Welchen Film habt ihr als letztes gesehen?

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  • Certified Copy aus dem Jahre 2010, ein in Frankreich und Italien gedrehter Film vom iranischen Filmemacher Abbas Kiarostami.
    Ich muss tatsächlich zugeben, dass ich auch nach einer Nacht darüber schlafen nicht vollständig den Film aufnehmen kann. Der Film hüllt sich, ebenso wie das behandelte Thema, im Schein von Sein und nicht Sein. Die debattierte Frage eines Schriftstellers und einer Kunstexpertin, die sich zufällig bei einer Lesung des Schriftstellers kennenlernen und am nächsten Tag durch die Gassen eines verträumten Dorfes schlendern, geht um den Unterschied zwischen Original und Fälschung. Im Laufe des Films und ebenso in der angeregten Diskussion, vermischt sich hier Realität und Fiktion. Es ist nicht mehr klar ersichtlich was nun Original oder Fälschung ist. Vermutlich muss man den Film nochmal schauen, um die kleinen und feinen Details des Films auszumachen.


    Der Film ist wie eine sehr spannende Debatte mit Freunden am Samstagabend über allgegenwärtige Dinge. Sehr harmonisch und visuell beeindruckend zieht der Film ein in sein magischen Sog. Empfehlenswert für Arthouse Fans oder welche mit einer Schwäche für philosophische Werke.

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    - Spike Spiegel from Cowboy Bebop

  • In the Mood for Love aus dem Jahre 2000 vom chinesischen Regisseur Wong kar-wai. Der Film gilt laut BBC als einer der wichtigsten Filme des 21. Jahrhundert und ist mit einer der schönsten, die ich je gesehen habe. Hongkong der 60er-Jahre, in ein Appartement ziehen am selben Tag zwei Ehepaare ein. Im Laufe des Films wird angedeutet, dass zwischen den beiden Paaren eine Affäre besteht. Die jeweils anderen suchen Zuneigung zueinander und versuchen zu ergründen wie es passieren konnte und bleiben einander um der Einsamkeit im Alltag zu entgehen. Der poetischen und melancholische Film ist voll mit visueller Sprache. Obwohl Mann und Frau sich nur annähern und nie intim werden, geschweige denn sich überhaupt küssen oder berühren, ist die Harmonie der Romanze allgegenwärtig.
    Ein Film über das alltägliche zwischen Menschen, wo man eines Tages merkt, in jener Person steckt doch mehr und die liebevolle Zuneigung entsteht einfach aus dem Nichts. In the Mood for Love spielt sehr viel mit Gestik und vermittelt wichtige Informationen hinter ein Schleier.


    Bezaubernd inszeniert mit schönen Farben, traumhafter Musik und eine Ambiente, der man sich nicht entziehen kann. Subtil in Perfektion.
    10/10

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    - Spike Spiegel from Cowboy Bebop

  • Nerve



    Ein bisschen was anderes habe ich teilweise schon erwartet. Ich dachte es dreht sich mehr um den "Und dann muss sie wieder aus diesem Spiel entkommen"-Punkt und nicht um die ganzen Challenges selbst. Der Einstieg war etwas sehr kurz gehalten. Man hatte das Gefühl hier wurde sehr stark an den Umständen und Vorgeschichten gespart, um das Spiel "Nerve" zu erklären und einzuleiten. Der Film war nicht schlecht, hatte teilweise sehr gute und interessante Musik und Bildeinstellungen. Allerdings gab es auch die einen oder anderen Ungereimtheiten, die mir immer den Spaß am Film nehmen. Ich bin bei sowas leider etwas empfindlich. Zum Beispiel muss der Player seine Challenge immer mit dem eigenen Handy filmen. Bei der Hauptdarstellerin filmt zum Anfang ihr bester Kumpel. In einer anderen Szene muss ihre Freundin eine sehr riskante Challenge machen, die ihr alles abverlangte und sie deshalb nicht selbst filmen konnte und das hat dann dazu geführt, dass sie abgebrochen hat und aus dem Spiel aussteigen musste ...ja Mädel warum hast du das Handy dann nicht einfach vorher jemand anderem geben? Haben ja genug zugeschaut. Oder auch bei vielen anderen Szenen konnten die Watcher irgendwie ständig Vee und Ian im Internet beobachten, so als ob eine einzelne Person daneben stand. War aber nicht der Fall und von den Watchern hat auch keiner gefilmt. Solche Ungereimtheiten gab es viele und das stört mich immer schnell.
    Es wurde auch ein paar Mal erwähnt, dass Vee einen Bruder hatte, der aber gestorben ist. Warum, wie, was, wieso wurde nie erklärt und irgendwie hat das ganze überhaupt nichts zur Sache getan. Sehr merkwürdig.
    Ich mochte die Moral des Films, aber er hatte auch ein paar Klischees. Also war kein schlechtes Werk, ich hab mich unterhalten gefühlt und teilweise auch mitgefiebert, aber wird dennoch nicht mein Lieblingsfilm.
    Die Schauspieler haben mir allerdings sehr gut in den Rollen gefallen.



    Angry Birds


    Naja was soll ich sagen ... es ist eben ein Film für Kinder. Er gestaltet sich doch recht klischeehaft. Ein paar witzige Sprüche und Wortspiele gab es dennoch. Die Story ist für einen Kinderfilm ganz gut gelungen, zumal ich es mir schwierig vorstelle einen Film um ein Spiel wie Angry Birds zu spinnen. Es wurde sich sehr viel Mühe gegeben die Kernpunkte des Spiels in den Film und die Geschichte einzuarbeiten. Die Animationen waren jedoch sehr gut!
    Hier und da hätte man bestimmt noch etwas mehr herausholen können, aber ja. War trotzdem soweit ganz gut gemacht. Ein weiteres Mal muss ich mir den aber auch nicht geben.

  • Three Billboards Outside Ebbing, Missouri vorhin im Kino. Dieser Film ist die perfekte Kombination aus guten Schauspiel, klasse Dialoge, starke Handlung, wundervolle Kameramontagen und eine auf den Punkt genau dokumentierte Moral und Kritik gelungen. Von der ersten Szene baut der Film durch die Figur von Mildred Hayes eine Verbindung zum Geschehen auf und kann sich in die Lage der Mutter versetzen, dessen Tochter vor sieben Monaten ermordet und vergewaltigt wurde. In den Fall tut sich bisher nichts. Laut der Aussage von Hayes ist die Polizei eher damit bemüht, weiterhin Schwarze zu verprügeln, gemütlich Donuts zu mampfen und Achtjährige wegen unerlaubten Skateboardfahrens verfolgen, als wirkliche Verbrechen aufzuklären.
    Als die Mutter schlieslich drei Werbetafeln am Ortsrand ihrer Kleinstadt mietet, klagt siedarauf die Polizei an und nennt den lokalen Polizeichef Willoughby sogar beim Namen. Der Akt der von unmittelbaren Wut einer einfachen Frau, welche in der Lage ist knallharte Dinge mit Witz und Sprachgewalt sagen kann, ohne dabei den Blick zu senken oder mit der Wimper zu zucken, wird grandios von Frances McDormand gespielt.


    Bildgewaltig, herb und bedacht mit schwarzen Humor gepfeffert. Billboards schert sich nicht um politische Korrektheit und stellt die Moral und Werte der fiktiven Personen selbst in den Vordergrund und streckt die moralisch hochtrabenden politisch aufgeladenen Zuschauer, die denken, dass ihre moralischen Werte wichtiger sind, als jene in diesen fiktiven Film selbst, ein dicken und fetten Mittelfinger entgegen. Eine absolut notwendige erfrischende Brise in unser aktuellen Zeit und zurecht mit sieben Oscar nominiert, welcher er hoffentlich auch gewinnt.
    10/10

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  • Der Duft der grünen Papaya aus dem Jahre 1993 vom vietnamesischen Regisseur Tran Anh Hung. Vietnam, Saigon, 1951. Die Stadt wird vom französischen Militär bevölkert und Vietnam beginnt zu bröckeln. Zu jener Zeit fängt die von der Natur begeisterte zwölfjährige Mui bei einer reichen Familie, als Dienstmädchen zu arbeiten. Ohne Komfort richtet das junge Mädchen ihr Leben voll nach dem Dienen der Familie.
    Das Anwesen der Familie ist ein Schattenreich mit hellen Sonnenflecken, von Gitterornamenten und federleichten Wänden umstellt, pflanzen bewachsen und in ohrenbetäubenden Insektenlärm getaucht. Während Mui als Dienerin auf Entdeckungsreise geht, mit weiten Augen und einer großen Neugier, ist es zugleich auch das Zuhause einer unglücklichen Tuchhändlerfamilie, für die Mui arbeitet.


    Ein zarter und wunderschöner Film, den es sehr gut gelingt, mit seiner Stille transparent die Emotionen der Familie darstellt, aus Sicht von Mui. Wahrhaftig tolle Bilder, welche die prächtigen Farben der Natur sehr gut zur Geltung kommen lassen, ebenfalls detailreiche Kamerashots. Traumhafte Ambiente und Szenen, aber leider durchwachsene Handlung.
    8/10

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  • Ghost in the Shell mit Scarlet Johanson. Gestern auf der Couch wollten wir uns nicht das standart Seppingprogramm antun und haben uns dazu entschlossen auch mal Netflix beiseite zu lassen, denn wir wollen einen Film gucken. In meiner Mediathek in Amazon tauchte sofort Ghost in the Shell auf und zu dem Zeitpunkt konnte ich mich nicht mehr halten.


    Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich die echten Filme nie gesehen und von der Serie nur 2 Folgen gesehen habe, aber dennoch reichte das aus, damit mir die Charaktere nicht fremd waren.
    Aber um eine Rezension abzugeben will ich meinen Beitrag in zwei Dingen gliedern nämlich einmal Ghost in the Shell mit Scarlet ohne Verbindung zum Anime und einmal mit.


    Der Streifen war sehr unterhaltsam und erzählt eine nette Geschichte in einer sehr schönen SiFi Umgebung die viel Platz für Spekulationen lies. Die Animationen waren gar nicht schlecht und wirkten nicht fehl am Platz. Im Gegenteil. Aufwändige Nahaufnahmen oder das Gesicht abnehmen um drunter den Kern eines Roboters zu sehen, war nett gemacht. Ich hatte keine Sekunde das Gefühl ich würde das Ganze nicht glauben.


    Die Rolle von Scarlet als Protagonistin Major. Uff. Ich hab mich irgendwie nicht ganz anfreunden können mit diesem Gedanken. Scarlet mag zwar eine gute Schauspielerin sein und man mag sie bereits aus vielen anderen Filmen kennen, aber genau deswegen wirkte ihre Rolle auf mich etwas befremdlich. Warum man sie allerdings genommen hat, das kann ich mir gut vorstellen und darauf gehe ich nachher ein.
    Im Prinzip hat sie einen guten Job gemacht. Nicht Oscar reif, aber durch ihre Standarthärte, die man bereits bei Marvel von Agentin Romanov kennt, gewohnt gut rüber gebracht. Manchmal hab ich das Gefühl, dass die Frau nur solche kalten Tollen übernehmen kann.


    Über die Geschichte kann ich soweit nicht viel sagen, da sie ja eigentlich kein neu erfundenes Rad ist. Sie ist stimmig, sie macht Lust auf mehr obwohl ich mir hier und da mehr Tiefe gewünscht hätte bevor plötzlich das ganze Spektakel losgeht. Aber was will man in einem 2 Stunden Film noch mehr Tiefe einbringen?


    Die Kampfszenen waren alle sehr sehenswert und richtig schön dargestellt.


    Nachdem ich gestern ja breit meiner Frau erklärt habe dass dieser Film eine Animeadaption ist, hab ich angefangen ein bisschen zu googeln und mich im Netz über Ghost in the Shell schlau zu machen. Tatsächlich ist es ja so, dass der Film nicht nur als einzelner SiFi Streifen gut ist, wenn man nicht weiß dass es eine Adaption ist, nope , sie haben sich auch sehr penibel an ihre Originalfassung gehalten. Viele Szenen sind 1 zu 1 aus dem Anime übernommen, viele Darstellungen von Gebäuden, Straßen oder ganzen Arealen, das ist das, was mich so fasziniert. Wir haben also endlich mal einen Film der es geschafft hat sich am Ursprung zu halten ohne das Rad neu erfinden zu müssen. Auf YouTube gibt es hierzu tolle Videos die beide Filme nebeneinander stellen. Da sieht man erst mal wie viel Arbeit darin steckt wirklich alles so auszuführen wie es im Anime vorkommt. Aus dem Grund denke ich, wurde auch Scarlet als Rolle vorgeschlagen weil sie der Protagonistin im Anime schon verdammt ähnelt. Ist wie mit Robert Downey Jr und seinem Comic Idol Tony Stark. Die kann man voneinander auch nicht unterscheiden.


    Lange Rede kurzer Sinn Der Film macht Spaß wenn man die Charaktere von Früher noch kennt und man mitfiebert wann wer wo auftaucht. Der Film macht alles richtig was er richtig machen konnte und er hat mir gefallen, nicht weil man Scarlet Dreiviertel des Filmes nackt gesehen hat sondern wirklich wegen dem ganzen anderen Buseähhh drum Herum.


    Edit: ist von meinem Handy aus getippt also alle T9 und Schreibfehler dienen rein der Unterhaltung.

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    Klück

  • Frühling, Sommer, Herbst, Winter .. und Frühling aus dem Jahre 2003 vom südkoreanischen Regisseur Kim ki-duk. Eine zeitlose Geschichte über den Zyklus des Lebens, im Rythmus an die jeweiligen Jahreszeiten angepasst. Die Geschichte eines jungen Mönch und seines Meister auf einer einsamen Insel inmitten der wunderschönen Natur. Mit jeder Jahreszeit erleben wir eine andere Lebensphase und ihre Auswirkung auf die Balance und Beziehung zwischen Schüler und Meister. Emotional erschüttert und atemberaubenden Kameraaufnahmen. Sowohl spirituell, als auch philosophisch sehr wertvoll, wenngleich der Film nahezu nur aus Bildsprache besteht.
    9/10

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    - Spike Spiegel from Cowboy Bebop

  • Ich hab vorhin mit @Lanayru zusammen Der Seidene Faden im Kino geschaut. Regie, Drehbuch von Kamera stammt von Paul Thomas Anderson, ein Mann dessen Werk There Will be Blood sehr positiv in Erinnerung geblieben ist.
    Sein neustes Werk war zweifellos ziemlich gut, aber auch sehr undurchsichtig. Viele Elemente sind mir schleierhaft. Die erneute Musik von Jonny Greenwood war grandios, meines Wissens nach arbeiten die beiden schon sehr lange zusammen. Daniel Day-Lewis ist hat seine Rolle klasse verkörpert und Vicky Krieps hat ein guten Konterpart abgegeben. Glücklicherweise entfernt sich der Drama / Romantik Film sehr vom üblichen Kitsch und erzeugte zwei gut unterhaltene Stunden in London der 50er Jahre.
    8/10

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  • Ich hab vorhin mit @Lanayru zusammen Der Seidene Faden im Kino geschaut. Regie, Drehbuch von Kamera stammt von Paul Thomas Anderson, ein Mann dessen Werk There Will be Blood sehr positiv in Erinnerung geblieben ist.
    Sein neustes Werk war zweifellos ziemlich gut, aber auch sehr undurchsichtig. Viele Elemente sind mir schleierhaft. Die erneute Musik von Jonny Greenwood war grandios, meines Wissens nach arbeiten die beiden schon sehr lange zusammen. Daniel Day-Lewis ist hat seine Rolle klasse verkörpert und Vicky Krieps hat ein guten Konterpart abgegeben. Glücklicherweise entfernt sich der Drama / Romantik Film sehr vom üblichen Kitsch und erzeugte zwei gut unterhaltene Stunden in London der 50er Jahre.
    8/10

    Habt ihr den Film in O-Ton oder in deutscher Synchronfassung gesehen? Ich würde auch gerne reingehen, mich schrecken allerdings etwas die Kritiken bezüglich der Synchronisierung ab. Nicht nur, dass Daniel Day-Lewis seine schöne markante deutsche Synchronstimme nicht hat, auch die übrige Vertonung sei nicht sehr gelungen. Allerdings weiß ich auch nicht so richtig, ob ich es mir zutraue, den Film im O-Ton zu sehen. Am Ende raffe ich nix und hätte besser auf die Heimfassung mit Subs warten sollen...


    That's when you know you've found somebody really special, when you can just shut the fuck up for a minute and comfortably share a silence.

  • Wir haben den Film auf Deutsch geschaut. Hab gar nicht mitbekommen, dass die Synchronisation von Daniel Day-Lewis anders war, hab aber eh kaum Filme von ihn gesehen, von daher..
    Ich wüsste keine Mängel festzustellen an der Vertonung des Films. Ist aber auch einer der Aspekte auf die ich sehr wenig achte.

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  • The Thing von 2011


    Im Nachfolger von dem Klassiker von John Carpenter mit Kurt Russel als Mann am Flammenwerfer in der Hauptrolle, wird die Vorgeschichte zu den Geschehnissen des ersten Teils erzählt. Im Mittelpunkt steht diesmal das norwegische Expeditionsteam und ihre amerikanischen Kollegen, von denen man schon im Vorgänger erfahren hat.


    Mir hat der Film wirklich, wirklich gut gefallen o.o Warum der Streifen beim Publikum so schlecht weggekommen ist, ist mir ein Rätsel, denn seinen Vorgänger, der immerhin als Klassiker des Horrorkinos gilt, sticht er in allen Belangen aus. Besonders gelungen fand Ich die Darstellung des Monsters. Das kam wirklich bedrohlich rüber und war echt creepy. 1982 waren die Effekte zwar auch schon wirklich beeindruckend, das Gefühl der unmittelbaren Gefahr kam hier allerdings besser rüber. Auch schön dass man hier ein paar Fakten dazu bekommen hat, wie genau das mit der Formwandlung überhaupt funktioniert. Dass man diesbezüglich keine Infos bekommen hatte, war eine der grössten Schwächen des Erstlings. Da konnte zu jeder Zeit alles passieren, ohne dass man wirklich nachvollziehen konnte, wie und warum.


    Kann jedenfalls allen Horror-Fans und Freunden von coolen Monstern nur eine Empfehlung aussprechen.


    8/10

  • Danny Boyle's Steve Jobs von 2015. Michael Fassbender in eine unglaublich starke Rolle als Steve und Kate Winslet nicht viel schlechter als Joannna Hoffman. Obwohl ich die Apple Produkte gar nicht leiden kann und den Mythos um Jobs nie nachvollziehen werde, hatte ich mir den Film angesehen, da er doch recht gut sein sollte und ich die Arbeiten von Boyle schätze.
    Im Film werden drei verschiedene Einblicke (1984, 1988 und 1998) hinter der Bühne vor großen Produktpräsentationen präsentiert und beleuchtet den Menschen Steve mit sein eigenen und sozialen Konflikten. Man merkt schon in der ersten Szene, dass hier Aaron Sorkin für das Drehbuch verantwortlich ist, denn nur er kann so schnelle und informationsreiche Dialoge schreiben (ähnlich gut gelungen bei Moneyball; und in Hochform bei The Social Network). Zusätzlich hat der Film es geschafft eine wirklich interessante Biopic aufzubauen, verstärkt mit einer Menge Style und ein sehr retroreichen Score, der die Stimmung vollständig aufbaut. Die letzte Szene mit Maccabees Song Grew Up at Midnight war 1A. Die Darstellung von Steve Jobs zeigt klasse, wie paradox solche begabte Menschen sind.
    8/10

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  • Swiss Army Man auf Amazon Prime. Absolut verrückter Film, mit noch verrückteren Darstellungen. Ein Mann strandet einsam auf einer Insel und rettet sich mithilfe der von Daniel Radcliffe dargestellten flatulierenden Leiche. Eine filmische Ode an die Einsamkeit, Freundschaft und die menschliche Fantasie als Zufluchtsort. Obwohl mir der Film zu über stilisiert dargestellt wurde und die Witze nur selten funktioniert haben, zogen mich die guten Kameraeinstellungen und starke visuelle Bilder an. Hinzukommt die fantastische Musik, welche vor den Dreharbeiten fertig komponiert wurde, womit die beiden Darsteller es leichter fiel sich den Rhythmus der Musik anzupassen und diese in den Film einzugliedern.
    6/10

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  • Shape of Waters in der Spätvorstellung. Modernes Märchen im bezaubernden Bildern und netten Farbfilter. Die stumme Elisa trifft im Labor auf ein Amphibienmann und verliebt sich ihn. Um ihn vor sein Peiniger zu schützen, entwickelt sie ein simplen Plan, um ihn zur Flucht zu verhelfen.
    Ähnlich wie die Protagonistin ist der Film von der Erzählung recht stumm in Amerika der 60er Jahre angesidelt. Es wird das damalige Kino und Fernsehen gezeigt und der monotone Alltag von Elisa.
    Auch ein zeitgenössischer Film im Märchengewand kann die Schwächen der Erzählstruktur nicht ausmerzen. Die groben Nuancen fügen sich nicht im Konstrukt der filmischen Erfahrung um und bildet nur Schlüsselmomente für visuell kräftige Szenen mit starken Farben und Beleuchtungen. Trotz allem ist die Protagonistin gut in Szene gesetzt, welche nur mittels Gebärdensprache kommuniziert und der Film gelingt sein Flair in typischer del Toro Manier.
    7/10

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  • The Greatest Showman


    Gerade war ich im Kino und habe mir ä"The Greatest Showman" mit meiner Schwester zusammen angesehen und ich fande ihn ziemlich gut. Ich hatte ein bisschen was anderes erwartet was die Story betrifft. Dachte es geht mehr um die Menschen, die dort in seiner Show mitwirken sollen und dem Aufbau des ganzen. Doch der Aufbau war gefühlt bereits in der ersten viertel Stunde erledigt und dann drehte es sich vielmehr um die Hauptperson, sein Streben nach immer mehr und mehr Ruhm. Etwas schade wie ich fand, aber dennoch interessant zu sehen, dass man hier als Moral ganz klar erkennt, dass es die kleinen Dinge sind, die glücklich machen und man nicht versuchen sollte mehr zu nehmen, als man geben oder haben kann und man auch schnell das Wichtige aus den Augen verliert. Hat mir durchaus gefallen.
    Was allerdings die kleine Liebesstory um die eine Artistin Ann und dem Philipp (oder wie auch immer dieser seinen Namen schreiben mag) sollte, ist mir nicht ganz klar. Es fühlte sich für mich sehr stark nach "Oh Shit wir brauchen noch mehr dramatische Liebesszenen" an. Hätte man auch getrost weglassen können.


    Auch wenn die Story des Films insgesamt nicht total oberaffengeil ausgeklügelt sondern eher recht einfach war, hat mir der Film insbesondere auf Grund des fantastischen Soundtracks gefallen. Ich bin sowieso ein ziemlicher Fan von Musicals und fand daher auch die Tänze und Gesangseinlagen sehr gelungen. Ich hatte auch nicht so arg das Gefühl, dass die Szenen, in denen gesungen wurde, erzwungen wirkten. Also nicht à la "wir müssen mal wieder singen und durch die Gegend springen, das letzte Lied ist schon zu lange her". Es wirkte auf mich nur ein oder zwei Mal etwas merkwürdig, hat sonst aber immer gepasst. Bei vielen Liedern hatte ich sogar Gänsehaut.
    Hervorheben möchte ich vor allem den beginn des Films, in dem das Heranwachsen der Hauptfigur und seiner Ehefrau erzählt wird. Das ging sehr schnell, aber wirkte sehr flüssig, gar nicht überfordernd oder gehetzt und wurde mit dem dazugehörigen Lied toll unterstrichen.


    Mir haben auch die Schauspieler in den Rollen sehr gefallen, auch wenn ich bei der Ann zunächst nicht sofort gerafft habe, warum sie "anders" ist, da sie doch recht hellhäutig war, um für ihre dunkle Haut ausgegrenzt zu werden. Aber halb so wild.



    Wer Musicalfilme nicht mag, sollte wohl lieber die Finger von diesem Film lassen, denn genau das macht den Zauber dieses Werkes aus. Besonders der Soundtrack macht The Greatest Showman zu einem richtig tollen Kinofilm. Würde ich mir sehr gerne auch ein zweites oder drittes Mal ansehen.

  • Obwohl es gar nicht so lange her war, habe ich ihn mir diesen Klassiker heute wieder gegeben, tatsächlich einer meiner Lieblingsfilme den ich im anderen Thread gar nicht mehr rein gepackt habe.


    Vanishing Point (Fluchtpunkt San Francisco)


    Ein Roadmovie aus dem Jahre 1971 und ein kleines Ventil raus aus der happy Flowerpower seiner Zeit.
    Kowalski ist Autozusteller der Aufträge von Denver aus in alle Himmelsrichtungen zu bringen hat - ein ganz harmloser Job. Eines Tages steht ein (damals niegelnagelneuer) weißer 1970er Dodge Challenger R/T in der Garage, doch früh zeigt sich bei ihm, dass es eine Fahrt ins Ungewisse wird. Schon auf der nächtlichen Losfahrt - mal eben beim nächsten Dealer gestopt, pfeift er sich einen gesunden Schub Pillen rein und fährt weltvergessen weiter nach San Francisco. Aus dieser Fahrt wird jedoch bald ein Höllentrip, der Leere in seinen Augen entnimmt man bald, dass er sich um nichts mehr schert. Als ihn die Cops von der Straße abzudrängen versuchen, zuckt er nur eine Sekunde - das Einzige das ihm jetzt noch den Kick bietet ist der feste Druck aufs Pedal. Schon beginnt die Hetzjagd durch sämtliche Südweststaaten. Immer wieder begleitet von Flashbacks: Er ist Ex-Rennfahrer, Vietnamveteran - war selbst Cop der es sich verscherzte, als er seinen Kollegen hinderte eine Frau zu vergewaltigen ... und zuletzt starb seine Liebe - Es gibt nichts mehr, das ihn aufhält.


    Der Film tut richtig gut!
    Sieht man von der bekannten Verfolgungsjagd im Klassiker Bullitt (1968) ab, merkt man schnell, dass Vanishing Point seiner Zeit kameratechnisch voraus war. Die Einstellungen fangen die Weite so wunderbar ein, und es macht richtig Spaß das aggressive Donnern der 440 Magnum V8 Maschine unter der Haube des Challengers aus dem Nichts das Bild zerreißen zu hören. Die Story lädt zur Deutung ein. Die Fahrten sind richtig geil, noch dazu "echt" - kein Vergleich zu diesem üblichen, unsinnig epileptischem Spaßgewackel á la 2 Fast 2 Furious.
    Lustigerweise habe ich damals zuerst nur das Remake von 1997 gesehen, hatte nämlich um 1999/2000 rum wegen dem Spiel "Driver" meine Muscle Car Phase und sah mir entsprechende Inspirationen, wie The Driver 1978 (mit Ryan O'Neal und Adjani) an. Außerdem war es ein lustiges Déjà vu als ich in HdR - Die Gefährten den Typ wiedererkannte, den ich zuerst als Hauptdarsteller im Remake von Vanishing Point gesehen habe: Viggo Mortensen. Trotzdem ist das Remake storyinhaltlich viel zu brav und gesittet, das hat nichts mehr zu tun mit dem freiheitsliebenden Kowalski der ins Nirgendwo rast.


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    2 Mal editiert, zuletzt von Golazalon ()

  • Sinister I + II


    Beide Filme drehen sich um Morde an kleinen Familien, die allesamt auf Video festgehalten wurden. Auf der Suche nach der Ursache werden die Ermittler allerdings selbst tiefer mit in die Angelegenheit hineingezogen, als ihnen lieb ist. Teil 1 war zu Beginn etwas trocken, konnte dann ab dem zweiten Drittel aber eine gute Portion Spannung aufbauen und gab sich bis zum Schluss keine Blöße. Kann man definitiv mal schauen, besonders weil auch der ungewöhnliche Titelsoundtrack total ins Ohr geht. Der Nachfolger dagegen war mir zu harmlos und konnte mich nicht mal richtig packen. Schade, denn bis auf vereinzelt gute Szenen hat man hier insgesamt vorhandenes Potential vergeben.


    The Conjuring I + II


    Wow, beides extrem gute Filme...von der ersten Minute an. Beim zweiten Teil würde ich sogar sagen, dass er zu meinen liebsten Horrorfilmen aller Zeiten gehört. Conjuring schafft eine mega gelungene Spannungskurve, vermischt mit pikanten übernatürlichen Geschehnissen und kleinen Jumpscares, die zusammen eine top Atmosphäre bilden. Aber ebenso lobenswert sind die zwei Hauptcharaktere Ed und Lorraine Warren, welchen viel Tiefgang und Sympathie verliehen wurde. Klar, sie sind idealisiert dargestellt, aber genau das empfinde ich als so passend, da man im Genre viel zu oft auf klischeehafte, depressive und labile Figuren trifft und sie das genaue Gegenteil sind. Gute Charaktertiefe habe ich ansonsten lediglich noch in Der Nebel gesehen, wo besonders die Zwischenmenschlichkeit der vielen im Supermarkt gefangenen Personen total im Vordergrund steht. Nicht umsonst ist es mein liebster Horrorstreifen, den ich letzte Woche ebenfalls rewatched habe.

  • The Shape of Water

    Guillermo del Toro hat mich in den letzten Jahren weniger mit seinen Inhalten überzeugt, als mit seiner wundervollen Bildgewalt und dem brillanten Umgang mit visueller Atmosphäre – weswegen ich zwar überaus gespannt war, aber auch ein bisschen die Befürchtung hatte, dass die ganzen positiven Kritiken nicht zutreffen würden.
    Nachdem ich gestern nach 124 Minuten den Kinosaal jedoch verlassen habe, war ich nicht nur von den Bildern an sich überzeugt, sondern auch vom Inhalt der Geschichte. Vorweg: Der Film ist kein perfektes Meisterwerk, da das letzte Drittel des Films vorhersehbar und kitschig wird, sowie ein Akt etwas ausgedehnter hätte ausfallen können – trotzdem gibt es hier extrem viele Aspekte, welche ich positiv hervorheben möchte:


    Neben dem Fakt, dass der Film wunderschön aussieht und einzelne Szenen perfekt eingefangen werden, empfand ich auch die Schauspielkunst des Cast ausnahmslos gut bis sehr gut. Besonders die Protagonisten Elisa; gespielt von Sally Hawkins; hat ihre Rolle mehr als nur ausgefüllt, aber auch Giles (Richard Jenkins) war auf der Leinwand eine Klasse für sich. Zelda Fuller (Octavia Spencer) war ein bisschen der „Comic-Relief“ wurde aber nicht nur darauf reduziert, was nicht jeder Film schafft.
    Gefallen hat mir, dass die Grund-Thematik des Films nicht nur auf Elisa und den Amphibienmensch übertragen wurde, sondern dieses Gefühl der „Unvollkommenheit“ auf jeden einzelnen Charakter zugetroffen hat. Selbst der der „Bösewicht“ Strickland (Michael Shannon) fühlte sich so, als hätte er noch nicht das Beste aus seinem Leben herausgeholt.


    Es ist ein nachvollziehbares Thema, welches eigentlich jede Person so kennt oder zumindest schon einmal nachempfunden hat und es wird sehr sensibel und auf verschiedene Arten damit umgegangen. Nebenbei werden auch noch andere wichtige Thematiken behandelt, welche ich nun aber nicht vorweg nehmen möchte.


    Meine Bewertung würde höher als die von @Noa ausfallen, denn die Vorhersehbarkeit am Ende, hat für mich die gesamte Schau-Erfahrung nicht eingeschränkt. Der Film ist ein visueller Hochgenuss und ein Märchen, welches romantisch und düster zu gleich daherkommt, während eine gewisse Sehnsucht vermittelt wird – vor allem getragen durch die ausnahmslos wundervollen Schauspielkünste der einzelnen Darsteller. Die einzelnen Figuren sind einfach liebevoll geschrieben und wirken durch und durch auf der Leinwand.


    Trotzdem ist es keine durchgehende Empfehlung von mir an euch: Auf einen solchen Film (Märchen-Romanze / Fantasy-Drama), muss man schon Lust haben – sonst wird man an der Geschichte keinen Spaß haben, egal wie hervorragend das Handwerkliche auch sein mag.


    9/10

  • Amadeus
    Der Film von Milos Forman aus dem Jahre 1984 ist vermutlich das stärkste, was ich je in filmischer Form gesehen habe. Die Erzählung von Mozarts Leben und sein Opern ist so voller Elan und Bildgewalt. Perfekt abgestimmte Darstellungen und der auf die Sekunde genau gesetzte Ton und Schnitt..
    Ich wüsste wirklich nicht mal annähernd was man hätte besser machen können. Ein Meisterwerk von Film der über seine Laufzeit von knapp 3 Stunden eine Bandbreite von Emotionen und Musik zu bieten hat. Hätte nie für möglich gehalten, dass der Film tatsächlich besser ist als viele meinen. Wahrhaftig einer der besten Filme überhaupt.
    10/10

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