades of Grey*hust* wurden irgendwie so hingenommen.


    Denke jedenfalls, dass das Lesen und Interesse für Bücher wirklich selten belächelt wird und man sich damit nicht in einen Bereich fällt, in dem man Ausgrenzung und Co. befürchten muss. Zumindest mehrheitlich – Ausnahmen gibt es immer irgendwo.


  • Bin ich (in der Hinsicht) ein Freak? o.O


    Ich finde es eigentlich schon traurig, dass man sich diese Frage stellen muss, weil man von anderen quasi dazu getrieben wird. Manche Hobbys sind bei anderen nicht so beliebt wie andere. Wenn du Fußball spielst, bist du quasi cool, aber wenn du schreibst, wirst du doof angeguckt. Und so ähnlich scheint es wohl auch manchmal mit dem Lesen zu sein. Manche verstehen nicht, dass es Leute gibt, die Spaß daran haben, sich mit einem Buch irgendwo hin zu setzen und dabei in andere Welten zu versinken.


    Mir ist es da auch völlig gleich, was du liest. Zwar teile ich deinen Büchergeschmack nicht, weil ich mit Star Wars nichts anfangen kann, aber nur weil du nicht das liest, was ich lesen würde, bist du ja noch lange kein Freak. Geschmäcker sind eben verschieden. Es wäre eh langweilig, wenn jeder dasselbe mögen würde. Und ob das jetzt einfach nur Romane, Comics, Mangas oder Sachen zu Büchern sind, ist da doch egal. Lesen ist ein Hobby wie jedes andere. Wenn du deshalb schief angesehen wirst, dann sind die Leute einfach nicht tolerant genug. Ihr Hobby finden sie doch auch gut und du magst es eben, Bücher zu bestimmten Filmen zu lesen. Und? Das bist halt du. Fertig. Lass dich von sowas nicht verunsichern oder dergleichen.

  • Nefiji

    Hat das Label Literatur hinzugefügt.