Happy Old Year
Ein thailändischer Film aus dem Jahr 2019. Zusammengefasst geht es darum, dass die Protagonistin namens Jean ihre Wohnung, die sie noch mit ihrer Familie teilt, zu entrümpeln um ihre Faszination des Minimalismuses nachzugehen. Was zuerst wie ein leichtes Vorhaben wirkt, entuppte sich als Konfrontation mit der Vergangenheit und Jean muss Antworten auf unangenehme Fragen stellen. Wie geht man mit der Vergangenheit und Erinnerungen um? Wann ist es schlau nach vorne zu blicken und wann sollte man ältere offene Kapitel schließen? Dass nicht jeder die gleichen Antworten darauf hat wird schnell klar und neben Erleichterung wird es auch Konsequenzen geben.
Ein wirklich toller Film, mit absolut authentischen Schauspiel und einer schönen Bildgestaltung. Außerdem eine wirklich besondere Art und Weise mit einem bewegenden Thema umzugehen. Auch die subtile Musik war stets schön eingesetzt und das Resultat ist ein verdammt stimmiges Gesamtpacket. Ich hoffe Happy Old Year wird mit den Jahren deutlich bekannter und kann mehr Anerkennung genießen, denn er kann mit einigen Streifen die als Meisterwerke gelten mithalten.
Bronson
Ein Film über den teuersten Gefängnisinsassen von Großbritanien. Nicolas Winding Refn, der vielen wegen Drive bekannt sein sollte, stellt die Lebensgeschichte von Charles Bronson dar, der einfach nicht in die Gesellschaft passen will. Früh hat er gelernt, dass die Faust funktioniert, aber das bringt Konsequenzen mit sich. Selbst im Gefängnis macht er nicht halt, wird Psychatrien zugewiesen doch nirgends will er seinen Platz finden. Noch heute befindet sich dieser Mensch hinter Gitter.
Künstlerisch und bewegend wird die Geschichte mit ästhetischen, aber durchaus authentischen Bildern erzählt. Eine besondere Herangehensweise für ein Biopic die hier vollstens funktioniert. Außerdem hat man geschafft allerlei einprägsame Charaktere mit tollen Dialogen zu entwickeln. Ich war sehr beeindruckt und war überrascht, dass auch dieser Film nicht die vollste Popularität genießt. Definitiv eines der gelungensten Werke von Refn und viel besser als seine neueren Werke wie Neon Demon.
Birdbox
Der Film erzählt von einer mysteriösen Apokalypse in der sich ein Drang der Selbstzerstörung wie ein Virus ausbreitet. Das Chaos breitet sich rasch aus und die plötzlichen Suizide werden zu einen globalen Problem. Kurz vor ihren Ableben schein die Menschen etwas zu sehen, doch was ist es?
Ich vergleiche diesen Film gerne mit A Quite Place, da sie beide von Apokalypsen erzählen bei denen ein Wahrnehmunssinn im Fokus steht. So müssen die Überlebenden bei A Quite Place möglichst in absoluter Stille leben und bei Birdbox müssen sie in den meisten Situationen auf das Augenlicht verzichten. Im Gegensatz zu A Quite Place, den ich wirklich sehr schlecht fand, hat mir Birdbox deutlich besser gefallen. Die Geschichte war spannend und einige Szenen, vor allem das anfängliche Chaos, waren sehr beeindruckend. Ich empfand die Dialoge teils ein wenig unglaubwürdig und hier und da stellen sich mir Rätsel auf wie die Ursache der Apokalypse überhaupt funktioniert. Aber im großen und ganzen konnte ich diese Mankos gut verzeihen und am Ende habe ich einen durchaus stimmigen Horrorfilm gesehen.