HaruChika 〜Haruta to Chika wa Seishun Suru〜

  • Englischer Titel: Haruchika - Haruta & Chika


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    PVs: Trailer | TV-Werbespot
    Opening & Ending: Opening | Ending


    Haruta und Chika; Kindheitsfreunde, welche sich seit Jahren nicht gesehen haben; sind an ihrer Schule Mitglieder des Blasinstrumente-Clubs, welcher allerdings wegen der geringen Anzahl an Teilnehmern kurz vor der Schließung steht… auf der Suche nach neuen Anwärtern um den Club zu retten, stoßen sie immer wieder auf Geheimnisse, welche sie gemeinsam lösen und so auch neue Freunde und Verbündete finden…


    Schon seit 2008 kann man in Japan die Geschichten rund um Haruto und Chika als Novel-Reihe des Autors Hatsuno Sei in mittlerweile acht Bänden lesen. Im Dezember 2015 wurde der Manga; gezeichnet von Būta; dann auch in der Monthly Shōnen Ace veröffentlich, dessen ersten Kapitel es zumindest schon zu einem gebunden Band gebracht haben.
    Seit dem 10. Januar lief dann der Anime aus dem Hause P.A. Works und die 12. und letzte Episode kam nun gestern, am 24. März. Der kostenlose und LEGALE Restream steht übrigens auf Funimation zur Verfügung.


    Im Jahr 2017 soll dann ein Live-Action Film erscheinen.


    Habt ihr diesen Anime angesehen und wie fandet ihr ihn? Kennt ihr vielleicht den Manga oder die Novelle?



    Wer sich vielleicht an meinen Post im Anime Seasons-Thema erinnert, wird sich auch erinnern, dass ich zumindest ein bisschen Hoffnungen für diese Serie hatte. Nachdem ich mir heute die letzte Folge angesehen habe muss ich sagen: Leider wurde ich nicht nur ein bisschen enttäuscht, sondern sehr – aber selbst, wenn ich meine Vorfreude nicht in Betracht ziehe, haben wir es hier höchstens mit einer durchschnittlichen Serie zu tun, welche mir keine Lust auf den Manga oder die Novelle gemacht hat.
    Mein Review wird frei von Spoilern sein, es sei denn es ist anders markiert, somit kann praktisch jeder hier reinlesen ohne die Geschichte selbst verdorben zu bekommen. Demnach fange ich nun mal von vorne an!


    Nachdem die erste Episode einen relativ interessanten Start geboten hat, allerdings hier schon erste Lücken in der Logik aufgebrochen sind – verschmerzbar, denn es war ja erst der Start – war ich dennoch relativ positiv auf die komplette Serie eingestellt. So war gerade die „Aufdeckung“ am Ende der Geschichte eher ein Mittel zum Zweck um bestimmte Charakterbeziehungen zu etablieren.



    Alles was danach kam war eine kleine Achterbahn zwischen „schlechtem Storytelling“ und „mittelmäßigem Storytelling“, wobei generell eigentlich kein Platz für sonderlich viel Spannung blieb und dies ist bei einem Anime mit dem Genre Mystery doch ein Genickbruch. Das Rezept, welches wir in der ersten Episode vor die Nase gesetzt bekommen wurde stringent auf die kompletten 12 Episoden aufgezogen. Die Gruppe will ein neues Bandmitglied auftreiben (oder steht vor einem Auftritt), ein merkwürdiges Rätsel tut sich ihnen auf und Haruta löst es innerhalb von wenigen Minuten. Die großen Geheimnisse bekommen im Regelfall maximal 10 – 15 Minuten, nicht nur um gelöst zu werden, sondern auch um etabliert zu werden und in den meisten Fällen war der Lösungsweg absolut an den Haaren herbei gezogen. Man hatte gar keine Anregung sich auf die Story einzulassen, denn dazu fehlte einfach die Atmosphäre – die kniffligen Knobeleien haben nicht angeregt, die eigenen Gehirnzellen zu Rate zu ziehen. Und der musikalische Part war so non-existierend, dass man auf den kompletten Anime EINEN Auftritt mitbekommen hat und dieser war absolut billig gemacht, sodass die Emotionalität, welche danach damit suggeriert wurde einfach nur lächerlich gewirkt hat.


    Die Charaktere können zwar ab und zu ganz niedlich sein, brechen aber aus ihrem Stereotypen niemals aus und wirken viel zu hohl um ernste Momente zu tragen oder wahre Gefühle zu vermitteln. Meistens kauft man ihnen einfach nicht ab, dass sie selbst involviert in das sind, was gerade geschieht (hey, aber damit haben wir als Zuschauer etwas mit ihnen gemeinsam) und für eine anständige Charakteristik wird sich einfach nicht genügend Zeit genommen. Zwar konnte die Rivalität zwischen Haruta und Chika manchmal ganz witzig sein, aber auf Dauer war es einfach auch nicht unterhaltend und hat einmal mehr gezeigt, dass die Charaktere nicht sonderlich viel Tiefgang besitzen. Der wohl interessanteste Charakter war dann wohl wirklich der Sensei, aber dessen Geschichte war dann im Endeffekt auch so banal, dass sich am Ende alles angefühlt hatte als hätte es keinen Zweck, sondern wäre nur forciert gewesen. Da wurde Drama um Dinge gemacht, die nicht dramatisch waren; Tränen geweint, die man einfach nicht mitfühlen konnten und romantische Gefühle zwischen einzelnen Charakteren, die überhaupt nicht vermittelt wurden, außer halt mit der Information, dass es halt so ist…


    Während ich das Design, sowie die Animationen in generell eher als gut bezeichnen würde, gaben die Szenen in den meisten Fällen einfach nicht genug her um daraus mehr zu machen. Der eine wichtige Auftritt wurde nicht mal wirklich gezeigt und das was gezeigt wurde, hatte sich nicht wirklich ansprechend angefühlt. Es war nicht irgendwie Qualitativ schlecht, sondern einfach kein bisschen atmosphärisch, so als hätte man sich keine Mühe gegeben oder diesen Aspekt nicht als wichtig genug empfunden – ziemlich traurig, wenn man bedenkt, dass das Sub-Genre noch immer als Musik gewertet werden könnte. Die Charaktere sahen schön aus und vor allem die Sattheit der Farben war immer wieder nett anzusehen. Was Qualität angeht, hatte man es hier definitiv mit einem P.A. Werk zu tun, aber leider gab der Anime, die Schauplätze und offenbar das Skript nicht viel her, weswegen nicht einmal hier wirklich eindrucksvolle Erinnerungen blieben – abgesehen vielleicht von den Augen, die ich wirklich hypnotisierend empfand.


    Jetzt könnte man denken: Oho, bei einem Anime, welcher die Thematik Musik wenigstens nebensächlich behandelt ist wenigsten die Musik gut! Doch dann täuscht man sich leider… das OP und ED sind jetzt nichts Besonderes, für einen Anime mit dem farbenfrohen Vorgehen aber wenigstens noch passend (wurde aber Beides geskippt und von mir – abgesehen von heute – niemals wieder via YT angehört…) – aber auch der Rest war höchstens Durchschnittlich, ist teilweise kaum aufgefallen und man hat offenbar gar nicht versucht die Serie mit einem epischen OST mit der passenden Atmosphäre aufzuwerten. Wirklich schade, denn vermutlich hätte es zumindest ein paar Extrapunkte gegeben, da ein guter Score viel zum Feeling beitragen kann.


    Warum mache ich also ein Thema zu einem Anime, den ich offenbar eher schlecht bewerte? Ganz einfach: Ich habe mich wirklich darauf gefreut (und ich habe Spaß daran Themen zu Anime zu machen) und kann vielleicht anderen Leuten bei der Entscheidung für oder gegen diese Serie helfen.


    Als Fazit kann man also nur sagen: Leider hat HaruChika viel zu halbherzig an vielen Ecken und Enden gezehrt, was dafür gesorgt hat, dass überhaupt keine Stimmung aufkommen konnte, die Geschichte den Zuschauer nicht involviert hat und alleine vom emotionalen her trostlos und uninspiriert, sowie ohne Emotion gewirkt hat. Selbst mit der hochwertigen Animationstechnik wurde nicht gespielt und man hat versäumt via Musik eine dichte Atmosphäre zu vermitteln… sehr schade darum, denn manchmal hat man einen Ansatz erkannt, manchmal dachte man „Okay, der Charakter ist doch ganz niedlich.“, doch es war nie mehr als nur dieses Aufflammen von Sekunden…
    Für mich keine Empfehlung. Wer einen Mystery-Anime sucht, der sollte lieber zu anderen Werken greifen und wer an Musik interessiert ist, wird auch woanders fündig.

  • Iwie ist das hier keine Gewohnheit von mir über dropped Anime zu schreiben. xD


    Ich habe jedenfalls die ersten 3 Folgen von HaruChika gesehen. Angefangen eigentlich nur aus so total typischen Gründen wie: Es geht um Musik (omg in der ersten Folge wird "die Kunst der Fuge" von Bach erwähnt *fapfapfap*), der Zeichenstil ist total toll, besonders Chika sieht fabelhaft aus ect.....


    Aber irgendwie war es total nervig und stinklangweilig. Besonders die Rätsel und vor allem die Lösungen die sich Haru andauernd aus dem Arsch gezogen hat, was aber grundsätzlich überhaupt nie wirklich logisch vorkam. Wenn man jetzt gemein wäre könnte man HaruChika mit Hyouka vergleichen und P.A. Works loben dass sie es auf ihre überaus grundsätzlich sehr qualitative eigene Art geschafft haben einen tollen Hyouka das Wasser reichenden Klon zu produzieren der definitiv in Erinnerung bleibt. (hurr durr Ironie)


    Zusätzlich fand ich den Cast auch eher unsympathisch, eigentlich mochte ich nur Chika und Sensei. Und als Musik-Fan fand ich es auch sehr bedauerlich dass es eigentlich gar nicht um Musik ging... Tja, verdientes Drops würde ich sagen.