Beiträge von UrsupatorZanto

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    Hallo! Die Idee zu dieser Geschichte ist mir gekommen, während ich (nach einer halben Ewigkeit) mal wieder Majoras Mask gezockt habe. Denn meiner Meinung nach wird das Königreich Ikana von den meisten Fans viel zu wenig gewürdigt. Mich hingegen hat diese Kultur zutiefst inspiriert. Was dabei bis jetzt rausgekommen ist, werdet ihr gleich lesen... (Anmerkung: Zugunsten meiner Storyline habe ich die Bedeutung der Garo-Ninjas ein wenig abgeändert)
    Also, viel Spaß bei



    ~Die Chroniken Ikanas~


    Kapitel 1
    Aufstieg und Tod Raros du Ikanas


    Es war einmal im Lande Termina, als ein Trupp Händler aus einem Land jenseits des Meeres den Canyon passierten. Deren Anführer und Geleitschutz war ein junger Krieger, genannt Raros. In der Stadt im Zentrum Terminas hatten sie gehört, man nenne den Canyon "Ikana-Canyon". Den Grund dafür kannte niemand, doch man vermutete, "Ikana", ein Wort aus einer längst ausgestorbenen Sprache, bedeute "Der Verfluchte". Zu jener Zeit war der Canyon allerdings noch nicht der trostlose, von unruhigen Geistern heimgesuchte Ort, den er heute darstellt. Damals war er sehr belebt, Tiere, Pflanzen und Menschen spürten die besondere Ausstrahlung des Ortes und verbrachten dort gern ihre Zeit. So kam es, dass Raros sich entschloss, in dem Canyon zu bleiben, um seine Geheimnisse zu ergründen. Auch die Händler, die er begleitet hatte, blieben.
    Mit der Zeit kamen viele Menschen hinzu, Goldgräber, die von Diebesverstecken und Goldadern gehört hatten, Abenteurer, die sich, ebenso wie Raros, für die Geheimnisse des Ortes interessierten und Menschen, die vor Kriegen, Dürren und daraus resultierenden Hungersnöten in ihren Heimatländern geflohen waren. Alle zusammen erbauten sie den Palast von Ikana und ernannten den Krieger Raros zu ihrem König, und als erster trug er den Titel "du Ikana". Und so ging er als "Raros du Ikana" (Raros der Verfluchten) in die Geschichte ein.
    Und acht Jahre später heiratete er eine junge Frau namens Kara, und sie wurde Königin an seiner Seite.


    Die Hochzeit Raros du Ikanas


    Nervös rutschte der König auf seinem Thron herum. Die Sonne schien auf ihn herab und gab ihm das angenehme Gefühl, dass sein Reich ein Reich des Lichts und der Freude war, anders als sein Name vermuten ließ.
    Er strich sich durch die Haare. ,,Ist alles für die Hochzeit vorbereitet, Arkos?"
    Einer seiner Höflinge verbeugte sich. ,,Es ist alles bereit, mein König. Das Volk beginnt bereits, sich auf dem Platz vor dem Balkon zu versammeln, und die Herrin Kara wird gerade für die Feier angekleidet."
    Immernoch unruhig stand Raros auf. Nichts erinnerte mehr an den Krieger von vor acht Jahren. Zwar war er noch schlank und athletisch, doch er war nicht mehr in die Lederrüstung gekleidet, sondern in einen Prunkmantel aus feinsten Stoffen, die man aus dem Nachbarland Terminas hatte bringen lassen, die Säume waren aus dem Fell weißer Wolfos, wie sie in den Bergen vorkamen.
    Ein alter Mann trat ein. Er trug ein schlichtes, nachtblaues Gewand und hatte einen langen Bart, in zwischen den weißen Barthaaren konnte man hier und dort noch eine schwarze Strähne erkennen. Der Stoff der Robe war mit dem Zeichen der Sonne bestickt.
    ,,Ah, Ketho. Ich nehme an, Ihr kamt um mir zu sagen, es sei Zeit, auf den Balkon hinauszutreten und meine Braut zu erwarten?"
    Ketho verbeugte sich. ,,So ist es, mein König. Das Volk erwartet euch bereits."
    Entschlossen ging der König vor, während sein Priester und der Höfling Arkos ihm in gemessenem Abstand folgten.


    Der Platz vor dem Palast war zum Bersten voll mit Menschen. Alle Bewohner Ikanas waren gekommen, um der Hochzeit ihres hochgerühmten Königs beizuwohnen. Als eben jener auf dem Balkon erschien, jubelten sie ihm zu, einige Mütter hoben ihre Kinder auf die Schultern, damit sie auch einen Blick auf den großen Raros du Ikana erhaschen konnten.
    Mit einer Handbewegung brachte er alle zum Schweigen. ,,Mein Volk, meine Freunde, Brüder, Schwestern, heute ist wirklich ein großer Tag", sagte er, und der durchdringende Bass seiner Stimme erfüllte jede Ecke der direkt in den Fels geschmiegten Festung.
    Das gesamte Volk verharrte in andächtiger Stille, als Raros erneut die Stimme erhob:,,Nichts vermag meine Freude zu beschreiben, nun, da die Frau, die des Titels Königin von Ikana würdig ist, mir freiwillig ihre Hand bietet."
    Schweigen. Alle warteten auf die Braut, die auch bald darauf den Balkon betrat.


    Kara war eine große, schlanke Frau mit honigbraunen Haaren, die sich elegant um ihren Hals schlängelten, bis zu den Schultern noch glatt, sich aber nahe der Haarspitzen in zarte Locken auflösend. Sie trug ein Gewand aus Seide von der Farbe des blassen Winterhimmels, und der schmale Goldreif um ihre Stirn leuchtete mit der Sonne und ihren smaragdgrünen Augen um die Wette. Raros nahm ihre Hand und fragte laut genug, damit alle es hören konnten:,,Willst du, Geliebte Kara, mich als deinen rechtmäßig angetrauten Gemahl anerkennen?"
    ,,Ja, ich will." Kara lächelte. ,,Und willst du, Geliebter Raros, mich als deine rechtmäßig angetraute Gemahlin anerkennen?"
    ,,Ja, ich will."
    Die Spannung, die in den letzten Minuten vom Volk vor dem Balkon und auch vom Hofstaat und nicht zuletzt vom Brautpaar Besitz ergriffen hatte, löste sich mit einem Schlag. Als König und Königin mit einem Kuss ihren Eid besiegelten, priesen der Rest der versammelten Menschen das Königspaar.


    Veeta und Garo


    Es dauerte nicht lange, und Kara gebar Raros Zwillinge, Veeta und Garo, die Prinzen Ikanas. Es dauerte nicht lange, und man erkannte, dass Veeta einen gutmütigen und klugen Charakter besaß, und Garo von Herrschsucht und einem unerklärlichen Hass auf alles Lebende erfüllt war.
    Raros beschloss, Veeta zu seinem Erben zu machen, denn er spürte, dass Garo das Königreich ins Unglück stürzen würde. Doch als Garo dies erfuhr, versuchte er, seinen Bruder zu töten...


    ,,Mein Gemahl, bedenkt doch, werden unsere Untertanen denn unseren zweitgeborenen Sohn als König anerkennen?" Kara's Gesicht wirkte besorgt.
    Raros wischte sich übers Gesicht. ,,Ich glaube, es macht keinen Unterschied, meine Gemahlin. Veeta ist nur etwa eine halbe Stunde jünger als Garo. Glaubt Ihr wirklich, dass es sie interessiert? Garo wäre kein guter König."
    ,,Seid Ihr da so sicher?", hakte die Königin nach. Raros seufzte nur leise.
    Er war alt, und seine beiden Söhne würden sich gewiss um den Thron streiten, wenn er starb.
    Manchmal musste er sich morgens schier dazu zwingen, aufzustehen. Auf dem rechten Auge war er erblindet, das linke wurde langsam schwächer. Hin und wieder spürte er einen heftigen, reißenden Schmerz in der Brust, und glaubte, das Ende sei gekommen. Doch es ging immer so schnell wieder, wie es angefangen hatte.
    Kara war auch nicht mehr die Schönheit von früher. Sie hatte Falten im Gesicht, ihre Augenlider schienen schlaff und sie klagte oft über Schmerzen im Rücken. Und auch sie sorgte sich um das Königreich.


    Garo hatte an der Tür gestanden und gelauscht. Durch einen winzigen Spalt sah er zu seinen Eltern, und stieß ein schrilles Zischen aus, was die beiden im Thronsaal allerdings nicht zu bemerken schienen. Seine roten Augen leuchteten auf, und glühten wie das Feuer der Hölle.
    Die gebleckten Zähne waren makellos weiß, und wäre der Ausdruck des Hasses nicht in seine Augen eingebrannt gewesen, hätte Prinz Garo, erstgeborener Sohn des Königs von Ikana, sicher gut ausgesehen. Er hatte das markante Gesicht seines Vaters, während Veeta die feinen, weichen Züge und die grünen Augen seiner Mutter geerbt hatte.
    Garo bleckte die Zähne erneut, -diesmal zu einem grausamen Grinsen- und machte ich auf den Weg, um seinen Bruder zu suchen, der sich zur Quelle des Ikana-Flusses aufgemacht hatte, um zu meditieren.


    An diesem Tag hing eine schwere, graue Wolkendecke über dem friedlichen Canyon. Garos Schritte machten kaum ein Geräusch, als er über das dicht wachsende Gras am Flussufer Richtung Quelle ging. Die Menschen wichen ihm aus, tuschelten. Einige junge Frauen warfen ihm begehrende Blicke zu, doch es kümmerte ihn nicht. In seinen Augen waren diese Frauen dumm, denn sie erkannten seine Macht nicht, und sehnten sich nach ihm, statt ihn zu fürchten.
    Er näherte sich der Quelle, und dort stand Veetas Leibwache Hoto.
    ,,Ich kann euch nicht einlassen, Prinz Garo. Prinz Veeta möchte nicht gestört werden."
    Garo hatte für den Ritter nur ein müdes Grinsen übrig. Dann zog er sein Schwert und enthauptete ihn mit einem gezielten Streich. Das Blut explodierte in einer roten Fontäne, und Hotos Kopf rollte direkt vor die Spitzen von Garos Stiefeln.
    ,,Oooh, du musst mir nicht die Füße küssen, Hoto. Ich bin erst König, wenn Vater tot ist und ich Veeta aus dem Weg geräumt habe." Grausam lachend trat der Prinz den abgeschlagenen Kopf des Soldaten beiseite und betrat die Höhle, in der die Quelle lag.


    Auf einem der Felsen saß Veeta mit geschlossenen Augen, die rötlich-braunen Haare hingen ihm ins Gesicht. Er schien Garos Eintreten nicht zu bemerken.
    Der dunkle Zwilling schlich vor, das Krummschwert hob sich, in einem geisterhaften Licht schimmernd... und stieß zu.
    Metall prallte auf Metall, und Grün traf auf Rot. Veeta hatte es innerhalb von Sekundenbruchteilen geschafft, im Sitzen sein Schwert zu ziehen und Garos Streich zu blocken. Seine grünen Augen sahen Garo traurig an. ,,Ich wusste, es würde eines Tages soweit kommen, mein Bruder. Und doch hatte ich gehofft, ich würde irren- Sag, was bringt dich dazu, mir nach dem Leben zu trachten?"
    Der dunkle Zwilling spukte angewidert aus. ,,Vater wollte DICH zu seinem Erben machen. Aber ICH bin der Erstgeborene! Nur ICH habe ein Anrecht auf den Thron!" Das Rot seiner Augen loderte auf wie reines Feuer.
    ,,Wenn es keinen anderen Ausweg gibt, werde ich kämpfen, obgleich ich mir wünsche, dass du zur Besinnung kommst, mein Bruder."


    Der Kampf dauerte beinahe einen ganzen Tag. Klinge traf auf Klinge, das Klirren der Schwerter drang bis zum Palast. Schließlich sank Garo schwer verwundet nieder. ,,Beende es", zischte er.
    Veeta zögerte. ,,Du bist mein Bruder und ich liebe dich als solchen. Die Götter wissen, du bist ein Verräter, doch die Blutschuld soll nicht auf mir liegen. Doch rate ich dir: Flieh, flieh und komm nie wieder."
    Garo stand auf und wankte davon, eine dünne Blutspur hinterlassend. Auch Veeta verließ die Höhle und trat hinaus. Die Wolken hatten sich gelichtet, die Sonne schien ihm ins Gesicht. Doch trotz der warmen Strahlen empfand er nichts als tiefe Trauer ob des Verrats seines Bruders.


    König Raros nahm an, sein älterer Sohn sei seinen Verletzungen erlegen, doch bald darauf hörte er von einer Gruppe Ninjas, die sich "Garos" nannten, und von einer vermummten Gestalt mit blutroten Augen, die aus einem goldenen Helm hervorlugten, und die die Menschen Ikanas beschützte. Zufrieden über den Wandel seines Sohnes Garo, der fortan als Schutzgeist Ikanas im Verborgenen lebte, starb Raros du Ikana im Jahre des ersten Karneval der Zeit, achthundert Jahre bevor Link das erste Mal Termina betrat.



    Kapitel 2
    Die Herrschaft Veeta du Ikanas


    Wenige Tage nach König Raros' Tod wurde sein Sohn Veeta gekrönt. Wie schon zuvor sein Vater schwor er auf die heiligen Insignien des Reiches, den Lichtpfeil und den Spiegelschild, das Volk Ikanas gegen alle Feinde zu verteidigen, sowie stets weise und gerecht zu sein. Doch nicht alle Menschen des Reiches begegneten dem neuen König mit Wohlwollen...


    Die Unterwanderung der Armee


    Der Thronsaal war lichtdurchflutet, wie üblich. Nur die Stirnseite des großen Raumes lag im Schatten. Dort, auf dem reich verzierten Thron saß König Veeta du Ikana.
    Eine verhüllte Gestalt mit einem goldenen Helm kniete neben ihm. ,,Ich habe alles in die Wege geleitet, mein König."
    ,,Sehr gut. Gab es Anzeichen auf weitere Anschläge?"
    ,,Nein. Bis jetzt noch nicht. Dennoch sollten wir besondere Vorsicht walten lassen, noch können wir nicht sicher sein, dass unsere Feinde aufgegeben haben."
    Der König lachte leise. ,,Es ist eine Ironie, nicht wahr, mein Bruder? Früher warst du es, der mir nach dem Leben trachtete, und nun tust du alles, um mich zu beschützen." Garo, Anführer der Garo-Ninjas und ehemaliger Thronfolger Ikanas, verbeugte sich noch tiefer vor seinem Bruder. ,,Bitte nennt mich nicht mehr so, Hoheit. Die Zeiten, in denen wir Brüder waren, sind vorbei."
    ,,Du wirst für mich immer mein Bruder sein, Garo", erwiderte Veeta entschieden. ,,Was du getan hast, war falsch, doch ich kann dich deswegen nicht hassen."
    Der entehrte Prinz schnaubte verächtlich. Wieder in seine alten Gewohnheiten zurückfallend fragte er:,,Ach, glaubst du, unser Volk würde einen Hochverräter wie mich in deinem Palast dulden?"
    ,,So gefällst du mir schon besser", lachte der König. ,,Garo, Garo, wir haben uns wahrlich nicht verändert! Noch immer streiten wir wegen jeder Kleinigkeit."
    ,,So ist es... wir sind eben grundverschieden, ich befürchte, daran kann man nichts ändern, mein König. Wenn Ihr mich nun entschuldigt, ich muss zurück in mein Hauptquartier. Dort sollten bereits einige meiner Späher eingetroffen sein, um mir von ihren Entdeckungen bezüglich der Mordanschläge zu berichten. Ich wünsche noch einen schönen Tag..." In einer Rauchwolke verschwand der Ninja.
    Veeta richtete seinen Blick leer auf die Decke des Thronsaals. ,,Ich fürchte den Tod nicht, mein geliebter Bruder."


    Garo betrat die dunkle Höhle. Ein leises Seufzen ausstoßend sprach er die Losungsworte, die er vor nicht allzu langer Zeit gewählt hatte, damit keine Uneingeweihten den Stützpunkt der Garo-Ninjas betreten konnte. Sofort erschienen drei Garos niederen Ranges, und verbeugten sich tief vor ihm.
    ,,Wir grüßen Euch, Meister Garo!"
    ,,Was habt ihr herausgefunden?", fragte ihr Anführer, ohne den Gruß zu erwidern.
    Der mittlere Ninja trat vor und räusperte sich vernehmlich. ,,Meister Garo, ich befürchte, die Armee Ikanas ist unterwandert worden. Wir haben Leutnant Kero beobachtet, wie er einem feindlichen Spion Informationen mitteilte."
    ,,Und was ist aus diesem Spion geworden?", fragte Garo angespannt.
    ,,Melde gehorsamst, dass ich beide Männer, Feind und Verräter, sofort eliminiert habe."
    ,,Gut. Doch es ist beunruhigend, dass unsere Feinde schon so weit vorgedrungen sind. Kennt ihr bereits Namen?"
    Der Ninja verbeugte sich erneut. ,,In der Tat. Bevor ich ihn umbrachte, nannte der Verräter die Namen aller namhaften Feinde in unseren Reihen. Darunter waren Oberst Horo, Generalleutnant Veto sowie Hauptmann Taro. Außerdem sagte Kero, dass man ein Attentat auf den König plane. Morgen, wenn die Sonne im Zenit steht."
    Garo nickte bestätigend. ,,Das habt ihr gut gemacht. Geht in die Schlafräume und ruht euch aus. Ich werde den König darüber in Kenntnis setzen."


    Der Anschlag


    Der erste Todestag Raros du Ikana’s brach strahlend an. Veeta erwachte mit einem nie gekannten Gefühl der Angst in seiner Brust. Die Nachricht, die Garo ihm am Tag zuvor überbracht hatte, versetzte ihn in Panik. Zwar hatte er gesagt, er fürchte den Tod nicht, aber was sollte aus seinem Volk werden, wenn er starb? Natürlich gab es da noch Garo, doch dieser schien keinerlei Interesse am Thron zu haben. Nicht mehr.
    Neben Veeta regte sich Hamide, seine Verlobte. Ihre nachtschwarzen Haare umschmeichelten ihr gebräuntes Gesicht und bildeten einen starken Kontrast zu ihren hellblauen Augen.
    Hamide kam nicht aus Ikana, sondern aus einem Land, das weiter im Süden lag, außerhalb von Termina. Sie lächelte Veeta an, doch ihr Lächeln erstarb, als sie seinen besorgten Gesichtsausdruck sah. Sachte berührte sie seine Wange. ,,Man wird dich beschützen, Veeta.â€
    ,,Und wenn dieser Schutz nicht hilft? Hamide, meine geliebte Hamide...†Er zog die zierliche Frau an sich. ,,Ich liebe dich, ich liebe mein Volk, und ich will beides nicht im Stich lassen...â€
    Hamide schüttelte den Kopf. ,,Das wirst du nicht, mein Geliebter. Das wirst du sicher nicht.â€
    Veeta löste sein Gesicht aus ihren Haaren und sah sie lange und durchdringend an. ,,Bereust du es?â€
    ,,Was soll ich bereuen?â€
    ,,Du hast deine Familie verlassen, um bei mir zu sein. Schon damals, vor einem halben Jahr, als du das erste Mal hier in Ikana warst, verliebte ich mich in dich. Und du hast dich entschlossen, hier bei mir zu bleiben, während deine Familie wieder zurück in deine Heimat ging. Hast du es nie bereut, geblieben zu sein? Das Leben eines Königs ist unstet und erlischt so leicht wie jedes andere, vielleicht sogar schneller, weil ein König sich schneller Feinde macht als ein normaler Mensch. Ich könnte jede Sekunde aus deinen Armen gerissen werden.â€
    ,,Veeta, bitte, ich flehe dich an, hör auf so zu redenâ€, sagte Hamide und Tränen traten ihr in die Augen. ,,Ich habe nie bereut, meinem Herzen gefolgt zu sein. Ich liebe dich, Veeta, und das wird sich nie ändern.â€
    Offensichtlich von ihren Worten besänftigt zog der König seine Geliebte wieder an sich.
    Ein leises Klopfen riss die beiden auseinander. ,,Hereinâ€, sagte Veeta möglichst gefasst.
    Atos, der königliche Berater, trat gefolgt von zwei Kammerzofen herein. ,,Guten Morgen, mein König.â€
    ,,Guten Morgen, Atosâ€, antwortete der König kühl. ,,Ich nehme an, Ihr seid hier, um mich mit dem heutigen Tagesablauf vertraut zu machen.â€
    ,,So ist es, Hoheit. Heute stehen einige äußerst wichtige Veranstaltungen an, die eurer Aufwartung bedürfen. Zuerst müsst ihr eure Rede zum Todestag eures Vaters halten, danach findet das jährliche Bankett zur Feier der Entstehung Ikanas statt. Dann müsst Ihr euch beeilen, weil man euch direkt danach zur königlichen Anprobe für die Hochzeitsgewänder erwartet. Wie Ihr befohlen habt wurden dafür hylianische Seide sowie Schneewolfopelz aus den südlichen Bergen und Perlen aus dem Meer im Westen importiert. Und heute Abend ist wieder Richttag, also werden die sicherlich nicht allzu zahlreichen unzufriedenen Bürger unseres Reiches bei Euch Gerechtigkeit suchen.â€
    ,,Gut. Würdet Ihr Euch nun bitte entfernen, damit man Hamide und mich standesgemäß ankleiden kann?â€
    Der Berater verbeugte sich und verließ den Raum.


    Eine Stunde danach hatte sich das gesamte Volk vor dem Palast eingefunden, wie ein Jahr zuvor am Tage von Veeta’s Krönung und zu unzähligen Gelegenheiten während der Herrschaft des Königs, dessen Tod nun gedacht werden sollte.
    König Veeta stand auf dem Balkon, auf dem sein Vater gekrönt worden war und auch geheiratet hatte. Rechts neben ihm stand Hamide, links seine Mutter Kara, und hinter ihm kniete, wachsam wie immer, sein Bruder Garo.
    Nun hob Veeta die Stimme, und obwohl er nicht den raumfüllenden Bass von Raros hatte, könnte jeder seine kräftige Tenorsstimme hören:
    ,,Bewahrt die Erinnerung im Herzen und schweigt. Vor nunmehr einem Jahr verstarb mein Vater Raros du Ikana, nachdem er viele Jahre unser guter und gerechter König gewesen ist.
    Doch was vermag man schon über ihn zu sagen? Wozu seine Qualitäten aufzählen, seine Güte und Weisheit, seine Freundlichkeit und Liebe zu allem was lebt und sich bewegt? Wozu seine Kraft erwähnen, nicht nur im Körper, sondern auch im Geiste, seine Kunst mit dem Schwert ebenso wie sein Geschick mit dem Worte? Denn ein jeder von uns kannte ihn, ob nun arm oder reich, Adel oder Bürgertum, wir alle durften seine Einzigartigkeit, die unser Reich in seiner ganzen Schönheit erblühen ließ, Tag für Tag am eigenen Leib erfahren.
    So stehe ich hier, mir der Tatsache bewusst, dass ich im Vergleich zum strahlenden Vorbild meines Vaters nur ein Geringer bin, und denke voll Trauer und Liebe an diesen König, der aus dem Staub des Canyons und den Seelen aller guten Menschen, die ihm halfen, unser Reich Ikana erschuf.â€
    Die Menschen jubelten, einige weinten, gerührt von Veeta’s Worten. Mit einer Handbewegung brachte er die Menge wieder zum Schweigen. ,,So lasst uns nun speisen und fröhlich sein im Gedenken an Raros du Ikana, den größten König, den diese Welt je gesehen hatte.â€


    Das Bankett begann. Man trug Brot und Kuchen auf, in Wein gekochte kleine Vögel und Spanferkel wurden neben Obst und Fisch serviert. Man hatte sechs etwa zwölf Meter lange Tische aus Steinblöcken nebeneinander gestellt, damit alle Menschen dort Platz fanden und Speisen konnten. Spielleute schritten die Reihen ab und schlugen die Leier oder zupften die Saiten ihrer fein gearbeiteten Harfen. Die süßen Stimmen junger Sängerinnen erklangen hell und glockenklar, sie sangen fremdländische Lieder, doch auch einige Balladen, die ikana’sche Barden geschrieben hatten.
    Es fiel niemandem auf, dass der König und seine Verlobte vorzeitig die Tafel verließen, damit sie nicht zu spät zur königlichen Anprobe kamen.


    Veeta wurde mit Ikana-Samt eingekleidet, der im Licht der Mittagssonne mitternachtsblau schimmerte. Der Saum war wie schon bei Raros mit dem Fell weißer Wolfos verziert. Hamide trug ein Kleid aus zartblauer Seide, die mit Perlen aus dem westlichen Meer bestickt war. An der Hüfte war der Stoff gerafft, sodass die Falten des herabfallenden Stoffes an Wellen im Ozean erinnerten. Sie wollte ihre Haare offen lassen, sodass sie in einem nachtschwarzen Vorhang über ihre schmalen Schultern fielen. Veeta griff nach Hamide’s Hand.
    ,,Du siehst wunderschön aus, meine Geliebte. Denk doch nur, bald wirst du meine Gemahlin sein, und das Kind, das in dir heranwächst, wird der wahre Prinz Ikanas sein.â€
    ,,Woher willst du wissen, dass es keine Prinzessin wird?â€, feixte Hamide. Sie lächelte und strich sich über den Bauch. Noch war nichts zu sehen, denn sie war erst im zweiten Monat schwanger, und noch wusste niemand davon, weil es nur eine Gefahr für sie und das ungeborene Kind dargestellt hätte.


    Schließlich kamen der König und seine Geliebte zum letzten Tagesordnungspunkt, dem Richttag. Mit jeder verstreichenden Minute wurde der König unruhiger. Garo kniete neben dem Thron und wirkte ebenso angespannt wie der König selbst.
    Schließlich trat der erste Bittsteller vor. Er trug eine Kapuze und weigerte sich, sein Gesicht zu zeigen. Veeta wartete geduldig darauf, dass der Mann zu sprechen beginnen würde. Einige Sekunden vergingen, dann schrie Garo plötzlich:,,Veeta, pass auf!†Schon warf der Ninja sich vor seinen Bruder.
    Veeta hatte das Wurfmesser in der Hand des Mannes nicht gesehen, und nun steckte es in Garos Brust. Der König sank neben ihm in die Knie und zog dessen Kopf auf seinen Schoß ,,Garo! Garo, oh Götter, mein Bruder! Garo, Garo... ich flehe dich an Bruder, stirb nicht!â€
    ,,Bru...der... ver...verzeih... verzeih mir...â€
    ,,Stirb nicht... bitte... nein... bitte nicht...†Schluchzend presste König Veeta seine Stirn gegen Garos. Heiße Tränen tropften auf den Helm. Zärtlich nahm der Jüngere seinem älteren Bruder den goldenen Kopfschutz ab, was Garos schwarzes Haar preisgab.
    Seine Augenlider flatterten, sein Blick stierte ins Leere. Mit beinahe kindlicher Stimme keuchte er:,,Bruder... Bruder... es tut mir... Leid... wo... wo bist du?â€
    ,,Ich bin hier, Garoâ€, schluchzte Veeta. ,,Ich bin hier.â€
    ,,Ich... ich hätte so gerne... meinen kleinen Neffen... oder meine kleine Nichte... gesehen...â€
    Der König schüttelte den Kopf. ,,Das wirst du! Du wirst ihn oder sie sehen, und auch noch deine Großnichten und Großneffen...â€
    ,,Neinâ€, sagte der Sterbende leise. ,,Das ist mir... leider nicht mehr vergönnt. Ich habe dich immer geliebt, mein Bruder. Und es tut mir entsetzlich leid, was damals geschehen ist...â€


    So starb Prinz Garo von Ikana, später Großmeister der Garo-Ninjas, am Todestag seines Vaters. Legenden besagen, dass König Veeta der Trauer bis zum Ende seines Lebens nicht ledig wurde. Nicht einmal die Geburt seiner Tochter Lasa vermochte den dunklen Schleier zu heben...
    _______________________________________________
    Und, was sagt ihr?

    Eine etwas andere Zelda-Fanfiction. Es spielt zur Zeit kurz bevor Link sich in OoT auf den Weg zu Zelda macht, doch Ganondorf ist noch wesentlich jünger dargestellt, als er im eigentlichen Spiel ist (um genau zu sein, in der Geschichte ist er zu diesem Zeitpunkt zwölf Jahre alt) Außerdem ist er Zelda's bester Freund. Doch plötzlich verändert er sich, und Zelda ist mit dieser Veränderung gar nicht einverstanden...
    Also, viel Spaß bei



    ~Unter Hass begraben~


    Kapitel 1
    Ein Trip zum See


    Die Morgensonne schien hell auf Schloss Hyrule, und ließ die schneeweißen Burgzinnen wie reines Silber glänzen. Die blauen Dächer des Palastes schimmerten dunkel wie die Tiefen des Meeres, als Prinzessin Zelda auf ihren Balkon trat. Sie war acht Jahre alt, und schon in diesem zarten Alter ungewöhnlich hübsch. Die feinen, hellblonden Haare waren wie immer sorgfältig von ihrer Kammerzofe gekämmt und zusammengebunden worden, und fielen ihr seidengleich auf die schmalen Schultern herab. Sie schürzte missbilligend die Lippen. ,,Er kommt zu spät."
    Schon ertönte vom Fuße des Turmes eine laute Stimme, die ihren Namen rief. Sie sah runter.
    Dort unten stand ein etwa zwölfjähriger Junge, braungebrannt, mit roten Haaren und goldenen Augen. Ganondorf Dragmire, der König der Gerudos. Er winkte aufgeregt zu Zelda hoch.
    Sie rief zu ihm:,,Warte, ich komme runter..." Und schon verschwand sie vom Balkon und stürmte aus ihrem Gemach. Dabei rannte sie fast eine Magd, die ihr eigentlich das Frühstück bringen wollte, um. Schnell haspelte die Prinzessin Hyrules eine Entschuldigung und lief weiter, die mit alten Gemälden geschmückten, mit roten Teppichen ausgelegten Gänge entlang, bis sie endlich durch das Burgtor ins Freie trat. Ihre Haare waren zerzaust und sie atmete schwer, als sie schlitternd vor Ganondorf zum Stehen kam. ,,Guten Morgen, Ganondorf!"
    Der Rothaarige lachte. ,,Guten Morgen, Hoheit. Wart Ihr in solcher Eile?" Diesen hochoffiziellen Ton schlug er bei ihr eigentlich nur an, wenn er sie ein wenig necken wollte.
    Zelda grinste. ,,Nun, einen Staatsgast sollte man nie warten lassen, nicht wahr?"
    ,,Wird Euer Vater mir auch nicht zürnen, wenn ich Euch auf einen Ausritt entführe?"
    ,,Mein Vater hat dir nicht zu zürnen", erwiderte die Prinzessin. ,,Ich bin vielleicht seine Tochter, aber deswegen noch lange nicht sein Eigentum."
    ,,Sehr schön. Nimmst du heute dein Pferd, oder reiten wir wieder zusammen auf meinem?"
    Für einen Moment überlegte Zelda. ,,Ich glaube, ich reite wieder mit dir. Zu zweit auf einem Pferd macht es mehr Spaß."
    ,,Na dann..." Galant bot der junge Gerudo ihr den Arm. ,,Lass uns gehen, Prinzessin."


    Hurricane, Ganondorfs Rappe, war ein ziemlich temperamentvolles Pferd, und für einen Zwölfjährigen schon allein von der Größe her ungeeignet. Als Ganondorf und Zelda sich ihm näherten, warf der Hengst den Kopf zurück und schnaubte wie ein feuerspeiender Drache. Als sein Herr aber nach den Zügeln griff, stand Hurricane ganz still. Sein schwarzes Fell glänzte in der Sonne.
    ,,Hurricane ist so ein schönes Pferd", schwärmte Zelda. ,,Ganz anders als das Pony, das ich zu reiten gezwungen bin."
    ,,Stimmt... du reitest immernoch ein Pony... Wie hieß es noch?"
    ,,Daydream", antwortete Zelda. ,,Ich mag sie ja, aber ich wünschte, ich dürfte Crystal reiten."
    ,,Crystal ist Impas Pferd, nicht wahr?"
    Die Prinzessin nickte. ,,Ja. Crystal ist so schön, mit ihrem weißen Fell. Das sähe sicher toll aus, wenn ich auf ihr neben dir und Hurricane herreiten würde. Allerdings..." Sie zwinkerte Ganondorf verschwörerisch zu. ,,...sieht es natürlich auch toll aus, wenn der Ritter seine Prinzessin direkt hinter sich auf demselben Pferd hat."
    ,,Zweifellos", antwortete der Gerudokönig und schwang sich ungeachtet des Größenunterschieds zwischen seinem Pferd und ihm selbst elegant in den Sattel. Dann hielt er Zelda eine Hand hin. ,,Komm, ich helf dir beim Aufsteigen..."
    Die Prinzessin legte ihre Hand in seine und ließ sich hochziehen. Sie lächelte. ,,Wohin reiten wir?"
    ,,Vielleicht zum See?"
    ,,Au ja!" Zelda strahlte. ,,Dort waren wir schon lange nicht mehr!"
    Ganondorf lachte. ,,Kein Wunder. Der See liegt am anderen Ende Hyrules! Hoffentlich weiß dein Vater, dass du deswegen einige Tage unterwegs sein wirst..."
    ,,Bestimmt", antwortete die Prinzessin. ,,Und wenn nicht, wird er schon einen Boten schicken."
    ,,Was soll das denn heißen, 'wenn nicht'? Hast du es ihm nicht gesagt?"
    ,,Nein. Soweit ich weiß, bin ich niemandem Rechenschaft schuldig. Und wenn er mir wieder Hausarrest erteilt, klettere ich einfach wieder aus dem Turmfenster. Das Seil, das du mir letztes Mal gebracht hast, liegt noch sicher in einem Geheimfach meines Schrankes."
    Der junge Gerudo schüttelte nur lächelnd den Kopf. ,,Als Prinzessin solltest du ein wenig pflichtbewusster sein."
    ,,Bin ich aber nicht. Gedenkst du, dich heute noch in Bewegung zu setzen?"
    ,,Ist ja schon gut..."


    Der Steppenboden glitt unter den kräften Hufen des schwarzen Hengstes dahin, der in einem geschmeidigen Galopp darüber hinwegsprang. Zelda wurde von diesen beinahe wiegenden Bewegungen ganz schläfrig, sie lehnte sich an Ganondorfs Rücken und schloss die Augen. ,,Schlaf bloß nicht ein!", sagte dieser. ,,Sonst fällst du noch vom Pferd!"
    ,,Hmmmm", machte Zelda nur und blinzelte. ,,Dauert es denn noch lange?"
    Der junge Gerudo sah hinauf. ,,Ich glaube, wir sollten einen geschützten Ort suchen und dort über Nacht bleiben. Du schläfst ja schon fast, und ich kann mich auch kaum noch auf Hurricane halten. Er ist sicher auch müde, und die Sonne geht bald unter. Heute schaffen wir es nicht mehr zum See."
    ,,Na gut", seufzte die Prinzessin.


    In der Nähe eines kleinen Waldes machten sie halt und stiegen ab. Ganondorf spähte zwischen die Bäume. ,,Ich glaube, ich erkenne dort hinten eine Höhle."
    ,,Da wohnen bestimmt wilde Tiere drin. Wir sollten das nicht tun..."
    Der Gerudo schüttelte den Kopf. ,,Ach was. Aber wenn es dich beruhigt, gehe ich erst nachsehen. Ich habe meinen Dolch dabei."
    Die Prinzessin schluckte. ,,Sei aber vorsichtig, ja?"
    ,,Mir wird schon nichts passieren." Damit verschwand der Rothaarige zwischen den Bäumen, und Zelda blieb ganz allein zurück. Die Sonne versank langsam im Westen, die Schatten der alten Eichen und Buchen wurden länger und schienen auf sie zuzukriechen, um sie gänzlich zu verschlucken. Plötzlich bekam Zelda Angst. Angst vor der Dunkelheit, vor den Schatten der Bäume, die bestimmt bereits lange vor ihrer Geburt dort gestanden hatten, und vor dem riesigen, schwarzen Hengst, der neben ihr stand und unruhig mit dem Huf im Gras scharrte.
    Zelda hatte sich noch nie nach Sonnenuntergang auserhalb des Schlosses aufgehalten, zumindest nicht alleine. Immer war jemand bei ihr gewesen, Soldaten, Impa oder Ganondorf. Doch nun stand sie dort mutterseelenallein, und sie spürte etwas. Jemand, oder etwas beobachtete sie aufmerksam, folgte jeder ihrer Bewegungen mit den Augen. Langsam schrumpfte die Prinzessin in sich zusammen und wollte nach Ganondorf rufen, nur um sicherzugehen, dass sie nicht alleine war, doch sie konnte seinen Namen vor Angst nur leise piepsen. Hurricane schnaubte leise. Dann ertönten Schritte, nur ganz leise, dann immer lauter werdend, während nächtliche Geräusche begannen, die Stille hin und wieder zu durchbrechen. Der Ruf einer Eule, oder der Wind, der durch die Blätter der Bäume strich. Dann näherte sich eine menschliche Silhouette, und eine vertraute Stimme rief nach ihr.
    Zelda hätte vor Erleichterung am liebsten geweint, als Ganondorf zwischen den Stämmen zweier Eichen hervortrat. Sie lief ihm in die Arme und schluchzte in seine Schulter. ,,Ich h-hatte Angst, Ganondorf. Warum hat das so lange gedauert?"
    ,,Die Höhle ist ziemlich groß, und ich wollte ganz sicher gehen, dass sie auch wirklich verlassen ist. Aber dort leben wohl schon lange keine Tiere mehr." Er strich ihr sachte über den Rücken. ,,Keine Angst. Jetzt bin ich ja wieder da." Und sanft führte er sie zu der Höhle, deren Umriss sich noch schwärzer als die Nacht vor ihnen erhob. Ganondorf hatte während seiner Abwesenheit schon einige trockene Äste auf eine Stelle nahe des Höhleneingangs gelegt, und holte nun seine Feuersteine aus der Tasche. Schon bald sprang der Funke über und die Äste brannten lichterloh. Zelda wickelte sich in eine Decke ein, die Ganondorf in weiser Voraussicht in seine Satteltasche gepackt hatte.
    Der Gerudo selbst saß ihr gegenüber und starrte leer ins Feuer. Schließlich sah er auf und lächelte. ,,Dein Vater wird sicher wütend sein."
    ,,Kann sein", antwortete Zelda. ,,Er versucht schon, uns auseinanderzubringen, seit wir wirklich Freunde sind."
    ,,Wahrscheinlich befürchtet er, dass du keinen ordentlichen Mann kriegst, wenn du deine Zeit immer mit einem Dieb wie mir verbringst."
    Die Prinzessin kicherte. ,,Dabei sind wir nur Freunde!"
    ,,Ja", sagte Ganondorf gedehnt. Schnell wechselte er das Thema:,,Schlaf jetzt. Ich halte Nachtwache. Morgen früh reiten wir weiter."
    Zelda nickte. ,,Gut..." Damit legte sie sich hin, zupfte die Decke zurecht und schlief schon bald ein.
    Ganondorf stand auf und ging um das Feuer herum. Neben ihr ging er in die Hocke und legte ihr sachte eine Hand auf die Schulter. ,,Schlaf gut..."

    Das stimmt allerdings auch. Es gibt viele solcher Anspielungen in TP, vor allem in der englischen Version. Die Gebiete heißen dort FARO(kurzform von Farore)n, LaNAYRU und ElDIN (Was das Ordona da soll, weiß ich auch nicht, schließlich gibts nur 3 Göttinnen)

    Tut mir leid, sollte es einen solchen Thread schon geben (beim Suchen hab ich nichts dergleichen gefunden) aber ich habe kürzlich Twilight Princess auf Englisch durchgespielt, und als ich im vergessenen Dorf war und die alte Frau sich vorgestellt hat, traf mich der Schlag. In der englischen Version heißt die Frau IMPAz! Es wird wohl klar sein, welcher Gedankengang sich bildete:
    Impaz=Impa
    Vergessenes Dorf=ehemaliges Dorf der Shiekah
    Volk eben jenen Dorfes=Shiekah! Zudem sagt die Frau, sie habe ihrem Namen derjenigen zu verdanken, die das Dorf einst gegründet hat (Und in OoT heißt es, Impa habe Kakariko gegründet, wenn ich mich recht erinnere. Vielleicht ist das vergessene Dorf der frühere Standort von Kakariko?). Zwar habe ich das Symbol der Shiekah, das Tränende Auge, nirgendwo in dem Dorf gefunden, doch die Parallelen sind schon erstaunlich. Ein fast ausgestorbenes Volk, das aus dem Schatten heraus der Königsfamilie von Hyrule diente. Was meint ihr dazu?

    Zitat

    Original von ForeverDreaming


    Das hätte von mir stammen können. Kannst du Gedanken lesen? xD


    Ganny plätten macht schon Spaß, aber irgentwie tut er mir dann ja doch leid... Er wollte doch nur die Weltherrschaft, Hyrules Untergang und das Triforce. Kann man ihm böse sein? D:


    Kann man nicht XDD Armer Ganny, dazu verdammt nie sein Ziel zu erreichen ;(

    Mein emotionalster Moment war, als man Ganondorfs menschliche Form besiegt hatte und er da auf dem Boden lag und Zelda sagte, er sei im Grunde zu bemitleiden, weil er kein starkes und reines Herz besaß, um die Macht der Götter zu kontrollieren.


    Und auch der Moment, in dem man Ganondorfs Raum im Teufelsturm betritt und er da sitzt und auf der Orgel spielt...

    Zitat

    Original von Syvel


    Aber die Gegner sind doch grad das schöne :D .
    Und das mit dem einsam hört sich recht ... komisch an =D .
    Naja jeder hat einen anderen Geschmack :)


    Naja, ich bin kein Mensch, der sich gerne unter Leute mischt xD

    Aber der Hirnfresser war auch langsam. Mal abgesehen von den Händen, die während des Kampfes mit ihm da aus dem Boden ragten, war alles an dem Kampf eigentlich ziemlich vorhersehbar. Anders war das bei den Händen. Wenn man sich gerade nicht auf den Schatten konzentrierte, wurde man von ihnen leicht überrascht, und das bewusstsein, das etwas da war und einen beobachtete und jeden moment von der Decke fallen konnte machte den wirklichen schrecken der Hände aus. Man musste sich immer beeilen, den Raum zu verlassen oder zu tun was zu tun war und dann möglichst zu verschwinden, was einen weiteren Adrenalinfaktor ausmacht und obwohl es nur ein Spiel ist, den Gedanken schafft "Ich muss hier schnell durch. Alles muss reibungslos laufen. Ein falscher Schritt, und diese Dinger haben mich"

    Mein größter Zelda Moment war, als ich vor kurzem die Collectors Edition für die Gamecube bekommen habe und da Ocarina of time wieder angefangen habe. Und als ich dann die vertrauten Wälder und Felder sah, die Monster, Charaktere und Waffen, war mein erster Gedanke "Da bin ich wieder. Ich bin wieder zuhause." Zelda hat mich schon von anfang an begleitet, meine Mutter hat Zelda gespielt, als sie mit mir schwanger war, das erste Konsolenspiel, das ich je gespielt habe, war The legend of Zelda: Ocarina of Time und seitdem habe ich keinen Teil verpasst.

    Ich glaube, einen direkten "Glauben" in dem Sinne haben die Gerudos nicht, auch wenn einige Statuen im Wüstenkoloss auf die Verehrung einer Art "Sandgöttin" hindeuten. Sonst würde ich darauf hinweisen, dass einer der Mythensteine besagt, die Gerudos würden ihren König, Ganondorf, beinahe wie einen Gott verehren. Sind aber reine Spekulationen.


    Und ich glaube, man kann ruhig was ins Spiel reininterpretieren, schließlich sind solche Spiele dazu da, der Realität mal eine Weile zu entfliehen. Realisten haben bei Fantasy-Spielen eigentlich nichts zu suchen. Es gibt genug Typen, die bei einem solchen Spiel immer wieder motzen "Das is unlogisch" und "Magie? So ein Schwachfug!" Dann sollen sies halt LASSEN.

    Vor dem Hirnfresser hatte ich eigentlich nie Angst, aber wahrscheinlich sah der zu surreal aus, um eine reale Angst damit zu verbinden... Ich fand den nur immer ziemlich nervig und ziemlich ekelig.

    Zitat

    Original von Meow
    Ich muss noch hinzufügen:
    Ich hasse alle Gegner die unter Wasser kommen, denn vor denen habe ich
    grausamste Angst... ich fühl mich im Wasser einfach unbeholfen und sehr
    angreifbar. Ist aber bei jedem Spiel so, dass mir das kühle Nass Probleme
    bereitet.


    Zum Glück wurde DIESES Problem in TP gelöst, denn in Ocarina of Time hab ichs auch immer gehasst, wenn Gegner unter Wasser und somit für mich unerreichbar waren. In Twilight Princess machen mir die Tauchkämpfe sogar richtig spaß^^

    Zitat

    Original von Syvel
    Also ich finde die Ebene von Hyrule toll, und natürlich die Stadt Hyrule selbst auch !


    Neee, auf der Ebene stören mcih die Vögel und die Stadt is mir zu voll... ich mag keine großen Menschenmengen, ich mags einsam und ruhig :]

    Zitat

    Original von whiteman3
    Grundsätzlich fand ich alle Orte ziemlich gut, jedoch gibt es ein paar Dungeons die mir nicht so gut gefallen haben.
    Der Seeschrein war einfach langweilig, beim Wüstenpalast nervte dieser Frozen-Screen wenn die komischen Mumien-Krüppel-Viecher geschrien haben und der Schattenpalast war so eine dumme Wegrennerei.
    Was ich vermisst hab waren so kranke Orte wie die Windmühle oder das Labor in OOT xD


    Hm, okay, ich gebe zu, die Hände im Schattentempel waren nervig und ich mag Gegner, die man töten kann, lieber als welche, vor denen man wegrennt, aber gerade diese "Opferrolle", die man in diesem Moment einnimmt, macht den besonderen Reiz dieses Dungeons aus. Das ist wie ein guter (oder weniger guter) Horrorfilm. Ich zumindest habe bei der Hetzjagd mit den Händen ziemlich Herzklopfen bekommen, und das hielt noch eine ganze Weile an.