Legend of Grimrock II


  • Nur zwei Jahre nach dem Erstling erschien mit Legend of Grimrock II oder kurz Grimrock II der Nachfolger des gleichnamigen Spiels, das vom finnischen Team Almost Human entwickelt wurde. Bisher erschien das Spiel ausschließlich für den PC bzw. OS X. Weitere Releases oder Pläne dafür sind mir derzeit nicht bekannt. Ich bin erst vorhin über einen weiteren Titel des Entwicklerstudios gestoßen, das sich mittlerweile umbenannt hat. Der Umstand, dass Grimrock I aber erst heuer für die Nintendo Switch erschien gibt mir leise Hoffnung, dass der erste bzw. nun auch der zweite Teil außerhalb der PC Umgebung auf Konsolen erscheinen könnte. Das Gameplay ließe sich jedenfalls wunderbar für die Konsolensteuerung übertragen, daher hoffe ich nach wie vor, dass das Spiel portiert wird.


    Wie bereits in Grimrock schlüpft man im zweiten Teil in die Rolle von mehreren Gefangenen, deren Aussehen und Namen man selbst bestimmten darf. Diese Gefangenen stranden - im Gegensatz zu Grimrock I, wo sie in einen Gefängnisberg geworfen werden, von wo aus sie sich freikämpfen müssen - auf einer mysteriösen Insel, von welcher es nun zu fliehen gilt.


    Gegner und Spieler bewegen sich auf (unsichtbaren) Kacheln fort.


    Ganz Dungeon-Crawler typisch ist die Welt aufgebaut in sogenannte Tiles oder Rechtecke, auf denen man sich fortbewegt. Neben Kämpfen, die zwar in Echtzeit, jedoch mit Abklingzeit der Attacken, stattfinden, gibt es auch kleinere und größere Rätsel zu lösen. Manche Rätsel bestehen aus tödlichen Fallen, andere Rätsel werden gelöst, indem man verborgene Mechanismen entdeckt und betätigt.


    Im Gegensatz zum ersten Teil fand ich die Rätsel um ein Vielfaches angenehmer, weil es weniger von diesen lästigen Teleporter-Rätsel gab und die Welt auch viel offener wirkte.


    Wie im Vorgänger kann man sich für mehrere Klassen spezialisieren, indem man Skillpunkte nach Levelaufstieg in den jeweiligen Fähigkeiten vergibt. Ob Magier, Fernkämpfe oder knallharter Fighter, die klassischen Klassen sind vorhanden.


    Offen ist auch ein Stichwort, denn die Umgebung von Grimrock II ist wesentlich freier und größer, als im Vorgänger. Man fühlt sich zwar auf der Insel gestrandet und einsam, aber bei weitem nicht so eingezwängt und beengt, wie im Gefängnisberg. Mir ist bewusst, dass dieser Umstand auch ein Feature des ersten Teils ist, aber ich persönlich finde die offeneren Gebiete, in denen man auch den Himmel zu sehen bekommt, wesentlich schöner und abwechslungsreicher. Mir gefällt es einfach besser, auch mal Bäume und Wasser zu sehen und nicht bloß die immer selben Wandkacheln und Gänge.


    Es isch so schön!


    Vom Gameplay her unterscheidet sich das Spiel kaum von den meisten Echtzeit-Dungeon Crawlern, die ich kenne. Man besiegt Monster, die sich auf die selbe Weise auf den viereckigen Bodenplatten fortbewegen, wobei man diese Monster durch geschickte Manöver austricksen kann. Für Dungeon Crawler Enthusiasten gehört es natürlich zum Standartrepertoire, um einen Gegner herumzutänzeln und ihn in regelmäßigen Abständen zu attackieren, schwer wird es nur, wenn sich die fiesen Gegner zusammentun und dich einkesseln. Da kann der Game Over Bildschirm schon schneller kommen, als einem lieb ist.

    Nach und nach entdeckt man die Geheimnisse der Insel, steigt im Level auf und erhält Waffen und Zauber, mit denen man sich den lauernden Gefahren entgegenstellen kann. Am Ende tritt man dem Meister der Insel gegenüber, in der Hoffnung, von diesem verfluchten Felsen herunterzukommen. Werden es die Abenteurer schaffen, oder kommen sie nur vom Regen in die Traufe?


    Der versteckte Hebel ist nicht unter dem Rock der Statue.


    Ich habe Grimrock I stellenweise als sehr zäh empfunden und gerade manche Rätsel fand ich irre frustrierend, da ich sie nicht immer kapiert hatte. Grimrock II war in all diesen Belangen viel angenehmer und ich hatte keine Probleme, ohne Hilfe die meisten Rätsel zu lösen und von der Insel zu entkommen. Die freiere Umgebung gefiel mir um einiges besser und dadurch wurde das Spiel optisch um Längen abwechslungsreicher, ohne an Stimmung zu verlieren, denn dunkle Gänge und dichte Wälder sorgen trotzdem für ein bedrückendes Gefühl der Verlorenheit.


    Wer die trostlosen Räume aus dem ersten Teil mochte, wird auch hier auf seine Kosten kommen.


    Ich kann das Spiel jedem Dungeon Crawler Fan, der Echtzeitkämpfe mag, wärmstens empfehlen. Leider bislang nur für den PC erhältlich, aber dort kann es per Steam um kleines Geld gekauft werden. Vielleicht hört mich der Grimrock Marktforscher ja und wir bekommen auch den zweiten Teil auf der Konsole? Wer weiß.

    Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen

    #75: Me and the Boys


    me-and-the-boys-1.jpg me-and-the-boys-2.jpg me-and-the-boys-3.jpg me-and-the-boys-4.jpg


    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"