Es könnten Spoiler enthalten sein. Darum sollte niemand weiterlesen, wenn er sich nicht spoilern will. Ich will nämlich nicht alles zerstückeln und in Spoilertags packen müssen.
Nach rund 10 Stunden Spielzeit habe ich Xord endgültig vernichtet und wurde gerade von einem Telethian gerettet.
Zur Grafik kann ich nicht allzu viel sagen. Manche Gegenden sind schön, manche Charaktermodelle sehen gut aus, andere sehen sehr durchschnittlich oder kitschig aus. Fiora gefiel mir sehr gut, Dunban sieht ein wenig "zu" Badass aus, Reyn ist OK, Shulk hat komische Augen. Aber im Großen und Ganzen sind die Charaktermodelle gut. Die restliche Grafik ist schon ziemlich matschig. Gerade bei den ganzen Gegenden hat man Details ausgespaart, so sind es halt rießige Ebenen, wo meist nur ein bischen Gras wächst und ein paar Bäume sprießen, wenn überhaupt. Da musste man halt eindeutig Einstriche machen. Sonst ist die Grafik schon oberes Drittel, aber ich bin halt von RPGs auf der Xbox besseres gewohnt. Sogar das 6 Jahre alte Blue Dragon hatte schönere und detailliertere Schauplätze.
Die Musik gefällt mir bis jetzt nicht besonders. Noch kein einziger Titel dabei, den ich wiedererkennen würde.
Das Kampfsystem ist ein mixed bag. Einerseits irgendwo "frisch", mal was anderes. Aber andererseits total abwechslungsarm und eintönig. Es nervt nicht, aber besonders großen Spass macht es auch nicht. Ich hätte mir schon ein actionreiches Kampfsystem gewünscht, mindestens so eines, wie in den Tales of... Spielen, aber das Kampfsystem von Xenoblade Chronicles ist wirklich wenig komplex. Nur durch die Itemmodifikation gewinnt es etwas an Tiefe.
Und jetzt zum Wichtigsten, zur Story. Wo soll ich anfangen? Gerade, als ich mir dachte, dass Fiora wirklich nett ist, dass mir ihre Stimme gefällt und ich mir denke, dass es wirklich emotional werden könnte, wenn sie später im Spiel sterben würde, da stirbt sie. Gleich am Anfang. Ich dachte mir, was zur Hölle? Warum so früh? Der Spieler konnte nicht einmal ansatzweise so etwas wie Sympathie entwickeln, da kratzt sie ab. So schade. Das ist ein epischer Fehler Nummer 1 den Storyteller machen können. Ich gebe aber die Hoffnung nicht auf. Ich hoffe, dass sie doch noch nicht tot ist, sondern irgendwie von den Maschinen "gerettet" und in einen Maschinenkörper gesteckt wurde. Und man kämpft dann gegen sie. Das wäre mir um einiges lieber, als wie wenn sie endgültig tot wäre.
Dadurch kommt nicht so richtig Stimmung auf. Reyn übernimmt wirklich die Rolle des Sidekicks, der halt eine wichtige Unterstützerrolle hat und dem Hauptcharakter ein guter Freund ist. Shulk ist der durchschnittliche Held. Dunban und Dickson sind ganz gut.
Die Geschichte entwickelt sich einfach zu langsam. Es wird viel gelabert, die Kampfszenen sind teilweise echt lang und dann wird noch mehr gelabert, ohne, dass die Leute was sagen.
Mein Fazit ist, dass es ein gutes, ein erfrischendes Rollenspiel ist. Es ist sehr, sehr geradlienig. Außer für die Missionen gibt es keinen Grund an einen Ort zurückzukehren. Maximal noch, um ein starkes Monster zu erlegen, für das man zu schwach war. Ansonsten ist es straight forward. Ich musste bisher weder Geld noch EXP farmen um gut voran zu kommen. Die Missionen werden beinahe im Vorbeigehen erledigt und die, welche ich nicht gleich schaffe, lasse ich sein, da man ohnehin mehr als genug Geld und EXP von den normalen Kämpfen bekommt und auf die Belohnungen kaum angewiesen ist.
Von daher macht es nicht viel falsch, außer, dass es halt in mancher Hinsicht zu Durchschnittlich, zu RPG-Light ist. Enchanted Arms ist auch so ein RPG. Straight forward, leicht, man weiß immer wohin, muss nicht farmen oder grinden, Nebenmissionen beschränken sich auf Monsterjagden oder Sammelmissionen... tja, es ist einfach ein nettes RPG für zwischendurch, aber sicher keine Erlösung und auch sicher kein RPG für meine Hall of Fame, dazu bietet es zu wenige Aha-Erlebnise, zu wenige Wow-Momente und zu wenig Spass beim Leveln und Kämpfen.