Beiträge von senfsamen

    Während Kyrill seufzte und seine Begleiter dazu aufforderte, wieder aufzubrechen, hing Aurel -- schon wieder --
    irgendwelchen Gedanken nach. Irgendwie schien ihn das Ganze ziemlich zu beschäftigen, was der Junge ihm und Alesandro eben erzählt hatte. Er blickte kurz zu Alesandro hinüber, den die ganze Geschichte hingegen recht gelassen und ungerührt ließ.
    Mensch...den scheint das ja alles ziemlich kalt zu lassen...
    Aurel hatte sich irgendwie etwas mehr Anteilnahme von dem Zora gewünscht.


    In dem Moment fiel Aurels Blick wieder auf Kyrill. Dessen Miene machte plötzlich einen, nunja, man könnte fast schon sagen, einen wehleidigen Eindruck.
    Aurel verzog das Gesicht. Sowas hatte ich schon fast befürchtet.
    Genau deswegen hat Aurel eigentlich nicht fragen wollen -- die Erinnerungen an seine Vergangenheit haben Kyrills Wunden wieder aufgerissen. Und jetzt wirkte er irgendwie bedrückter denn eh und je.
    Verdammt, ich bin so ein Idiot! Aurel hätte sich in diesem Moment am Liebsten selbst geohrfeigt.
    Warum musste er auch immer fragen?


    Der Junge überlegte kurz, wie er Kyrill wieder aufmuntern oder zumindest auf andere Gedanken bringen könnte. Im fiel aber beim Besten Willen nichts Gescheites ein, was er hätte sagen können, deswegen versuchte er, einfach möglichst unberührt zu wirken, so, als ob ihm das Ganzze eigentlich relativ egal wäre.
    "Also los, gehen wir!" Aurel stand auf und versuchte dabei, das für ihn so typische unbedarfte Grinsen aufzusetzen und halbwegs fröhlich zu wirken, was ihm aber nicht wirklich gelingen wollte.
    "Nur hier rumsitzen bringt uns ja nicht weiter, oder?" fragte er im bemüht scherzhaften Ton.
    Wenn es eine Sache gab, die Aurel überhaupt nicht könnte, dann waren das zwei Dinge: Lügen und Schauspielen.
    Es fiel ihn schon immer schwer, Gefühle zu verstecken oder vorzutäuschen, auch wenn es in der momentanen Situation wahrscheinlich angebracht gewesen wäre, eines weitestmöglichen Bogen um das Thema zu machen.
    Aber eigentlich hätte er gerne mehr erfahren, genaueres gewusst, aber er wollte Kyrill nicht unnötig verletzen.


    Als Aurel langsam an Kyrill vorbeilief, der gedankenverloren Richtung Hyrule starrte, berührte er den Jungen schweigend am Arm, als stille Geste des Trostes. Als Kyrill ihn daraufhin verwundert anblickte, wich der Hirtenjunge allerdings aus und blickte schweigend auf denn Boden, ohne weiter etwas zu sagen.

    "Der Dämon und Fräulein Prym" von Paulo Coelho.
    Hat das Buch "Der Besuch der alten Dame" von Dürrenmatt als Grundlage -- werde das evtl. auch demnächst lesen. (Muss ich vermutlich auch, ist ja abiturrelevant)


    Ahja, und bei mir liegt noch "American Gods" von neil Gaiman rum...gleich mal die englische Ausgabe. :rolleyes:

    Aurel atmete tief durch und lauschte aufmerksam Kyrills Worten.
    Er war in diesem Moment unglaublich froh, dass Kyrill ihm jetzt doch endlich seine Geschichte erzählte -- denn aus eigener Kraft hätte Aurel vermutlich nicht den Mut aufgebracht, den Jungen nach seiner Vergangenheit zu fragen.
    Jedes Mal, wenn er Kyrill bisher auf Gart oder die Ereignisse in der Stadt angesprochen hatte...Aurel hatte dabei irgendwie immer das Gefühl, dass er in einer alten Wunde rumstochern würde; einem tiefen Schnitt, den man zwar nicht sieht, weil er von einem Pflaster verdeckt wird, der aber einfach nicht heilen will.
    Dass sich Kyrill ihm letztenendes doch anvertraute, bedeutete dem Jungen sehr viel.


    Aurel starrte nachdenklich in den Himmel, als Kyrill davon erzählte, wie seine Eltern ihn verstießen. In gewisser Weise waren Aurel und Kyrill sich ähnlich -- beide haben sich von einem geliebten Menschen trennen müssen und dadurch das Wichtigste verloren, was es für einen Menschen gibt: Vertrauen in seinen Nächsten.
    Auch wenn Aurel ein aufgeschlossener, kontaktfreudiger Mensch war -- seit dem Tod seiner Mutter hat er panische Angst davor, sich zu verlieben, einfach aus dem Grund, er könnte diesen Menschen irgendwann wieder verlieren.
    Denn Verlust bedeutet eine schreckliche Leere im Herzen, und Aurel fühlte sich dem nicht gewachsen.
    Aurel spürte, dass sein Herz in diesem Moment wie verrückt raste. Er fühlte sich einfach schrecklich durcheinander, tausende Gedanken schwirrten in seinem Kopf, kaum in der Lage, auch nur einen Einzelnen davon zu packen und auszusprechen. Vieles hätte er jetzt gerne gesagt, sein Beileid ausgesprochen, Verständnis ausgedrückt, irgendwie versucht, Kyrill aufzumuntern, aber er fand einfach nicht die richtigen Worte.


    Als Alesandro dann aber plötzlich fragte, ob Kyrill denn immernoch verliebt sei, schreckte Aurel allerdings auf und wurde wieder etwas ruhiger. Auf die Frage des Zoras gab Kyrill jedoch keine Antwort.
    Aurel dachte nach. Irgendwie stimmte ihn Kyrills Geschichte traurig. Irgendwie konnte er sich nicht vorstellen, dass man sein Kind verstieß, nur weil es mit jemanden gleichen Geschlechtes zusammen war.
    Ich dachte immer, Eltern hören nie auf, ihre Kinder zu lieben...
    Aurel heftete seinen Blick nachdenklich auf die Sonne, die langsam am Horizont versank.
    Plötzlich wurde seine Miene ernst. "Ich finde das ungerecht. Es ist nicht fair. Einfach nicht fair."
    Er richtete sich auf und blickte Kyrill entschlossen an.
    "Gart. Du hast ihn wirklich geliebt, oder?"
    Kyrill war in diesem Moment sichtlich überrascht über die Reaktion des Jungen
    "Du hast ihn geliebt. Niemand sollte dir deswegen Vorwürfe machen."

    Kommen von: Hyrule-Ebene (Phirone)


    Der Weg nach Hyrule Stadt führte über ein kleines Vortal im Süden, dass von frischen grünen Wiesen gesäumt wurde.
    Während Kyrill voranlief und -- wieder einmal -- nachdenklich in den Himmel starrte, während er die Arme hinter dem Kopf verschränkte, unterhielt sich Aurel ein wenig mit dem Zora-Jungen.
    Die beiden verstanden sich recht gut, und so gelang es Aurel, ein wenig über Alesandro in Erfahrung bringen, der ihm angeregt von seiner Kindheit am Zora-Fluss erzählte, und davon, wie er immer davon träumte, den Fluss eines Tages zu verlassen, um Händler zu werden.
    Aurel fand schnell Gefallen an dem Zora - in diesen Dingen waren sich die beiden nämlich sehr ähnlich.


    Nach einer Weile taten Aurel allerdings die Füße vom Laufen weh.
    Ohne etwas zu sagen, setzte er sich -- leicht erschöpft -- in das Gras, und blickte eine Weile auf die prachtvollen Tore Hyrules, die jetzt nurnoch wenige Meter vor ihnen lagen.
    Die anderen beiden drehten sich um und blickten ihn fragend an.
    Während Aurel seine Füße massierte - da er die ganze Zeit barfuß lief, waren sie etwas wund -- lächelte er zu den beiden hoch.
    "Können wir einen Moment Halt machen?"
    Als die beiden sich nach einem kurzen Zögern zu ihm setzten, legte er sich ins Gras und beobachtete die Wolken.
    "Als ich noch ein kleiner Junge war, hat mich mein Vater immer mit in die Stadt genommen..." Er schloss einen Moment die Augen, um die Erinnerungen an seine Kindheit wieder hervorzuholen, die irgendwo, tief in seinem Herzen vergraben waren, und die er hütete wie einen Schatz.
    "Abends bin ich immer mit den Schafen auf den Feldern gewesen und habe den Himmel beobachtet - so wie jetzt. Ich habe mir jedesmal stundenlang die Sterne angesehen...ich weiß nicht, der Anblick des Himmels hat mich irgendwie immer beruhigt..."
    Dann drehte er sich zu Kyrill hinüber und grinste.
    "Wie warst du eigentlich so, als du ein Kind warst? Doch nicht etwa auch schon so ernst wie jetzt?"

    Aurel grinste über das ganze Gesicht. "Klar doch!"
    Irgendwie scheint Kyrill aufgetaut zu sein...er ist mir gegenüber seit Kurzem viel netter und herzlicher...
    Der Hirte lächelte zufrieden.
    Es gefiel ihm, dass der Junge ihm jetzt wesentlich freundlicher gegenübertrat, auch wenn er nicht so richtig wusste, was diese Veränderung ausgelöst haben mag.
    Aurel wurde irgendwie warm ums Herz -- dieser freundliche Kyrill gefiel ihm viel besser als das, was er bisher von dem Jungen kennengelernt hatte...


    Neugierig, und mit einem sanften Lächeln im Gesicht, beobachtete Aurel den Jungen, der in diesem Moment erneut zur Stadt hinübersah.
    Obwohl Kyrill bisher immer gemeint hatte, die Stadt auf jeden Fall meiden zu wollen -- er wirkte in diesem Moment mit Sicherheit nicht wie jemand, dem das Bevorstehende irgendwie Unbehagen bereitete...
    Im Gegenteil, er wirkte sehr frisch und zuversichtlich.
    Hm...ich glaube nicht, dass er wirklich Angst davor hatte, in die Stadt zurückzukehren. Er wollte dort nur nicht alleine hin...


    Diese rauhe, barsche Seite, die Kyrill bisher an den Tag gelegt hatte...sie brach immer weiter auf, wie eine Art Fassade, eine Mauer, die der Junge als Selbstschutz um sich herum aufgebaut hatte.
    Aurel merkte das, und es interressierte ihn, was wohl der Grund dafür gewesen sein mag, dass Kyrill auf einen so einfachen wie effektiven Schutzreflex zurückgriff.
    Er hatte einmal erwähnt, dass er nicht gerne über seine Vergangenheit redet...hm, was auch immer passiert sein mag, es muss ihn wohl ziemlich verändert haben...
    Aurel platzte beinahe vor Neugierde. Am Liebsten hätter er Kyrill einfach direkt darauf angesprochen, was damals in Hyrule-Stadt mit ihm passiert ist.


    Als Kyrill in diesem Moment bemerkte, dass der Hirtenjunge ihn die ganze Zeit anstarrte und ihn verwundert anblickte, lief Aurel schrecklich rot an.

    Uhm...ich habe bisher nur Carrie angesehen...und so eine schrottige Fortsetzung, ich glaube, die hieß:


    Stephen King's
    Die Rache vom Sohn von der Rückkehr von
    Carrie
    schlägt zurück! (Teil 2)


    Hatte allerdings so ziemlich überhaupt nix mit dem Buch von Stephen King zu tun.
    18 Jahre später läuft Carries verschollen geglaubte Halbschwester Amok. O_o


    Egal, aber mal im Ernst. "Carrie" fand ich ziemlich gut. ^_^
    Allerdings kam mir der Film etwas kurz vor...(ging der nur so kurz? O_o)

    *lacht* Habe mir mal wieder den Niki de Sainte-Phalle-Film
    Wer ist das Monster - du oder ich?
    zu Gemüte geführt...


    *lacht* Ich bin ja eigentlich nicht so der Typ für Dokumentationen...aber da sie eine meiner LIeblings-Künstler ist, mach ich ne Ausnahme. XD


    Außerdem sind ihre männerfeindlichen Kunstfilme irgendwie witzig. =)
    "Was ist los, 'Daddy'? Komm schon, steh doch auf du alter Tattergreis!" :rolleyes:
    Nee, aber eigentlich sehr schöner Film. Die Titelmelodie ist toal witzig, mit den ganzen rumhopsenden Nanas XD

    Überrascht sah Aurel den Zora an. "...uns zur Last fallen?"
    Er starrte sein Gegenüber einen Moment verwundert an, dann musste er lachen.
    "Tut mir leid. Ich verstehe die Frage nicht."
    Er lächelte, während er Allessandro musternd ansah. "Wieso solltest du uns denn bitteschön zur Last fallen?" Was für eine Frage...
    Als der Junge jedoch nichts erwiderte, verstummte Aurel. "Oh..."


    Auch wenn man es dem Zora-Jungen auf den ersten Blick nicht ansah, schien er innerlich ziemlich unsicher zu sein. Genau genommen wirkte er in diesem Moment eher wie ein alleingelassenes Kind als wie ein Erwachsener, wie er da regelrecht eingeschüchtert dastand und Aurel hoffnungsvoll anblickte.
    Aurel fragte sich in diesem Augenblick, woher diese Unsicherheit kommen mochte - denn eigentlich hatte Allessandro zuvor einen temperamentvollen und selbstbewussten Eindruck auf ihn gemacht.
    Hm...vielleicht ist er es einfach nicht gewohnt, mit anderen zu reisen?
    Oder ist ihm mal irgendwie etwas passiert, dass......?

    Aurel hatte keine Ahnung, aber er würde es bestimmt bald herausfinden.
    Er lächelte und klopfte dem Zora auf die Schulter.
    "Natürlich bist du uns keine Last. Im Gegenteil, wir würden uns freuen, wenn du mit uns kommst."
    Er blickte einen Moment Richtung Stadt, dann grinste er Allessandro an.
    "Das ist doch viel lustiger, als alleine herumzureisen, oder?"

    Nah. Ich habe gestern "Coraline" von Neil Gaiman gelesen.
    /Für alle die ihn nicht kennen: Ich glaube, er ist recht gut mit Terry Pratchet befreundet, sie haben auch schon zusammen Bücher geschrieben; am Bekanntesten ist er aber wohl für seine Comic-Serie "Der Sandmann")
    ...
    Das Buch war...hm...eigentlich recht nett.
    Wie "Alice im Wunderland", nur irgendwie bizarrer. ^_^
    Naja, es war nicht wirklich gruselig (vielleicht hält meine hyperaktive Imagination auch einfach momentan Winterschlaf, und ich hätte es gruselig gefunden, wenn ich es mitten in der Nacht bei Kerzenschein gelesen hätte O_o)
    Aber trotzdem war es ziemlich toll zu lesen, auch wenn's etwas kurz war.

    Uuuuuuuuuuuuuuuuhm...*überlegt* u_u


    Ja, jaa. Ich zocke momentan wieder mal Super Smash Brothers Meelee. ^_^
    Und...
    ansonsten...
    ...
    *lacht* immer noch Wind Waker *seit ner Weile nicht mehr weitergespielt hat* :rolleyes:

    Aurel zögerte einen Moment, bevor er den beiden antwortete.
    "...Oh, tut mir Leid." lächelte er "Ich war wohl gerade im Gedanken woanders."
    Aurel überlegte einen Moment, ob er den beiden nicht einfach erzählen sollte, dass er die Anwesenheit der Splitter irgendwie spüren konnte.
    Er ließ es lieber, zumindest solange, bis er sich ganz sicher war.
    Na, lieber nicht. Kyrill wird mich sonst noch für paranoid erklären.
    Aurel verdrehte die Augen, dann wandte sich zu Kyrill.
    "Hör zu...es ist nicht Alessandros Schuld, dass er seinen Splitter nicht kontrollieren kann...er..."
    Aurel stoppte einen Moment, dann zuckte er mit den Achseln "Ach, egal...war nur so 'ne Ahnung."
    Okay, glauben wird er mir das sowieso nicht...aber er sollte zumindest wissen, dass Alessandro wirklich nichts dafür kann, sondern es an dem Splitter selbst liegt.
    Aurel nickte freundlich zu Alessandro hinüber, der ihn aber mindestens genauso verwirrt ansah wie Kyrill.

    Schweigend verfolgte Aurel das Gespräch. Wie er bereits befürchtet hatte, waren sich die beiden nicht gerade grün miteinander.
    Na, das kann ja heiter werden...
    Kyrill redete leicht herablassend mit dem Zora, was diesem offensichtlich garnicht gefiel.
    Alessandro hatte eine recht temperamentvolle, aber irgendwie kindische Art, an der Aurel hingegen schnell Gefallen fand,
    Als der Zora jedoch davon erzählte, dass er seinen Splitter nicht wirklich kontrollieren kann, horchte der Junge plötzlich aufmerksam auf.
    Seltsam...normalerweise verwandelt man sich doch sofort bei Kontakt mit einem Splitter?


    Aurel schloss seine Augen und versuchte einen Moment, sich auf den Splitter des Zoras zu konzentrieren.
    Es war nur eine Vermutung, aber Aurel schien wohl irgendwie die Präsenz der Spiegelsplitter spüren zu können. Als er Kyrills Anhänger das erste Mal gesehen hatte, wusste er aus irgendeinem Grund instinktiv, dass es sich um einen der Splitter handelte.
    Von Alessandros Splitter müsste - zumindest theoretisch - dieselbe Aura ausgehen wie bei den Splittern von Aurel und Kyrill.
    Es dauerte eine Weile, bis er eine schwache Energie warnahm, die von Alessandro ausging.
    Im Gegensatz zu dem Splitter von Kyrill war die Aura nur sehr schwach und unstetig, aber die Quelle schien eindeutig dieselbe zu sein.
    Bestimmt kann er ihn deswegen nicht kontrollieren...
    Als Aurel die Augen wieder öffnete, merkte er, dass die beiden ihn die ganze Zeit verwundert anblickten.

    Als der Zora wieder seine normale Gestalt annahm und den Hirtenjungen erwartungsvoll ansah, lächelte Aurel erleichtert.
    Puh. Er scheint sich wieder beruhigt zu haben.
    Er blickte sich kurz um und spähte zu Kyrill hinüber, wunk mit dem Arm und teilte ihm per Geste mit, dass er noch einen Moment warten soll, bis Aurel mit dem Zora geredet hat.
    Dann ließ er einen kurzen Blick über den Zora schweifen, der ihn in diesem Moment ebenfalls neugierig musterte.
    Der Zora-Junge war recht groß gewachsen -- in etwa so groß wie Kyrill, allerdings wirkte er etwas kräftiger. Altersmäßig waren die beiden auch etwa gleich.
    Etwas ungewöhnlich war die braune Hose, die der Amphibienjunge trug.
    Es ist selten, dass man Zoras jenseits der hylianischen Gewässer antrifft. -- Aurel hatte in seinem Leben vielleicht eine Handvoll Zoras gesehen, wollte aber schon immer einmal zu den Quellen weit im Norden des Landes, der Heimat der Zoras.
    Ich frage mich, was ihn wohl hierher nach Phirone verschlagen hat.


    Aurel lächelte und reichte dem Zora die Hand.
    "Hallo, mein Name ist Aurel, ich bin ein Hirtenjunge aus Kakariko. Und das da drüben..." die beiden blickten in diesem Moment zu Kyrill, der Zora schien aber weitaus weniger Interresse an diesem zu haben "...ist Kyrill. Ich reise mit ihm."

    Etwas verwirrt beobachtete Aurel das Ganze. Der Hengst lief vor ihm davon, sprang in einen Tümpel und entpuppte sich in Wirklichkeit als junger Zora, stieg dann wieder aus dem Wasser, nur um sich dann augenblicklich in ein Pferd zurückzuverwandeln.
    Ohje...dieser Zora scheint ja ziemlich durch den Wind zu sein...
    Als das Tier, beziehungsweise der verwandelte Zora, endlich wieder zum Stehen kam, und den Jungen anstarrte, atmete Aurel erleichtert auf.
    Immernoch etwas irritiert, was die Vorstellung eben zu bedeuten hatte, ging er auf das Pferd zu.
    "Du kannst mir vertrauen, wirklich." In dem Moment kam ihm eine Idee.
    "Komm, ich ziege dir etwas. Pass gut auf."
    Wenn es überhaupt eine Möglichkeit gibt, das Vertrauen dieses Zoras zu gewinnen, dann so...
    Aurel nahm seinen Ring und zog ihn auf, woraufhin er seine Hundegestalt annahm.
    Nach einem Augenblick warf er den Ring wieder ab, nahm seine Menschengestalt an und blickte das Pferd lächelnd an.
    "Siehst du? Wir haben die Wahrheit gesagt. Du kannst uns glauben."

    Aurel beobachtete verdutzt das Tier, dass unruhig und panisch umherlief und sich wiederholt drohend aufbäumte, um die beiden auf Abstand zu halten.
    Sehr seltsame Reaktion für ein gewöhnliches Pferd. Genau genommen reagiert das Pferd genauso wie Kyrill gestern, als er meinen Splitter gesehen hatte - er hat mich plötzlich weggeschoben und Abstand zu mir gehalten...
    Die beiden blickten sich an, offensichtlich hatte Kyrill denselben Gedanken gehabt.
    "Es ist eindeutig. Das da ist kein normales Pferd."
    Als Kyrill dem Hirtenjungen plötzlich zunickte und Andeutungen machte, Richtung Pferd zu gehen, um es zu besänftigen, zog Aurel ihm am Arm.
    "Warte...ich mach das besser." Aurel grinste.
    Nimm's nicht persönlich, aber mir scheint, dass er dich nicht sonderlich leiden kann. Bleib am Besten einfach hier stehen, okay?"


    Vorsichtig näherte sich Aurel dem aufgebrachten Tier, darauf bedacht, es nicht zu verscheuchen. Als das Tier ihn ansah, beruhigte es sich für einen Moment -- irgendwie schien es tatsächlich ein wenig Vertrauen zu dem Jungen gefasst zu haben.
    "Hör zu, wir wollen dir nichts tun."
    Erneut zeigte Aurel den Ring, in dem der Splitter eingearbeitet war.
    "Man sagt, diese Splitter stammen von einem magischen Spiegel, der sich irgendwo in der Wüste befinden soll."
    Dann fügte er mit sanfter Stimme hinzu "Vielleicht kannst du uns ja weiterhelfen? Du kannst uns vertrauen, wir tun dir nichts."

    Aurel war zunächst total überrascht von Kyrills Vermutung, musste dann aber lachen, als das Pferd -- als ob es irgendwie beleidigt wäre -- Kyrill etwas Erde entgegenschleuderte und einfach weitertrabte.
    Trotzdem hatte Kyrill ihn jetzt etwas verunsichert.
    Aurel brachte das Pferd zum Anhalten und blickte ihn fragend an.
    "...einen Splitter sagst du?"
    Zugegeben, Aurel war auch schon aufgefallen, dass das Pferd ungewohnt zahm und anhänglich war, aber dass es sich bei dem Rappen in Wirklichkeit um den Besitzer eines Spiegelsplitters handeln könnte, wäre ihm beim besten Willen nicht in den Sinn gekommen.
    "Okay. Ich kann ja mal nachschauen..."
    Aurel stief von dem Pferd ab und blickte es forschend an.
    Wäre ja zu schön, wenn du auch einen dieser Splitter besitzt und uns die ganze Zeit zum Narren gehalten hast.
    Aurel lächelte - er hatte auf seinen langen Reisen bisher niemanden kennengelernt, der ebenfalls im Besitz eines Splitters war -- oder es zumindest zugab.
    Dann macht er plötzlich Bekanntschaft mit Kyrill, der ebenfalls in Besitz eines Splitters ist, und dieses Pferd soll jetzt ebenfalls einen dieser mysteriösen Splitter haben?
    Es kommt auf einen Versuch an.
    Aurel holte seinen Ring aus der Tasche hervor, und hielt sie dem Pferd, welches ihn verunsichert beobachtete, demonstrativ entgegen.
    "Du kannst uns vertrauen...wir wissen von den Splittern."
    Er nickte dabei zu Kyrill hinüber, der ihn vermutlich am Liebsten davon abgehalten hätte, dass Aurel den Splitter herausholt.

    Aurel bemerkte, dass das Pferd plötzlich unruhig wurde und nervös mit den Hufen scharrte. Belustig sah er mit an, wie das Pferd Kyrill anschnaubte und sich demonstrativ von ihm wegdrehte.
    Aurel lachte. "Ihr beiden scheint euch nicht sonderlich zu mögen, was?"
    Tut mir Leid, Kyrill, aber sieht wohl ganz so aus, als müsstest du laufen."

    Aurel grinste das Pferd an, dass ihm in diesem Moment zutraulich an der Hose knabberte.
    "Keine Angst, hör nicht auf ihn..." Schon wieder tätschelte Aurel das Pferd, und tat dabei so, als würde es alles genau verstehen, was man ihm sagt. "Ich werde dich nirgendwo anbinden."
    Er blickte spöttisch zu Kyrill hinüber, der das Ganze leicht genervt beobachtete.
    "Das Pferd folgt uns aus freien Stücken, also werde ich es nirgendwo festbinden.
    Wenn du so eine Angst um deinen Proviant hast, dann trag ihn gefälligst selbst."

    Aurel trieb das Pferd sanft an, das daraufhin langsam lostrabte.
    Nach ein paar Metern drehte sich Aurel grinsend zu Kyrill, der immer noch am selben Fleck stand.
    "Was ist los, bist du festgewachsen? Komm schon."