Kunai ist ein Metroidvania-Sidescroller, entwickelt von TurtleBlaze und gepublished von The Arcade Crew. Das Spiel erschien am 06. Februar für Nintendos Switch, erhätlich im Store als digitaler Download für 16,99 Dollar/Euro bzw. auf Steam für ebenfalls 16,99 Euro.
Die Menschheit wurde beinahe von der üblen KI Lemonkus ausgelöscht, Roboter bevölkern die verlassenen Fabriken und Mienen und greifen jeden an, der ihnen zu nahe kommt. Nur noch ganz wenige Roboter sind bei Vernunft und haben den Widerstand geformt mit dem Ziel, Lemonkus zu besiegen. Eines Tages dringen Kämpfer des Widerstands, angeführt vom großen Boss, tief in eine Roboterfabrik vor und erwecken Tabby zum Leben. Der Spieler schlüpft in die Rolle von Tabby, einem Ninja-Roboter, dessen Aufgabe es nun ist, die Welt von den bösen Robotern und Lemonkus zu befreien.
Auf seiner Reise erhält Tabby die namensgebenden Kunais, mit denen er sich an bestimmten Wänden und Decken wie Spiderman nach oben oder entlanghangeln kann. Bewaffnet ist Tabby mit seinem trustworthy Katana, mit dem er Schrott aus allen Robotern macht, die seinen Weg kreuzen.
Ganz genretypisch bekommt Tabby nach und nach eine Vielzahl an Fähigkeiten, wie zB. Shuriken oder den Doppelsprung, anhand derer er vorher unerreichbare Gegenden entdecken kann. Tabby steuert und kämpft sich dabei flott durch eine Vielzahl an unterschiedlichen Gegnertypen, die von einem bis mehreren Schlägen unterschiedlich viel Lebensenergie haben. Manche der Bots verlangen auch nach einer gewissen Strategie, da sie sonst Tabby viel seiner Lebensenergie kosten.
Besiegte Gegner hinterlassen kleine Bits, die Währung des Spiels, welche man zB. auch in verborgenen Teilen der Welt erhalten kann. Damit lassen sich ua. Upgrades für Tabby oder sein Schwert im Shop bzw. beim Schmied erkaufen. In solchen Geheimgängen erwartet Tabby auch manch andere Überraschung, zB. kann er aus vier "Herzteilen" ein Upgrade für seine Lebensleiste zusammenbauen oder er bekommt einfach einen niedlichen Hut, der nix bringt, aber nett aussieht.
Die große Stärke des Spiels ist meiner Meinung nach der Style, der eine Mischung aus liebevoller Pixelart und Flash Animationen ist. Das Spiel läuft sehr flüssig und die einzelnen Animationen von Tabby sind mit sehr viel Liebe zum Detail gemacht. Herausragend fällt auch der Soundtrack aus, der stellenweise nach Synthwave und zarten Retro-Bytes klingt, teilweise wurde ich sogar an den leicht melancholischen Sound von Axiom Verge erinnert, der ebenso eine dichte Atmosphäre in einer postapokalyptischen Welt erschafft.
Ich habe das Spiel zufällig über ein Lets Test eines meiner Lieblingsyoutuber gesehen, der es am Releasetag gezockt hat und habe mich sofort verliebt. Der schöne Gameplaymix aus Melee-Kämpfen mit Katana und Geschicklichkeitspassagen mittels Kunai sowie der Grafikstil haben es mir sofort angetan, der Soundtrack ist ebenso enorm wichtig für mich für so ein Spiel und trägt ordentlich zur hohen Qualität des Spiels bei. Die Passagen sind abwechslungsreich und in der Spielwelt gibts viel zu entdecken in den Bereichen, in die man nach und nach vordringt. Die Kämpfe erinnerten mich dabei vom Style her sehr stark an Hollow Knight, ich fand aber zumindest die Kampfpassagen viel angenehmer und fairer wie auch interessanter. Bisher war noch kein Kampf frustig oder unfair, dennoch fühlt sich jeder Bossgegner, den man besiegt, auch lohnend an. Es gibt etliche Upgrades, die man erspielen kann und einige Verbesserungen, die man im Laufe des Spiels erhält, die das Gameplay verfeinern. Bisher konnte ich schon einige dieser Upgrades kaufen, ohne besonders lang dafür grinden zu müssen. Im Spielverlauf kann man auch diverse Abkürzungen freischalten, die das Erreichen bereits erforschter Gebiete enorm verkürzt.
Was mich allerdings bis jetzt ziemlich gestört hat, sind einige Insta-Death Passagen oder ich bin auch schon auf einen Gegner getroffen, der mir in drei Hits meine komplette Lebensleiste zerlegt hat. Stirbt man, behält man zwar jeglichen Progress bis zum Tod, dh. Schalter bleiben umgelegt und Bits bleiben erhalten, aber man spawned in der zuletzt benutzten Speicherkapsel wieder und die kann manchmal ziemlich weit weg sein. Und gerade in Passagen, wo jeder Fehltritt Tabbys Tod bedeuten kann, ist das ein wenig lästig. Hier wäre netter gewesen, dass man vielleicht eine große Portion HP verliert, aber nicht sofort stirbt.
Was ich auch ein Bisschen bemängeln muss, aber das ist reine Geschmackssache, ist der Switch Pro Controller (bzw. die Switch Steuerung an sich). Ich bin üblicherweise gewohnt solche 2D Plattformer mit dem D-Pad zu spielen und gerade da ist der Switch Controller schwach as heck. Der PS 4 Controller ist da einfach meine Steuerungsmethode Nummer 1, kein anderer Controller hat so ein präzises und gut funktionierendes Steuerkreuz - ich finde es sehr schade, dass das Game nicht auch auf der PS 4 erschienen ist, weil ich die genaue Steuerung vom PS 4 Controller manchmal schmerzlich misse. Es passiert mir nämlich öfters gerade, weil man nach jedem Hit ein wenig Recoil hat, dass ich zB. Gegner in der Luft verfehle oder bei Downward Thrusts keine Combos zusammenbringe, weil eben die Steuerung mit Analog Stick für meinen Geschmack sehr ungenau ist und das D-Pad am Switch Controller zu "hart" und zu klein, als dass es angenehm zu verwenden ist, auch liegt es für mich an einer ergonomisch blöden Stelle - die Alternative wäre gewesen, es auf Steam zu kaufen und mittels PS 4 Controller am PC zu spielen, aber da bevorzuge ich dann doch die Möglichkeit, es am TV gemütlich auf der Couch zu zocken.
Dennoch macht das Spiel irre viel Spaß und ich kann es jedem Switch Besitzer nur wärmstens ans Herz legen. Die knapp 17 Euro sind hier gut investiert und gerade im Repertoire der Metroidvania Fans im Forum sollte dieses Schmankerl unter keinen Umständen fehlen.
Hier gehts zur Nintendo Seite des Spiels: