Norem sackte erschöpft auf einem der plumpen Holzstühle der neben Veit an dessen Tisch stand. Seine Kleidung klebte an seiner Haut und seine Haare waren feucht und strähnig. Während er die Taverne mit seiner Musik gefüllt hatte, hatte er nichts von der schwülen, stickigen Luft gemerkt die ihm nun den Atem raubte. Er fühlte sich ausgelaugt und sein Hals schmerzte. Dankbar nickte er dem Alten zu, als dieser ihm etwas zu trinken anbot. Er hoffte Veit würde es ihm nicht übel nehmen, dass er kein Wort sprach, doch im Moment wollte er seine ausgetrocknete Kehle nicht noch mehr strapazieren. Im Augenwinkel hatte Norem bemerkt, dass der grimmige Gorone gegangen war, wohl um zu tanzen und er konnte sich ein feines Grinsen nicht verkneifen, als er darüber nachdachte, wie ein lebender Stein seine Hüften zur nun aufschwellenden Tanzmusik bewegte. Leider war die Taverne inzwischen so brechend voll, dass er sogar den alle Köpfe überragenden Goronen aus den Augen verlor und seine Gedankenbilder nicht in der Realität bestätigen konnte.
Gerade als Norem kurz die Augen schließen wollte fragte Veit ihn noch etwas. Der Junge benötigte einige Sekunden um die Worte des Alten zu ordnen, doch als sich deren Sinn entfalltete blickte Norem iritiert auf. Für ein paar Sekunden hatte er den Grund, weswegen er sich so eilig durch die Menschenmassen gekäpft hatte vollkommen vergessen. Er war zu erschöpft gewesen. Klar, er wollte den Goronen und Veit fragen, ob diese auch etwas von dem seltsamen Moment der vollkommenen Starre bemerkt hatten. "Es kann nicht der Brantwein gewesen sein Veit... Ich habe es auch erlebt! Ich bin doch nicht betrunken... oder? Das war... so seltsam! Alles war still! Für ein paar Momente... Nur du hast dich bewegt... und dieser Gorone da!.." Irgendwie kam Norem sich albern vor, während er diese Hirngespinste des Alten bejate. Vielleicht hatte die Musik ihn in einen ähnlichen Rauschzustand versetzt wie der Brantwein Veit. "Ich weiß nicht... Vielleicht war es doch nicht echt? Schon seltsam, dass der Steinmensch ausgerechnet jetzt verschwindet..."