Far Cry 5

  • Und weiter gehts mit Far Cry 5, dem bislang neuesten Teil der Serie (Teil 6 wurde schon angekündigt und erscheint bald).

    Wie schon die Vorgänger wurde das Spiel von Ubisoft Montreal mit Unterstützung weiterer Studios, wie Red Storm Entertainement, Ubisoft Berlin, Shanghai oder Toronto entwickelt und erschien weltweit am 27. März 2018 für alle gängigen Konsolen und den PC.

    Das vormals bergige Himalaya Setting wurde im fünften Teil eingetauscht durch saftige Wälder und tiefblaue Flüsse und Seen des fiktiven Hope County im nicht so fiktiven Bundesstaat Montana.


    Als Gehilfe des Sherrifs wird man gemeinsam mit Bundesagenten in die durch Berge abgeschottete Region geflogen, um den Kultisten Joseph Seed festzunehmen. Seed hat nämlich gemeinsam mit weiteren Glaubensbrüdern einen religiösen Kult gegründet, der fest daran glaubt, dass die Welt in Folge einer globalen Katastrophe zusammenbrechen wird und nur die Anhänger seiner Glaubensgemeinschaft überleben können, wenn sie nur fest genug an Gott glaubten. Seed und seine Anhänger haben die Region in eine religiöse Kommune voller fanatischer Anhänger verwandelt und alle, die nicht ihrem Weg folgen, werden getötet oder verfolgt.

    Nach einem Treffen mit Seed, lehnen sich dessen Anhänger gegen die Polizisten auf und töten den Bundesagenten, während der Spieler nur knapp mit dem Leben davon kommt. Da Hilfe von Außen Tage oder Wochen dauern könnte, ist man als Spieler nun auf sich (beinahe) alleine gestellt, um Joseph Seed, seinen getreuen und fanatischen Anhängern und Brüder und Schwestern im Glauben, John, Faith und Jacob Seed aufzuhalten.

    Als namenloser Deputy wird man von einzelnen Gegnern der Glaubensgemeinschaft unterstützt, muss sich aber großteils auf die eigenen Fähigkeiten verlassen.


    Während Setting und Design der offenen Welt sehr an die Vorgänger erinnert (Despot und seine Anhänger müssen aufgehalten werden, man wird von einer Art Rebellenorganisation unterstützt), wurde das Levelling und vor allem, wie man an Skills gelangt, geändert.

    Während man im Vorgänger Skillpunkte und Verbesserungen über Erfahrung und Geld erhält, das man eigentlich im normalen Spielverlauf für allerlei Tätigkeiten bekommen kann, sind Skills in Far Cry 5 hinter sog. Widerstandspunkten versteckt, die man für bestimmte Aufgaben und Quests erhält und nicht einfach so, bspw. durch das Besiegen von Gegnern oder wenn man Collectibles findet, wie in den Vorgängern.

    Durch diese Änderungen hat das Spiel für mich viel am Spielspaß verloren, weil sich alle, teils redundanten Aufgaben, wie "befreie das Lager" oder "zerstöre den Convoy" nicht mehr so gut anfühlten. Besiegte Gegner hinterlassen zwar immer noch Geld und Munition oder Ressourcen fürs Crafting, aber die wichtigen Skillpunkte erhält man nur durch bestimmte Aufgaben, wodurch es sich für mich in mancherlei Hinsicht "sinnlos" angefühlt hat, manche Aufgaben zu erledigen oder sich in Feuergefechte verwickeln zu lassen. In den Vorgängern konnte ich noch Erfahrungspunkte sammeln, selbst, wenn ich einfach eine kleine Truppe an Gegnern attackierte, wodurch sich jeder Kampf ein wenig lohnen anfühlte. In Far Cry 5 habe ich mich dabei ertappt, bewusst den Konfrontationen aus dem Weg zu gehen, weil die Belohnung dafür nicht mehr im Verhältnis zum Aufwand stand.


    So kam es auch, dass ich das Spiel, obwohl mir die Spielwelt und das in seiner Übertriebenheit sogar etwas glaubwürdige Setting richtig gut gefiel, irgendwann weglegte, weil sich das Erkunden der Spielwelt oder die Feuergefechte nicht mehr so lohnend anfühlten. Ich habe kein Problem damit, wenn ich einem Open World Spiel immer die selben Sachen mache, wenn ich das Gefühl habe, etwas dafür zu bekommen, wie in Far Cry 3 oder 4. Wenn mir aber dieses Belohnungssystem weggenommen wird und die Aufgaben oder Feuergefechte eher wie Arbeit vorkommen für die man keinen Lohn bekommt, dann verliert das Spiel schnell an Reiz für mich.


    Das Gameplay ist nicht schlecht und es machte schon Spaß, sich in den Wäldern zu verstecken, Patroullien aus dem Hinterhalt zu besiegen oder Aufgaben für die Ungläubigen zu erledigen, aber dieses "alles was du machst bringt dir Fortschritt", was ich aus den beiden Vorgängern kannte, gab es eben durch die Widerstandspunkte nicht mehr und somit fühlten sich Teile des Gameplays für mich einfach nicht mehr lohnend an.


    Das war auch der Grund, warum ich das Spiel nach ein paar Spielstunden letztendlich nicht mehr weiter bzw. zu Ende gespielt habe. Hätte Ubisoft das bekannte Levelsystem aus den Vorgängern weiterverwendet, würde das sicher anders aussehen. So schmal ist für mich der Grat zwischen Spielspaß und Grind in einem Open World Spiel und daher hoffe ich sehr, dass Ubi für das bald erscheinende Far Cry 6 hier wieder zu seinen Leisten zurückkehrt und keine Funky Systeme einbaut, die zwar origineller zu sein scheinen, aber wodurch sich die wiederholenden Aufgaben nicht mehr lohnen anfühlen und dadurch obsolet für mich werden. Dennoch hat das Spiel trotz der für mich drastischen Änderung (andere Spieler werden das bestimmt nicht so sehen, da das Spiel im Kern ja doch ein guter Open World Shooter mit interessantem Setting ist) gute Wertungen bekommen (80er Schnitt auf Metacriti und damit knapp hinter Far Cry 4) und ist das am schnellsten Verkaufte Spiel der Serie und somit ein finanzieller Erfolg geworden. Da es noch relativ neu ist, kostet es bspw. auf Steam noch Vollpreis, aber ich habe es zB. in einem Sale um ~30 Euro sowas ergattern können (wenn ich mich nicht täusche) und wer wartet, wird sicherlich im nächsten Sale zuschlagen können, da das Spiel immer mal wieder reduziert ist.

    Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen

    #75: Me and the Boys


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    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"