Das Voynich Hotel

  • Der Manga besteht aus drei Bänden. Das klingt nach nicht sehr viel, dennoch hat es fast neun jahre gedauert, bis er vollständig abgeschlossen wurde. Auf Deutsch erfolgt die Veröffentlichung gerade bei Egmont Manga. Seit Juli erscheint ein Band, so dass die Reihe schon nächsten Monat komplett veröffentlicht wurde.


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    Zitat von Klappentext

    Taizo will endlich seine dunkle Vergangenheit hinter sich lassen – und mal wieder richtig entspannen. Er landet im Voynich Hotel, auf der entlegenen Insel Blefuscu. Doch sein Aufenthalt beginnt mit Fieberträumen und zwei äußerst merkwürdigen Zimmermädchen. Bald stellt er fest: Die ganze Insel ist bevölkert von Auftragsmördern, Drogendealern und allerhand seltsamen Kreaturen! Entspannung? Von wegen...

    Eine episodenhafte Mystery-Komödie um mafiöse Verstrickungen, skurrile Figuren und ein rätselhaftes Hotel im Zentrum des Geschehens.

    Blefuscu ist eine fiktive Insel, die vor Jahrzehnten mal zu Japan gehörte und daher ein wenig durch dessen Kultur beeinflusst worden. Eher zufällig bin ich gerade darauf gestoßen, dass man diesen Namen durch den Roman Gullivers Reisen kennt und vermutlich eine Anspielung ohne weiteren Kontext darauf ist.


    Der Manga gefällt mir sehr! Die Kapitel gehen nur so acht Seiten und erzählen eine kurze Episode, die einen Teil der Gesamthandlung erzählt. Wobei es hier nun nicht die eine große Geschichte gibt, die alle Charakter umfasst, sondern es eher zeigt, wie das Leben oder zumindest der Aufenthalt auf der Insel der einzelnen Charaktere miteinander verstrickt ist. Im Gegensatz zur Behauptung des Klappentextes ist sich Taizo gar nicht all den angesprochenen Figuren bewusst. Er steht auch nicht so sehr im Mittelpunkt, sondern ist ein Protagonist von vielen.


    Mitunter wird es ein wenig versaut und auch sehr brutal, worauf ich nun nicht gerade Wert lege, dennoch bin ich sehr angetan. Die Charaktere versprühen sehr viel Charme, es gibt eine eigene Mythologie, die allmählich erzählt wird und der Humor hat es mir auch angetan. Ich muss aber auch gestehen, dass ich erst einige Kapitel zum Eingewöhnen brauchte.

  • Ich liebe die Werke von Dowman. Er hat zahlreiche kürze Geschichten, die nur wenige Kapitel oder Seiten umfassen und durch sein unverwechselbaren Zeichenstil hebt er sich auch von der Masse ab. Voynich Hotel ist wahrscheinlich sein bekanntestes Werk und mitunter auch am längsten. 3 Sammelbände voll von quirligen Humor, schräge Charaktere und ein herrliches Setting. Ich habe den Manga vor einigen Jahren auf Englisch geholt und sehr gerne gelesen. In der englischen Sprache sind auch einige andere Werke von Dowman vertreten. Hoffentlich holt man sich noch Nickelodeon, denn dieser ist sehr gut vergleichbar mit Voynich.

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    I’m just watching a bad dream I never wake up from.


    - Spike Spiegel from Cowboy Bebop

  • Bin mit dem letzten Band durch und sehr zufrieden. Bin auch froh, dass die Bände monatlich rausgebracht wurden. Dennoch hatte ich manchmal ein bisschen das Gefühl, man sollte alle Bände am Stück lesen, dann fühlt es sich etwas runder an.


    Die letzten Kapitel bilden einen schönen Epilog. Dieser ist zwar relativ Standard, aber treu zu dem, was man bisher im Manga erlebte. Da finde ich es schon etwas schade, dass schon Schluss ist. Werde mir auf jeden Fall auch andere Werke vom Mangaka anschauen, doch dieser scheint eher nur Einzelbände zu schreiben.