Ich weiß gar nicht wo ich überhaupt
anfangen soll den Film zu kritisieren. Er war sowohl in den Details
schlecht, als auch im Allgemeinen.
Die Story. Ja, das ist noch ein Punkt
über den sich am meisten Streiten lässt. Die ist vom Buch
größtenteils vorgegeben und Filme gilt es ja auch irgendwie als
freistehende Medien zu betrachten. Von dem her fallen hier viele der
furchtbaren Dinge weg, nur eines war mir unverständlich: Wieso gehen
die Menschen vor einem bevorstehenden Winter in die Berge um in einer
Stadtruine zu leben? Wäre der Wald wo sie besser von Kälte
geschützt sind oder generell der Süden keine bessere Wahl gewesen?
Wer hat es für eine gute Idee gehalten
diesen Bürgermeisterberater rein zu schreiben? Sollte der witzig
sein, als er sich dann als Frau verkleidete? Sollte er für die
Opportunisten stehen? Und dann noch diese Abgangszene wo er sich als
großbusige Frau Geld in den BH stopft und ihm gegenüber die Familie
von Bard die für die echten Werte steht, für die es sich zu kämpfen
lohnt. Die heile Familie, welche das ärgste Unheil übersteht –
ein amerikanisches Klischee, dass man aus jedem 0/8/15
Katastrophenfilm kennt. Furchtbar.
Tauriel und Kili. Sagte mir persönlich
nicht zu, aber gut, Geschmackssache. Aber dann ihr „wenn das Liebe
ist“-Dialog am Ende. Erneut in die Klischeetrickkiste gekommen,
eine Szene wie aus dem Lehrbuch für Frauenfilme. Das kommt an. Das
erweitert unser Publikum, das muss rein. Generell war Kilis Tod zu
vorhersehbar. Natürlich wird sie ihm den Stein geben.
Selbstverständlich wird sie ihn küssen, sobald er tot ist. Arg.
Die Orientierung im Film war so einfach
nicht vorhanden. „Sie sind beim alten Markt“ - okay, wo ist das?
Ist das weit weg? Nahe? Am anderen Ende der Stadt? „Zur großen
Halle!“ Die ist jetzt wo genau? Bereich XY wurde überrannt.
Okay... ist das jetzt wichtig? Ein kritischer Punkt? Was bedeutet das
für die Bewohner? Können sie die Stadt so noch lange halten, oder
rennen eh schon überall Orks herum? Im Gegensatz zur Schlacht von
Helmsklam, wo man immer weiß, was passiert und was eine Bedrohung
ist und warum oder wieso ein Bereich jetzt nicht fallen darf, hatte
man bei der Schlach keinen Überblick. Es sind einfach random Dinge
passiert die gut oder nicht gut waren. Seltsam.
Auch der überstarke Sohn von Bard, der
einfach so mal die Orks abschlachtet. Zwar sinds keine Urukais, aber
trotzdem zum Kampf ausgebildete Soldaten und er ein Kind. Wieso sind
diese Orks überhaupt eine Bedrohung wenn ein Kind oder in einer
anderen szene 2 Zwerge genügen um sie alle umzubringen? Wieso
sterben dann so viele Elben, wenn man sieht, was ein Legolas drauf
hat? Wie konnten die Orks überhaupt so schnell aus den Tunneln
kommen, mussten sich da nicht erst vorher die Sandwürmer wieder
zurückziehen?
Generell erscheinen mir im Nachhinein
betrachtet alle Szenen mit Bard furchbar. Er schießt einen fucking
Armbrustpfeil über die Schulter seines Sohnes ab, ohne sie ihm zu
zerschmettern. Hält das Band ewig gespannt, ohne auch nur zu Zittern
zu beginnen und generell.... in dem Film ist einfach zu viel over the
top. Er will episch sein, verkommt aber zum Klamauk. In Herr der
Ringe, um nochmals auf Helmsklam zurück zu kommen, gab es auch over
the top Szenen (den surfenden Legolas) oder witzige Einlagen (den
Zwergenwurf), aber der Rest war ernst genug um wirklich epochal zu
sein. Im Hobbit 3 ist alles einfach nur übertrieben. Komisch.
Episch. Bescheuert.
Warum sie die Gier „Drachenkrankheit“
nennen mussten ist mir auch schleierhaft. So ein rießen Schatz
korrumpiert einfach die Menschen/Zwerge. Aber gut, das stammt wohl
aus dem Buch.
Wieso sie Beorn überhaupt im Teil 2
eingeführt haben, wenn er im Teil 3 eine Relevanz besitzt die über
einen Bildschirmhuscher nicht hinausgeht ist mir ein Rätsel. Ebenso
wie die starke und emanzipierte Tauriel sofort unfähig wird sich
selbst zu verteidigen sobald Kili bei ihr auftaucht.
Dann ist da noch diese
Elch-vier-Köpfe-Abschlag-Szene. Grau-en-haft.
Das Zwerge auf Widder reiten, fand ich
eine nette Idee und wunderbar mitgedacht. Das passt zu ihrer Kultur.
Aber diese Szene wo sie mit einer
Glocke(?) die Befestigung durchbrechen. Ähm. Ja...
Detail am Rande: Scheint ja gerade so
ein Ding zu sein, Raumschiffe in bewohnte Städte stürzen zu lassen
in Hollywood. War lustig das selbe im Fantasygewand zu sehen. Smaug
stürzt natürlich nicht irgendwie in den See, er muss wie die
Enterprise in das Dorf krachen. Ähm, ja. XD
Allgemein hätte die Szene bis zu
Smaugs Tod wirklich noch in Teil 2 gehört, aber dann hätte sie wohl
keiner mehr Teil 3 angesehen. Ich verstehe jetzt, warum sie das so
seltsam geschnitten haben.
Cool fand ich Sarumans Kampfeinlage.
Seltsam und unpassend das ganze mit Galadriels Hyperdrivemodus und
Sauron.
Und diese nicht vorhandene Subtilität
„SEHT IHR? DA HAT SARUMAN IN DAS AUGE GEBLICKT: AN DIESER STELLE
WURDE ER KORUMPIERT!!!!!“ das hätte einfach soviel mehr Gefühl
gebraucht um gut zu sein. So war's ein ziemlicher Holzhammer...
Dann sind da noch die ganzen Green
Screen Hintergründe. Echt wahnsinnig, wie ein gegenwärtig gedrehter
Film so sehr gegen über 10 Jahre alte Streifen abstinken kann. Da
gab es ja kaum ein Set, und wenn dann wirkte es lieblos. Die
CGI-Hintergründe sind einem quasi ins Gesicht gesprungen. Lieblos.
Kann sich gleich ans CGI anschließen,
Azog. Nicht nur für die Story unnötig, sondern auch richtig,
richtig mies designt. Mit seiner perfekt geglätteten Haut und den
surrealistischen Narben eine Beleidigung für die Orks aus den
HdR-Filmen.
An die HdR-Experten: Ergibt der erste
Film überhaupt noch Sinn? Nachdem Gandalf ja weiß, dass Sauron
zurückgekehrt ist und er weiß, dass Bilbo einen Zauberring besitzt.
Und müsste zu dem Zeitpunkt, als Legolas ihn suchen geschickt wird,
Aragorn nicht erst noch ein Kind sein? Er ist doch im Hdr so um die
70/80 und der spielt 60 Jahre nach dem Hobbit?