Ich möchte mich Euch anschließen, das Ende war wirklich enttäuschend. Danach habe ich habe mir die Zeit gegönnt und bei 31% nach dem Tod von Ganon das Spiel zur Seite gelegt (120 Schreine und 4 Titanen habe ich vor Ganon absolviert).
Tja und ich muss sagen, ich habe lange darüber nachgedacht, was mir nicht gefällt und warum das Spiel seit 1 Woche nicht mehr angerührt wurde, obwohl ja fast 2/3 noch fehlt. Dabei bin ich nun zu folgendem Resultat gekommen. Mir fehlt die "Seele" im Spiel.
Für mich war Zelda seit meiner Kindheit ein Spiel, das mich mitnahm in eine andere mystische Welt voller Geheimnisse, Helden, Schurken und Mythologie. Bisher mochte ich die Neuerungen von Zelda sehr gerne, obwohl ich Vertreter des old-School-Zelda bin: Eine Storyline, die mich führt und mir nach Absolvieren eines Tempels ein Item gibt, das mich aktiv mächtiger und stärker macht (Enterhaken, Feen-Bogen, Stahlhammer), und mir ein Ereignis aufzeigt, das den Held passiv reifer und seelisch stärker macht (Amulette, Schmiedefeuer in SS, Schattenkristalle).
Klar gibt es immer Punkte, die in vielen Zelda spielen berechtigt kritisiert worden waren, Schwierigkeitsgrad, Phai-Prozentangabe, zu viel Wasser, zu viel Wolken, jedoch gab es stets eine wunderbare Story, die mich nachdenklich, neugierig, glücklich oder gar traurig machte. Obwohl Phai so nervig war, war ich bei Phais-Verabschiedung traurig, alleine schon, weil das Musikstück eine "Seele" hatte.
In Breath wird mir jedoch eine unfassbare, wundervolle, offene Welt geboten, die einlädt, zu erkunden, zu entdecken, jedoch auch die Story zur Nebensache erklärt. Die Befreiung der Titanen ist nicht nötig. Ich kann nur die Schreine absolvieren und habe schenke mir selbst einen längeren Endkampf. Aber das ist doch kein Zelda? Der Held reift innerlich nicht. Selbstverständlich erhält er Fähigkeiten von den Recken, aber erhält er eine passive Fähigkeit, die ihn Mental stärker macht? Es wäre doch meinetwegen möglich gewesen, die Recken auch so zu gestalten, dass sie, nach ihrer Befreiung Link die Fähigkeit verleihen, dass das Master-Schwert auch außerhalb von Titanen stärker wird.
Natürlich könnte man argumentieren, diese passive Fähigkeit wird durch die Schreine ersetzt, wenn Link 120 Runde Kugeln bekommt, aber das ist doch arg eintönig. Ich glaube, wenn der Held der Zeit 120 Amulette hätte suchen müssen, hätte er deutlich länger gebraucht.
Des Weiteren bin ich auch kein Fan von abgehobenen Science-Fiction Vorstellungen. Laserkanonen an Ganon, blaue Halogenbomben, die sich immer wieder aufladen, aber Schwerter benutzen, die rosten und stets brechen können. Dies erscheint mir nicht sehr kongruent.
Die Idee der Aufwertung von Rüstungen und Waffen ist eine gute Sache, aber meines Erachtens nicht gut durchdacht. Ständig Waffen finden und bessere nutzen, gibt's in vielen Spielen, jedoch brechen diese Waffen schneller als man möchte. Somit spart man sich die tollen Waffen auf, nur um dann zu merken, dass sie im Endkampf der Titanen ja nicht mal die Hälfte der Kraftanzeige überleben.
Insgesamt hoffe ich also, dass Zelda wieder klassischer wird, das bedeutet jedoch nicht, dass es unbedingt nur eine verfolgbare Linie geben soll. Ich erinnere mich an die GTA-Reihe. Auch da gibt es eine Storyline, der man von Anfang an folgen kann oder man macht lieber die Nebenaufgaben und ab und zu eine Hauptmission, jedoch sollte nur die Hauptmission zum Ziel führen. Ich meine, was wäre Link für ein Held, wenn er nicht mal versucht die Titanen zu befreien...
Als letzten Punkt: Es müssen Zelda typische symbolträchtige Elemente zurück: Musik, entweder wieder selbst anstimmen oder zumindest wieder Themen, die in Erinnerung bleiben. Klar in ein so gewaltigen Karte, könnte die Musik irgendwann nerven im Hintergrund, aber dafür gibt's ja Optionen in allen Spielen, um Musik an aus, leise, laut zu stellen; Triforce, ob nun auffindbar oder nur in der Story, wo ein Ganon existiert, muss ein Triforce vorhanden sein; sprechende Endgegner insbesondere Ganon(dorf).
Soweit erstmal meine neue Kritik, nachdem das Spiel im Zeitenfels ruht.