Nachdem ein neuer potenzieller Laden meines Vertrauens, das Spiel nicht am Release hatte, ich mir in den darauffolgenden Tagen mir die Zeit nicht nehmen konnte, es mir woanders her zu besorgen, musste ich tatsächlich eine Woche auf das Spiel warten. Der Laden wird nun nicht mehr mein Vertrauter.
Folglich konnte ich eine Woche später mit dem Spiel beginnen und kam innerhalb von zwei Spiel-Sessions bis zu den Phazon-Minen. Denn es lief ungefähr so ab.
Session #1: Okay, ganz entspannt zum Space Jump Boots.
Session #2: Ich denke, nach Thardus werde ich eine Pause einlegen… Na gut, den Ice Beam werde ich mir noch schnell holen… Hm, wenn ich schon hier bin, dann ist der Gravity Suit ja auch zum Greifen nah… Okay! Ab durch die Fregatte, wegen der einmaligen Scans (Aqua-Drohne lässt grüßen), aber in den Minen ist dann wirklich schluss!
War es auch und nichts ahnend, als ich letzte Nacht nur ein wenig weiterspielen wollte, packte es mich erneut. Ich trotzte der Zeitumstellung und war auf einmal in meiner Session #3 durch.
Es hat einfach wieder so „süchtig“ gemacht. Es fühlte sich wie vor zwanzig Jahren an. Dieses „Okay, nur noch ein bisschen.“ ist ganz schlimm (positiv gemeint) in Metroid Prime.
Am Ende benötigte ich aber doch 10:22 Stunden, wollte ich doch unter zehn Stunden bleiben, aber sinnfreie Ideen, wie zum Beispiel den Plasma-Beam vor dem X-Ray-Visor zu holen, kosteten eben viel Zeit.
Als ich heute dann nur kurz, wirklich nur kurz, den neuen Schwierigkeitsgrad anspielen wollte, endete mein Vorhaben, nachdem ich die (Überraschung) Space Jump Boots geholt habe. Haha. Der Durchgang sollte definitiv zügiger gehen, da ja alle 100% Scans übernommen wurden (etwas, was ich nicht mehr auf dem Schirm hatte, habe ich doch oftmals einfach einen neuen Speicherstand in der GameCube-Version angefangen).
Stand jetzt:
ET: 5
Missiles: 55
Artefakte: 1
Dieses Remaster ist einfach ein Träumchen. Es sieht wirklich schön aus. So viele neue Effekte (oder entfernte Effekte – der Beamschuss erhellt nicht mehr unnötig den ganzen Raum). Konnte mich nicht daran erinnern, dass der Waffenarm beim Charge-Ice-Beam komplett einfriert. Und der Plasma-Beam sah schon im Original spektakulär aus, aber im Remaster einfach mal 20% besser.
Auch alles zu scannen (selbst die Hologramme der Transporter von beiden Räumen aus, hehe) hat mir eine riesen Freude bereitet.
Einer meiner Lieblingsscans ist immer noch der, in dem davon berichtet wird, wie die Weltraumpiraten versuchten die Morph-Ball-Technologie nachzubauen und die Tests alles andere als in deren Sinne verliefen.
Auch interessant, dass Weltraumpiraten Gronkats und Olbaps (von denen es sogar ein ungenutztes Modell gab) als Haustiere halten. Haha. Diese Randinformationen durch Scans sind einfach genial (ich mein, die Mönche von Grondheim werden nie wieder erwähnt). Finde es prima, wie die Handlung dadurch erzählt wird und einem das Metroid-Universum näher gebracht wird (dass Metroids die Nebenbezeichnung „juvenile“ haben, wusste ich auch nicht mehr). Dazu kommt, dass sie viel zur Atmosphäre beitragen, wenn ich an den Anfang denke und man die Piraten scannt und erfährt, was ihnen zugestoßen ist. Einige Beschreibungen sind ziemlich fies.
Was mir auch auffiel, wenn man die Fregatte ein weiteres Mal durchquert (was ich tun musste, da ich einen Scan vergessen habe), brechen Wassertentakel aus der Kammer heraus, in der ein Sidehopper gefangen war (glaube, es ist einer, wenn man am Anfang auf der Fregatte sein Abenteuer beginnt und die Tür scannt).
Außerdem, tauchte im Icedome schon immer ein Jäger-Metroid zum ersten Mal auf? Dabei ist mein letzter Durchgang von Metroid Prime erst zwei Jahre her.
Zur Steuerung kann ich schreiben, dass ich jede ausprobiert habe und ich kann nachvollziehen, warum die neue Steuerung gut ankommt, allerdings ist sie einfach nichts für mich. Ich habe ihr eine faire Chance gegeben, komme aber mit der klassischen einfach so viel besser und schneller voran im Spiel (abgesehen davon, dass Samus ihren Waffenarm mit der Standard-Steuerung nicht festhält, hehe). Ab und zu wechsel ich die Steuerung und ich bin mir sicher, dass es einfach eine Frage der Gewöhnung ist, aber das alte Metroid-Prime-Gefühl habe ich eben nur mit der alten Steuerung.
Was die Suche nach den Artefakten angeht, es mag sein, dass für manche im ersten Durchgang der Spaß gegen Ende des Spiels gebremst wird, aber die Laufwege sind eigentlich fair (vorausgesetzt man hat die Hinweise gescannt, damit man nicht ganz im Dunkeln tappt). Vor allem spätestens bei einem zweiten Durchgang, wenn man die Standorte bereits kennt. Nicht nur, dass man mitten im Abenteuer schon welche holen kann, am Ende kann man sich auch eine Route zurechtbasteln (während man auch die restlichen items holt). Irgendwann sind sie gefühlt einfach nur schmückendes Beiwerk an Items. Zumindest hatte ich das Gefühl letzte Nacht.
So oder so, das Remaster ist eine richtige Perle und ein Highlight unter den Switch-Spielen. Und ich begrüße es sehr, dass die anderen beiden Prime-Teile noch erscheinen sollen, bevor dann endlich, endlich Teil 4 in den Startlöchern stehen wird.