Ein wirklich interessanter alter Thread, mit einem Thema, dass mich recht viel beschäftigt. Open World-Spiele sind seit Jahren die dominierende Form von Großproduktionen jeglicher Art. Mir will das nicht immer so gefallen. Primär weil sich kaum jemand den Aufwand leisten kann so riesige Level mit abwechslungsreichen oder detailierten Assets und Gameplay-Loops zu füllen. Und genau das wird hier u.a. aufgegriffen.
Ich schein was das angeht recht sensibel zu sein und auch viele der Tricks um Dinge weniger wiederholend erscheinen zu lassen fallen mir schnell auf. Wahrscheinlich weil ich schon ziemlich früh das Lieben von kleinen aber gemütlichen virtuellen Orten, die man so gut wie das eigene Zuhause kennt, lernte.
Wahrscheinlich waren die ersten Open World Spiele die der Grand Theft Auto-Reihe, wobei ich deren Design noch heute recht gelungen finde und zu großen Teilen ein eigenes Ding macht. Wirklich bewusst wurden mir "Open World"-Spiele erst mit Skyrim. Es hat mir gefallen und ich habe da wirklich viele Stunden reingesteckt. Ohne Mods wäre das aber niemals passiert und ich kann mich noch gut daran erinnern wie ich die wiederholenden Assets und Inhalte stets recht schade fand.
In Breath Of The Wild ist dieses Phänomen noch viel stärker vertreten. Ganze Wälder sind nur aus wenigen Models gemacht, teilweise sind sie nicht mal rotiert um das Ganze zu verbergen. Alle Mini-Dungeons sind identisch und selbst die 4 Hauptdungeons haben, mal abgesehen von der unterschiedlichen Grundstruktur, die selben Assets, Gegner und Texturen. Diese Phänomene sind so stark präsent, dass ich es verblüffend finde, dass das Spiel so gut an kam. Aber hier kamen sicherlich die grundsätzlich sehr gelungen Spielsysteme und die tolle Präsentation ins Spiel. Leider ist das nicht ausreichend für mich wenn ich in einem Spiel, dass sich sehr stark auf Exploration lehnt, schon weiß was sich hinter der nächsten Ecke verbirgt.
Tja, und hier spiele ich seit über 120 Stunden ein neues Open World-Spiel namens Elden Ring. Ich habe mir genauso wie bei BotW auch unglaubliche Sorgen gemacht, dass ich damit nicht warm werde. Aber zum Glück wurde ich nicht enttäuscht. From Software war schon immer sehr clever darin bereits verwendete Assets neu aufblühlen zu lassen, aber bieten abseits davon auch noch immer eine riesige Diversität. Gegen Ende des Spiels werden wiederholende Assets und Gameplay-Loops deutlicher, doch das Spiel ist so riesig und lang, dass ich da ein Auge zudrücken kann. Letztendlich wird man dann doch hin und wieder mit was neuem beglückt und darauf kommt es an.
Aber all das wäre nicht möglich gewesen wenn From Software nicht auf eine riesige Datenbank an Assets von vorherigen Spielen zugreifen konnte. Dementsprechend wäre Elden Ring, da es stark auf Dark Souls 3 (und Sekiro) basiert, eher vergleichbar mit BotW2, weshalb ich sehr gespannt bin was uns dort erwarten würde. Tja, also das Dilemma wurde bis heute noch nicht wirklich gelöst. Wahrscheinlich wird rein prozedural generierter Inhalt, der sich so wie handgemachtes Zeugs anfühlt, die Zukunft sein.