Gears of War: Judgment

Es ist zwar schon wieder einige Zeit her, dass Gears of War 3 herausgekommen ist, aber schon wurde mit Gears of War Judgement ein Prequel zur Reihe offiziell angekündigt. Wissen tut man noch nicht viel darüber, nur, dass die Geschichte rund um Markus Fenix, Dom Sandiago, Augustus Cole und Damon Baird erzählt wird, was die vier vor dem E-Day gemacht haben. Es soll anscheinend um die Pendelkriege gehen, mehr weiß ich bis jetzt auch nicht. Ich habe mich auch noch nicht sonderlich informiert.

Wen interessiert das eigentlich noch? Ich fand, dass mit Gears of War 3 eigentlich schon alles erzählt war. Der zweite Teil war genial, den hab ich bis zum Umfallen gezockt (Kampagne) aber den dritten Teil hab ich vielleicht 2-3 Mal durchgespielt und dann war die Luft draußen. Und jetzt wird schon wieder ein neuer Teil angekündigt und es gibt schon Gerüchte zu Gears of War 4. Irgendwann muss doch auch genug sein. Die Serie soll doch nicht übers Ziel hinausschießen. Wenn gut ist, ist halt gut. Sonst haben wir hier bald 10 Teile, wie es bei Halo oder God of War der Fall ist, ein Teil aufgesetzter als der Vorhergehende.

Klar kaufe ich den Teil, weil ich Koop Spiele mag und wenn sie gut gemacht sind, umso besser. Aber dennoch frage ich mich, ob das Potential und das Geld nicht in einem frischen, neuen Franchise nicht besser aufgehoben wäre

Ich habe mir das Spiel gestern vorbestellt. Zur Zeit gibt es eine Aktion auf amazon.de. Jeder Vorbesteller erhält kostenlos einen Wireless Controller zum Spiel. Auch für Österreicher nicht uninteressant, da bei dem Preis von 64 Euro keine Versandkosten anfallen und das Spiel, soweit ich weiß, uncut in Deutschland erscheint. Ich kann mich aber auch irren, was Schnitte betrifft. ABER ein gratis Controller tröstet mich locker über ein womöglich geschnittenes Spiel hinweg, ich bin da nicht mehr so wie früher, dass ich unbedingt alles ungeschnitten haben will (was Spiele betrifft). Da geht es mir rein ums Gameplay. Wenn kein Blut mehr spritzt, stört mich das auch nicht

Ich habe Gears of War Judgement heute unter einmal mit einem Kumpel im Koop durchgespielt und bin maßlos enttäuscht. Obwohl ich mir "nur" wieder ein Gears of War erwartet habe, das nicht anders ist, als seine Vorgänger und es sogar durchwegs passable Wertungen bekommen hat, bin ich noch enttäuscht.

Die Geschichte kann man vergessen. Der Army-Laber-Scheiß, der in diverse Spiele Einzug gehalten hat, hat nun auch Gears of War erreicht. Die Charaktere, selbst Coletrain, sind so seicht, wie sonst was. Warum wurden die Tasten geändert? Warum kleben Stickys nun an Gegnern, wenn man sie wirft? Warum ist die KI so schwach?
Die neuen Waffen reißen absolut nichts raus. Sie sind im Endeffekt modifizierte Versionen bereits existierender Waffen.
Das Gameplay ist gewohnt gut. Wenn das Leveldesign nicht absolut fad und das Spiel nicht so abwechslungsarm wäre, würde es vielleicht sogar Spass machen. Im Endeffekt besteht das Spiel aber zur Hälfte aus Horde Missionen und in der anderen Hälfte muss man sich fast schon in arenaartigen Levels durch Gegnermassen kämpfen. Boomer, Mulcher und Scorcher wie auch diverse andere Gegner, die im zweiten Teil noch relativ besonders waren, sind nun normalen Gegnern gleichgestellt. Gears of War ist nun in der Mittelmäßigkeit angelangt. Habe ich schon gesagt, dass das Leveldesign absolut schlecht und langweilig ist?

Zumindest läuft es gut, es gibt viel zum Freispielen und der 4 Player Coop Modus macht Laune. Das ist auch der Grund, warum ich es noch ein wenig Spiele. Ansonsten empfehle ich jedem, vorher alle anderen Gears Teile noch einmal durchzuspielen, bevor ihr zu Judgement greift

Ich habe vor kurzem wieder angefangen das Spiel mit einem Kumpel online im Koop auf Insane durchzuspielen. Dabei gibt es für uns einen ganz gravierenden Minuspunkt, nämlich das Reviven. Man kann nicht mehr down gehen, man stirbt sofort. Ich verstehe nicht, warum Epic (im dritten Teil) bzw. People Can Fly dieses so hervorragende Koop Konzept verworfen haben? Stattdessen kann ich wenn ich möchte im Koop die Schwierigkeit für jeden Spieler individuell einstellen. So kann ich z.B. auf Insane stellen, während mein Partner auf Casual spielt. So spielen wir das Spiel dann locker durch und holen uns das Achievement.
Mir wäre lieber, wenn dies nicht der Fall wäre, es dafür aber wieder möglich wäre, Spieler wiederzubeleben. Schließlich können die Gegner das auch. Ich verstehe sowieso nicht, wieso für Gegner andere Regeln gelten, als für die Spieler. Solche, in meinen Augen unverzeihliche, Designentscheidungen, ich würde sogar schon von gravierenden Fehlern sprechen, dürfen nicht sein, nicht in einer Serie, die Koop Gameplay gleichermaßen geprägt wie neu erfunden hat