Auf dem Weg zum Basar scheinte den Gefährten dauerhaft die Sonne in den Nacken und erhitzte ihre Körper. Es fühlte sich an, als würde jede Sekunde, die sie in der Wüstenhitze verbrachten, jeder Schritt, den sie sich durch den Sand kämpfen mussten, ihnen mehr und mehr die Kraft entziehen. Unzählige Schweißtropfen rannen seinen Körper hinab, doch trotzdem erging es dem leichtfüßigen Symin besser als seinen Gefährten. Malkus und Sebariell waren die qualvolle Hitze nicht gewohnt, ebenso wenig wie das Wandern durch den Sand, der unter jedem der eigenen Schritte nachgab und einem so langsam aber sicher die Kraft raubte. Brom hingegen war die Hitze zwar gewohnt, er kam aus Goronia, der heißesten Region Hyrules, aber für ihn und sein Gewicht musste die Nachgiebigkeit des Sandes die pure Hölle sein.
Bereits bevor die Gefährten den Basar erreichten, fielen Symin vermehrt starke Winde auf. Er ignorierte sie zunächst, aber trotzdem machte sich ein ungutes Gefühl bei ihm breit. Die Winde kamen von Osten, kreuzten also den Laufweg der Gefährten. Ungut. Doch dann erreichten die Gefährten endlich ihr erstes Ziel: Der Wüstenbasar. Erleichterung, pure Freude stand jedem von ihnen ins Gesicht geschrieben. Sofort nach der Ankunft hüpften Malkus und Sebariell freudig ins Wasser, um sich abzukühlen. Und auch Symin konnte es sich nicht entgehen lassen, ins Wasser zu gehen. Er zog seine Hose bis über die Knie hoch und badete seine Füße im erfrischend kühlen Wasser. Es tat einfach so gut. Gerade , als Symin es Sebariell und Malkus gleich machen wollte und ebenfalls komplett ins Wasser gehen wollte, machte Brom darauf aufmerksam, dass die Gefährten ein Lager bräuchten. Gemeinsam machten sich die Gefährten auf zu einem Felsen, den Brom als Lagerplatz ausgesucht hatte. Durch den Schatten und die stärker werdenden Winde wurde die Temperatur angenehmer, außerdem war die Sonne bereits weit gen Westen gezogen, es würde also bald die Sonne untergehen. Dann würde es sehr kalt werden. Deshalb trocknete Symin seine Sachen in der Sonne, in der Hoffnung, etwas der Tageswärme in die Nacht mitzunehmen. Jetzt stellte Sebariell eine Frage an Symin und Brom: "Brom, Symin. Wie gesprächig schätzt ihr die Leute hier bei der Oase ein? Teilen sie mögliche Informationen mit anderen Reisenden? Was meint ihr?" Symin antwortete schnell und direkt: „Ohja, ich schätze sie als sehr gesprächig ein, besonders gegenüber ihren Händlerkollegen, wobei er kurz einen Blick zu Brom warf; Nur leider schätze ich diesen Mordred und diese Mylady nicht als besonders … zeugenfreundlich ein. Wahrscheinlich weiß also niemand hier etwas.“ Sebariell nickte zustimmend. Die vorhin verspürte Erleichterung war jetzt verflogen und Ratlosigkeit beschrieb die Situation der Gefährten wohl am besten. Was sollten sie nur tun? Die Gefährten kamen ins Grübeln, doch das blieb ohne Ergebnis. „Da wir gerade keinen anderen Ansatz haben, sollten wir uns vielleicht doch mal umhören. Wahrscheinlich wird da zwar nichts draus, aber schaden kann es nicht, oder?“ schlug Sebariell vor. Erklang nicht gerade begeistert von seiner Idee, aber er hatte Recht. Es war alle mal besser als nichts zu tun. Also teilten sich die Gefährten auf und befragten die unterschiedlichsten Händler nach Hinweisen oder Ideen. Symin steuerte zuerst einen Waffenhändler an, den er bereits kannte. Wenn Symin unterwegs Waffen brauchte, weil er seine verloren hatte oder sie zerbrochen waren, hatte er sich bereits mehrmals Nachschub bei diesem Händler geholt. Sein Name war Thyldrin und er war sehr geizig, aber gerade, wenn er glaubte, Kunden damit gewinnen zu können, war er auch sehr gesprächig. Symin war sich sicher, dass er Informationen von ihm bekommen würde, falls er welche hätte. Doch bereits auf dem Weg zu seinem Stand merkte Symin, dass es kälter wurde. Die Sonne befand sich im Sinkflug und der starke, raue Wind tat sein Übriges. Dennoch erreichte Symin den Stand ohne Probleme und befragte seinen alten Bekannten. „Hallo, mein Freund!“ war die herzliche Begrüßung des Hylianers aus der Tabanta-Region. Mittlerweile war er aber überall zu finden, wo er glaubte, Umsatz machen zu können. „Guten Tag.“ entgegnete Symin. „Womit kann ich dir behilflich sein?“ fragte Thyldrin mit breitem Grinsen im Gesicht. Er hatte dieses warme Empfangslächeln perfektioniert und es stand dem relativ kleinen Mann mit langen, blonden Haaren perfekt. „Ich bin auf der Suche nach jemandem. Eine große Gerudo, eine mächtige Kriegerin. Gibt sich wahrscheinlich in finsterer Robe und Kapuze. Sie und ihre Schergen müssen sich hier irgendwo verstecke, hast du irgendeine Idee?“ antwortete Symin. Normalerweise würde Symin nicht so mit dir Tür ins Haus fallen, aber bei Thyldrin war Vorsicht überflüssig. Er würde ihm wohl fast alles verraten, wenn Symin danach auch noch eine Waffe kaufen würde. Thyldrin überlegte lang und entgegnete dem jungen Yiga schließlich: „Tut mir leid, ich hätte nichts derartiges gehört. Ich höre immer wieder von Überfällen, aber das betrifft die ganze Wüste. Ich kann dir aber sagen, wo man sich wohl am besten verstecken kann. Es ist sicher, dass sie weit von Gerudo-Stadt weg sein wollen, das wäre ein viel zu großes Risiko. Das Kalzer-Tal ist zwar sehr leer, aber das ist ja auch das Territorium der Yiga. Dort würde ich mich nicht hin trauen. Wahrscheinlich sind sie also weit im Nordwesten, Südwesten oder Südosten der Wüste versteckt, dort ist am wenigsten los. Und von dort hört man auch die meisten Gerüchte.“ „Was für Gerüchte?“ hakte der junge Yiga schnell nach. „Nun ja, alles mögliche.“ antwortete Thyldrin locker. „Von riesigen Monstern, die aus dem Sand empor in die Lüfte schießen bis hin zu bewaffneten Banditenangriffen ist alles dabei. Die Banditenangriffe hab ich zuletzt vor allem im Südwesten und im Südosten mitbekommen.“ beendete der Händler seinen Satz. „In Ordnung, danke.“ entgegnete Symin und machte dabei Anstalten sich umzudrehen. Er wollte zu seinen Gefährten gehen und diese nach ihren Erfolgen, als Thyldrin, dessen Händlerherz noch nicht befriedigt wurde, erneut anfing zu reden: „Wobei ich dich warnen muss, Junge. Dort hinzugehen ist gefährlich. Es gibt kaum Wasser oder Schutz vor der Kälte. Und außerdem wäre gerade wohl der sinnvollste Ort zum unterkommen Gerudo-Stadt.“ „Wieso das?“ fragte Symin nach, dessen Aufmerksamkeit gerade wieder geweckt wurde. „Nunja, schau mal hinter dich.“ entgegnete der Händler etwas besorgt. Symin befolgte die Anweisung sofort und begriff erst nicht recht. „Ich sehe nur Nebel.“ sagte Symin etwas verwirrt. Doch noch bevor der Händler antworten konnte, begriff er. In dem mittlerweile relativ lauem Licht konnte der Sand schnell wie Nebel wirken. Und der angebliche Nebel kam genau aus der Richtung der starken Winde. Ein Sandsturm zog auf, eine weitere, riesige Bedrohung in der Wüste. „Ich hab ein stabiles Lager direkt an den Mauern der Stadt. Wie sieht es bei der aus, junger Freund?“ fuhr Thyldrin fort. Angst kam in Symin auf. Die Gefährten hatten zwar ein Lager, aber sicherlich keines, dass einem Sandsturm standhielt. „Danke für den Hinweis, Thyldrin, ich muss das schnell mit meinen Freunden klären.“ Erneut wollte sich Symin von dem Händler abwenden, doch Thyldrin machte wieder auf sich aufmerksam. „Wenn du eine mächtige Kriegerin suchst, könntest du eine Waffe brauchen.“ sagte er, immer noch mit dem Verkäuferslächeln auf dem Gesicht. Symin nahm also 3 neue Wurfmesser und ein paar Seile dafür mit, bedankte sich und machte sich schnell in Richtung seiner Gefährten auf. Am nächsten war Sebariell, auf den Symin schnell zu gerannt kam. Der Schmied war mitten im Gespräch, doch Symin unterbrach ihn harsch. „Sebariell, schnell, hol du Malkus und ich hole Brom, wir müssen dringend reden.“ sagte Symin keuchend und in besorgtem Ton. Sebariell schien zwar verwirrt, aber befolgte trotzdem Symins Auftrag. Der junge Yiga ließ Sebariell keine Zeit zu antworten und machte sich sofort zu Brom auf, wissend, dass nun jede Sekunde zählen konnte. Sie mussten diesem Sandsturm irgendwie entgehen. Besonders bei nächtlicher Kälte konnten Sandstürme den Tod bedeuten. Als er also bei Brom ankam, verlor er erneut keine Zeit. „Brom, wir müssen reden, folge mir schnell.“ keuchte Symin und machte sich erneut sofort wieder auf in Richtung des Lagers der Gefährten. Auch Brom hatte er keine Zeit für Rückfragen gelassen. An dem großen Felsen kamen sie also schließlich alle zusammen. Direkt fragte Sebariell: „Was ist denn los, Symin?“ Symin schnaufte zunächst kurz durch, dann antwortete er auf die Frage, die sich wohl alle seine Gefährten stellten: „Von Osten kommt ein Sandsturm. Wir müssen schnell eine sichere Unterkunft finden, sonst könnte uns das das Leben kosten. Auch wenn das vielleicht heißt, dass wir in Richtung Gerudo-Stadt müssen.“ Symin gefiel der Gedanke zwar nicht, aber es war besser, als einem Sandsturm ausgesetzt zu sein. Seine Gefährten wirkten zunächst etwas überfordert und wussten gar nicht, wie sie mit dieser Nachricht am besten umgehen sollten. Das gab Symin die Zeit, noch etwas hinzuzufügen: „Oder habt ihr irgendeine andere Idee?“