• Bei diesem Spiel handelt es sich um ein Horror Game, welches von Crazy Games entwickelt wurde und 2001 in Japan und Nordamerika für den Dreamcast erschienen ist, nach Europa kam es jedoch nie.


    Obwohl das Game keinen Erfolg hatte, was Kritiken anging, hat es einen gewissen Kult-Status, da das Game sich selbst nicht so ernst nimmt und an ein B-Movie im Genre erinnert.


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    Eriko Christy, Tochter eines Horror Theme Park-Desigerns, hat vier Tickets für den Horror-Vergnügungspark „Illbleed“ gewonnen – bei einem Besuch soll man angeblich 100.000.000$ gewinnen können, wenn man den Park nur überlebt. Eriko hält die Sache für einen blöden Marketing-Gag, doch ihre drei Freunde vom „Horror Research Club“ wollen sich die Chance nicht entgehen lassen und besuchen den Park – nur leider kommen sie nicht zurück und somit macht sich Eriko selbst nach Illbleed auf, um ihre Freunde zu finden.


    Das Game hat einige interessante Gameplay-Mechaniken. Zu Beginn hat man nur Eriko als spielbaren Charakter zur Verfügung und in den sechs Stages gibt es unterschiedliche Fallen und Gegner. Jedes Level hat eine andere Haupt-Aufgabe und Ziel ist es, die diversen Werte des Charakters oben zu erhalten: Es gibt Blut, Stamina und Adrenalin.


    Wenn man andere Charaktere findet, kann man diese in den Stages nutzen, wobei die einzelnen spielbaren Figuren auch unterschiedliche Stärken haben. Abgesehen davon, bekommt man mit den zusätzlichen Spielfiguren praktisch auch mehr Chancen, um im Spiel voran zu kommen – dann kann man nämlich mit dem nächsten Charakter weiterspielen.

    Außerhalb der Level kann der gefallene Charakter dann wiederbelebt werden, aber für das Level ist man dann erst mal ausgeschlossen.


    Die Stärken der Charaktere beziehen sich auf Dinge wie Sehen, Hören, Riechen und der „Sixth Sense“. Mit diesen Attributen kann man Fallen aufspüren und je nach Falle geht dies eben mit dem einen oder anderen Charakter besser.


    Je nachdem, wie viele Freunde man rettet und wie man bei seinem zweiten Durchlauf vorgeht, bekommt man ein anderes Ende.


    Kennt jemand dieses Game?


    Ganz ehrlich? Ich hab keine Ahnung, warum das Spiel finanziell so absolut keinen Erfolg hatte und eher als Nischentitel und „Hidden Gem“ angesehen wird, welches man nur auf irgendwelchen Listen mit obskuren Spielen findet, aber nicht auf Horror-Game-Klassiker-Listen.


    Damit will ich nicht sagen, dass das Spiel nicht super viele (vor allem retrospektiv gesehen) Fehler hat, aber es ist definitiv ein Game, von dem ich sagen würde, dass man es als Genre-Fanatiker unbedingt spielen sollte.


    Erst einmal „the bad“:

    Das Game hat; wie man es vielleicht von anderen Horror-Spielen gewohnt ist; keine wirklich zusammenhängende Story innerhalb des Games. Es gibt natürlich das übergreifende Ziel seine Freunde zu retten, aber jedes Level ist mehr eine etwas in sich geschlossene Idee – diese finde ich persönlich zwar gut gestaltet und teilweise wirklich extrem kreativ, aber es ist eben etwas in Richtung episodisch und den großen Twist kann man wohl schon von Anfang an ahnen.


    Außerdem fehlt es dem Game definitiv an Tutorials… es gibt eine Stelle im Spiel, bei der man sich „Erklärungen“ ansehen kann, aber diese fixieren sich eher auf die Steuerung, nicht wirklich auf die Features. Man muss also selbst rausfinden, wie man die Gimmicks (Horror-Monitor) nutzt und wie zum Beispiel das Aufspüren (und Markieren) von Fallen funktioniert.

    Zudem muss man den Horror-Monitor in jedem Level neu finden. Als ich das Spiel zum ersten Mal gespielt habe, war mir dies nicht bewusst und ich habe generell recht straight-forward gespielt. Ohne den Monitor ist das Game aber (glaube ich?) komplett unspielbar oder zumindest extrem frustrierend. Ich nehme an, dass viele Spieler hier dann schon aufgeben würden (vor allem früher, wo man nicht so viel Zugang zum Internet hatte), aber wenn man dies weiß, dann geht es. Der Monitor ist auch immer am Anfang des jeweiligen Levels versteckt. Man muss es halt nur einfach wissen.


    Zu guter Letzt: Das „Kampfsystem“ – die Steuerung ist nicht wirklich präzise und schnell genug, sodass die Kämpfe sehr schwerfällig wirken und außerdem sind die Gegner absolute Bullet-Sponges. Die halten viel zu viel aus und selbst Waffen, bei denen man denken würde, dass sie stark sind, benötigen zig Angriffe, bis man die Gegner erledigt. Dementsprechend fühlt es sich auch nicht toller an mit einer Eisenstange zuzuschlagen, als mit einer Schrotflinte zu schießen…

    Was den Frust etwas rausgenommen hat ist der Dodge. Eigentlich funktioniert dieser nicht sonderlich realistisch (egal wohin man ausweicht, man ist für ein paar Frames unbesiegbar), aber in dem Fall wohl besser für alle Beteiligten. Auch kommen nicht sehr oft Gegner, da der Fokus auf den Fallen liegt.


    Warum sollte man das Game also bei all den Fehlerchen trotzdem erleben? Weil man in jedem Level eine komplett einzigartige Erfahrung hat! Die Geschichten innerhalb der Geschichte sind so verrückt, aber auch das Gameplay transformiert von Stage zu Stage, sodass die Level nicht alle nur sehr tolle Set-Pieces sind; Hommage an alte Horror-Klassiker; sondern sich auch alle ganz eigen spielen.


    Man bekommt praktisch sechs Mini-Spiele in einem übergeordneten Spiel, weil sich die Stages so signifikant voneinander unterscheiden.


    Dann funktioniert die Mechanik mit den unterschiedlichen Parametern auch noch so gut. Blut, Stamina und dein Herzmonitor greifen schlüssig ineinander und wenn man auf seine Sinne hört, dann macht es richtig Spaß die einzelnen Fallen zu entdecken und zu entschärfen (wodurch man wiederum belohnt wird).


    Der Mut zum Anders sein, die Obskurität, der Wahnsinn der Stages und Cutscenes… für Horror-Fans (auf mehr als SH und RE bezogen) absolut einen Blick wert und selbst wenn es erst mal nur als Playthrough auf Youtube ist. Den Wahnsinn des Spiels muss man einfach gesehen haben.Ich wünschte mir wirklich, dass auch mehr heutige Spiele sich trauen würden, etwas ganz Eigenartiges zu machen.

  • Ich kenne das Game eigentlich nur wegen eines alten Videos von Stop Skeletons From Fighting (damals noch als Happy Video Game Nerd bekannt). Ich habe seitdem schon öfters von Leuten online darüber gehört und immer öfter werden mir Videos dazu vorgeschlagen, gerade um Halloween herum entdecken immer mehr Gamer dieses Spiel. Da ich selbst aber keinen Dreamcast besitze und besaß, das Spiel nicht in Europa erschien bzw. es derzeit keine andere Möglichkeit gibt, es legal zu spielen, als es auf einer importierten Konsole zu zocken, konnte ich es bisher nur anhand von Videos anschauen.


    Ich weiß nicht, ob es meinen Geschmack damals getroffen hätte. Ich mochte immer out of the box Games, vor allem Horrorgames, war da aber auch schnell frustriert, wenn die Games zu schwer oder schlecht designed waren. Heute hat es den Ruf eines Games, das man übersehen hat, aber die Popularität scheint aufzuholen.


    Ich weiß nicht, ob ich es zocken würde, wenn es heute als bloßer Port herauskäme, dafür verbinde ich mit dem Spiel keine gemeinsame Vergangenheit. Und ein Remakster ist eher unwarscheinlich, weil es dafür vielleicht noch zu wenig populär oder finanziell erfolgreich war, vielleicht eine Art Kickstarter oder spirituellen Nachfolger?


    Das Spielkonzept ist jedenfalls sehr einzigartig, selbst im Genre, aber beispielsweise die Steuerung, das Kampfsystem und der technische Aspekt sind Dinge, die mich schon frustrieren könnten. Es gibt zwar einen Invincible-Button, der das Kämpfen einfacher machen sollte, aber das Design der Kämpfe (und Gegner, die viel zu viel HP haben) ist glaube ich überhaupt nicht mein Ding. Ich konnte es zwar nicht selbst austesten, es sieht in den Videos aber echt übel aus.


    Würde es das Spiel heute um ~5-10 Euro geben, wäre ich wohl bereit, es selbst mal auszuprobieren, aber mehr würde ich dafür nicht bezahlen wollen und da es aber sowieso sehr gut begraben liegt, ist die Chance, daran zu kommen, leider momentan für mich gleich null.

    Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen

    #75: Me and the Boys


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    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"