Gaststätte zum "prachtvollen Adler" [Hyrule-Stadt]

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Wir haben eine neue Forenkategorie eingeführt, das "Zelda-Spiel des Monats!" Hier könnt ihr mehr darüber erfahren. Den Anfang machen Zelda I und Zelda II - was haltet ihr von diesen legendären Abenteuern?
  • Norem sackte erschöpft auf einem der plumpen Holzstühle der neben Veit an dessen Tisch stand. Seine Kleidung klebte an seiner Haut und seine Haare waren feucht und strähnig. Während er die Taverne mit seiner Musik gefüllt hatte, hatte er nichts von der schwülen, stickigen Luft gemerkt die ihm nun den Atem raubte. Er fühlte sich ausgelaugt und sein Hals schmerzte. Dankbar nickte er dem Alten zu, als dieser ihm etwas zu trinken anbot. Er hoffte Veit würde es ihm nicht übel nehmen, dass er kein Wort sprach, doch im Moment wollte er seine ausgetrocknete Kehle nicht noch mehr strapazieren. Im Augenwinkel hatte Norem bemerkt, dass der grimmige Gorone gegangen war, wohl um zu tanzen und er konnte sich ein feines Grinsen nicht verkneifen, als er darüber nachdachte, wie ein lebender Stein seine Hüften zur nun aufschwellenden Tanzmusik bewegte. Leider war die Taverne inzwischen so brechend voll, dass er sogar den alle Köpfe überragenden Goronen aus den Augen verlor und seine Gedankenbilder nicht in der Realität bestätigen konnte.


    Gerade als Norem kurz die Augen schließen wollte fragte Veit ihn noch etwas. Der Junge benötigte einige Sekunden um die Worte des Alten zu ordnen, doch als sich deren Sinn entfalltete blickte Norem iritiert auf. Für ein paar Sekunden hatte er den Grund, weswegen er sich so eilig durch die Menschenmassen gekäpft hatte vollkommen vergessen. Er war zu erschöpft gewesen. Klar, er wollte den Goronen und Veit fragen, ob diese auch etwas von dem seltsamen Moment der vollkommenen Starre bemerkt hatten. "Es kann nicht der Brantwein gewesen sein Veit... Ich habe es auch erlebt! Ich bin doch nicht betrunken... oder? Das war... so seltsam! Alles war still! Für ein paar Momente... Nur du hast dich bewegt... und dieser Gorone da!.." Irgendwie kam Norem sich albern vor, während er diese Hirngespinste des Alten bejate. Vielleicht hatte die Musik ihn in einen ähnlichen Rauschzustand versetzt wie der Brantwein Veit. "Ich weiß nicht... Vielleicht war es doch nicht echt? Schon seltsam, dass der Steinmensch ausgerechnet jetzt verschwindet..."


    :P Danke an alle die mich gewählt haben für diesen unerwarteten Platz! :P

  • Als er nach einer ganzen Weile mit der Speise fertig war, machte er sich auf um zu zahlen. Zum Glück hatte er genug Geld mit, zu seinem Pech war es sein letztes Geld. Er wusste selbst das es in den Städten teurer war als in den Dörfern. Nachdem er ausgetrunken hatte machte er sich auf den Weg um sich weiter in der Stadt umzusehen, bis ihn wieder einfiel das er sich ja bei den Goronen erkundigen wollte. Also machte er halt und drehte sich um. Als er dann am Tisch stand wo sich einige Leute versammelt hatten, wurde er schon etwas wirr angestarrt. Doch nun bemerkte Shia das der Gorone sich nicht mehr am Tisch befand sondern, offenbar sich herunter zur einer größeren Fläche begeben hatte. Shia blickte etwas verwundert hinterher. Brauchte er mehr Platz damit er in Ruhe sitzen kann?
    Shia schluckte seine Spucke herunter und nahm sein Mut zusammen, denn langsam wurde es peinlich das er immer noch vor dem Tisch stand und nichts sagte. H...hheey wie geht es e..eeeuch so?

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  • "Was reden die kleinen Wichtel da?" Kurz hielt der stämmige Fels inne, hatte seine Hand kurz vor dem Tür Knauf der Taverne zum Stehen gebracht. Er schloss resignierend seine Augen, senkte seinen Kopf und bemerkte stark, wie der Alkohol versuchte ihn komplett einzunehmen, ihn in eine andere, verführerische Welt zu locken. Normalerweise hatte der Gorone kein Problem damit, die Reise anzutreten, für die man normalerweise kein Gepäck oder ähnliches brauchte. Normalerweise, hatte der stämmige Fels bereits ein Dauerticket ergattert, um nächtlich sowie täglich zu diesem besagten Ort zu reisen, wo Besinnung und Verstand, wo Logik und Zeitgefühl keine große Rolle spielten. Das darüber hinaus ärgerliche Erwachen war nur das wenig Schmerzhafte der Reise, wieder auf seinen Beinen zu stehen und den Kater mit der nächsten Wanderung zum Meeresboden der Sinne, mit Alkohol, wegzuschwemmen. Doch irgendwie fühlte der Gorone das etwas im Busch war. Er fühlte es, konnte sich nicht erklären warum sein Verstand sich so vehement dagegen wehrte die Taverne zu verlassen, doch eins hatte er in all den Jahren als Krieger gelernt, vertraue immer deinem Instinkt.


    Mürrisch und mit brummiger Miene stieß er angewidert die Luft aus seiner Nase, lockerte seine Hand aus der Luft und drehte sich mit wankendem Schritt um, rümpfte seine Nase und versuchte durch seine verschwommene Alkoholbrille den Tisch zu erblicken, der einfach nicht still stehen wollte, der sich unentwegt durch den Raum bewegte, wie ein Karussell, das nicht stoppen wollte, oder war es doch der Gorone, der sich schwer tat einfach nur gerade zu stehen und aufrecht zu halten?
    Irgendwie und ohne genau aufzupassen, hatte Margoron es geschafft einige Schritte nach vorne zu wanken nur um mit einem der Gäste zusammen zu stoßen. Er wuchtete seinen gewaltigen Schädel zur Seite, was sich später in der Konversation noch als Fehler erweisen sollte, und betrachtete einen wohl einzuschätzenden, 21 Jährigen jungen Hylianer. “Was gibt’s?!“ Brach er hervor und zerriss mit seinem Organ fast den halben Laden. Ja, da war es. Der beleidigende Zug, der nun als Rache den Goronen mit einem derartigen Schwindelgefühl bestrafte, sodass er sich mit einer Hand am Boden nach vorne gebeugt abstützen musste. Das war die Rache, dass Margoron nicht Folge leisten wollte, dass er sich dagegen entschied, den wunderbaren Ort namens „Rausch“, oder „Betrunkenheit“ , zu betreten.


    Alt und gebrechlich, ein unehrenhafter Anblick eines sich selbst enthaupteten Kriegers, kauerte keuchend auf der Tanzfläche und rang nach Luft. Besudelt von seiner eigenen Schande, schloss er seine Augen. “Ist es das was du wolltest? Ist es die Rache für mein Handeln?“ Er hievte sich hoch, konnte gerade noch so stehen, dann klatschte er sich ins Gesicht. “Verzeih. …“ Murmelte der Gorone dem Jungen zu, dann legte er eine Hand auf seine Schulter und schubste ihn weg.
    Sein Ziel war es nun an den Tisch zu gelangen, was er in wenigen Minuten auch schaffte. Kaum hatte er sich an die Tischkannte festgekrallt, schluckte er auf. Seine Finger und die Kraft die er investierte um sich festzuhalten, ließen das Holz aufsplittern und es bildeten sich Furchen. “Mir ist es egal. Ich will es eigentlich auch gar nicht wissen, aber was habt ihr getan?“ Er donnerte mit seiner Faust auf den Tisch, sodass das Geschirr klapperte, dann trat auch der junge Hylianer von vorhin an den Tisch, vorsichtig und mit Abstand halten zum Goronen, der jeden Moment davor stand den Verstand zu verlieren.

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  • Veit grinste den jungen Musikanten an, der nach getaner Arbeit erschöpft auf dem Stuhl plumpste und hastig trank. Jetzt musste der Kleine nach Veits Meinung nur noch lernen, ordentlich Alkohol in sich reinzuschütten, damit sich die Arbeit auch lohnte!


    Schließlich hatte Norem auf seine Frage geantwortet und der Alte legte den Kopf schief, nahm sein Kinn zwischen Daumen und Zeigefinger und murrte leise.
    "Nee, betrunken bist du bestimmt nicht. Wahnsinnig sind wir auch nicht. Keine Ahnung, was es war. Ich schätze, jetzt, wo alles wieder normal ist, spielt es auch keine große Rolle, oder? Wir können uns noch ewig wundern, aber dann verpassen wir diesen schönen Moment... ja... das ist Erfolg, Norem. Koste ihn aus, Junge!"
    Veit nickte kräftig zu seiner Aussage und ebenso kräftig war der Schluck, mit dem er den Branntwein wieder ein gutes Stück leerte. Manchmal stimmte es ihn traurig... konnte er denn ohne seinen Branntwein keinen Moment mehr richtig genießen? War er krank? Hatte der Krieg dauerthaft sein Opfer bei ihm gefordert? Es war wohl mehr, als die bloße kaputte Hüfte...


    Während Veit diesen Gedanken noch mit gerunzelter Stirn nachhing, wurde es wieder laut in der Taverne, was hieß, dass es noch viel lauter war, als es ohnehin schon sonst war, was an dem lauten Stimmorgan des Goronen lag. Veit kannte die Folgen des Alkohols und es dauerte nicht lange, bis er diesen einem anderen ansah. Aber der alte Krieger dachte sich nichts dabei. Jeder war selbst verantwortlich für sien Handeln, jeder musste tun, was er eben tat - ob es gut oder schlecht war, spielte dabei keine große Rolle. Mit müdem Blick beobachtete er den Goronen, der wohl auch einst ein Krieger gewesen, wie Kraft seiner Finger das Holz des Tisches zerbarst. Und was brachte die rohe Gewalt schon? Veit kannte die Goronen. Mit einigen hatte er in seiner Jugend Seite an Seite gekämpft, ein geselliges, freundliches Volk, was manchmal rau war. Aber er mochte sie wahrlich sehr. Wann und wo hatte dieser Gesell seine guten Eigenschaften nur hinter sich gelassen?


    Doch spätestens dann, wenn sich Veit bedroht fühlte oder jemand anderes bedroht zu sein schien, wäre er gnadenlos. Es gab für Veit keine Entschuldigung für rohe Gewalt und Zerstörung und er würde dem mit gleichen Taten entgegen treten, was immer dies auch für ihn selbst bedeutete.



    Dazu kam es allerdings nicht. Plötzlich wurde die Türe nach draußen brechend aufgestoßen. Aus den Angeln gerissen, stand plötzlich ein breiter, riesiger Schatten vor der gefüllten Taverne, die Türe flog krachend auf den Boden vor ihm, wobei es vom Boden her aufstaubte.



    "WO IST ER!?" erklang eine bebende, bedrohliche Stimme. Im Schatten der Nacht flatterte sein dünnes Haar wild am Hinterkopf auf. Was für eine finstere, furchteinflößende Gestalt er doch im Schatten abgab. Die Silhouette des Mannes mit der brachialen Stimme glich einem ganzen Berg von Mann, wie man ihn selten zu Gesicht sah. Man musste sein Antlitz nicht im Licht erkennen, um zu wissen, dass es gleich Ärger geben würde.
    "Wo ist er?" brummte die Gestalt nun leiser, trat in die Taverne ein, wobei durch seine lauten Schritte das Holz unter seinen Füßen knackend nackgab. Starre Augen gab das spärliche Licht der Taverne Preis und Maus und Mann war still und wie versteinert. Oh wahrlich, ein Berg von einem Mann war er! Mit einer primitiven Keule als Waffe, größer als die meisten selbst im Raum und vermutlich auch schwerer als der Durchschnitts-Hylianer. Hinter ihm standen noch zwei Handlanger, lange nicht so brachial und angsteinflößend wie er selbst, doch noch immer kräftig und stark, einzeln mit Schwertern bewaffnet.


    Man hätte eine Feder hören können, wie sie langsam zum Boden segelte. Der Kopf der Gestalt war beinahe kalt, doch die Haarbüschel am Hinterkopf wucherten wild und ungepflegt. Die wohl mehrmals gebrochene Nase war kantig und groß, der Mund schief und von einer Narbe durchzogen, die Augen starr und irre, so schien es. Ein unberechenbarer Mann, der mit einem Streich wohl mehrere Menschen erschlagen konnte, wenn er denn wollte. Nur vereinzelte, primitive Felle von selbst erlegten wilden Tieren bedeckten das Nötigste an seinem Körper, der Rest war von stolzen Narben, Tätowierungen und Muskeln durchzogen. Und mancher kannte diesen Namenlosen wohl auch, er war schon fast so etwas wie eine Legende und ein Kinderschreck. "Knochenbrecher" wurde er auch genannt, aber sein wahrer Name kannten wohl nur die älteren Semester.
    Wieder ein gewaltiger Schritt, unter dem Mann auch einen Kopf eines Hylianers hätte zerbrechen können. Die Besucher der Taverne machten gleichauf einen Schritt zurück, drängten aneinander und es würde nicht lange dauern, da würde die gesamte Gaststätte wohl dem Chaos und der Hysterie verfallen.
    Die Augen des Fremden glitten suchend durch den Raum...


    Veit biss sich leicht auf seine Lippen. Es war nicht Angst, die er verspürte. Angst zu verspüren war etwas, dass er im Krieg verloren hatte. Er verspürte eher Resignation und Ärger. Veit kannte diesen Mann vom Hören und Sagen, er kannte dieses Gesicht aus älteren Zeiten, aber sie hatten nichts miteinander zu tun. Der Knochenbrecher war ein Mann, der wohl einst einen ähnlichen Weg einschlug, aber anderen Pfaden nachgegangen war, als der Krieg eine Wendung nahm. Was aber nur wollte er hier? Es war dem alteingesessenen Kämpfer ein Rätsel.

  • Nachdem Norem festgestellt hatte, dass Veit disem einen Augenblick bei Weitem nicht so viel Bedeutung zumaß, wie er selbst beruhigte er sich allmählich und beschloss die ganze Sache zu vergessen. Der Alte hatte Recht. Ein kurzer Moment hin oder her, das war unwichtig! Was wirklich zählte war das klimpernde Geld das Norem in der Tasche hatte und das Nachtlager, dass er sich und Veit damit bezahlen konnte. Obwohl Norem vollkommen erschöpft war fühlte er sich innerlich doch warm, fast heiß. Es war ihm, als könnte er singen. Nicht so singen, wie er es gerade für das Puplikum getan hatte. Nein, anders! Aus voller Kehle und falsch. Nicht für Andere, sondern für sich selbst. So musste sich ein Rausch anfühlen, beschloss Norem im Stillen und nippte an dem Becher der vor ihm stand. All das war neu für den Jungen. In Kakariko waren die Abende weniger ausgelassen. Alkohol floss auch in Stöhmen, doch der Gedanke an den nächsten Morgen ließ sich nicht vertreiben. In Kakariko gab es kaum jemanden, der sich keine Sorgen machen musste, um den nächsten Tag... Hier schien das anders zu sein! Langsam glitt Norem hinüber in eine dumpfe Müdigkeit. Eine solche Müdigkeit, in der es einem schwer fällt einzuschlafen. Er legte seinen Kopf auf die rauhe Oberfläche des Tisches und schloss die Augen. Erst in diesem Moment wurde er all der Geräusche gewahr, die um ihm herum zu hören waren. Irgendwo spielte mehr schlecht als recht Tanzmusik, aber sie war kaum zu vernehmen, weil sie von nahen und fernen Stimmen von Gästen überlagert wurde. Am Nebentisch beschwehrte sich ein nicht mehr nüchterner Kerl bei einer der Schankmaiden, dass sie den Krug nich voll gemacht hätte. Er hätte schließlich für einen vollen Humpen bezahlt. Daraufhin wuschelte diese ihm über den Kopf und antwortete, es wäre nicht ihr Problem, wenn er vor lauter Suff vergesse, dass er schon einen Schluck genommen habe. Irgendwo in einer anderen Ecke hörte er, wie sich zwei Männer über die Vorzüge einer ihm unbekannten Frau stritten. Doch das Gerede über "süßen Busen" und "feuchte Lusthölen" wurde ihm bald zu primitiv, so dass er sich auf andere Stimmen konzentrierte. Im fiel es nicht schwer einzelne Gespräche aus diesem Wirrwarr an Gerede herauszuhören. Das mag eine von Norems guten Eingeschaften sein, oder an seiner Müdigkeit liegen. Auch den Goronen hörte er wieder sprechen. Gena genommen stellte das nun kein Wunder da, denn dessen Stimme hallte so laut durch die Taverne, dass sie von jedem klar verstanden wurde. Der Gute schien wohl mehr als Einen über den Durst getrunken zu haben. Norem war es schon fast peinlich mitzubekommen, wie dieser sich mit allerletzter Kraft an seinen Tisch zurück setze und das, obwohl er den Steinmenschen garnicht kannte!


    Gerade als es Norem immer schwerer fiel sich auf die Gespräche zu konzentrieren, gerade als er das Gefühl hatte sein Kopf würde immer schwerer werden und immer tiefer in den Eichenholztisch einsinken, gerade als Norems Gedanken anfingen abzugleiten von abstrakten Begriffen, gerade dann wurde die Haustür der Taverne aufgerissen und ein kalter Luftzug traf den Jungen mit voller Wucht. Sein Körper zitterte und langsam stieg die Kälte durch seinen ganzen Körper. Außerdem war es plötzlich so still. Norem hatte sich so an das Gelärme gewöhnt, dass es ihm jetzt vorkam, als säße er mitten auf einem Friedhof. Anders hätte er sich diese Ruhe sonst nicht erklären können. Unwillig öffnete er die Augen und setzte sich auf. Er bemerkte, dass alle Gäste des Schankhauses zur Tür starrten, also tat Norem es ihnen gleich, doch bereute es gleich wieder, denn der Anblick ließ ihn mehr erschaudern als die Kälte die nun im Raum stand. In der Tür stand ein riesiger Mann. Noch ehe Norem sich einen Reim aus der ganzen Situation machen konnte fingen die Leute um ihn herum an zu tuscheln. Flüchtig vernahm er das Wort "...Knochenbrecher..." und da war auch Norem klar, wer dort in der Tür stand. Natürlich kannte er die Geschichten um den finsteren Knochenbrecher. Auch in Kakrariko wurden sie sich erzählt. Nachts, wenn ein helles Feuer brannte, man sich in Sicherheit fühlte und Lust auf ein wenig gruseln hatte wurden sie erzählt. Er solle so stark wie zehn Elefanten sein und seinen Namen habe er nicht von ungefähr. Er entführe kleine Kinder, um sie zu roh zu essen und seine Haut sei so stahlhart, dass die Fingernägel der Kinder, wenn sie sich versuchten zu wehren, noch nicht einmal einen Kratzer hinterließen. Seine Narben, die habe er auf ganz unterschiedliche Weise davon getragen, aber er habe es noch nicht einmal bemerkt, und so weiter und so fort. Tagsüber spielten die Kinder "Knochenbrecher und Mahlzeit", wobei einer den Knochenbrecher spielen und die Anderen sich von diesem nicht fangen lassen durften... Und genau dieser Knochenbrecher stand nun in der Tür der Taverne. Er musste es sein, bei genauerem Hinsehen bestand kein Zweifel!


    Norem war starr vor Schreck. Veit hingegen wirkte eher ärgerlich und verbissen. Einen kurzen Augenblick bemerkte Norem so etwas wie Erkennen in Veits Augen. Knochenbrecher stapfte nun durch die Tür. Gefolgt von zwei bärtigen, grimmig drein blickenden, muskelbepackten Gesellen, die hinter ihrem Anführer doch nur aussahen wie Witzfiguren. Norem bemerkte sie sogar erst in diesem Augenblick, so verschwanden sie hinter der Visage von Knochenbrecher. Irgendwie schafften die Tavernenbesucher für die Neuankömmlinge so eine Art Schneise zu bahnen und das, obwohl der Raum vorher schon vollkommen verstopft gewesen war. Sie drängten sich dicht an dicht und keiner wollte diesem Muskelpaket im Weg stehen. Dieser maschierte schnurstracks auf Jemanden zu... doch auf wen bloß?


    :P Danke an alle die mich gewählt haben für diesen unerwarteten Platz! :P

  • "Ach verdammt", dachte er, "so werd ich sie nie finden." Er nahm noch einen kräftigen Schluck aus seinem Krug. "Jetzt bin ich ein gesuchter Dieb, toll gemacht Boku! Und dann wenn es grade interessant wird musst du dich natürlich vom Todesberg stürzen." Chip bemerkte Bokus Ärger. Er kroch unter dem Hut hervor setzte sich auf Bokus Schulter und begann ein altes Lied aus dem Kokiri-Wald zu zwitschern. Boku standen die Tränen in den Augen. Er musste mit seinen Tränen ringen um nicht vor Verzweiflung aufzuheulen. Doch schließlich fasste er sich. "Wir suchen uns andere die uns helfen", sagte er entschlossen zu Chip. Dann hohlte er seine Flöte aus der Tasche und began darauf ein fröhliches Lied von Abenteuern und Heldenmut zu spielen. Den Text hatte er sogar noch im Kopf:
    Ein Jüngling, geleitet von der Göttin, wird Himmel und Erde verbinden und das Licht bringen...
    Er wird zwei Flügel zum Turm des Lichts führen...
    Ein Weg wird sich öffnen, das Echo des Liedes erschallen.
    Er schöpfte neuen Mut. "Mal sehen ob hier nicht jemand ist der mir weiterhelfen kann...", sagte er.


    Er gab es aber schnell auf und beschloss in die Steppe zu gehen


    >> Hylianische Steppe

    Ich sage dir, wir haben hier zwar nicht das Sagen, aber ich kann dir eine Menge sagen über die Leute die hier das Sagen haben. Was hab ich gesagt?

    Einmal editiert, zuletzt von Boku ()

  • Shi war sich seiner Sache nicht sicher doch er brauchte Gefährte um seine Reise antreten zu können. "Hallo, ich bin Shia und komme aus dem Dorf Kakariko. Es befinden sich nicht weit von hier. Sucht ihr zufällig einen weiteren Gefährten der sich im Umgang mit dem Schwert weiß? ... Ich weiß, es erscheint nicht sonderlich seriös und etwas aufdringlich doch ich bin zum ersten Mal hier in der Stadt und weiß nicht wo ich sonst suchen könnte."
    Während er sprach beobachte er gespannt die Reaktion seiner Gegenüber. Sie schienen nicht sonderlich beeindruckt und wie von einen kleinen Jungen belästigt.
    Ich sollte mir eher Gedanken darum machen wie ich an weitere Rubine komme. Immerhin sind meine ganzen Ersparnisse nun für das Essen weggegangen. Die Stadt ist teurer als ich dachte... Ich könnte mich auch für eine Weile hier niedersetzten und genug Geld zusammensparen.


    Ich blickte hinauf und betrachtete die Decke. Hier wurde saubere Arbeit geleistet.. Die Decke war mit einigen Gravuren bearbeitet worden was ihren Anblick verschönerte. Er setzte sich an den Tisch und wartete auf eine weitere Reaktion seiner Gegenüber...

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  • >>> Schloss Hyrule >>>


    Niemand schien die Königin oder ihre Begleiter erkannt zu haben. Die Straßen, in denen sie sich fortbewegt hatten, waren zwar dunkel und menschenleer, aber im Wirtshaus saßen ein paar komische Gestalten. Dies sah zwar nicht nach einem Ort aus, an den die Autorität der hiesigen Monarchie vorgedrungen ist, aber dennoch konnte es den ein oder anderen Geben, der sich für die Herrscherin seiner Stadt und ihrem Gefolge interessieren könnte. Der Wirt grinste Luto gierig und lüstern an, Tanea hoffte, dass seine Überredungskünste ihm nicht im Stich ließen und niemand Verdacht schöpfen würde. Zwar würden sie vor den Gästen nichts zu befürchten haben, aber jede Art von Aufmerksamkeit konnte letztlich dazu führen, dass die Attentäter die Spur wieder aufnehmen konnten. Luto drehte sich um, er hatte drei Schlüssel in der Hand und kam zur Gruppe zurück. Triumpfierend hielt er die Schlüssel hoch. {b[Hat er uns erkannt?[/b] fragte Sala und sie atmete erleichtert auf, als Luto den Kopf schüttelte. Er hat keinen Verdacht geschöpft. grinste er. Er schob die Hand um Tanes Hüfte und zog sie etwas grob zu ihm, aber sie ließ es geschehen und schaute ihn verführerisch an. In diesem Augenblick drehte sich Luto noch einmal zum Wirt um. Seine Augen waren zu kleinen Schlitzen geworden, wäre der Vollbart nicht, würde man sein breites Grinsen erkennen können.
    Ich gebe euch die Schlüssel dann oben sagte Luto noch knapp. Ob es ihm Sala oder die Königin übel nahmen, wenn er sie auf die selbe, saloppe Art und Weise an der Hüfte packte? Luto fürchtete sich viel weniger vor dem Zorn der Königin, den er so auf sich ziehen konnte, als viel mehr vor Taneas Wut, die er so heraufbeschwor. Während er, Arm in Arm mit Tanea, die Treppe nach oben ging, schwelgte er in Tagträumen. Wie es wohl wäre, mit Königin Zelda, Sala und Tanea ein Bett zu teilen? Sala und Tanea hatte er bereits in sehr knapper Kleidung gesehen, aber mochte die Königin ebenfalls so weibliche Rundungen aufweisen? Sie trug stets lange Kleider, die der Fantasie sehr viel Freiraum boten. Anhand ihrer weichen Gesichtszüge und ihrer recht schmalen Statur konnte sich Luto jedoch gut vorstellen, dass sich unter diesem langen Gewand ein höchst weiblicher Körper verbarg. Noch bevor er seine Gedanken vollenden konnte, bekam er von Tanea einen Klaps auf den Po. Nichts da sagte sie, ich kenne diesen Gesichtsausdruck.


    Die Gefährten gingen in den schumrig beleuchteten ersten Stock und suchten nach den Zimmern, zu denen sie die Schlüssel bekommen hatten. Sala teilte sich das erste Zimmer mit Zelda, während Luto in ein Zimmer mit Silex und Najwu teilte und Lucinda mit Tanea in ein Zimmer verschwand. Bevor sie sich trennten, gab Tanea Luto noch einen zärtlichen Kuss. Sie nahm den Schlüssel und ging mit Lucinda in ihr Zimmer. Die Holztür knarrte, als sie die Tür öffneten, vor ihnen lag ein karg ausgestatteter Raum mit nur einem Bett. Ich hoffe im Zimmer der Männer stehen mehr Betten bemerkte sie und fing an, sich vor Lucinda zu entkleiden, noch bevor diese die Tür schließen konnte. Sie schlüpfte unter die Decke und schaute zu Lucinda, die immer noch dastand, wie angewurzelt. Na, kommst du ins Bett? fragte sie, wie wenn es für sie selbstverständlich wäre, mit einer nackten Frau im selben Bett zu schlafen. Du kannst auch auf dem Boden schlafen neckte sie wenn es unangenehm für dich ist Fast provokant öffnete sie die Bettdecke und klopfte zweimal auf das Bettlaken neben sich, dabei entblößte sie ihren nackten Körper, ihre Haut braungebrannt in einem schönen Karamellton. Tanea lächelte. Nun?

    Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen

    #75: Me and the Boys



    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"

  • Als die drei ihr Zimmer betreten hatten, schloss Luto die Tür hinter ihnen und atmete tief durch.
    "Das wäre geschafft", wisperte er mit geschlossenen Augen. So stand er, mit dem Rücken gegen die hölzerne Tür gelehnt, fast eine Minute regungslos da und hörte zu, wie Waffen abgelegt wurden. Dann öffnete er die Augen. Seine Lider fühlten sich bleischwer an.
    "Wir haben nur zwei Betten", meinte Silex etwas verdrießlich. Luto folgte seinem Blick und sah die beiden Schlafstätten, die zwar schlicht, aber absolut ausreichend aussahen. Er seufzte ein wenig und stellte sich bereits auf eine Argumentation ein, wer am Boden schlafen würde. Doch dazu kam es gar nicht erst, denn Najwu, der neben dem kleinen Fenster stand und vorsichtig hinaus in die Schwärze der Nacht lugte, erhob das Wort.
    "Legt euch nur hin. Ich werde die Wache übernehmen für heute Nacht. Außerdem werde ich noch einmal nach draußen gehen. Es gibt da etwas, was ich rausfinden will."
    Silex und Luto sahen einander fragend an, doch keiner der beiden konnte sich darauf einen genaueren Reim machen. Najwu erläuterte seinen Gedanken nicht weiter, sondern verließ den Raum lautlos wie ein Schatten wieder durch die Tür.
    "Von mir aus", gähnte Luto nur und legte seine eigene Ausrüstung ab, die er auf dem Weg zum Bett einfach zu Boden fallen ließ. Er war zu erschöpft und zu erleichtert, endlich die Chance auf etwas Schlaf zu bekommen, um sich noch große Sorgen zu machen. Sie hatten die Königliche Residenz verlassen und in der Stadt wohlbehalten Unterschlupf gefunden; er bezweifelte, dass sie heute Nacht noch Probleme bekommen würden.
    Halb angezogen ließ er sich ins Bett fallen und schloss die Augen. Seine Gedanken wanderten noch einmal zu Tanea, Sala und der Königin und er ließ die Bilder in seinem Kopf vorüberziehen, bis er schließlich bald einschlief.


    ***


    Der Morgen graute und ein frühlinghafter Nebel lag wie ein sanfter Schleier über der Stadt Hyrule. Um diese Uhrzeit waren die Straßen noch verwaist und die Stadt sehr still; umso lauter wirkte das rythmische Hufklappern des Pferdes, das langsam über die gepflasterten Straßen trabte. Auf seinem Rücken war eine hoch gewachsene Gestalt, deren Körper von weiten, moosfarbenen Kleidern verborgen wurde; ein verfilzter, roter Hut mit langer Feder und breiter Krempe war tief ins Gesicht gezogen und warf einen undurchdringlichen Schatten darüber. In der einen behandschuhten Hand hielt die Gestalt locker die Zügel des Tieres; mit der anderen hielt es eine schwere, verbeulte Tasche fest umklammert, deren Riemen um seine Schulter geworfen war.
    "Hier ist es, Herr", meinte ein Mann Ende 30, der vor dem Pferd herlief und ein sehr höfisches Gebaren an den Tag legte. Eifrig deutete er auf den Gasthof Zum Prachtvollen Adler. "Hier habe ich ihn reingehen sehen, ganz bestimmt. Der mit den roten Haaren!"
    Die Gestalt auf dem Sattel betrachtete still den Gasthof, dann beugte sie sich ein kleines Stück zu dem Mann nach vorne, ehe sie sprach.
    "Der, dem das Pferd bei den Stallungen am Stadtrand gehört? Ganz sicher?"
    Der Mann nickte hastig. "Kein Zweifel, Herr!"
    Er zitterte beinahe, als er die Gestalt erwartungsvoll anblickte. Es vergingen einige Herzschläge, dann regte sich die Figur und ließ mit einem Fingerschnippen ein Goldstück durch die Luft segeln. Gierig fing der Mann es aus der Luft und lief, seinen Auftrag erfüllt, hastig davon. Die verhüllte Gestalt ächzte und hievte sich vom Pferd. Viele Jahre des Reisens hatten eindeutige Spuren an ihrer Kleidung und Ausrüstung hinterlassen, aber das brachte der Beruf nun einmal mit sich.
    Das Pferd angebunden betrat die Gestalt den Gasthof; die Besitzerin, die erst seit wenigen Stunden die Theke übernommen hatte, war ihm keine Hilfe, doch nur wenige Goldstücke verlangte es, die Zunge einer der betrunkenen Gestalten an den Tischen zu lockern und herauszufinden, in welchem Zimmer die Zielperson untergekommen war.


    ***


    Luto schrak auf, als ein Hämmern an der Tür ihn aus dem Schlaf riss. Im Bett einige Meter entfernt war Silex ebenfalls sofort wach und die beiden sahen einander erschrocken an; ein rascher Blick durch das Zimmer verriet, dass Najwu noch nicht zurückgekehrt war, obwohl bereits der Tag anbrach; zudem hätte sich ihr Gefährte wohl leiseren Zutritt verschafft. Wer auch immer da an ihre Tür klopfte, war kein Freund.
    Luto, der der Tür näher war, glitt aus dem Bett und näherte sich ihr. Er ergriff den Türknauf und bedeutete Silex, der seine Waffen auflas, sich im Hintergrund zu halten, um im Notfall eingreifen zu können. Dann zog Luto die Tür einen Spalt breit auf und blockierte sie mit dem Fuß, damit sie nicht überraschend aufgestoßen werden konnte. Dann lugte er mit zusammengekniffenen Augen hinaus. "Ja?"
    Eine Gestalt stand davor, moosgrün gewandet und mit großem, roten Hut. Das Gesicht war nicht genau auszumachen, doch eine Hand war in einer Tasche versenkt, die sie an der Seite trug. Eine raspelnde Stimme fragte: "Seid Ihr der, den sie Luto nennen? Der Händler mit dem braunen Hengst bei den Toren der Stadt?"
    Luto, dem siedend heiß wieder einfiel, dass er Bukephiron seit seiner Verhaftung auf der Farm nicht mehr gesehen hatte, blinzelte. Verschlafen und zu perplex, um anders zu reagieren, nickte einfach nur.
    Die Haltung der Gestalt änderte sich unmerklich und schien zufrieden zu sein. Trotz der tiefen Stimme ging von ihr keine erkennbare Bedrohung aus. "Ich habe etwas für Euch."
    Mit einer blitzschnellen Bewegung, die Luto zusammenzucken ließ, zog sie ihre Hand aus der Tasche und hielt Luto durch den Türspalt etwas vor die Nasenspitze. Es war ein Brief.
    "Was... danke", stieß er nur hervor und nahm den Brief entgegen. Die Gestalt deutete eine Verbeugung an und fasste mit den Fingern einen Moment an die Hutkrempe.
    "Stets zu Diensten", verabschiedete sich der Postbote und verließ den Gasthof so unvermittelt, wie er gekommen war.


    "Wer schreibt dir denn?", fragte Silex neugierig, der seine Waffen wieder abgelegt hatte. Luto riss den Briefumschlag auf und schüttelte den Kopf, ohne aufzusehen.
    "Keine Ahnung."
    Er setzte sich auf sein Bett und begann zu lesen. Es war ein Pergament, auf dem kaum zehn Zeilen, wie es aussah, hastig und wacklig hingekritzelt waren.


    Triff mich bei der Brücke am Rande des Gerudotals am Tag nach dem nächsten Vollmond. Wir müssen reden...


    Als er weiterlas, konnte Silex erkennen, wie die Farbe aus Lutos Gesicht wich. Luto ließ den Brief sinken und starrte einige Sekunden lang ins Leere. Dann erhob er sich.
    "Ich muss zu Tanea", sagte er tonlos. Silex wusste sofort, dass irgendetwas nicht stimmte und hielt Luto am Arm fest, ehe dieser den Raum verließ.
    "Warte, was ist passiert?"
    Luto drehte sich in der Tür noch einmal kurz zu ihm um, doch er sah einfach durch den Hylianer hindurch. Seine Stimme klang leer und sehr fremd, als er antwortete. "Mein Vater ist tot."

  • Für einen kurzen Moment meinte er sich verhört zu haben. Bevor Silex ihn nochmals daran hindern konnte war er schon durch die Türe verschwunden. Kurz überlegte er ob er hinterherlaufen sollte, entschied sich aber dagegen. Stattdessen lies er sich wieder auf das Bett zurück sinken. Wer hätte einen Grud dazu Lutos Vater umzubringen. Was hätte dieser Jemand davon? Silex hielt in seinen Gedankengang inne. Warum dachte er gleich daran, das Lutos Vater ermordet wurde? Es könnte genausogut ein Unfall gewesen sein oder ähnliches. In letzter Zeit waren einfach viel zu viele schlimme Dinge passiert, viel zu viele Menschen umgekommen, dass er gleich diesen Schluss daraus zog. Aber irgendetwas sagte ihm, dass es nicht anders sein konnte. Es war keine Frage, dass Leute da draußen nicht wollten, dass sie die Dunkelgeistjuwelen einsammelten und Shaorus Plan vereitelten. Am einfachsten wäre es die Gruppe aus der Bahn zu werfen und ein Mord an einen Familienangehörigen wäre da wohl die Besste Lösung.


    Seitdem er zu der Gruppe hinzugestoßen ist hatte sich sein Weltbild sehr geändert, er war Misstrauischer geworden und er wusste nun auch das manche Menschen für ihre Ziele über Leichen gehen würden und es auch Taten. Früher war es für ihn Selbstverständlich gewesen, dass alle Menschen im Grunde gut waren. Bei den Kokiris gab es selstverständlich auch Leute die er nicht so gerne mochte, aber deshalb keine schlechten Menschen waren.
    Nach einer knappen Stunde war Luto noch immer nicht zurückgekehrt und Silex machte sich langsam Sorgen um ihn. So betrat der Hylianer auch den Flur und schlug die Richtung zu Taneas und Lucindas Zimmer ein. Hinter der Türe waren die Stimmen von Lucinda, Tanea und Luto zu hören. Er klopfte an die Türe, woraufhin das Gespräch jäh verstummte. Anschließend waren Schritte zu hören die sich der Türe nährten, Lucindas Stimme klang nun dumpf durch die Türe "Wer ist dort?" fragte sie knapp und wartete auf eine Antwort "Ich bin es Silex, ist Luto bei euch?" antwortete er ihr. Die Türe ging wortlos auf und er sah Tanea und Luto auf dem einzigen Bett im Zimmer sitzen. Luto schien sich wieder einigermaßen gefasst zu haben. Schien jedoch erst ein paar Sekunden später erfasst zu haben, dass Silex den Raum betreten hatte. Schließlich sah er ihn an sein Blick war nicht mehr erschüttert und fahl wie vor dem Verlassen seines Zimmers sondern war von starker Entschlossenheit. "Ich werde ins Gerudotal gehen" sagte er während seine Hand sich fester um das Papier schloss.

    I sleep very very well in my quitsching bettgestell but today in dieser Nacht, is that scheißding zamgekracht.
    I hope that dir not passiert and my english better wird.

  • Lucinda schloss vorsichtig die Tür hinter sich und drehte sich zu Tanea um. Die Gerudo lag in dem einzigen Bett des Raumes, vollkommen ohne Kleidung. Sofort wurden Lucindas Augen größer und die Röte stieg ihr ins Gesicht. Tanea schien sie förmlich dazu einzuladen mit ihr in einem Bett zu schlafen. Etwas nervös faltete sie ihre Hände ineinander und ging auf der Stelle von einem Fuß auf den anderen. „Also… worauf wartest du?“, fragte Tanea sie, noch immer mit demselben Grinsen im Gesicht. Lucinda atmete einmal tief ein und aus, schließlich fasste sie einen Entschluss. „Ich…“, stammelte sie, „ich bin noch nicht wirklich müde. Für gewöhnlich brauche ich nicht viel Schlaf. Ich lege mich dann später zu dir.“ Tanea zuckte bloß mit den Schultern und richtete die Decke wieder. „Wie du meinst“, sagte sie zu Lucinda und legte ihren Kopf auf das Kissen. Die Diebin stellte ihre Waffen in einer Ecke ab und wollte es sich gerade auf einem Stuhl bequem machen, als sie ein Klopfen an der Tür vernahm. „Ich mach auf“, sagte sie und öffnete sogleich die Holztür. Dahinter befand sich ein betrübter Luto, der ihr mit leerem Blick in die Augen starrte. „Luto? Was…?“, fragte sie verwirrt und machte ihm augenblicklich Platz, da sie sich bereits denken konnte, er würde mit Tanea sprechen wollen. Die Gerudo erhob sich und ließ ihn sich auf das Bett setzen. „Hey, Luto. Was ist los?“, fragte sie ihn besorgt. Statt einer Antwort gab er ihr nur einen Brief in dien Hand. Sie las ihn sich aufmerksam durch. Angespannt stand Lucinda auf der
    Stelle, sie konnte sich nicht erklären, weshalb Luto so traurig wirkte.


    Tanea gab Luto den Brief zurück und ließ den Kopf leicht sinken. „Das tut mir Leid“, sagte sie vorsichtig zu ihm. Allem Anschein nach wusste sie nicht, was sie nun sagen konnte. „Es muss dir nicht Leid tun“, gab er ihr als Antwort zurück. Die Stimmung zwischen den Beiden war seltsam erdrückend. Lucinda ließ ihren Blick zwischen Luto und Tanea hin und her wandern. „Was ist los?“, fragte sie mit matter Stimme. „Mein Vater ist tot“, sagte Luto mit kühler Stimme. „Oh.“ Luto und Tanea unterhielten sich weiter, während Lucinda beschloss sich nicht weiter einzumischen. Lutos Familienleben ging sie bei bestem Willen nichts an, zudem war sie bei solchen Gesprächen ohnehin der falsche Ansprechpartner. Kurze Zeit später war hinter ihr erneut ein Klopfen an der Tür zu vernehmen. „Wer ist da?“ Sie konnte die Stimme von
    Silex erkennen. Langsam öffnete sie ihm die Tür und ließ ihn eintreten.


    Es dauerte eine Weile bis Luto bemerkte, dass nun auch Silex das Zimmer betreten hatte. Mit einem entschlossenen Gesichtsausdruck starrte er
    ihn an. „Ich werde ins Gerudotal gehen“, sagte der Händler in die Runde. Sofort wurden Lucindas Augen um ein vielfaches größer. „Aber das kannst du doch nicht machen! Was ist mit unserem Auftrag, der Prinzessin und…?!“ Sofort verstummte sie, nachdem sie Taneas wütenden Gesichtsausdruck bemerkt hatte. Die Diebin senkte ihren Kopf ein wenig. „Tut mir Leid. Ich kann mich wohl nicht ganz so gut in deine Lage hineinversetzen.“ Schließlich machte sie auf dem Absatz kehrt und durchschritt die noch geöffnete Tür. „Ich lasse euch bei dem Gespräch wohl lieber allein“, sagte sie über ihre Schultern zu den Anderen, ehe sie die Tür hinter sich schloss.


    Sie atmete einmal tief ein und aus und setze sich langsam in Bewegung. Ich gehe wohl besser nicht an die Bar, ich möchte keine Aufmerksamkeit auf uns ziehen. Am besten ich laufe ein wenig durch die Gänge, müde bin ich sowieso nicht. Die Diebin spazierte weiter durch die Gänge, so leise sie nur konnte. Die Räume waren recht einfach gehalten, an den Wänden hingen einige Bilder, auf denen undefinierbare Dinge abgebildet waren und der Boden bestand aus einfachem Holz. Mit gespaltenem Interesse sah sie sich ein wenig um. Als sie allerdings ein Poltern zu hören bekam blieb sie ruckartig stehen. Aufmerksam horchte sie in ihrer Umgebung, doch es tat sich nichts mehr. Lucinda stempelte das Geräusch als bloße Einbildung oder etwas Unwichtiges ab und lief weiter, diesmal jedoch deutlich vorsichtiger. Doch da war es wieder – das polternde Geräusch. Instinktiv wollte die Gerudo zu einer Waffe greifen. Mit Schrecken stellte sie fest, dass ihr Säbel, Dolch als auch die Kunais noch immer in dem Zimmer lagen. Leise fluchte sie in sich hinein und machte vorsichtig zwei Schritte zurück. „Wer ist da?“, fragte sie in die leeren Gänge. Eine Antwort bekam sie nicht zurück. Ich sollte besser zurückgehen. Wahrscheinlich bilde ich mir schon Sachen ein, weil ich etwas müde geworden bin. Langsam drehte sie sich um und ging so leise wie möglich zu Tanea, Luto und Silex zurück.


    Lucinda wurde schneller gepackt als sie reagieren konnte. Eine behandschuhte Hand presste sich gegen ihren Mund, die andere hielt ihr ein scharfes Messer gegen die Kehle. Vor Schreck hielt sie ihren Atem an und wartete. Sie hatte noch keine wirkliche Angst, sie hatte sich bloß erschrocken. „Wusste ich doch, dass ich dich erkannt habe“, flüsterte eine tiefe männliche Stimme der Diebin ins Ohr. „Du wirst mich mit Sicherheit nicht erkennen, es ist schon zu lange her. Ich bin es, Mikai.“ Geschockt schnappte sie einmal nach Luft. Sagte er Mikai? Der Mikai von vor zwei oder drei Jahren? Ein Opfer eines Auftrags? Sie hatte bereits bemerkt, dass er sehr leicht zu manipulieren war und es vermutlich nicht ausstehen konnte, wenn sein Vertrauen missbraucht wurde. Auch war er schon immer sehr stark gewesen und konnte perfekt mit verschiedensten Waffen umgehen. Nun sinnte er wahrscheinlich auf Rache. Langsam bekam Lucinda es mit der Angst zu tun, ihr Herz hämmerte ihr wie wild gegen die Brust. „Weißt du noch?“, flüsterte er weiter, „Unsere schöne gemeinsame Zeit, du elende Schlampe? Wir hatten soviel Spaß, für dich habe ich sogar die Beziehung zu meiner geliebten Freundin aufgegeben. Ich war richtig verknallt in dich und habe mich wie der glücklichste Mann auf Erden gefühlt. Doch dann…“ Mikai verfestigte seinen Griff. Die Spitze seines Messers grub sich tiefer in ihren Hals, warmes Blut floss die Klinge herunter. „…hast du mich eiskalt ausgeraubt und bist einfach verschwunden. Das kostbare Erbe meines viel zu früh verstorbenen Vaters… der rote Rubin. Ich habe mir damals geschworen ich würde Rache dafür üben und nun ist der Zeitpunkt endlich gekommen. Keine Sorge. Ich werde es kurz und schmerzvoll machen.“ Nun hatte Lucinda genug. Sie versetzte dem Mann einen kräftigen Rippenstoß und befreite sich geschickt von seinem Griff. Ein Tritt in
    sein Gesicht verpasste ihm eine blutige Nase. Sofort taumelte er einige Schritte zurück. „Du dreckige…“ Ohne
    lange zu überlegen rannte sie los. Ich muss zu den Anderen! Ich brauche sofort Hilfe und ohne meine Waffen bin ich ihm so gut wie ausgeliefert! So schnell es ging sprintete sie durch die Gänge, geradewegs auf die Tür ihres Zimmers zu. Hektisch öffnete sie diese und sah angespannt in die fragenden Gesichter ihrer Gefährten. „Leute, ich brauche Sofort Hilfe! Ein…“



    Der Atem blieb ihr weg. Schweißperlen bildeten sich auf ihrer Stirn, die Tränen in ihren Augen nahmen ihr die klare Sicht. Verzweifelt versuchte sie weiterzuatmen, aber vergebens. Mikai hatte sein Messer durch ihren Bauch gestoßen, genau durch die Lunge. „Das ist es, was du verdient hast“, hauchte er ihr noch ins Ohr, ehe er die Waffe ruckartig aus ihr herauszog und davon lief. Fühlte sich so der Tod an? Zuerst hatte man Schmerzen und anschließend wurde einem seltsam warm? Alle negativen Gefühle verlassen einen und man lässt sich einfach fallen? Es war bei weitem nicht so schlimm wie sie es sich immer vorgestellt hatte, auch wenn sie vor lauter Angst wie gelähmt war.


    Was anschließend geschah bekam Lucinda nicht mehr mit. Ihr wurde es schwarz vor Augen. Sie bemerkte nicht einmal mehr wie sie umgekippt war.

  • Gerade als Tanea sich umdrehte und die Decke zu sich zog, klopfte es an der Tür. Ihre Glieder waren schwer und sie war Müde, die letzten Tage hatten sie ausgelauft und an ihren Kräften gezehrt. Sie schloss ihre Hand um den Griff ihres Dolches, in darauf wartend, dass in diesem Moment Attentäter durch das Fenster geflogen kamen und die Tür aufgestoßen wurde. Tanea würde kämpfen bis zur vollkommenen Erschöpfung, wenn es sein musste, aber sie flehte insgeheim die Feuergötting Din an, dass dies nicht der Fall war. Lucinda öffnete die Tür und Tanes Griff um ihren Dolch lockerte sich, als eine vertraute Gestalt in der Tür stand. Luto ging wortlos an Lucinda vorbei und setzte sich zu Tanea aufs Bett, die immer noch nackt in die Decke eingehüllt war. Ich denke, wir sollten uns erst ein wenig ausruhen, bevor... Luto machte eine Bewegung, als wolle er seine Weste ausziehen. Bist du dir sicher? Hier, vor ihr?, doch Tanea wurde unterbrochen, als Luto lediglich ein Stück Pergament hervorholte und es ihr hinhielt. Tanea kannte diese Art von Pergament. Es handelte sich um das Papier des Mondbaumes, eines der teuersten Materialien, die man für Rubine bekommen konnte. Niemand verschickte leichtsinnig ein derart wertvolles Papier, ohne, dass die Nachricht, die darauf geschrieben ist, nich auch unglaublich wichtig ist. Vorsichtig nahm sie das Papier in ihre Hände, es fühlte sich rau und zerbrechlich an, wie, wenn es jeden Moment in ihren Fingern zu Staub zerfallen konnte. Tanea laß die Zeilen, die darauf geschrieben standen. Sofort ließ sie das Pergament fallen und nahm Luto in die Arme. Es war ihr egal, dass die Decke von ihrem Körper rutschte und dabei ihre nackte Haut entblößte. Kraftlos ließ Luto sich in ihre Arme fallen, Tanea glaubte, dass sie glitzernde Tränen in seinen Augenwinkeln sehen konnte. Sie küsste ihn auf die Arme und flüsterte sanft alles wird gut. Sie sah ihn an ich begleite dich selbstverständlich. Ich kann verstehen, wenn du sofort aufbrechen möchtest, aber es wäre vielleicht klüger, die Nacht hier in der Taverne zu verbringen. Bis zum nächsten Vollmond sind es noch 12 oder 13 Tage und wenn wir uns beeilen, können wir in spätestens 10 Tagen bei der Schlucht sein. Ich kenne die Gegend, wie meine Westentasche, wir sollten nicht länger brauchen.


    Auf einmal hörte Tanea, wie Schritte näher kamen und die Tür zu ihrem Zimmer aufgerissen wurde. Lucinda, die völlig außer Atem war, stand in der Tür, ihre Augen weit aufgerissen, als ob der Tod persönlich hinter ihr her wäre. Gerade, als sie um Hilfe bat, wurde ihre Stimme tonlos und sie formte mit ihren Lippen unverständliche Worte. Ihr Blick wurde zu Stein und Tanea sah, wie eine Klinge sich durch Lucinda bohrte und aus ihrer Brust hervorkam. Lucindas Kleidung färbte sich an der Stelle, wo die Klinge aus ihrem Körper ragte, sofort dunkelrot. Die Klinge wurde herausgezogen und Lucinda sackte zu Boden. Silex riss die Tür auf und konnte nur mehr sehen, wie eine dunkle Gestalt um die Ecke verschwand. Sie haben uns gefunden rief er seinen Gefährten zu. Er nahm Lucinda in die Arme, sie atmete kaum mehr. Er zog sie in das Zimmer. Nun wurde auch die benachbarte Tür aufgestoßen und Sala kam herausgesprungen, ihren Dolch fest umklammert. Was ist hier los? Als sie Lucinda auf dem Boden liegend sah, drehte sie sich wie wild herum. Wo sind die Attentäter? Doch es blieb ruhig.


    Silex hielt Lucinda fest umklammert, für sie kam jede Hilfe zu spät. Von Najwu fehlte jede Spur, Lucinda lag im Sterben und Lutos Vater war bereits gestorben. Noch nie zuvor wurden die Gefährten so hart auf die Probe gestellt.

    Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen

    #75: Me and the Boys



    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"

  • Mit erhobenem Dolch stand Sala in der Tür und erfasste mit einem kurzen Blick die Lage. Es schien allen gut zu gehen, mit Ausnahme von Lucinda, die in ihrem eigenen Blut getränkt in Silex Armen lag. Ihre Augen waren leer und ihre Brust hob sich nicht mehr. Sie war tot. Mit einem wilden Blick sah Sala zu Silex, der sie einen Herzschlag lang anblickte, ehe er ihre unausgesprochene Frage beantwortete: "Die Treppe runter."
    Mehr Hinweis brauchte Sala nicht; sie hatte lange genug die Künste der Shiekah erlernt, um nicht nur eine ausgezeichnete Wächterin, sondern auch eine talentierte Attentäterin zu sein. Und jetzt, als sie lautlos den Gang hinab auf die Treppe zulief, war sie ein Raubvogel auf der Jagd.
    Der Angreifer konnte die Treppe hinter sich lassen und den Schankraum durchqueren, wobei sein polternder Laufschritt einige Trunkenbolde aufschrecken ließ; fast hatte er die Eingangstüre erreicht. Salas Blick verfinsterte sich noch mehr; sie würde ihn nicht rechtzeitig einholen, ehe er auf die Straße entkam. Sie musste draußen umso schneller sein, damit er nicht zwischen die Häuserreihen schlüpfte und ihr im Zwielicht des Morgengrauens entwischte. Doch all ihre Überlegungen stellten sich als müßig heraus; der Angreifer riss die Tür auf und drehte den Kopf noch mit einem gehetzten Blick zu seiner Verfolgerin um, als er nach draußen laufen wollte. So weit kam er jedoch nie: ein Ruck ging durch seinen Körper und er hatte noch Zeit, den Blick ungläubig nach vorne zu richten; dann erschlaffte er und sank sterbend zu Boden. In der Tür stand Najwu, der den Mann mit einem Stich mit einer langen, schlanken Klinge getötet hatte. Keuchend sah er zu Sala und in sein Gesicht stand ein ungewöhnlicher Ausdruck von Furcht und Entsetzen geschrieben.
    "Bin ich noch rechtzeitig?", fragte er hastig. "Ich habe zu spät gemerkt, dass sie uns auflauern. Ich bin nach draußen gegangen, um nachzusehen, wer... "
    Er verstummte, als er Salas Gesichtsausdruck sah. Den Bruchteil einer Sekunde lang wehrte er sich scheinbar gegen das, was er darin lesen konnte; dann riss er das sichtbare Auge auf, als ihm die Erkenntnis dämmerte. Er rannte los und stürmte an Sala vorbei, die Treppen hinauf.


    Luto und Tanea, die sich notdürftig die Decke um den Leib gewickelt hatte, knieten neben Silex am Boden und starrten auf Lucindas leblosen Körper, versuchten zu begreifen, was geschehen war. Inzwischen war auch Königin Zelda eingetroffen, die ein schlichtes Nachthemd trug; ihr Blick war ebenfalls auf die gefallene Gerudo gerichtet und in ihren Augen stand derselbe Kummer geschrieben, der auch die anderen im Raum erfasst hatte.
    Alle sahen auf, als Najwu den Raum betrat. Einen Augenblick lang blieb er keuchend in der Tür stehen; dann, als ob die Kraft aus seinem Körper wich, sank er neben Lucinda in die Knie und zog ihren Leichnam aus Silex Armen an sich heran. Er legte den Kopf auf ihre Brust und sein Körper wurde geschüttelt, als er still weinte. Luto schluckte schwer, als er Najwus Reaktion beobachtete. Er konnte nicht bestreiten, dass er Lucinda in der Gruppe wohl nicht am nähesten gestanden hatte; doch für Najwu, der sie augenscheinlich schon länger kannte als alle anderen, musste der Verlust entsetzlich sein. Es war inzwischen für alle offensichtlich gewesen, dass er Lucinda auf seine eigene, etwas verschlossene Weise sehr gern gehabt hatte.
    Als sich Sala auch wieder eingefunden hatte, legte die Königin ihre schlanke Hand behutsam auf Najwus Schulter.
    "Es tut mir so Leid, mein junger Freund", begann sie mit heiserer Stimme. "Ich allein bin schuld, dass... "
    "Ja", unterbrach sie Najwu und wischte ihre Hand von seiner Schulter, ohne sie anzusehen. "Es ist Eure Schuld."
    Er ergriff Lucindas Leichnam nun unter dem Rücken und den Knien und stand auf, hob sie hoch. Noch immer sprach er, ohne den Blick zu heben und irgendjemanden anzusehen.
    "Dieser Mörder wollte eine alte Rechnung begleichen. Doch Ihr seid Schuld, dass er sie hier finden konnte. Ihr seid Schuld, dass wir heute Nacht keine Ruhe fanden, dass ich zu müde war, um wachsam und schnell genug zu sein, ihn aufzuhalten." Jetzt drehte er sich um und funkelte die Königin mit seinem sichtbaren Auge wild an. In seinem zornigen Gesicht waren Spuren von Tränen sichtbar. "Ihr habt ihr junges Leben auf dem Gewissen. Vergesst das niemals, wenn Ihr je wieder von jemandem etwas einfordern wollt - denn ich werde es auch niemals vergessen."
    Und als er geendet hatte, verließ er mit Lucindas totem Körper den Raum. In der Tür blieb er noch einmal stehen und sprach zu seinen Gefährten, ohne sich umzudrehen.
    "Ich werde einer Freundin die letzte Ehre erweisen. Sucht nicht nach mir. Ich kenne meine Aufgabe."
    Najwu verließ den Gasthof und kehrte an diesem Tag nicht mehr zurück.


    Die Ereignisse dieser Nacht schlugen allen schwer auf die Seele; die Gruppe saß noch einige Stunden nach Najwus Verschwinden beisammen, doch es wurde nur wenig gesprochen, gelegentliche Worte gewechselt. Niemand schien so recht Lust auf ein Gespräch zu haben und selbst die Königin schien keine Worte der Weisheit oder Beschwichtigung übrig zu haben, die demonstrierten, wie man solche Verluste - von denen sie in ihrem Leben schon einige mit angesehen haben musste - mit Würde verarbeitete. Najwus Worte schienen sie hart getroffen zu haben, und obwohl Sala an ihrer Seite saß und sie immer wieder tröstend berührte, konnte man in ihren Augen erkennen, wie eine neue Art von Unsicherheit und Schmerz darin geschrieben stand - etwas, das dort noch nicht zu sehen gewesen war, als die Königin die Gruppe ganz bewusst und kalkuliert gebeten hatte, ihr Leben für sie aufs Spiel zu setzen. Luto fragte sich unwillkürlich, ob Najwus Zorn für Zelda eines jener wenigen, einschneidenden Dinge im Leben war, die für einen Menschen seine gesamte Perspektive und Philosophie in Frage zu stellen vermochten. Mehr denn je schien sie an der Richtigkeit ihrer eigenen Handlungen zu zweifeln.
    Obwohl von der Stimmung her an Schlaf kaum zu denken war, forderten die Anstrengungen dieser Nacht letztendlich jedoch ihren Tribut. Zu der Atmosphäre, die in der Gruppe herrschte, passte auch das Wetter; es war ein verregneter, dunkler Frühlingstag, bei dem kaum ein Sonnenlicht durch den wolkenverhangenen Himmel hindurch gelangte. Schließlich entschieden alle einstimmig, dass sie den Tag und vermutlich noch einige andere in der Gaststätte verbringen würden; über Lutos Aufbruch zum Gerudotal wurde nicht gesprochen, obwohl es ihm nicht aus dem Kopf ging. Nachdem Taneas Zimmer durch die grummelnden und alles andere als begeisterten Wirten von Lucindas Blutspuren gereinigt worden war, teilten sich die Gefährten wieder auf und man kam gähnend überein, den Tag und die darauffolgende Nacht nur zum Ausruhen und Schöpfen neuer Kräfte zu nutzen. So begab sich Silex wieder in ihren Raum und auch die Königin und Sala zogen sich zurück. Luto überlegte einen Moment, ob er mit Silex mitgehen sollte, doch dann blickte er in Taneas Augen und der Gedanke, jetzt von ihr getrennt zu sein, erschien ihm unerträglich. Er trat mit einer kummervollen Miene zu ihr und ließ sich von ihr in den Arm nehmen.
    "Lass mich heute nicht allein", wisperte er und presste sie fest an sich, als ob er fürchtete, sie zu verlieren, wenn er sie nicht mit aller Kraft bei sich hielt. Mehr brachte er nicht hervor, ehe seine Stimme versagte; er wollte ihr am liebsten noch sovieles sagen, nur um ihr klarzumachen, wie sehr er sie brauchte, dass er ohne sie nicht mehr sein konnte. Doch er konnte spüren, dass sie all diese Gedanken verstand, ohne dass er sie aussprechen musste.
    Es war eine merkwürdige Mittagsstunde; Tanea und Luto verschlossen die Tür und zogen die dichten Vorhänge zu, sodass der Raum nun in fast vollständiger Dunkelheit dalag; danach zogen sie sich aus und legten sich ins Bett, doch obwohl sie die Nähe zueinander suchten, lagen sie lange Zeit einfach nur einander in den Armen und gingen in Gedanken die Ereignisse der letzten Stunden schweigend durch. Sie sprachen sehr wenig miteinander, doch beide waren sehr aufgewühlt und reagierten ungewöhnlich emotional aufeinander. Als sie endlich miteinander schliefen, weinten sie stumm. Dass sie so in einem Zenit der Trauer und der Liebe zugleich vereint sein konnten, war das Unwirklichste, was Luto jemals erlebt hatte; doch auf eine absurde Art unterstrich es perfekt den Augenblick, der ihre Liebe in ihrer Sehnsucht füreinander gipfeln ließ, als ihre Herzen vor Kummer am schwersten waren. Es war, als hätte jeder von ihnen durch den anderen... ein neues Hoch in ihrem schlimmsten Tief erreicht.
    Sie verließen das Bett den ganzen Tag nicht mehr. Sie beachteten ihren Hunger nicht - Appetit hatten sie nach der vergangenen Nacht schlicht keinen - sondern wechselten sich nur darin ab, immer wieder einzunicken und für kurze Zeit in unruhigen Schlaf zu gleiten, und dann nach dem Aufwachen wieder einander zu lieben. Es war gegen Mitternacht, als sie, wenn auch recht erschöpft, noch wach lagen. Luto lag hinter Tanea und hatte die Arme um ihren Körper gelegt; er genoss die sanft brennende Wärme ihres Körpers dicht an seinem, die ihm soviel mehr Trost spendete, als irgendetwas anderes auf der Welt es je vermochte. Mit der einen Hand hielt er sie wieder fest umklammert, als ob er fürchtete, sie könnte verloren gehen, wenn er sie losließ; mit der anderen Hand streichelte er ihr sanft über die Haut und gab ihr mit der bloßen Berührung zu verstehen, wie sehr er sie liebte und brauchte... und dass sie sich in jeder Sekunde an seiner Seite so wohl fühlen sollte, wie sie es mochte. Er achtete sehr genau auf jede Reaktion ihres Körpers, denn er wollte ihr alles geben, ohne sie jedoch zu bedrängen. Wie er sich der Liebkosung widmete, konnte er seine Gedanken jedoch nicht von einem geistigen Bild lösen: Najwu, der seine tote Lucinda in den Armen hielt. Luto schluckte schwer und sein Griff wurde fester, noch besitzergreifender; sein Streicheln zittriger und weniger sanft, fordernder. Er presste die Augen zu und versuchte, sich nur auf den Körper neben sich zu konzentrieren und die Furcht niederzukämpfen, die in seinem Herzen aufstieg; in seinem Kopf wurde aus dem Krieger mit der Augenklappe ein junger, schwacher Händler mit rostrotem Haar, Luto selbst, der seine eigene geliebte Gerudo tot in den Armen hielt. Bei diesem Schreckensbild rollten neue Tränen über seine Wangen und er presste sich fest an Tanea, während ihn die Verzweiflung fast um den Verstand brachte. Schließlich flüsterte er ihr mit zitternder Stimme ins Ohr.
    "Ich will, dass wir diesen Auftrag aufgeben."

  • Schlaf zu finden schien eine Sache der Unmöglichkeit Silex wälzte sich im Bett hin und her und wenn er kurz davor war einzuschlafen schreckte er wieder auf. Der Raum lag im völlig im dunkeln nicht mal durch das Fenster drang Licht. Saphrax war seit der Flucht aus dem Schloss verschwunden und Silex fühlte sich ohne ihn einsam, vorallem nach den Geschenissen die Gerade hinter ihnen lagen. Lucindas Tod hatte sie alle schwer getroffen und Najwus Worte waren bitter. Er machte sich nicht übermäßig Sorgen um das Hermelin die Attentäter würden sich kaum für ein kleines Tierchen Interessieren und Saphrax war schlau genug sich nicht fangen zu lassen.
    Er vergrub sein Gesicht im Kissen, er hatte keine Lust mehr das irgendjemand starb er hatte einfach genug von dem ständigen morden. Vielleicht war es ja besser sie gaben ihre Mission auf, es gab sicher Leute die dafür besser geeignet waren als er. Dann fiel ihm ein das es auch noch den Dunkelgeist gab, für ihn war es also nahezu unmöglich sich noch aus der Sache rauszuziehen. Silex stand auf der kalte Boden unter seinen Füßen lies ihn kurz wieder zurückschrecken aber er konnte schlicht einfach nicht mehr im Bett liegen bleiben er war zu unruhig. Kurz war er am Überlegen was er nun tun sollte. Schließlich entschied er sich dafür im Flur wache zu halten. Also schnappte er sich das weiße Schwert und setzte sich vor die Türe. Er bezweifelte, dass noch jemand kommen würde, aber so hatte er mindestens das Gefühl etwas sinnvolles zu tun.
    Schleichend verging die Zeit und das einzige Lebewesen das sich blicken lies war eine kleine Maus die Interessiert schnuppernd auf Silex' Bein geklettert war, dort eine Weile verweilt und wieder in ihrem Loch verschwunden war. Das einzige worüber sie erzählte war das die Wurst in der Voratskammer Unerreichbar sei und man ihr mindestens etwas davon abgeben konnte. Silex hatte beschloss sie Mim zu Nennen und betrachtet noch eine Weile ihre Behausung doch Mim lies sich nicht mehr blicken. Vielleicht startete sie einen erneuten Versuch für das Unerreichbare. Silex wünschte sich ihre Probleme zu haben, so ein Mäuse leben schien ihm sogar recht angenehm.
    Am anderen Ende des Flurs öffnete sich vorsichtig eine Türe und Silex sah lediglich die Umrisse der Gestalt erkannte aber Sala darin. Sie blieb Stocksteif stehen als sie Silex am Boden erspähte, entspannte sich aber wieder nachdem sie erkannte wer dort saß. Nach kurzem zögern entschied sie sich ihm Gesellschaft zu Leisten. Ohne ein Wort zu sagen hockte sie sich neben ihn und starrte auf einen Fleck an der Wand. Lange sagte keiner etwas bis Silex schließlich die Stille brach und fragte "Solltest du nicht lieber bei Zelda sein es könnte jemand in euer Zimmer einbrechen." Sala warf einen Blick in die Richtung aus der sie gekommen war "Genausogut könnte auch jemand durch die Türe kommen und uns bedrohen. Es schadet nicht auch den Gang im Blick zu behalten" Es war offensichtlich das sie es auch keinen schlaf gefunden hatte, aber zu stolz war dies zuzugeben. Silex ging nicht weiter darauf ein. "Und was wirst du tun?" fragte sie und warf ihm von der Seite einen Blick zu "Ich-, ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Ich will nicht das noch mehr Leute zu schaden kommen ob sie nun zu unserer oder zur anderen Seite gehören. Es ist doch absurd andere Leute für seine Ziele verletzen zu müssen" Silex hielt ihrem Blick eine weile stand betrachtete aber dann wieder, das Loch. "Noble Worte aber wir leben nunmal in einer Welt in der dies wohl nicht möglich sein wird." Während ihre Hand zu ihrem Armstumpf wanderte. Sie schien genauso zerschlagen wie er sich fühlte.


    Langsam dämmerte als die Sonne sich verschlafen an den Horizont kämpfte um dem neuen Tag Licht zu spenden. Als Silex aufstehen wollte, knickte er sofort wieder ein und ein gribbeln Jagte durch seine Beine welches sofort mit einem Stechenden Schmerz abgelöst wurde sobald er die Beine bewegte. Silex verkniff sich einen Fluch über seine eingeschlafenen Beine und versuchte erneut aufzustehen bis er schließlich mit Salas hilfe einigermaßen sicher stand. "Ich werde wieder nach Zelda sehen. Wir sehen uns später" meinte sie zögerlich und tappte wieder zurück in ihr Zimmer. Mit großer Geschwindigkeit wurde der Himmel nun rassant heller obwohl noch immer eine Dicke Wolken Wand die Sonne versperrte. Silex beschloss nach einigem hin und her nach unten zu gehen und hockte sich dort auf eine Seite einer Eckbank, noch war niemand da. Doch Silex hätte es lieber gehabt wenn die Gaststette voll gewesen wäre.

    I sleep very very well in my quitsching bettgestell but today in dieser Nacht, is that scheißding zamgekracht.
    I hope that dir not passiert and my english better wird.

  • Tanea wandte sich ungläubig zu Luto. Er lockerte seinen Griff etwas, damit sie sich zu ihm drehen konnte. Ihr Blick war erschöpft, aber ihre smaragdgrünen Augen schauten ihn stechend an. Du willst Hyrule aufgeben? Du willst der Königin deine Hilfe verwehren? Wir haben zusammen gekämpft, gelitten... geweint und du willst das alles aufgeben? Luto wandte sich ab, er wollte ihrem Blick ausweichen, aber er konnte nicht anders, als sie anzusehen. Ihr Gesicht, das sonst so makellos aussah, war Müde und zermürbt, die kaffeebraune Haut, sonst so weich und perfekt, war jetzt gezeichnet von den Strapazen, die sie überstanden hatten. Tanea flüsterte er, dabei merkte sie, wie ihm Tränen in den Augen standen ich möchte dich nicht verlieren. Ich habe Angst. Ich habe so furchtbare Angst, dass ich dich eines Tages zu Grabe tragen muss, wie Najwu es mit Lucinda tat. Ich fürchte mich davor, dich sterben zu sehen und nichts dagegen tun zu können. Wir hatten viel Glück auf unserer Reise und der Tod ist unser ständiger Begleiter. Wenn ich die Augen schließe, sehe ich jene Bilder, wenn ich schlafe, Träume ich davon, es geht mir nicht mehr aus dem Kopf. Lass uns fortgehen, irgendwohin, lass uns in die Berge gehen oder in die Wüste, dorthin, wo niemand uns finden wird. Lass uns... doch Tanea fiel Luto ins Wort, indem sie ihn sinnlich küsste. Und du wirst mich nicht verlieren. Sie schaute ihn tief und eindringlich an. Nichts würde mich mehr schmerzen, als dich zu verlieren. Doch gleichzeitig weiß ich, dass wir für die Königin, für ein besseres Leben kämpfen. Wenn wir jetzt fliehen und weglaufen, wird es kein normales Leben mehr geben, in das wir zurückkehren können. Wir werden immer auf der Flucht sein. Wenn wir Sharou nicht ein für alle mal besiegen, dann wird die Dunkelheit über Hyrule hereinbrechen. Es mag vielleicht dauern, bis die Dunkelheit sich in die entlegenen Gebiete ausbreitet, aber sie wird es tun und wie eine Seuche alles auf seinem Weg vernichten. Wir können jetzt nicht fliehen, weil es keinen Ort mehr geben wird, an den wir fliehen können, verstehst du das? Sie holte tief Luft. Nach einigen Momenten der Stille machte sie einen Ruck und kniete nun über Luto. Ihr nackter Körper vom orangenen Kerenlicht sanft erhellt, das von einer Öllampe ausging, die einsam an der Wand brannte. Sie stützte sich mit ihren Armen vom Bett ab. Der Luto, den ich kenne... den ich liebe, würde nicht vor seiner Verantwortung weglaufen. Das würde vielleicht der alte Luto machen. Wir werden noch einige Tage hier rasten, dann brechen wir zum Gerudotal auf, wie es in dem Brief stand. Danach werden wir Sharou suchen. Tanea lächelte. All die Sorgen schienen aus ihrem Gesicht gewichen, das in ein sanftes Orange getaucht wurde. Sie packte Luto und rollte mit ihrem Körper auf die Seite, dass er auf ihr lag. Und nun liebe mich! Sie liebten sich zum fünften Mal in dieser Nacht.

    Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen

    #75: Me and the Boys



    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"

  • Die Gaststätte war am frühen Morgen immer so leer. Kouko arbeitete zwar schon ungefähr ein halbes Jahr hier, aber es machte sich immer
    ein unangenehmes Gefühl in ihrem Körper breit, wenn sie so alleine hier war. Mit einem Lappen machte sie sich daran die Theke gründlich zu säubern. Natürlich hatte es niemand für nötig gehalten es noch am Vortag zu tun, sollte die Neue doch die ganze Arbeit erledigen. Denn seit sie hier angefangen hatte gab es noch immer kein neues Personal und ihr Chef hielt es noch immer nicht für nötig die Probezeit zu beenden. Das machten die Anderen sich natürlich zu Nutze und ließen die ganze Arbeit an ihr hängen, wenn sie sich weigerte, würde sie Gefahr laufen gefeuert zu werden. Leider hatte sie das Geld bitter nötig, vor allem um ihre Wohnung ab bezahlen zu können. Manchmal hasste sie sich selbst dafür, dass sie auf Niemandem allzu wütend sein konnte. Zu allem Überfluss hing sie nun an einem riesigen Fleck fest, der durch einfaches Wischen nicht verschwinden wollte. Es verspottet mich…


    Sie verzog angeekelt ihre Miene, als sie den durch und durch verdreckten Lappen in Händen hielt. Schnell tauchte sie ihn in Wasser, um ihn
    ein wenig von dem Schmutz zu befreien. Mit einem dreckigen Lappen konnte sie schließlich schlecht sauber machen. Einmal fest das Wasser rausgedrückt und schon ging es weiter. Um diesen riesigen Fleck kümmere ich mich später.


    Ein Gähnen entglitt ihren Lippen und sie rieb sich verträumt über die Augen. Die letzte Nachtschicht hatte viel zu lange gedauert und als dann noch der Mord an dieser jungen Gerudo dazukam konnte sie kein Auge zu drücken. Ständig stellte sie sich vor, wie ein Mörder hinter ihrer Tür lauerte und jeden Moment in ihr Zimmer stürmen konnte um sie auch umzubringen. Sie wusste selbst, dass das alles bloß Hirngespinst war, aber sie konnte nicht anders. Durch den Schlafmangel war sie natürlich verdammt müde. Ein weiteres Gähnen und sie konnte ihre Augen nicht mehr offen halten. Es wird schon Niemand merken. Sie legte ihren Kopf auf die Theke und driftete sofort in einen Halbschlaf ab.


    „Hey Schlafmütze!“ Geschockt schreckte sie hoch. Kouko hatte sich mehr als nur erschrocken und presste ihre Hand fest gegen ihre Brust, versuchte ihren Atem wieder unter Kontrolle zu bringen. Sie musterte leicht benommen die Person, die sie geweckt hatte. „Oh, du bist es nur Lisa.“ Sie rieb sich vorsichtig die Augen um wacher zu werden und starrte ihre Kollegin an. Sie war viel älter als sie selbst und hatte auch schon viele Erfahrungen in dieser Gaststätte gesammelt. Zudem war sie etwas dicklicher und hatte ein strenges, Angst einflössendes Gesicht, aber im Grunde war sie doch ganz nett. Wie sonst immer hatte sie ihre braunen Haare zu einem strengen Dutt hochgesteckt. „Sei froh, dass der Chef dich so nicht gefunden hat.“ „Es tut mir ja Leid“, meinte Kouko unschuldig. „Ich habe bloß in der letzten Nacht so wenig Schlaf gefunden.“ Ein Lächeln huschte auf das Gesicht der älteren Dame. „Lass mich raten. Die arme Kouko hatte Angst wegen dem Mord letzte Nacht, hm?“ Vorsichtig ließ Kouko ihren Kopf sinken und biss ihre Zähne ein wenig aufeinander. Wie konnte sie diese Sache auch nur so locker sehen? „Falls es dich aufmuntert. Das war nicht der erste Mord hier. Es gab schon viele, und ich habe sie alle miterlebt.“ Lisa sagte es so, als wäre es eine Errungenschaft für das Leben. Geschockt starrte Kouko sie an und schluckte erstmal. Wie sollte sie das aufmuntern? „Komm, arbeite lieber weiter“, sagte Lisa noch anschließend. Kouko nickte und machte sich diesmal daran die Tische zu putzen und leer zu räumen.


    Lisa verließ sie nach nur kurzer Zeit und Kouko war wieder alleine. Ein recht junger Mann kam herein. Trotz seines jungen Aussehens hatte
    er graue Haare. Verlegen schaute sie weg und versuchte sich abzulenken. Jedes mal wenn sie alleine mit dem anderen Geschlecht war bekam sie unkontrolliertes Herzklopfen und mit Pech auch noch rötliche Wangen. Es war ihr immer unendlich peinlich, aber sie konnte einfach nichts dagegen machen. So gut es ihr möglich war vermied sie jeglichen Augenkontakt mit ihm. Jetzt verhalte dich nicht wie ein Kind in der Pubertät. Sie atmete einmal tief ein und aus. Schnell nahm sie sich zur Ablenkung einen Besen und kehrte den Boden.

  • Silex bemerkte Kouko erst als sie angefangen hatte zu kehren. So versunken hatte er in seinen Gedanken Sinnlos vor sich hingestarrt. Sie schien sich auf das Rythmische ratschen des Besens zu konzentrieren, als ob nichts anderes von Bedeutung währe. Silex fühlte sich schon etwas besser seitdem Gesellschaft im Raum war und Geräusche an seine Ohren drangen. So, dass die Geschehnisse von Gestern mindestens etwas in die Ferne glitten. Nach einiger Zeit hörte die Junge Frau scheinbar zufrieden mit dem Kehren auf und machte sich an die Theke wo anscheinend ein besonders bissiger Fleck sich nicht so leicht wegwischen ließ. Das ratschen des Besens wurde nun durch ein gelegentliches quicken des Lappens abgelöst.
    Silex war schon seit geraumer Zeit am Überlegen ob er die Hylianerin ansprechen sollte, wusste aber nicht sorecht mit was er anfangen sollte. Außerdem war die Stille außnahmsweise keine Unangenehme.


    Plötzlich ertönte ein Dumpfer Schlag am Fenster bei dem Beide zusammenfuhren. Die Hylianerin hielt im Putzen inne und schien wie erstarrt. Silex fuhr zu dem Fenster herum. War etwa noch jemand gekommen? Am hellichten Tag? Die Junge Dame schien sich wieder gefangen zu haben und beäugte nun Misstrauisch das Fenster, auch ihre Haltung hatte sich verändert. Als ob sie es mit dem Gegner aufnehmen wollte und dies auch wie selbstverständlich konnte.
    Ein weiteres Geräusch ertönte, nun ein schaben an der Türe. Vorsichtig Ging sie an die Türe. Silex stand stattdessen noch mitten im Raum um die Fenster weiterhin im Blick zu haben. Kräftig schlug sie die Türe nach außen auf, damit der Feind im Nachteil war, oder gleich die Tür auf die Nase bekam. Statt einem Stöhnen oder Jammern ertönte ein anderes Geräusch, ein Geräusch das Silex nur zu gut kannte. Gleich daraufhin sah er ein weiß-braunes Fellknäul über den Boden purzeln.
    Silex achtete nun nicht mehr auf das Mädchen sondern rannte nach draußen, wo Saphrax auf wackeligen Beinen aufzustehen versuchte. Er hatte struppiges, glanzloses Fell und war so dreckig wie schon lange nicht mehr. Jedoch schien das seinen stolz nicht angekratzt zu haben. Denn als der Hylianer die Hand nach dem Hermelin ausstreckte, biss dieses ihn kräftig in den Finger und funkelte ihn zornig an. "Aaaah!" Schrie Silex und schüttelte sich seine Hand. "Saphrax, freut mich auch dich wieder zu sehen" murmelte Silex während er an seinem Finger nuckelte Wortlos kletterte das Fellknäul auf seine Schulter und machte es sich dort bequem. Wobei er es nicht unterlies die Übeltäterin für seine unfreiwillige Flugstunde böse anzufunkeln. Silex stand auf und lächelte die Angestellte nicht gänzlich überzeugt schief an. "Entschuldigung ich wollte dich nicht bei der Arbeit stören. Ich konnte ja auch nicht Ahnen das Saphrax hinter der Türe stand."
    "Ach, ähm schon gut. Solange es nicht wieder ein Einbrecher oder so war"
    Während ihre Wangen leicht rot wurden. Silex' Blick verfinsterte sich für einen Augenblick "Ja" sagte er schlicht. Legte aber schnell wieder ein freundlicheres Gesicht auf während sie zurück ins Haus gingen. Silex hatte das Gefühl über irgendetwas reden zu müssen "Du Arbeitest hier, also. Gefällt dir dein Beruf?" Kouko meinte verdrießlich "Ja es geht, ich bin noch auf Probezeit und darf mir deshalb keinen Fehler erlauben"
    "Scheint nicht leicht zu sein" nach einer kurzen Pause fügte er hinzu "Soll ich dir ein wenig zur Hand gehen?" kurz schien sie abzuwägen "Nein, wenn der Wirt sehen würde das ich unsere Gäste mitputzen lasse währe ich meinen Job wohl los" Silex wollte ihr Widersprechen lies aber dann doch sein die Sache hier schien ihr zu wichtig zu sein um sie zu Riskieren "Ok, ach vorher habe ich es ja völlig vergessen mein Name ist Silex" zögerlich antwortete die hübsche Hylianerin "Mein Name ist Kouko" In diesem Moment quieckte Saphrax entrüstet. "Aaah ja ok. ok." meinte er an das Hermelin gewandt. "Ich werde mich dann schnell um meinen Gefährten kümmern, der Rastet sonst noch völlig aus wenn er nicht bald wieder Ordentlich aussieht. Und dann währen meine Ohren in Gefahr" lachte er. Während Saphrax nur knurrend bestätigte.


    Kaum war er wieder die Treppe hoch verflog ein Teil seiner Fröhlichkeit, aber da Saphrax wieder da war fühlte er sich wieder Komplett. Was ihn sehr erleichterte.
    Nun war er dabei Saphrax in einem Waschbecken gründlich zu waschen. Saphrax mochte Wasser zwar nicht besonders gern aber, sobald es warm und sauber war konnte er wohl Stunden mit baden verbringen. Silex lächelte warm und belustigt ,während er dem Tierchen die Pfoten rubbelte damit der Schlamm sich löste. Saphrax hingegen schien diese königliche Behandlung mit königlichem Gesichtsausdruck zu genießen. Und dies alles in einem einfachen Waschbecken. Außenstehende schienen wohl die Beziehung zwischen ihm und dem Hermelin für kalt oder komisch halten. Was jedoch das komplette Gegenteil war ihre Beziehung fundierte mehr auf Gegenseitiges Vertrauen. Silex traute dem Tierchen zu das er wieder zu ihm zurück kommen würde und dabei nicht gleich starb. Saphrax hingegen vertraute darauf.... das Silex ihn jedes mal baden würde, oder ähnliches. So genau wusste Saphrax dies wohl auch nicht.
    Jedoch wollte ihm Kouko nicht ganz aus dem Kopf gehen sie schien weitaus mehr zu sein als eine Normal Bedienung.
    Nachdem Saphrax wieder vollständig sauber und trocken war, waren auch Tanea und Luto schon aufgewacht welche auch schon nach unten gegangen waren. Silex beschloss sich auch wieder die Treppe nach unten zu gehen. Sie hatten wohl einiges zu bereden.

    I sleep very very well in my quitsching bettgestell but today in dieser Nacht, is that scheißding zamgekracht.
    I hope that dir not passiert and my english better wird.

  • Tanea wachte schweißgebadet aus einem Traum auf. Genauer gesagt war es ein Alptraum. Die Stammesälteste sagte immer, dass Träume aus Sehnsüchten, Wünschen aber auch Ängsten entstehen und sie die Sprache ihres Unterbewusstseins sind. Ihrem Alptraum zufolge musste ihr Unterbewusstsein ziemlich wütend auf sie sein. Vor wenigen Minuten schien der Traum noch so echt, doch nun konnte sie sich kaum mehr an Einzelheiten erinnern. Sie wusste nur, dass Luto darin vorkam. Sie drehte sich zu ihm und stellte zu ihrem Erstaunen fest, dass der Platz neben ihr leer war. Die Decke war zusammengeknüllt und lag achtlos am Fuß des Bettes. Tanea strich mit ihrer flachen Hand über die Stelle, an der Luto geschlafen hatte, mit ihr geschlafen hatte. Die Stelle war kalt, Luto war wohl schon vor einiger Zeit aufgestanden. Tanea wunderte sich, dass sie nicht bemerkt hatte, wie er gegangen war. Normalerweise wachte sie stets vor ihm auf. Die letzte Nacht war jedoch sehr anstrengend gewesen, genau, wie die Nächte und Tage davor, Taneas Körper war erschöpft. Sie gähnte Herzhaft und blickte aus dem Fenster. Dem Stand der Sonne nach zu urteilen war es später Vormittag. Sie stand auf und ging ans Fenster, streckte sich und öffnete es. Der kühle wind kam sofort ins Zimmer, umspielte ihren Körper und sie merkte, wie sich ihre Häärchen aufstellten und sie eine Gänsehaut auf ihren Armen bekamt. Sie fröstelte etwas, das Wetter war schön aber es war noch kühl. Der Sommer war eben noch einige Monde entfernt, auch, wenn die ersten Ausläufer des Frühlings zu sehen waren. Tanea schloss das Fenster wieder und drehte sich um, noch etwas schlaftrunken wackelte sie zum Badezimmer, wo sie von einem weiteren Gast, einer Frau, mit großen Augen angestarrt wurde. Erst wunderte sie sich, doch dann bemerkte sie, dass sie Blessuren und Wunden am ganzen Körper hatte. Die letzten Tage waren sehr anstrengend gewesen und hatten ihre Spuren hinterlassen. Dass Tanea gänzlich nackt war, schien sie nicht zu stören. Sie wusch sich und zog sich ihre Kleidung an.


    Nachdem sie ihre Haare getrocknet hatte, ging sie nach unten. Sie war sich sicher, dass Luto dort auf sie warten würde, einen Teller Pfannkuchen vor sich stehen und mit der Wirtin oder dem Wirt witzelte, ihnen von Abenteuern erzählte. Im Wirtshaus schien sich Luto von Anfang an wohl zu fühlen. Man merkte, dass er in seinem Leben in vielen derartigen Spelunken zugebracht hatte, mit den Gaunern, die man darin finden konnte, gespielt und sie um ihr Geld gebracht hatte, mit den leichten Mädchen getanzt und ihnen ihr Herz geraubt hatte. Das war der alte Luto. Dieser Luto hätte Tanea nach so einer intensiven Nacht einfach verlassen, hätte sie vielleicht noch um ihren Geldbeutel erleichtert und die Rechnung für das Zimmer anschreiben lassen. Doch der neue Luto, ihr neuer Luto würde das nicht. Silex wartete bereits im Hauptraum und schaute sie an. Wo hast du Luto gelassen? Dem Lärm nach zu urteilen, der letzte Nacht aus eurem Zimmer drang, kann er Heute wohl noch nicht selber gehen. witzelte der Krieger und grinste, doch Tanea erwiderte nur ich dachte er sei schon hier, als ich Heute aufwachte, war er bereits aufgestanden. Beide blickten ratlos drein.

    Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen

    #75: Me and the Boys



    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"

  • Es war merkwürdig, an diesem Morgen aufzustehen. Als er aus dem Bett stieg, fühlte sich Luto alles andere als erholt; er war erschöpft und ausgelaugt und, am schlimmsten, er fühlte sich emotional ausgebrannt. Zuviel war geschehen in zu kurzer Zeit, als dass sich sein Verstand und sein Herz von den Strapazen bereits erholt hätten. Taneas Worte in der Nacht hatten auch nur teilweise Trost spenden können, ihre körperliche Zuwendung sogar noch weniger. Luto spürte keine Trauer mehr in sich, nur noch eine schwer zu begreifende... Leere, die ihn erfüllte. Er saß eine Zeit lang am Bettrand und starrte vor sich hin. Er versuchte nachzudenken, wollte über die Ereignisse der letzten Zeit reflektieren, doch auch sein Kopf und seine Gedanken waren von Leere erfüllt, die ihn einfach nur lähmte und schweigend dasitzen ließ, unwillig, sich zu regen, unfähig, zu überlegen.
    Irgendwann drehte er sich zu Tanea herum, betrachtete sie, doch auch ihr Anblick stimmte ihn nicht freudiger oder entfachte seine Gedanken. Ausdruckslos sah er sie an, dann wandte er sich wieder ab. Es war ihm egal, was sie sagte. Er wollte das nicht mehr. Zu groß war das Risiko, dass ihnen so etwas zustieß wie Najwu und Lucinda. Zu schlimm war die Aussicht auf den Schmerz, wie es sich anfühlen würde, Tanea zu verlieren. Luto schüttelte langsam den Kopf. Nein, er musste einen Ausweg aus dieser Lage finden. Irgendwie - ganz egal, wie. Sie mussten hier rauskommen, es musste ihm irgendwie gelingen, sie beide aus der Affäre zu ziehen. Das war eine neuartige Herausforderung für den jungen Händler: bisher hatte er ein rechtes Talent darin bewiesen, seinen eigenen Kopf mehr als einmal aus der Schlinge zu ziehen in den vergangenen Jahren, doch heute sah die Lage anders aus, nun, da sie zu zweit waren. Es war ein Leichtes, die eigene Haut zu retten, denn dabei konnte Luto üblicherweise egoistisch vorgehen und musste keine Rücksicht auf Verluste nehmen. Doch Tanea wollte er nicht in Gefahr bringen, er wollte nicht riskieren, dass sie zurückblieb oder ihr etwas zustieß. Das machte alles ungleich komplizierter. Er seufzte tief und vergrub das Gesicht für einen Augenblick in den Händen, fuhr sich über die müden Augen und massierte einen Moment die Stirn. Dann gähnte er ausgiebig und erhob sich, trat an eine Waschschüssel heran und fing an, sich notdürftig sauberzumachen, was er auch bitter notwendig hatte. Als er fertig war, hörte er seinen Magen vernehmlich knurren und ihn davon in Kenntnis setzen, dass seine letzte üppige Mahlzeit recht lange zurücklag. Luto entschied, dass es wohl klüger war, auf seinen Körper zu hören; er verspürte zwar nicht den geringsten Appetit, doch es kam ihm auch sinnlos vor, sich die Nahrungszufuhr zu verweigern. Also zog er sich an und verließ den Raum, schloss behutsam die Türe, um Tanea nicht aufzuwecken.
    Er ging nach unten und kam in den Schankraum, doch schon der Geruch nach Rauch und Fett von der vergangenen Nacht ließen ihn den Gedanken, hier etwas zu essen, sogleich verwerfen; er verließ das Gasthaus und betrat die Straßen. Es war ein durchaus angenehmer Morgen; Luto fröstelte im Schatten der Häuser zunächst noch, doch nachdem er die engeren Gassen hinter sich ließ und seine Schritte ins Zentrum der Schlossstadt lenkte, bekam er etwas von der Sonne ab, die bereits warm herunterschien und ihre Strahlen angenehm auf seine Haut legte.
    Wenig später erreichte er den Markt rund um den Brunnen in der Mitte Hyrules und es war schon einiges los, weil fast alle Marktstände bereits aufgesperrt hatten. Die Geschäftigkeit und der Trubel, die man hier vorfand, waren im Augenblick genau nach seinem Geschmack - er hatte das Gasthaus zwar auch verlassen, weil er von den anderen im Moment niemanden sehen wollte, doch hier allein unter einem Haufen fremder Leute zu wandern hatte etwas seltsam Tröstliches ansich. Er kam sich inmitten der Menschen, von denen ihn keiner kannte und länger als eine Sekunde ansah, klein und unbedeutend vor, beinahe schon unsichtbar; doch im Augenblick empfand er das keineswegs als etwas Schlechtes. Im Gegenteil, nach allem, was bisher passiert war in der letzten Zeit, sehnte er sich beinahe wieder nach seinem alten, früheren Leben der Unwichtigkeit, in dem er nur dann je gefragt gewesen war, wenn nach ihm gefahndet wurde und sich sonst niemand um ihn scherte. Er hatte das "große Ding", nach dem er so lange suchte, zwar nie erreicht, doch er war frei und ungebunden gewesen, hatte keine nennenswerte Verantwortung getragen, die über sich, seinen Besitz und das Wohlergehen seines Pferdes hinausging, und schon gar nicht hatte man auf ihn gezählt, seine kümmerlichen Fähigkeiten einzusetzen, um irgendjemanden oder irgendetwas zu retten, geschwege denn ein Königreich vor dem Untergang zu bewahren.
    Überhaupt - was ging ihn dieser ganze Konflikt eigentlich an? Luto hatte inzwischen einen Apfel und ein wenig frisches, noch warmes Gebäch erstanden und setzte sich auf die Stufen zu einem Platz vor einer Art Zitadelle, wo ihm die Sonne auf den Rücken schien, während er das Treiben auf dem Markt beobachtete. Nein, das alles hier war nicht sein Krieg, nicht seine Aufgabe und schon gar nicht seine Verpflichtung. Doch als er so da saß, sein Essen kaute und die Leute von Hyrule bei ihrem Tagewerk beobachtete... da waren Frauen, die sich um die günstigsten Preise an Ständen stritten, Schausteller und Spielmänner, die die Menge mit ihren Künsten in Entzückung versetzten, spielende Kinder, Pärchen, die Händchen hielten, sich sogar zu Melodien, die sie nur für einander hörbar leise summten, tanzend auf der Stelle drehten... Luto konnte sich nicht gegen ein Lächeln wehren, das auf seinem Gesicht erschien. Es gab dunkle und raue Schattenseiten in diesem Land, wie auch im ganzen Rest der Welt. Doch hier und jetzt, im Licht der Vormittagssonne, war der Platz erfüllt von guten, ehrlichen Menschen, einfachen Menschen, die ihrem Handwerk und ihren täglichen Geschäften nachgingen und nichts anderes wussten. Und doch, in manchen Gesichtern, vor allem der etwas älteren Leute... in den Antlitzen der Menschen, und besonders in den Augen einiger weniger Wissender, da war sie noch zu sehen, tief versteckt und vermutlich in eine stille Ecke des Bewusstseins zurückverdrängt: die Angst und der Horror über die Schrecken, die über dieses Land gezogen waren bis vor zehn Jahren. Selig waren jene, die zu jung, sich zu erinnern; doch das Grauen, welches Hyrule einst so lange Zeit in seinem Würgegriff gehalten hatte, war bis zum heutigen Tage für die anderen unvergessen geblieben. Und jetzt, nur wenig Zeit nach Sharous Auftritt und der Zerstörung des Schlosses, war die Angst und die Furcht vor einem erneuten Untergang des Königreichs wieder so stark und präsent wie jahrelang nicht mehr in der Bevölkerung.
    Luto schüttelte den Kopf. Nein, seine Wünsche waren hier nicht gefragt. Er hatte Angst, große, lähmende Angst, die seinen Verstand mitunter betäubte und ihn seiner Kraft, die richtigen Entscheidungen zu treffen, mitunter beraubte. Doch er hatte kein Anrecht darauf, ihr nachzugeben, denn er gehörte - wenn auch aus Gründen, die er selbst nicht zu verstehen vermochte - zu einer kleinen Gruppe ausgewählter Leute, die sich ihren Umgang damit aussuchen konnten. Die guten Menschen hier in Hyrule - sie konnten gegen ihre Furcht nichts weiter unternehmen, als zu hoffen und zu beten, dass ihre geheimsten Ängste nicht Wahrheit werden würden, dass sie ihre Lebenstage in Ruhe verbringen durften und nicht noch einmal die Schrecken durchmachen müssten, die sie schon zu oft erlebt hatten. Aber sie, Luto und die anderen, sie konnten etwas dagegen unternehmen. Er wusste nicht, ob sie die Fähigkeiten dazu besaßen, wirklich das zu vollbringen, womit sie von der Königin betraut worden waren, aber sie waren mit Kenntnissen ausgestattet und hatten einen Plan, was es zu tun galt. Das unterschied sie von nahezu allen anderen in diesem Lande und auch, wenn sie das weder unsterblich noch unangreifbar machte, wie Lucinda demonstriert hatte, so waren sie dadurch dennoch dazu verpflichtet, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um wenigstens den Versuch zu wagen, die Hoffnung so vieler guter und unschuldiger Menschen nicht zu enttäuschen. Denn wer konnte mit dem Wissen, diese Verantwortung willentlich abgelehnt zu haben, noch mit sich selbst leben?
    Luto seufzte, als er aufstand und sich ein wenig Kies und Staub von der Hose klopfte. Er sah sich ein wenig und entdeckte neben der Zitadelle einen schönen, hochgewachsenen Baum, der etwa auf seiner Augenhöhe einige etwa fingerdicke Äste trug. Luto ging zu dem Baum und brauch einen Ast ab, der ihm schön und geeignet vorkam; dann setzte er sich wieder auf die Stufen, nahm ein Messer aus seiner Tasche und fing an, mit geübten Bewegungen zu schnitzen.
    Er wusste in der Tat nicht, welche Opfer zu bringen sie noch erwartete. Und ja, er hatte große Furcht. Nicht nur um sein eigenes Leben, viel mehr noch um das von Tanea; dass sie starb oder ihr etwas zustieß. Der Gedanke brachte ihn nahezu um den Verstand, doch er würde sich nicht länger erlauben, dass er sich davon lähmen ließ. Er konnte sie nicht vor allem beschützen, konnte sie auch gewiss nicht davon abbringen, ihrer Aufgabe zu folgen, und er konnte nicht einmal garantieren, dass er dafür Sorge tragen würde, dass er die Risiken ihrer Reise gering halten würde. Vielleicht würde sogar seine Unfähigkeit sie in Gefahr bringen. Doch es gab eines, was er tun konnte: sichergehen, dass nichts zwischen ihnen ungesagt blieb und dass nichts übrig blieb, was er bereuen würde, versäumt zu haben. Als er fertig war, hielt er sein Werk in die Luft und betrachtete es gegen die Sonne; er war nur aus Holz und sehr einfach, doch er war sicher, dass er seinen Zweck erfüllen würde. Und hoffentlich war seine Erinnerung ausreichend, dass der Ring genau auf Taneas Finger passte, wenn er um ihre Hand anhalten würde. Plötzlich vernahm er eine Stimme, die er nicht über seine Ohren hörte.
    "Ich dachte schon, du kommst nie dahinter."
    Er lächelte sanft.
    Hallo, Laris.

  • Mit einem lauten Seufzer stellte Kouko sich wieder an die Theke und widmete sich dem Fleck, der zu ihrer Überraschung nun doch relativ leicht zu entfernen war. Als sie das erledigt hatte warf sie den Lappen hinter sich und ließ ihr Gesicht stöhnend auf die Platte der Theke fallen. „Ich bin so müde“, jammerte sie leise in sich hinein, während sie Schwierigkeiten damit hatte nicht wieder einzuschlafen. Warum lassen die mich auch so früh hier arbeiten? Um die Zeit ist sowieso nichts los und mit Putzen bin ich auch fertig. Nachdem man von dem Mord in der letzten Nacht erfahren hatte verließen alle Gäste die Gaststätte, wodurch nicht sehr viel Dreck verursacht wurde, was ihre Arbeit erleichterte.



    Immer wieder huschten ihre Gedanken zu dem Hylianer namens Silex und seinem zuckersüßen Hermelin. Man war das peinlich… ich blöde Kuh…, schimpfte sie sich selbst aus und schlug sich mit einer Faust leicht auf den Kopf. Das hätte ich auch besser machen können… und das Tier hasst mich bestimmt… Leicht übermüdet stellte sie sich auf und setzte sich auf einen Hocker um gemütlicher ausruhen zu können.


    Kurze Zeit später kamen eine hübsche Frau mit rotem Haar und Silex gemeinsam mit einem frisch gewaschenen Hermelin wieder. Sofort fiel Kouko auf, dass die Frau anstatt spitzen Ohren runde hatte, was sie noch nie zuvor gesehen hatte. Sie hatte einmal gehört, dass die Gerudo solche Merkmale aufwiesen, aber sicher war sie sich nicht. Mit großen Augen starrte sie die Rothaarige an, versuchte allerdings nicht aufzufallen. Es war bestimmt unheimlich, wenn man so angestarrt wurde. Sie trägt auch so komische Kleidung… das muss eine Gerudo sein! Definitiv! Oh Göttinnen wie krass! Zum ersten Mal sah sie jemanden aus einem anderen Volk, was sie unnatürlich aufgeregt macht, selbst wenn sie sich nicht ganz sicher war, ob es tatsächlich eine Gerudo war oder nicht. In diesem Moment der Aufregung verflog ihre Müdigkeit kurzzeitig vollständig und sie musste breit grinsen. Doch konnte sie sich schnell fangen und wirkte wieder relativ normal.


    Um diese Uhrzeit sind Gäste schon ungewöhnlich. Weil sie nicht wusste was sie sonst tun sollte, schnappte Kouko sich wieder den auf dem Boden liegenden Lappen und begann die Theke zu putzen, auch wenn das mittlerweile unnötig war. Entweder ich fühle mich von ihnen beobachtet, oder sie fühlen sich von mir beobachtet, wer weiß… ah ich komm nicht drauf klar! Mit zwei Fremden allein in einem kleinen Raum! Nach viel zu kurzer Zeit bemerkte sie wie unnötig das Putzen war und sie beschloss etwas zu tun, was ihrer Meinung nach zu diesem Job gehörte. Sie raffte sich zusammen, setzte ein freundliches Lächeln auf und ging zu den Beiden rüber. „Wollen Sie vielleicht etwas trinken?“, fragte sie höflich.