Castlevania: Symphony of the Night

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    Erscheinungsjahr: 1997

    Entwickler: Konami Computer Entertainement Tokyo

    Plattformen: Playstation, Sega Saturn, Xbox 360, PSP, Playstation 4, Mobile

    Genre: Action Plattformer


    "What is a man? A miserable little pile of secrets! But enough talk! Have at you!"


    Diesen ikonischen Satz sprach Drakula das erste Mal im Jahr 1997, als Castlevania das Licht der Welt erblickte und den Ausdruck "Metroidvania" prägen sollte. Denn zuvor waren alle Castlevania Teile noch klassische Sidescroller mit eher linearem Spielverlauf, auch, wenn es, wie in Rondo of Blood und Castlevania III unterschiedliche Wege gab oder in Castlevania II der Spieler etwas mehr Freiraum hatte. Symphony of the Night sollte also nicht bloß die eigene Serie in eine neue Richtung bringen, es wurde ein gesamtes Genre neu benannt. Auch, wenn Metroid wohl das erste Metroidvania war, so wurde durch die hohe Popularität von Super Metroid 1994 und eben Symphony of the Night 1997 dieser Name aus der Taufe gehoben, der fortan für alle non-linearen Spiele stehen soll, bei denen man mit Upgrades nach und nach die Spielwelt erkunden kann, während Backtracking ein ganz wesentlicher Teil des Gameplays ist.

    Zuerst erschien es für Sonys Playstation 1, kurze Zeit danach als überarbeitete Fassung für Segas (wenig erfolgreichen) Saturn und dann auf der PSP im Rahmen eines (Re)Releases von Dracula X Chronicles (wo man es freischalten konnte), das vorher nicht in Europa erschienen war. Ebenfalls zur selben Zeit sollte es für Xbox Live Arcade erscheinen mit ein wenig aufgehübschter Grafik und Sound. Später, im Jahr 2012 schaffte es das Game schließlich als Playstation Classic ins PSN. Mittlerweile gibts das Spiel auch in einer neueren Version (ohne den ikonischen Satz) auch für ua. Playstation 4 als Castlevania Requiem (inkl. Rondo of Blood). Wer das Spiel also heute noch spielen möchte, muss mit 10-20 Euro rechnen, die es digital, je nach Sale ungefähr kosten wird.


    Im Spiel selbst schlüpft man in die Rolle von Alucard, Graf Draculs halbblütigen Sohn, der sich auf die Suche nach Richter Belmont macht, der verschwand, nachdem er Dracula ein für alle Mal vernichtete. Doch ist Dracula wirklich tot? Alucard wird bereits, als er im Schloss ankommt, vom Tod höchstpersönlich begrüßt (und seiner Kräfte und Ausrüstung beraubt) und muss sich fortan mühevoll seine Fähigkeiten aneignen und starke Rüstung finden, um es mit Draculas Schergen aufzunehmen. Symphony of the Night spielt zirka 4 Jahre nach Rondo of Blood, weswegen auch Richter und Maria einen kurzen Auftritt haben. Je nachdem, wie viel der Karte man aufdeckt und welche Items man beim Besiegen der Gegner verwendet, gibt es mehrere Enden. Beispielsweise wird das "gute" Ende erst möglich, wenn man Richter mit einem bestimmten Item ausgerüstet entgegentritt.

    Schlussendlich wird Dracula herausfinden, dass ein alter Bekannter die Fäden hinter alledem spinnt und versucht, Dracula wiederzubeleben, damit dieser, blind vor Hass gegen die Menschen, die seine geliebte Lisa ermordeten, ausrottet.


    Alucard spielt sich ausgesprochen hervorragend und besser denn je. Man kann rennen und einen Ausweichschritt nach hinten machen, beinahe jeder Ausrüstungsgegenstand verändert nicht nur Alucards Aussehen und Stats, sondern auch, wie er sich spielt. So gibt es im Spiel unterschiedliche Zauber (von denen dir das Spiel leider keinen so richtig erklärt) mit denen man, je nachdem, welche Waffe man verwendet, unglaubliche Game-Breaking Zauber wirken kann (ich sage nur Shield Staff und Alucards Shield).

    Neben Ausrüstung und Zauber erlernt Alucard auch jede Menge Fähigkeiten und Verwandlungen, welche ihm fortlaufend neue Gegenden im Schloss erkunden lassen, auch kann er durch das Besiegen von Gegnern Erfahrungspunkte verdienen und im Level aufsteigen, was absolut notwendig ist, möchte man die Endgame Bosse im Spiel besiegen (wobei sich der ein oder andere Easteregg Boss darunter geschlichen hat). Ist man geschickt, kann man einige Passagen mit etwas Übung auch schon früher besuchen, bevor man die jeweilige Fähigkeit erlernt hat, solche Sequence Breaks sind also nicht bloß für Speedrunner zu schaffen.


    Möchte man wirklich alles sehen und erkunden, verbringt man beim ersten Durchlauf bestimmt etliche Stunden nur damit, geheime Gänge und zerstörbare Wände zu finden, um auch den letzten Life-Up Trank und das letzte Heart-Up Item zu finden.


    Ich besitze Symphony of the Night mittlerweile im Playstation Original, als Xbox Live Arcade und meine letzte Errungenschaft ist die Requiem Sammlung, mit welcher ich es erst kürzlich wieder komplettiert habe.

    Für Fans des Genres ist Symphony of the Night meiner Meinung nach ein Muss. Auch, wenn spätere Teile der Serie oder Genrevertreter etwas gelenker daherkommen, ist Symphony of the Night meiner Meinung nach großartig gealtert und spielt sich heute noch so genial, wie vor über 20 Jahren. Wer allerdings mit Backtracking oder manchmal etwas fies versteckten Geheimräumen nicht so viel anfangen kann, für den ist das Spiel (Genre) vielleicht nichts. Wer aber Ahnenforschung betreiben und die Ursprünge des Genres erleben möchte, der kann getrost zuschlagen. Das Spiel ist auf vielen Plattformen erhältlich und der letzte Release als Requiem Pack zeigt, dass Alucard noch immer well and alive ist, weitere Releases sind also nicht ausgeschlossen.

    Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen

    #75: Me and the Boys


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    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"