The Legend of Zelda: Breath of the Wild

Wie einige in diesem Thread vielleicht schon mitbekommen haben, hat es bei mir ein bisschen gedauert. Es hat gedauert bis ich mir die Switch schmackhaft gemacht habe und der Hauptgrund hierfür war definitiv der Titel um den es in diesem Thread geht: Breath of the Wild. Trotzdem hatte ich einige bedenken, weil ich die Zelda-Reihe zwar durchaus zu schätzen weiß, aber etliche Titel mir nicht sonderlich gefallen haben. Allen voran „akutellere“ Titel wie Twilight Princess und Skyward Sword – die großen Konsolen-Titel der letzten Jahre.

Nun konnte ich mich glücklich schätzen und heute schon meine Konsole inklusive Spiel in den Händen halten und während ich keinerlei Spoiler preisgeben möchte (um ehrlich zu sein, könnte ich dies womöglich gar nicht, da ich zum großen Teil nichts Relevantes gemacht habe!), wollte ich trotzdem kurz meine Meinung dazu hier lassen. Den ganzen positiven Kritiken haben mich etwas stutzig gemacht, weil ich gerade finde, dass die Famitsu z.B. sehr lax bewertet… aber nun kann ich dem bisher nur zustimmen! Es gibt; meiner Meinung nach; einige Fehlerchen: z.B. Frameeinbrüche, welche aber wirklich nur ein kleineres Übel sind. Eine weitere Sache, welche mich persönlich stört, ist dieAbwesenheit von der Musik bzw. der sehr dezente Einsatz… wenn mal ein „richtiger“ OST erklingt, dann ist es episch und atemberaubend, aber es ist oftmals super still… ich kann die Entscheidung im Game-Design dahinter verstehen (es soll sich natürlich anfühlen und pipapo), aber irgendwie hat es mich eher etwas genervt, wenn ich durch die Gegend laufe und die Zikaden mir das Ohr volldröhnen und ich das Klippern meiner Rüstung höre, so wie ab und zu ein paar Piano-Klänge. Es wirkt natürlich, aber auf mich einfach befremdlich. Denke mal, dass viele es wegen der Immersion mögen werden und ich brauche vielleicht noch um damit warm zu werden.

Was mich fasziniert hat als ich meinen Fuß in die Welt von BotW gesetzt habe war der Fakt, dass die Welt vollkommen organisch dazu einlädt alles nach freiem Willen zu erkunden. Die Umgebung lädt dich zum Erkunden ein und ich habe nicht selten ein Ziel erfasst, nur um mich dann von einer interessanteren Spur auf eine neue Fährte führen zu lassen. Es gab bisher noch keine Minute in der ich mich nicht gefühlt hätte als würde ich gerade ein echtes und wahrhaftiges Abenteuer erleben… die kleinen Geheimnisse, welche man aufdeckt; die Vorteile vom Schlafen und dem Essen… das sind alles Dinge, welche ich vorher skeptisch gegenüber gestanden hatte, doch es ist so verpackt, dass es Hand in Hand mit dem Erkunden stattfindet und bis Dato niemals erzwungen gewirkt hat und mich aus der „Spielwelt“ gerissen hatte. Eher noch hat es dazu beigetragen, dass ich meine Fortschritte, Loot und Kisten viel positiver wahrgenommen habe und teilweise schon gleich meine Weiterreise geplant habe – nur um dann doch wieder auf Abwege zu gelangen und mich in ein vollkommen neues Abenteuer zu begeben als ich eigentlich noch bestreiten wollte.

Außerdem habe ich das Gefühl, dass mein Entdeckungsdrang generell belohnend ist, ich aber trotzdem nicht jegliche Kleinigkeit mit dem Löffel gefüttert bekommen muss. Ich bin stark. Stark genug um mich schon dem letzten Endboss zu stellen (zumindest technisch) und wer dies machen will; der wird hier sicherlich eine spaßige Erfahrung machen; aber wenn ich dann doch noch einen Schrein und ein Geheimnis suche, dann tu ich es weniger wegen meinem „Ich möchte 100% als Spieler haben!“-Ehrgeiz, sondern einfach, weil das Welten-Design dazu einlädt.

BotW traut sich was und ich begrüße es. Ich kann mir nicht vorstellen, dass hard-on Zelda-Fans hier nicht vollkommen auf ihre Kost kommen… denn obwohl es anders ist und den Spieler nicht wie ein Kleinkind an die Hand nimmt, kam ich nicht drum herum mich genauso überwältigt von der Spielwelt und all ihren Möglichkeiten zu fühlen, wie es damals bei Ocarina of Time der Fall war als ich noch ein junges Mädchen war. Klar, man kann es nicht jedem Spieler Recht machen, aber für mich ist Breath of the Wild ein ganz, ganz heißer Kandidat für den Titel „Spiel des Jahres 2017“. Natürlich ist das Jahr nicht um (und ich glaube, ich finde Persona 5 noch immer besser, aber das habe ich theoretisch 2016 schon durch gehabt und ich hab BotW ja noch nicht durch) und bietet noch eine Vielzahl an Spielen; einige auf die ich mich freue; aber ich bin enorm positiv von dem Titel überrascht und finde, dass man hier einen Schritt in die richtige Richtung gewagt hat. Ich hoffe sehr, dass Nintendo sich die Ambitionen hinter diesem Titel zu Herzen nimmt und es schafft auch in andere Franchise neuen Zauber zu bringen ohne sich völlig von den Wurzeln zu lösen.

Anbei möchte ich noch sagen, dass ich es auf der Switch spiele und ich mich gegebenenfalls noch an die Steuerung gewöhnen muss. Mir kam das Gameplay aber sehr intuitiv vor bisher und ich hatte keine nenneswerte Probleme. Außerdem sieht es auf dem kleinen Bildschirm wirklich überraschend gut aus – aber ich bin nicht so technisch vernarrt, ich kann mir vorstellen, dass die kleinere Auflösungen einigen nicht gefallen wird. Umgesetzt ist es aber; meiner Meinung nach; ziemlich gut und sehr komfortabel. Die Switch bietet sich super für das Spiel an, das Game sieht grafisch für die Technik/den Stil gut aus (würde ich jetzt einfach mal behaupten), aber hier reißt auch vor allem das Welten-Design einiges raus – aber das habe ich ja praktisch schon erklärt.

P.S.: Ich finde, dass das Spiel einen sehr knackigen Schwierigkeitsgrad hat, aber ich nehme an, dass es auch stark davon abhängt, in welche Richtung man läuft. Glücklicherweise sind die Rücksetzpunkte fair, weil ich leider schon in Wächter gerannt bin, welche mich mit einem Angriff umgebracht haben.