Welchen Film habt ihr als letztes gesehen?

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  • Black Panther

    Dazu will ich eigentlich gar nicht allzu viel sagen, weil… der Film mir nicht sonderlich gefallen hat, was nicht heißen soll, dass der Film durchgehend schlecht wäre oder so. Aber es ist halt ein Marvel-Superhelden-Film und genau das bekommt man, nur dass in den Hauptrollen POC sind.
    Repräsentation ist wichtig; und in der heutigen Zeit vielleicht wichtiger denn je; aber wenn ein Film nichts für sich hat, außer das… dann reicht es in meinen Augen halt einfach nicht. Der Hype im Internet hat mir da falsche Hoffnungen gemacht – ich dachte, dass man hier versucht hätte ein neues Rezept umzusetzen, aber da kam und kam einfach nichts. Auf die enorme Laufzeit gerechnet, hat man es auch noch ordentlich gespürt.


    Tja, wer einen Superhelden-Film schauen will, der kriegt auch genau das. Wo Marvel draufsteht, ist definitiv auch Marvel drinnen. Allerdings will ich auch sagen, dass die Effekte manchmal wirklich grottig waren für so einen High-Budget streifen. Man sah einfach, wie viel nachbearbeitet wurde.


    Persönliche Bewertung wäre wohl maximal eine 5/10, aber wenn man mit den richtigen Erwartungen rangeht und wirklich nur einen Superhelden-Film erwartet, wird man 100% einen besseren Score vergeben können.

  • Die Verlegerin
    Nach über einer Dekade der Mittelmäßigkeit und der „Mir doch fucking scheiß Egal“-Attitüde von Mr. Spielberg gelingt den Filmemacher nun wieder ein Film der sich über sein Mangel an Kreativität der letzten Jahre abhebt und ein wichtiges Thema abhandelt.


    Vor den Hintergrund der Pentagon Affäre und den andauernden Vietnamkrieg spielt der Film im Jahr 1971 und zeigt die Unverzichtbarkeit der freien Presse. Tom Hanks und Meryl Streep spielen hier die Hauptrollen und ich muss zugeben, dass mir die legendären Schauspieler hier fast schon zu langweilig waren. War halt kein Film der besonders hohe Schauspielkünste erforderte. Was der Film aber hat, ist ein gutes Zeitgefühl und ein intensives Erzähltempo. Spielbergs feine und narrative Wirkungsmacht im Überblick der Szenen als Plädoyer für eine freie Presse als Garant der Demokratie entfaltet sich zu einer Dynamik, welche den Film seine Spannung und Intensität gibt.
    Interessant und ein Hauch von feinen Gespür für die Thematik muss man Spielberg hier anrechnen, dass die Dilemma seiner beiden Hauptdarsteller gut miteinander in der Handlung funktionieren und gerade in unserer Zeit als wichtiges Thema gelten. Die Rolle der Frau als Unternehmerin, welche von männlichen Kollegen nicht für voll genommen werden und kleine bis mittelständige Unternehmen, die von großen Konzerne zum Frühstück verspeist werden, da diese nur selten in den tiefen Gewässern mitspielen können.


    Ich würde ja zugern hoffen, dass Steven endlich wieder auf den richtigen Weg ist und wieder großes Kino zaubern wird, aber die Nachricht über ein West Side Story Remake und Indiana Jones 5 zeigt wieder einmal, seine aktuelle Attitüde und Mangel an Kreativität oder dem Mann ist nach so vielen Milliarden US-Dollar einfach nicht mehr motiviert genug. Wozu auch? Ich bin ja eh der erfolgreichste Regisseur..


    7/10

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    - Spike Spiegel from Cowboy Bebop

  • Streng genommen: Das finstere Tal


    Sehr schöne Bilder und tolle Kameraführung (ist ernst gemeint)
    Aber die Story und vor allem der Dialekt haben mich dazu bewegt, die Sache dann doch vorzeitig abzuschalten


    Der letzten Film den ich in Gänze geschaut habe: "Gesetz der Rache"

  • The Cloverfield Paradox


    Der Film ist nach Cloverfield und 10 Cloverfield Lane der dritte Film im Cloververse. Ich habe den Film lange erwartet weil er schon recht lang unter dem Namen "God Particle" angekündigt wurde. Vor einigen Tagen wurde der Film dann am Superbowl mit einem Trailer enthüllt und direkt zum streamen auf Netflix freigegeben. Ein untypischer Launch, aber ich denke daran wird man sich gewöhnen müssen.


    Der Film selbst war eher durchschnittlich. Meine Erwartungen waren icht sonderlich hoch weil selbst Cloververse-Fans nicht so sehr von dem Film überzeugt waren. Anschauen wollte ich ihn mir trotzdem, vorallem weil mir 10 Cloverfield Lane so sehr gefallen hat. In The Cloverfield Paradox werden Paralluniversen (im Film Dimensionen, wieso auch immer?) thematisiert und damit ist ja grundsätzlich alles möglich. So wurden viele verrückte Dinge eingeworfen um zu verwirren aber die eigentliche Handlung war sehr simpel und basic. Ich hatte das Gefühl die Macher wussten nicht so richtig was sie mit dem Film überhaupt anfangen wollen. Die Verbindung zu den anderen Filmen war vorhersehbar und langweilig. Aber letztendlich habe ich sowas ähnliches schon erwartet.


    Schade. Vielleicht wird der nächste Cloververse-Film wieder besser. Die ersten beiden Filme (und das Marketing, dass letztendlich den Lore erweitert) waren ja echt 1A!

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  • @Moody™ Die negativen Kritiken zum dritten Teil haben mich ehrlich gesagt doch sehr neugierig auf die ersten beiden Teile gemacht. Würdest du diese mir empfehlen können, obwohl ich persönlich wenig mit der Cinematography von Abrams anfangen kann (ja, auch als Produzent hat man viel zum Film beizutragen).
    Was das Marketing an geht, war der Move von Blair Witch Project damals genial. Nicht umsonst rein von der Rendite her bis heute einer der erfolgreichsten Filme überhaupt. ;)

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  • @Noa
    Ich kann Cloverfield und 10 Cloverfield Lane wirklich sehr empfehlen. Hier spürt man die negativen Aspekte von Abrams nicht wirklich. Aber was ich an ihm mag, und das war in Lost auch schon so, ist dass er gerne viele versteckte Details einbaut die der Durchschnittszuschauer vermutlich nicht mal erkennt.


    Die Filme sind übrigens sehr unterschiedlich.. Erwarte nach Cloverfield nicht das gleiche von 10 Cloverfield Lane. Es ist etwas komplett anderes! Das gleiche gilt auch für Cloverfield Paradox. Und erwarte keine Meisterwerke, aber trotzdem sehr spannendes Kino. Vorallem 10 Cloverfield Lane ist mir sehr ans Herz gewachsen.

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  • Call Me by Your Name
    Zu diesen Film gibt es viel zu schreiben, aber er hat mich sprachlos gemacht. Es ist die Angst etwas vorweg zu nehmen. Ich möchte niemanden diese Magie und das schöne Erlebnis des Kino kaputt machen.
    Die wohl schönste und menschlichste Romanze im Film. Ein Film über das erkennen der Schönheit und auch des Schmerz. Die auf den bekannten Roman mit den gleichen Titel basierende Handlung spielt in Norditalien der 80er Jahre. Der Vater von unseren 17-jährigen Protagonisten Elio ist ein renommierter Professor in Archäologie und lädt jedes Jahr zum Sommer ein Student ein um diese als Assistenten für Forschungsarbeiten an seiner Seite zu haben. Dieses Jahr wird der 24-jährige Amerikaner Oliver bei der Familie aufgenommen, der ebenso wie Elio jüdischer Abstammung ist. Den Sommer verbringen die gemeinsam zunächst auf Abstand und nach einiger Zeit, in der Elio Oliver die Gegend zeigte, kommen sich die beiden näher..


    Ein gefühlsgeladener Film voller Intensität. Die Erotik wird clever angedeutet und verdeutlicht damit die Intimität der beiden Männer. Bedacht kulturell und vielfältig mit intellektuellen Gesprächen ausgerüstet nähert sich der Film seiner Thematik mit ruhiger Erzählung und Respekt. Respekt gegenüber all sein Figuren und auch den emotionalen Gefühlen. Realistische Kamerabilder und einsogende Szenen, welche mit träumerischen Klängen begleitet werden. Sufjan Stevens liefert zwei tolle Songs bei und besonders Mystery of Love wird in Erinnerung bleiben. Ein Film der auch viel Weisheit mit sich bringt und mit der Szene zwischen Elio und sein Vater ein Plädoyer für die Schönheit und Seltenheit der Liebe in all ihren Facetten darbietet. Die mit Abstand emotionalste Szene im gesamten Film. Wundervoll. Unbedingt im Kino erleben.
    10/10

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  • Zusätzlich zu meinen ganzen Altlasten, die ich in den vergangenen Wochen in Angriff genommen habe und zu denen ich bereits in diesem Thread was getextet habe, bin ich auch im Kino gewesen und habe mich weiter auf die heute Nacht anstehenden Oscars vorbereitet.


    Get Out
    Blieb für mich persönlich eher hinter den Erwartungen zurück. Der Film hat zwar eine interessante Handlung, konnte mich aber insgesamt einfach nicht sonderlich fesseln. Kein schlechter Film, für mich aber auch kein realistischer Anwärter für den Best Picture-Oscar. Da fand ich andere doch um einiges stärker.


    Three Billboards outside Ebbing, Missouri
    Im Grunde hat @Noa schon alles gesagt, was es dazu zu sagen gibt. Hat mich richtig begeistert, in eigentlich unpassenden Momenten zum Lachen gebracht und auch eine bisher noch nicht dagewesene Sympathie für Sam Rockwell geweckt. Persönlich hoffe ich auch, dass - sollte es zu einem Preis für einen von beiden kommen - eher Rockwell als Harrelson den Oscar abräumt. Meiner Meinung nach ganz großes Kino, in jeder Hinsicht.


    Shape Of Water
    Sah ich am Freitag und war völlig überwältigt. Als bekennender Guillermo del Toro-Fan mochte ich schon Werke wie Pans Labyrinth oder auch die eher schlichten Hellboy-Teile sehr gerne, aber Shape Of Water hat für mich nochmal eine Schippe draufgelegt. Ich kann daher @Yuffies Post nur unterschreiben. Großartiger Film, den ich einen Sieg sehr gönnen würde. Besonders auch, weil es sich offensichtlich um ein richtiges Herzensprojekt handelt.


    Sonst sah ich gestern noch Hidden Figures, der schon in der letzten Oscarverleihung eine Rolle spielte. Der Film handelt von drei afroamerikanischen Mathemathikerinnen, die am Mercury- und Apolloprogramm der NASA beteiligt waren. Eigentlich hat mich die Handlung zugegebenermaßen nicht sonderlich interessiert, ich sah den Film aber mit einem Informatiker-Freund, der auch noch für die ESOC arbeitet und sich daher sehr für die Thematik begeistern konnte. Habe es selbst aber auch nicht bereut und mochte den Film sehr. :)


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  • So nun kommt Vash mit seinen Stumpfen Film. xD
    Habe mir am Freitag Baby Driver geliehen. Fand den Film bis zum letzten Akt wirklich sehr unterhaltsam, besonders wie sich der Musik bedient wurde.
    Würde nicht sagen, dass ich den Film schlecht fand, ich fand nur den Anfang so vielversprechenden....


    Müsste ich mein Problem beschreiben wäre es "die willentliche Aussetzung der Ungläubigkeit". (Google it)
    Gegen Ende wurde der Film für mich einfach zu "Unglaubwürdig". Eigentlich schade.


    Auch habe ich letzte Woche "Das Fenster zum Hof" nachgeholt.
    Toller Film, habe aber bis zum Ende auf eine "moralische" Auflösung gewartet. Á la " Spanner nicht, egal wie viel Langeweile du hast"
    Im übrigen hätte ich als Prinz auch Grace Kelly geheiratet. :ugly:

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    Art by Ástor Alexander

  • The Cloverfield Paradoxon

    Wie ihr oben schon geschrieben habt fand ich den Film auch nicht so toll. Dabei klang er sehr vielversprechend zumal ich ein Fan von Science Fiction/ Astrophysik bin. Aber die unterirdische Schauspielleistung (Daniel Brühl) und der fehlende Spannungsaufbau tragen eben viel zum durchschnittlichen Gesamtfazit bei. Da war der zweite Teil deutlich besser gelungen!

  • The Danish Girl
    Was für eine Verschwendung. Sehr primitiv. Historisch komplett falsch. Null Respekt gegenüber der Thematik und reines Bait gegenüber der Oscar Academy. Manupulativ und fehlende authentische Darstellung der Persönlichkeit von Einar / Lili. Zumindest ist Gerda klasse gespielt worden. Für eine autobiografische Erzählung hält es sich zu wenig an reale Ereignisse und für eine dramatische Handlung ist es zu überzeichnet.
    Kann ich nicht empfehlen.
    3/10

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  • Still Alice
    Ein empfehlenswertes Drama, welches auf Prime läuft. Für ihre Darstellung einer an Alzheimer erkrankten Linguistik-Professorin erhielt Julianne Moore den Oscar als beste Hauptdarstellerin. Bewegtendes Familiendrama um die Krankheit und ihre Auswirkungen. Sehr positiv fiel Kristen Stewart ihr auf, welche den Schlagabtausch zwischen ihrer Mutter gut darstellt. Nett in Szene gesetzt sind auch Themen wie unverständliche zwischenmenschliche Kommunikation und Körpersprache.
    7/10

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  • There Will Be Blood Rewatch
    Cinema pur. Ein Meisterwerk der als pures Kino seine Geschichte über Bild und Ton erzählt. Dies zeigt sich wunderbar in der ersten Szene, welche über eine Viertelstunde hinweg, rein mit Bildsprache und der von Jonny Greenwoods komponierten avantgardistische Musik kommuniziert. Das Drama vom Regisseur Paul Thomas Anderson erzählt vom Aufstieg des Ölmannes Daniel Plainview, der durch viel Fleiß, Entschlossenheit und skrupellose Methoden vom unbedeutenden schürften Silbersucher Ende des 19. Jahrhunderts und zu Anfang des 20. Jahrhunderts zum erfolgreichen Ölunternehmer und Besitzer eines Ölimperiums aufsteigt. Auf sein erbitterten Kampf zum Multimillionär vereinsamt er jedoch und muss sich vielen Erbitterungen gegenüberstellen.


    Es gibt im gesamten Filme viele Szenen, die vor Intensität durch die stimmungsreiche und lang gehaltene Töne nur zu zelebrieren. Somit schafft es der Score dem Film die unheimliche, bedrückende, zögernde und unvollkommene Stimmung des Films zu simulieren, während der Zuschauer sich durch das Unbehagen perfekt in die Situation hineinversetzen kann. Die düstere Atmosphäre wird zusätzlich durch die meisterhafte Kameraperspektive von Rober Elswit erzeugt. Elswit transpiriert die öde, kahle, trostlose und ungezierte Landschaft mit feinen Aufnahmen, die passend zur starken Handlung gut mit wenig Lichtausstattungen auskommen und oftmals nur im Schatten dank des Feuers reflektiert wird.


    Die raue Landschaft mit noch raueren Flecken werden zentriert durch den eindringlichen Ton und die einbrennenden Frames in eine Bildsprache montiert. Jene Bildsprache charakterisiert auch den von Daniel Day Lewis dargestellten Protagonisten und seine Beziehung zu sein adoptieren Sohn H.W. Paul Dano stellt sich in seiner Doppelrolle als evangelikalen Prediger der Hauptfigur entgegen und ringt mit dieser um Einfluss, Macht und Geld. Auch wenn der Regisseur es selbst bestreitet, lässt sich der Film gut als filmische Metapher für die Machtposition der Vereinigten Staaten sehen, ebenso dessen Umgang mit der kapitalistischen Ausschlachtung des Ölgeschäfts und der kontroversen Führung der amerikanischen Religion.
    There Will Be Blood zeigt sehr eindrucksvoll, unvergesslich und auch für den Zuschauer am eigenen Leib schmerzhaft spürbar die Kehrseite des Reichtums und die Grausamkeit dessen Vereinsamung. Ein ungewöhnlicher Film mit einer ausgezeichneten Qualität, die in ihren Nuancen innovativ und harmonisch eine bildreiche und gefühlsbewegende Geschichte über Menschen erzählt. Über unersättliche menschliche Gier. Über nie enden wollenden menschlichen Hass und einen stetig wiederholenden Zyklus. Die Brutalität des Films und sein gemächliches Pacing, sowie seine unerschütterliche Atmosphäre macht diesen Film nicht jeden genussvoll zugänglich. Es ist kein Film, den man sich gemütlich an einen freien Abend mit einer Tüte Chips zum Abschalten nach einer langen Woche ansehen kann. Es ist ein Film, auf den man sich vor allem audiovisuell erst einmal einlassen muss. Wer dazu bereit ist und sich vollständig für dieses visuelle Epos öffnet wird mit einer der schönsten 2 1/2 Filmstunden belohnt.
    10/10

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  • Annihilation / Auslöschung



    Ein unglaublich aesthetischer Film, mit tollem Sounddesign bzw. Musik und sehr schönen visuellen Effekten. Außerdem ein Film mit Themen die mich interessieren und dazu noch sehr spannend inzeniert. Es hat Spaß gemacht im Verlaufe des Films Dinge verstanden zu haben und vorher zu rätseln.


    Die Story selbst war leider etwas schwach, da haben mir die Handlungen aus Ex Machina, dass vom gleichen Regiesseur gemacht ist, deutlich besser gefallen. Im Nachhinein verwundert es mich, dass es mit diesem Film krach mit Paramount gab weil er angeblich zu kompliziert und anspruchsvoll sei. Denn eigentlich ist die Story recht simpel und selbst Ex Machina oder Interstellar waren komplexer. Aber mittlerweile muss ich sagen, dass sich Alex Garland bei mir ganz schön hochgekämpft hat. Er spricht einfach Dinge an die mir gefallen und das in einer Art und Weise die mir gefallen mag. Wir mögen sozusagen den selben Stil, hehe.


    Aber trotzdem kann ich den Film wärmstens weiterempfehlen. Hat mir und meinen Freunden sehr viel Spaß gemacht. Ich hätte mir gewünscht den Film im Kino gesehen zu haben. Dank Paramount war das aber leider nicht möglich. Ihr Wichser! :fuck: :D

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  • Ich sah ebenfalls zuletzt Auslöschung und kann mich weitestgehend Moody anschließen. Der Film war insgesamt wirklich interessant gestaltet und von Beginn an sehr spannend aufgebaut. Ich sah ihn auf zwei Teile und war nach der ersten Hälfte sehr gespannt darauf, wie er ausgehen würde. Allerdings kam die Story meiner Meinung nach bald etwas ins Straucheln und war dann doch nicht mehr ganz so der Burner wie anfänglich erhofft. Insgesamt zwar trotzdem ein netter und unterhaltsamer Film, im Vergleich zu Garlands Vorwerk Ex Machina aber deutlich schwächer.


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  • Punch Drunk Love
    Vermutlich werde ich in der nächsten Zeit erstmal mir die ganzen Filme von PTA ansehen. Seine romantische Komödie aus dem Jahre 2002 folgt kein typischen oder etablierten Filmmuster und wurde verspielt mit vielen tollen und kreativen Einfällen inszeniert. Adam Sandler in einer Rolle die wie perfekt für ihn geschrieben ist und zeigt, dass er auch ernst genommen werden, ohne blödes herumhampeln. An seiner Seite eine wunderschöne Emily Watson und zwar mit recht wenig Screentime, dafür aber wie gewohnt klasse, Philip Seymour Hoffman.
    Paul Thomas Anderson verbindet in diesen Film auf eine sehr eigene, mysteriöse Art und Weise Tragödie, Familiendrama, große Romanze, Midlife Crisis, Verbrechergang, Telefonsex, Pudding, gratis Fliegermeilen, Harmonium und die Erfüllung der eigenen Identität mit Humor. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich behaupten, dass der Film eine ähnliche Magie wie The Big Lebowski besitzt, welcher mit so viel Leben und Persönlichkeit den Charme des Films ausmacht, auch wenn die grundlegende Handlung total Banane ist. Solche Filme sind rein auf Amüsement angelegt. Verblüffend wie Kameramann Elswit die cineastischen Ideen von Anderson immer so gut transportieren kann. Ebenso verblüffend wie Anderson hier der lineare Handlungsverlauf mit sein Facettenreichtum gelungen ist. Auf den ersten Blick scheint es ein chaotischer Film zu sein, mit sehr vielen Elementen und ein seltsamen Pärchen, doch je länger man sich den Streifen anschaut, umso mehr fühlt es sich vollständig rund an. Klasse Film. Ursprünglich dachte ich immer, dass Reign Over Me die einzig ernste und gute Rolle von Sandler ist, zum Glück hatte ich mich geirrt.
    8/10

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  • Punch Drunk Love
    Vermutlich werde ich in der nächsten Zeit erstmal mir die ganzen Filme von PTA ansehen.

    Ich bin mal gespannt, was du zu Magnolia schreiben wirst, falls du den Film noch nicht geschaut hast. Ansonsten danke für deine Beiträge zu „There Will Be Blood“ und „Punch Drunk Love“. Ich kenne beide noch nicht, aber habe nach dem Lesen deiner Beiträge Lust darauf bekommen sie zu schauen, auch wenn ich in Bezug auf den letzten genannten Film, vermutlich zu den Leuten gehöre, die einem Adam Sandler nicht viel abgewinnen können, aber so geht es ja leider auch vielen mit Tom Cruise (Magnolia).

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    Das Horror Kid jammt auf seiner Klampfe zu: Cocteau Twins - Cherry Coloured Funk

    Whity, Whity! Kuuluu-Limpah! Diese magischen Worte hat Whity für sich ersonnen! Stehlen Sie sie nicht!

  • Black Panther
    Wird dem Hype definitiv gerecht, die haben mit ihrem Budget wirklich sehr viel in einen Film gepackt, ohne dass er zu unübersichtlich wird. Den relativ simplen und schon öfter in irgendeiner Form gesehenen Plot wertet der Antagonist Erik Killmonger extrem auf, meiner Meinung nach der beste Bösewicht im MCU bisher. T'Challa / Black Panther ist dafür leider ein eher langweiliger Protagonist, obwohl er in Captain America: Civil War noch einer der besseren Charaktere war. Vor allem auf die weiblichen Charaktere freue ich mich jetzt in Infinity War. Riesenspektakel, 50.000 Bonuspunkte für den Soundtrack von Kendrick Lamar.


    Logan Lucky
    Eine Perle, die letztes Jahr ein wenig untergegangen ist. Adam "Ben Swolo" Driver hat eine unfassbar lustige Rolle und auch Channing Tatum ist mit dem Südstaatendialekt in diesem Film irre charmant, aber die Show stiehlt definitiv Daniel Craig in jeder Szene. Wer Humor mit und über Rednecks mag, ist hier bestens bedient. Die kitschige Vater-Tochter-Story hat allerdings eher gestört und Tatums Charakter kaum weniger eindimensional gemacht.


    Shape of Water
    Pures Guillermo-del-Toro-Gold. Die Geschichte ist ziemlich simpel und ich hätte mir für den Wissenschaftler Bob mehr Hintergrunddetails gewünscht, aber der Film lebt von seiner Ästhetik und dem Charisma seiner Figuren und die sind zu hundert Prozent on point.

    Nohr does what Hoshidon't.

  • The Master
    Der nächste PTA Film. Wieder einmal setzt der meisterhafte Regisseur viel in Bildsprache und steigert diese in den ersten zwanzig Minuten mit so einer Schlichtheit, als wäre es ein einfacher Pinselstrich für den Regisseur, die Szenen ins Bild zu tupfen. Anderson hat die außergewöhnliche Begabung seine Protagonisten schon sehr früh im Film durch visuelle Erzählung den Zuschauer näher zu bringen, ohne groß viele Dialoge etablieren zu müssen. Wir sehen bereits zu Anfang was der von Joaquin Phoenix dargestellte Freddie Quell für ein Mensch ist, wie sein Charakter geformt wurde und welchen Lebensweg bereits hinter ihn liegt. Seine Charakterdarstellung des psychedelischen posttraumatischen Soldaten hätte mit ein Oscar nach Hause gehen sollen.
    Der Ton des Films wird in eine andere Ebene verschoben, sobald Freddie auf den Meister trifft, der vom großartigen Philip Seymour Hoffman gespielt wird. Mit seiner Sekte namens „Der Ursprung“ richtete er, ähnlich wie Scientology, eine gesellschaftliche Glaubensgemeinde ein und benutzt Freddie als Versuchskaninchen. Hierbei entstehten einige sehr intensive Dialogszene, welche akkurat das Wesen von Freddie wiedergeben. Der Film wird dadurch seine antithetische Deutung des Drama transzendiert. Es gibt eine klare Struktur, die sich in den unterschiedlichen Aspekten der beiden Hauptfiguren anmerken lassen. Differenzierte Auffassungen von Moral, Idealismus und Realismus. Der Ausgang des Dramas mündet in der Deutung der relativierenden Abhängigkeit der Personen. Keiner kann ohne den anderen.


    Das Gegenüber der beiden Protagonisten, das die Grundstruktur des Drama Andersons ausmacht, ist die Verschleierung und das nicht sehen; wie auf einem Teil der vorausgehenden Dramatisierungen, nämlich das Verwehren der eindeutigen Zuweisung. Es ist die gegenläufige und kennzeichnende charaktergestalterischen und egozentrischer Impetus.
    Setzen sich die beiden Männer denn aber wirklich wechselseitig ins Licht, sodass in vollem Sinne noch von einer antithetischen These zu sprechen ist?
    Auf der Bühne schildert sich das schauspielerische Duell zwischen Phoenix und Hoffman. Beide verleiben sich eine Darstellung ein, die so akribisch subtile Details über ihre Charaktere verraten und die Beziehung, sowie ihre Verkettung schildert. Außerdem macht es sich bemerkbar, dass Anderson die Darsteller frei zum improvisieren ermutigt, um eine natürliches Bild zu kreieren.


    Erstmal arbeitete Anderson nicht mit Kameramann Elswit zusammen, sondern sein in 70 mm-Format aufgenommener Film entstand unter den rumänischen Cinematografen Malaimare. Vermutlich liegt es an den besonderen und sehr alten Format, weswegen sich Anderson hier bewusst für jemand anderes an der Kamera entschieden hat. The Master sticht mit sehr klaren und natürlichen Farben aus der Masse der CGI produzierten Filme heraus und zelebriert die Schönheit der filmischen Ästhetik.
    Eine weitere Zusammenarbeit bildet die Kooperation mit Jonny Greendwood, welcher wieder einmal den Score so raffiniert komponiert, dass gerade Phoenix viel Spielraum für seine tragische Rolle hat. Application 45 suggiert so eine unscheinbare Gänsehaut, die durch eine unsichtbaren Verfolger ausgelöst wird.
    Transparent wird die grundlegende Debatte um die Existenz von Idealismus strömend gen Realismus auf der offenen See, in ein trügerischen Schein auf den luxuriösen Schiffsanwesen vom Ursprung gebildet. Wie einem kaleidoskopartigen Mosaik muss man sich die wichtigen Details selbst aus dem opulenten Füllhorn an innovativen Handlungsrelevante Dialoge picken. Entsprechend facettenreich zieht die unterschiedlichen Meinungsbilder zu The Master ungehemmter inspirativer Flut immer wieder eine Überraschung aus dem Ärmel. Jene Dialoge zeigen auch die einseitige Ablehnung von rationaler Diskussionskultur. Eine Form von Diskussion von Ehrlichkeit, Denkanstößen und Respekt, aber auch von Intoleranz und Ablehnung. The Master verwendet Dekonstruktion in sein Dialogen, um sich selbst zu zerlegen und die aufgestellte These wieder in seine atomare Einheit zurückversetzt.


    The Master besitzt eine künstlerische und philosophische Tiefe über menschliche Gestik. Phoenix zeigt im Minimalismus, wie man nicht schablonenartig mit filmischer Mimik spielt. Der Film hat eine eigene Distanz, die erst durchbrochen werden muss. Nichtsdestotrotz wieder einmal eine erstklassige Arbeit von PTA. Mittlerweile gehört er zu einer meiner Top 5 der besten Regisseure, obwohl ich erst vier seiner bisher acht erschienende Filme gesehen habe. Ich bin schon gespannt wie meine Reihenfolge seiner Filme am Ende ansehen wird.
    10/10


    @WhiteShadow Magnolia und Boogie Nights habe ich bereits hier stehen und werde diese beide auch demnächst schauen, wenn es die Zeit und Konzentration erlaubt, hehe. Selbstverständlich werde ich dazu auch mehr oder weniger was ausführliches schreiben. Inherent Vice und Hard Eight müsste ich mir alsbald zulegen und dann hätte ich alle seine bisherigen Filme geschaut.
    Kannst mir gerne ja berichten, wie du Adam Sandler in Punch Drunk Love fandest. Ich mag Sandler gar nicht. In diesen und Reign Over Me zeigte er aber, dass in ihn auch ein eindrucksvoller Darsteller steckt. Ist schon sehr schade, dass er sonst scheinbar lieber nur als schlechter Schauspieler in noch schlechteren Komödien sein Geld verdienen mag.
    Tom Cruise mag ich als Mensch nicht, aber er als Schauspieler hat bis Mitte der 00er Jahre super Rollen abgeliefert. Zumindest ergeht es mir so, dass er seit Krieg der Welten a) nur noch schlechte bis okaye Rollen hervorbrachte und b) mit einer Ausnahme auch in nur schlechten bis durchschnittlichen Filmen involviert war. MI 3 hebt sich durch die Darstellung Hoffmans ab.

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  • Inspiriert durch @Noa habe ich mir vergangene Woche ebenfalls Punch Drunk Love angesehen und kann die Empfehlung nur weitergeben. Zwar habe ich per se nichts gegen Adam Sandler, meide seine Komödien aber gleichwohl, weil ich seine letzten Produktionen doch etwas... unwitzig fand. Umso schöner war es, Sandler mal wieder in einer Mischung aus ernsthaft-lustigem Schauspiel zu sehen. Ich kann mich deshalb nur Noas Ausführungen anschließen. Super schöner und interessanter Film!


    Sonst habe ich es nur noch fertig gebracht, endlich mal die Zeichentrick-Verfilmung von Der Herr der Ringe aus 1978 von Ralph Bakshi zu sehen. Als großer Fan der Jackson-Verfilmungen wollte ich einfach mal wissen, wie dieser Klassiker auf mich wirkt und hatte insgesamt sehr gemischte Gefühle. Einerseits war die Tricktechnik zu damaliger Zeit äußerst aufwendig und sicherlich sehenswert, andererseits konnte ich mich mit den Charakterzeichnungen weniger identifizieren, was aber sicher auch daran liegt, dass ich mich schon zu sehr an Peter Jacksons Figuren festgesehen habe. Insgesamt lässt sich ohne Frage sagen, dass sich der Trickfilm deutlicher an der Romanvorlage orientiert und insgesamt auch sicherlich nicht ohne Weiteres mit der Realverfilmung vergleichbar ist. Es war deshalb nett, den Film mal zu gesehen zu haben.


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