Beiträge von Golazalon

    Sylph:
    Also nicht, dass ich damit einen falschen Eindruck erwecken wollte, ich wäre selbst gegen eine strikte "Verdeutschung", das wäre noch viel schlimmer, weil es dann viel zu hölzern > unmarkant, ja, plump erschiene. Mir ist nur wichtig, dass exotisches Namensgut auch entsprechend zur Geltung kommt, damit sollte keine Abneigung gegenüber dem Englische zum Ausdruck gebracht werden, es ist mehr allein etwas Ästhetisches. Es klingt einfach zu "deplatziert". Ich bin nur sehr fixiert auf historische Linguistik, darum bin ich "sprachlich" mit Vorliebe konservativ.
    In der grimm'schen Fassung ein Nichtgeh (no go) ^^:
    Es war einmal das Grünkäppchen, oft schon hörte es Geschichten über den Wald, wie sie ihm die alte Imme seines Dorfes berichtete. Schaurig waren sie. Eines Tages nun, als Grünkäppchen die "hochherrschaftlichen" Lande nach Edelsteinen durchstreifte, machte es Rast am Rande dieses dunklen Waldes, so schritt es, von großem Mut gepackt,tief hinein in die Verlorenen Wälder. Es hatte ein paar Fläschchen heilender Säfte in seiner Tasche und nahm einen ordentlichen Schluck des grünen Trunkes. Plötzlich raschelte es im Laub und es erblickte eine Fee. Sie sprach: "Der große Eber jagte durch das Land und bemächtigte sich der drei göttlichen Kräfte" - Grünkäppchen blinzelte, als der Feenstaub ihm fast einen Nieser entlockte. Weiter sprach sie: "Hier im Wald wirst du es finden, das Meisterschwert". Verwundert ging Grünkäppchen tiefer in den Wald, doch unweit der Fee stand ein grimmig drein schauender, alter Mann und donnerte tief aus seinem weißen Bart "Es ist gefährlich sich hier alleine herumzutreiben" ... :/

    Bis heute bleibe ich bei der deutschen Lesung, weil es sich falsch, sehr falsch anfühlt, plötzlich alles englisch zu sprechen, zudem das den Nebeneffekt hat das Vertraute der Spielreihe zu verfremden.
    Heute, dank Internet, weiß man es zwar besser, wenn es um das "Original" der Wörter geht, aber es lassen sich durchaus Gründe finden, warum man für die deutsche Aussprache auch mal eine, bzw. so viele Lanzen wie in BOTW brechen kann. Letztlich ist es eine Balance aus Für und Wider.


    Es ist nicht sonderlich aus der Luft gegriffen, dass die standarddeutsche Aussprache von recht neutralen Vokalen getragen wird, sieht man von der manchmal übertrieben betonten Vokaldehnung offener Tonsilben ab. - z.B. geben und nemen wurden ursprünglich kurz gesprochen, in manchen Dialekten wie meinem ist es teilweise noch so. Sprachhistorisch nervt mich das unorganische Dehnungs-h zutiefst. Hätten wir nicht einfach Längenzeichen beibehalten können? Ähnlich das "ie", wobei es in den Oberdeutschen Dialekten noch heute als Zweilaut gesprochen wird. Das heißt, bei der lautlichen Übernahme anderer Sprachen mit klaren, geschlossenen Vokalen, hat das das Deutsche bei Weitem eine größere Neutralität als das Französische, Russische und eben gerade das Englische das ein klares a gerne zu ä hinaus quakt. s. Entlehnungen aus dem Latein.


    Deshalb würde ich es niemals nur wagen "Ganon" englisch [gænǝn] zu sprechen, es nimmt der weiträumigen Bedrohlichkeit hinter der Figur die ganze Kraft, wohingegen ein breites, ein dunkel dröhnendes [ga:non] oder [ga:no:n] schlichtweg viel mächtiger klingt.


    Als 6jähriger konnte ich noch kein einziges englisches Wort, außer den paar an den Händen abzählbaren Begriffen, von denen ich einfach nicht wusste, dass sie englisch sind, weil sie schon während bzw. vor meiner Zeit Alltagssprache wurden. Wobei ich heute die ungute Paranoia habe, dass es mittlerweile schon als schlechte Bildung wahrgenommen wird, sich neben fehlender Fremdsprachenkenntnis nicht mindestens mit 4 oder 5 das Lesen selbst angeeignet zu haben. (Das Beispiel ist eine Übertreibung, aber die steigenden Tendenzen dessen was vom Zeitgeist mehr und mehr gefordert wird sind einfach nur erschreckend destruktiv) - Aber was in den beginnenden 90ern für mich prägend war, englische Begriffe wurde nahezu immer mit modernen Trend- und Trashthemen assoziiert, das hätte nie und nimmer funktioniert für diese Fantasywelt, der mehr noch der Zauber alter Märchen und Sagen innewohnte.


    Insbesondere bei Fantasynamen ist es ein schwieriges Thema. Ein bekanntes Beispiel wäre Tolkien, er als Engländer und germanischer Philologe wusste selbst sehr genau, wie seine Namensschöpfungen zu klingen haben. Er selbst wünschte sich, dass man elves nicht mit Elfen übersetzt, sondern stattdessen die eigentliche, hochdeutsche Form wiederbelebt (Alb im Singular., Elbe/Elben mit hist. Umlaut im Plural)
    Man stelle sich vor, die Charaktere im Herr der Ringe würden plötzlich alle nach ganz amerikanischer Weise klingen, schrecklich, einfach schrecklich. Das würde die ganze Atmosphäre zerstören.


    Hyrule war immer [hy:ru:le], dieses Wort hörte sich selbst für mich komisch, nicht sonderlich schön an, allerdings war es gerade sein seltsam gewundener Klang, der so rätselhaft wirkte, was ja letztlich nur dem Charakter des Spiels zugute kam.


    Das eigentliche Problem im Falle der deutschen Aussprache bilden leider genau die Hauptbegriffe:
    Nintendo formte Hyrule [hairaru] aus high-rule und setzte diese Lautung fort in Hylia [hairia]


    Dennoch war und blieb es stets Hylia [hy:lıja] und [hy:lıja:nǝr], wie [hy:per], [ky:klo:p] oder [hy:dra], auch wenn man dadurch den Bezug zu Hyrule verwischt. Wobei man hier zum fiktiven Spiel einfach eine sprachliche Eigenschaft des Hylianischen selbst erdenken könnte, denn wie es bekanntermaßen für das Japanische gilt, wo die Liquiden r und l ineinander laufen, so kam es auch in anderen Sprachen hin und wieder zum Wechsel von r und l.


    Natürlich bin ich auch nicht mit jeder Übersetzung einverstanden, Lanayru wäre ein perfektes Beispiel. Das Wort fiel mir erst mit Skyward Sword auf (Soundtrack), mir gefiel es, da ich die Spiele ja nicht alle verfolgen konnte, war ich schon verwundert, wo denn in der deutschen Fassung von BOTW die Lanayru Region hin verschwunden ist, bis ich lesen konnte, dass dieses nicht sonderlich klingende Ranelle nur die deutsche Variante des japanischen Râneru ist. Ranayru hätte man ebenso verwenden können, sähe immer noch besser aus. :)

    Edit: Eine Ausnahme war schon immer der Name Zelda, den wollte ich nimmer nicht [tselda] sprechen, dafür ist dieser Name einfach zu ikonisch. Hingegen die Zola/Zora bleiben nach wie vor die [tso:ra]. Sehr interessant finde ich an dieser Stelle den "Lynel" mit Leune zu übersetzen. Es fühlt sich an wie ein vertrautes deutsches Fabelwort mit schleierhafter Bedeutung. Da Lynels löwenartige Köpfe besitzen liegt es nahe in englisch Lynel einen Anklang an "lion" zu erkennen, was diese ungewohnte Übersetzung verdeutlicht. Lönen entspräche zu sehr dem gleichlautenden Verb, darum wurde hier vermutlich auf die veraltete Form "Leu" für Löwe zurückgegriffen.

    Erstmal vielen Dank für eure Antworten.


    @Yuffie
    Der Spielwunsch ist schon sehr vorhanden, momentan kann ich einfach nicht die realen Rubine dafür aufbringen. Allerdings würde ich noch in Jahren genug Spaß von BOTW bekommen. Was mich halt ein Bisschen zwickt: Man kann sich Spiele kaufen die selbst etliche Jahre auf dem Buckel haben und braucht keine Bedenken zu haben, denn der komplette Spielinhalt ging nicht verloren, nur bin ich mir da bei neueren Sachen alles andere als sicher, um sagen zu können, wie es beispielsweise in nur ein paar Jahren aussieht und ob ich einfach das Verkaufsfenster zum Spielen verpasst habe, weil entsprechende Zusätze evtl. schnell überholt sind und/oder irgendwann schlichtweg nicht mehr angeboten werden. Ganz zu schweigen davon, dass jeweilige Amiibos in ihrer mehr oder minder darauf angelegten Eigenschaft als Sammelobjekte bis dahin einfach ausverkauft sind.


    Die Sorge ist vielleicht übertrieben, aber ich muss ganz naiv zugeben, es ging mir teilweise immer zu schnell, zumindest, wenn man nicht regelmäßig am Ball bleiben konnte, und es mir aufgrund anderer Interessen irgendwann zu viel wurde. Stetig konnte ich ab spätestens 2000 beobachten, wie der Spiele- und Konsolenmarkt ungeheuer neue Ausmaße annahm und der Überblick nicht mehr derselbe war, als etwa 1999 noch in einem der hie und da überschaubaren Spielemagazine blätternd zumindest etwas am Laufenden zu sein.


    Aber, angenommen, Nintendo bleibt auf der Schiene von BOTW, etwas tiefere Farbtöne, realistischer (in 10 Jahren ist es das so oder so), weniger cel shade Grafik, das Ganze dann praktisch als realistisches ALTTP mit einer etwas volleren Story, die Lichtwelt darf ruhig um ein Viertel kleiner sein als in BOTW, denn es gib ja noch die Schattenwelt 8) - Ja, DANN! :D


    @Phirone
    Mein Nick war nur eine schnelle Lösung, er entstammt der angesprochenen fiktiven Sprache, die über die Jahre eine lautliche Symbiose erfahren hat, das damals war ein heilloses Unterfangen, weil ich einen spaßigen Kompromis zwischen Geräuschen (im Spiel) bzw. lautmalerische n Worten herstellen wollte, die ich als Morpheme (Wortbausteine) dann an jeweilige Silben mancher echter Begriffe knüpfte, kindliches Kuddlmuddl halt. Außerdem floss mein damaliges Interesse für Geschichte mit ein, sowie die Fanfiction, dass ich beispielsweise gerne den riesigen Mana-Baum auch noch in Hyrule unterbringen wollte - bis der Deku Baum dann erschien lol - Oder gerade das Mystische in Illusion of Time - Ohne jetzt näher auf die erst viel viel später neu begonnene fiktive Sprache einzugehen, über die ich viel zu viel schreiben müsste. Er bedeutet schlicht "der himmelwärts Sehende". Aufgelöst "gôl" (das Sehende/Blickende) + "azal" (Kontraktion aus "aan-zal(a)" = das bestimmte eine Schimmernde/Blaue = Himmel) + on (der eine Mensch/Stehende) ... bevor's ausufert, Gôlazalon, es ginge auch Gôl-zalon. Naja, strange ;)

    Der Titel des Threads war nicht leicht gewählt, darum meine kurze Geschichte:


    Es war Ende 1991 bzw. Anfang 1992 als ich hin und wieder bei den Nachbarskindern nur völlig verzückt über dieses Gerät staunen durfte, das sich Nintendo schimpfte, zeitgleich hatten wir einen Atari7800, der mir aber erst von da ab diesen zuvor unbekannten Spieltrieb vorübergehend stillte, trotzdem ging ich weiterhin rüber und spielte auf dem NES, wo ich mit LoZ in Berührung kam. Irgendwo fanden wir dann ein paar alte Club Nintendo Hefte teils noch aus der NES-Ära und aus irgendeinem Grund zogen mich die Bilder und vor allem die promotion art zu Zelda magisch an, was als Träumernatur auch kein Wunder war mit dem Faible für die Fantasy- und Märchenfilme der 70er und 80er Jahre. Als sich mein Vater dann den SNES samt Super Mario World und ALTTP auslieh, er war selber sofort angetan und hat ihn kurze Zeit später gleich ins Haus geholt.


    Gut, es ist immer ein Streitthema: Nostalgie vs. Objektivität (Spielentwicklung und das Mehr an Funktionalität), dennoch ist Nostalgie im Falle von ALTTP nur die Hälfte des Ganzen. Es hat meine ganze Vorstellungskraft bereichert und zu einem guten Teil sogar assoziativ geprägt (Grün zwischen Pflastersteinen nach Regen, diese frische Luft, diese Stimmung ;) ) . Gut, klar, hierfür würde man mit hochgezogener Augenbraue wahrgenommen, denn es war halt einfach ein Unterhaltungsprodukt aus der Kindheit, jedoch steckten Kreativität und eine gute Portion Herzblut (Herzteile ^^) seiner Macher darin. Im Übrigen, auch der im Super Mario Comic enthaltene Zelda Comic (Valiant) und der ALTTP Spieleberater waren damals die visuellen Begleiter für dieses Spiel. Das ging damals soweit, dass das Erste das ich tat, als ich Schreiben lernte, eine eigene hylianische Sprache samt Schrift zu entwickeln war.


    Link's Awakening will ich nur erwähnen, natürlich spielte ich es, vorwiegend auf dem Super Gameboy.
    Bald freute ich mich dann, als ich 1998 mit Ocarina of Time endlich ein dreidimensionales Hyrule [hy:ru:le] ;) erkunden konnte, doch die Euphorie und das Flair das von ALTTP ausging waren im Falle von OoT nicht mehr so groß. Eigentlich noch während des Spielens von OoT wurde die Interesse allmählich verringert, was natürlich nicht heißen soll, ich mochte es nicht. Es kamen bereits hier Elemente hinzu, die mich, ganz persönlich gesprochen, gestört haben. Ein Beispiel etwa, die Musik wurde zwar dank entsprechender Technik besser realisierbar, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, die "leichten" Momente wurden alle mehr und mehr verniedlicht, bis auf einzelne Stücke (dungeons) und das renaissancehafte Zitherspiel in der Stadt, klingen die anderen Stücke alle so übertrieben "fröhlich", fast albern. Ja, das waren die Minispiele in ALTTP auch schon, allerdings waren die meisten Motive eine kleine aber bezaubernde Spur melancholischer. Sicher, ich verstehe jeden, der anfangs die modernen Soundkarten zu Gehör bekommt, die klare Instrumentale hergeben und sich anschließend denken muss, was für ein komisches Gedudel das in ALTTP war.


    *Nochmals in Deckung gehend* Die Timeline ... für mich existiert sie einfach nicht! Schon ALTTP betrachtete ich damals lediglich als "Neuaufmachung" für die neue SNES Konsole des ersten LoZ (+ AoL)!


    Majora's Mask war noch ganz ok, aber zugleich leider mein bis jetzt letztes Zelda-Spiel.
    Das soll hier bitte niemanden abschrecken, aber schon kurz nach Majora's Mask hörte meine Interesse auf, als ich die ersten Bilder von Wind Waker sah. Ich konnte mit diesem knuffigen Cartoon Stil nichts mehr anfangen, aber es war ja nicht allein das das Problem. Ich muss ganz offen sagen, dass ich den Gamecube gar nicht mehr zu Gesicht bekam, weil es mir aufgrund anderweitiger Interessen einfach irgendwann unmöglich wurde mir - primär wegen einer Spielreihe - alle paar Jahre eine neue Konsole leisten zu können. Daran hat sich trotz Beruf etc. nichts geändert, und dank diesem DLC und Amiibo "Mischt" habe ich arge Zweifel, dass es jemals erneut dazu kommen wird, was ich bedauere.


    Denn deswegen ja eine alte Liebe neu entflammt, es ist Breath of the Wild das mich wieder in seinen Bann zieht, ohne es auch nur einmal selbst gespielt zu haben.
    Über die letzten Jahre war es vor allem der Soundtrack der Spiele, der mich wieder so mitgerissen hat, insbesondere durch die orchestralen Versionen. Es gibt kaum etwas schöneres - zumal mir hier auch das Ein oder Andere aus OoT wieder mehr gefällt, es muss einfach am eigentlichen Klangteppich im Spiel liegen, dass mir vieles nicht mehr gefiel.


    Um nochmal auf Wind Waker zurück zu kommen. Sicher, es mag dem ein oder anderen kleinlich erscheinen, aber der entscheidende Grund meiner Einstellung ist:
    Gerade wegen seiner minimalistischen, stilistisch nicht zu festgefahrenen Darstellung belebte ALTTP meine Imagination, das ging mit den späteren Spielen immer mehr flöten. Und auch, wenn es heute Blasphemie sein mag, sogar in meiner Generation, es war der Unterschied zwischen den einfachen Animes bzw. Zeichentrickfilmen der 70er/80er im Vergleich zu diesem visuell vereinheitlichten Anime/Manga Schema das im Verlauf der 90er überhand nahm und leider tonangebend wurde, auch in Spielen. Mag sein, dass es diesen Stil in dieser Form schon davor gab, aber ich kann nur von den allgemeinen Quellen sprechen, die mir als Kind zur Verfügung standen und da waren die alten, sicherlich "einfachen" Zeichentrickserien in ihrer Ausstrahlung noch "neutraler".


    Wie gesagt, ich wollte die Spiele als solche nicht schlecht reden, sondern mit der Vorstellung nur meine Sicht eines verzweifelten Nostalgikers verdeutlichen - dem diese Reihe nach wie vor etwas bedeutet! :)