Avalon - Spiel um dein Leben
Wenn ein Anime Regisseur das Medium wechselt und sich an Live Action versucht, darf man ruhig skeptisch sein, auch wenn es der legendäre Mamoru Oshii ist. Nachdem er sich aus dem Anime-Geschäft zurück gezogen hat und ich von Garm Wars (2014) mächtig enttäuscht war, generell hat der Film schlechte Kritiken bekommen, dachte ich mir, dass es sicher ein guten Live Action Film von Oshii gibt.
Über Avalon hab nur sehr wenige Information finden können und die wenigen Kritiken lobten den Film. Zusätzlich sprach mich die Story auch an. Warum also nicht mit diesen schon gut 16 Jahren alten Film versuchen.
Es erzählt von einer heruntergekommenen Welt, in der die Protagonistin, Ash, in der Welt von Avalon entflieht. Avalon ist die virtuelle Welt des gleichnamigen und illegalen Spieles, welches man von einer Spielhalle erreicht. Dafür wird das Gehirn über ein Helm mit den Computer gekoppelt. Avalon ist für Ash nicht nur ein Spiel, womit sie ihr Geld verdient, sondern auch zu ihren Lebensinhalt geworden. Stirbt man in der Welt von Avalon, so riskiert man, dass sein Gehirn gelöscht wird oder zumindest Schäden davon trägt. Die Folgen sind das geistige dahinvegetieren.
Bisher war Ash immer sehr erfolgreich im Alleingang und hat nahezu alle Level erledigt. Um herauszufinden, ob die Gerüchte um ein geheimen Level, wo die Geister der verstorbenen Spieler leben, zu erforschen, macht sie sich nun auf die Suche nach diesen und stürzt in eine Reise, die Fragen über die Realität aufwerfen.
Es ist sehr schwer, den Film spezifischen Genre zuzuteilen oder ihn mit etwas zu vergleichen. Es ist unter den mir bekannten Action/Sci-Fi/Baller-Filme wohl derjenige, der sich bewusst vom Mainstream entfernt und sich als Kunstfilm versucht. Was ihn auch gelingt. Ein erfrischend angenehmer brauner Farbfilter mit lang gezogene Kamerafahrten über das Panorama, was typisch Oshii ist, und eine beklemmende Ambiente, die sich durch den Soundtrack von Kenji Kawai entfaltet. Für mich ist es quasi so eine Mischung aus Ghost in the Shell und Texhnolyze. Fans dieser beiden Werke kann ich diesen Film nur weiter empfehlen.
Bin wirklich positiv überrascht gewesen. 8/10