Demon Gaze II

  • Ich habe mir überlegt, ob ich überhaupt ein Thema zum Spiel aufmachen soll. Es ist super nischig und warscheinlich wird es bis auf Yuffie eher keiner hier unbedingt gespielt haben, zumal ja Dungeon Crawler auch nicht so super beliebt im Forum sind, dazu kommt noch, dass es der zweite Teil ist.


    Dennoch wollte ich meine Erfahrungen nicht bloß im "Was habt ihr zuletzt geschafft" Thread teilen, sondern gleich hier, wer weiß, vielleicht mag jemand Dungoen Crawler und ist auf der Suche nach einem soliden Spiel?


    Ich bin eher zufällig über das Spiel gestolpert. Vor einiger Zeit habe ich Demon Gaze Extra, wobei es sich um eine Art Remaster des Erstlings handelt, das einen globalen Release bekommt, gestolpert und kürzlich gab es einen Sale auf japanische Games und da sah ich Demon Gaze II und die Videos sagten mir zu. Außerdem, um 7 Euro konnte ich nicht viel falsch machen und Dungeon Crawler gefallen mir grundsätzlich sehr gut, wobei ich da Action RPG den rundenbasierten Pendants vorziehe.


    Das Spiele habe ich mir dann geholt und runtergeladen und jetzt bin ich 9 Stunden drinnen und es gefällt mir wirklich gut. Es hat seine Macken und man merkt, dass es eben super nischig ist, es steckt voller Klischees und Kitsch, aber über viel davon kann ich gut hinwegsehen, weil die Eckpfeiler stimmen.


    Demon Gaze II, entwickelt von Kadokawa Games und Experience Inc. erschien bereits 2017 für PS Vita und Playstation 4 weltweit, in Japan kam es sogar schon ein Jahr früher raus. Es ist eines dieser vielen japanischen PS Vita Spiele, die nachträglich ein wenig aufgehübscht wurden, hochauflösendere Texturen bekamen und bäm. Dass es aber ursprünglich für PS Vita herauskam, merkt man, finde ich schon noch. Gerade die Auflösung und die Textboxen sehen etwas verzerrt aus und wirken auf größeren TV Geräten ein wenig unschön, ansonsten ist das Spiel optisch aber auf jeden Fall ok.


    Man schlüpft in die Rolle des Demon Gazer, ein Mensch, der die Fähigkeiten hat, mit seinem Auge, dem Demon Gaze, Dämonen, die er besiegt hat, einzufangen. Diese Fähigkeit nutzt der Demon Gazer, der zu Beginn des Spiels sein Gedächtnis verloren hat, um gegen den bösen Herrscher Magnastar, der die Stadt Asteria unterjocht, um den Menschen dort ihre Star-Energie zu entziehen, zu bestehen. Als Teil einer bunt gemischten Widerstandstruppe zieht man als Demon Gazer los und säubert unterschiedliche Gebiete von Kristallen, die den Menschen ihre Energie absaugen. Zerstört man alle Kristalle in einem Gebiet, erscheint eine spezielle Dimension, in der ein Boss-Dämon wartet, besiegt man diesen, schließt sich dieser an und kann zukünftig der aus fünf Kämpfern (einer davon ist der Demon Gazer) bestehenden Gruppe angehören.


    Das Kern Gameplay besteht darin in Dungeon Crawler Manier unterschiedliche Gebiete zu erforschen. Dabei gibt es Gegner Symbole, die fixe Kämpfe bedeuten als auch Zufallskämpfe. Gekämpft wird rundenbasiert, wobei es zwei Angriffsreihen und unterschiedliche Klassen gibt. Jede Klasse hat ihre spezielle Ausrüstung und Fähigkeiten. Durch Kämpfe levelt man auf und kann Stats verbessern, die sich auf den Kampf direkt auswirken. Die Dämonen, die für dich kämpfen, haben unterschiedliche Rollen bzw. Klassen. Ein Gimmick des Spiels ist es, dass sich die Dämonen in die Dämonenform verwandeln können. Dadurch wirken die sonst sehr Anime-esken Figuren dann schon etwas anders... schwer zu beschreiben aber das Styling verändert sich schon sehr und sie wirken eher wie Fantasiewesen aber halt auch sehr sexualisiert.


    Das Spiel bedient sehr viele Klischees. Angefangen über Anime Tropes - fast jeder beliebte Klischee-Charakter kommt in irgendeiner Form vor - gibts auch viel Erotik, gerade in der Dämonenform und bei einem Minispiel, bei dem es gilt den "perfekten" Punkt am Körper des Dämons zu finden und so seine Zuneigung zu stärken. Dafür gibts kleine Dialogsequenzen und am Ende kleine Boni in Form neuer Fähigkeiten.


    Die Dialogsequenzen erinnern stark an Visual Novels. Man kann zwischendurch kleine Fragen Beantworten oder unterschiedliche Reaktionen auswählen aber ich glaube, dass es keinen Einfluss auf die Story hat, den einzigen Unterschied, den es glaube ich mal hatte, war, dass sich die Entscheidungen auf ein Item auswirkten, das ich bekam.


    Das Gameplay macht eine Menge Spaß und Grinding ist durch einen Repeat- und Quickcombat Knopf angenehm. So können Kämpfe in Sekunden zu Ende sein, wenn man sie im schnellen Kampf besiegt. Dabei verwenden die Charaktere einfach die letzte Aktion, die man manuell wählte, meist führt das gegen normale Gegner in 1-2 Runden zum Sieg ohne viel HP zu verlieren.


    Alles in allem ist das Spiel ein netter, sehr ok-isher Anime Dungeoncrawler. Storymäßig erwarte ich mir nicht die Dichte und die Überraschungen eines Zanki Zero oder allgemein von Spike Chunsoft Games, aber es ist völlig solide, sieht in Ordnung aus, das Gameplay passt, macht Spaß und hat ein paar nette Tweaks.


    Bisher störte mich am Meisten, neben der seltsam formatierten Textboxen, dass man nicht "zurückgehen" kann. Ein Druck nach unten dreht die Charaktergruppe lediglich um. Außerdem stört mich etwas, dass, jedes Mal, wenn man in ein Hinderniss bonkt, die Mädchen mit ihren gepitchten Stimmchen immer herumschreien. Jedes foggen Mal.


    Ansonsten aber, bis auf den Umstand, dass es halt nicht besonders Außergewöhnlich ist, selbst für das Genre, ist es ok. Mich stört die Übersexualisierung nicht, im Gegenteil, einige der Modelle sind sogar sehr hübsch und der Art Style der Dämonen gefällt mir auch. Ist sicher eher ein Spiel, wenn man die besten Dungeon Crawler schon gespielt hat und auf der Suche nach mehr Futter ist. Für mich ein klarer Nischentitel, ich bin auch nur durch großes Glück darüber gestolpert und war mir nicht sicher, ob es mir gefallen würde. Die rundenbasierte Kämpfe stören mich auch nicht so sehr wie bspw. in Labyrinth of Refrain, wo die Puppen dauernd kaputt gingen und man deswegen gezwungen war, dauernd zurück zur Basis zu gehen.


    Ich lasse noch ein kurzes Review da, das eigentlich nur den Zweck hat, dass man einen kleinen Einblick ins Spiel bekommt

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    #75: Me and the Boys


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    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"

  • Nach knapp 30 Spielstunden bin ich nun durch. Habe das Spiel auch direkt platinieren können, was nicht sonderlich schwer war und auch nicht vom Schwierigkeitsgrad abhängt.


    Das Spiel hat mir wirklich gut gefallen. Es ist zwar stellenweise super cringy und an eine bestimmte Demographie angepasst, der ich nur zum Teil angehöre. Die Charaktere sind sehr, sehr anime-lastig und da auch schon etwas grenzwertig, aber obwohl es in der theorie jetzt nicht sonderlich gut klingt, haben mich die Demonen selten genervt mit ihren Traits. Es fühlte sich im Kontext des Spiels eigentlich ganz ok an und wenn man jetzt nicht super dreidimensionale Charaktere erwartet oder eine super atmosphärische Story voller Twists und Überraschungen, dann bekommt man hier eigentlich ziemlich gute Kost. Der einzige große Twist war schon zu dem Zeitpunkt klar, als besagter Charakter, um den sich der Twist dreht, enthüllt wird.


    Das Gameplay hat sehr Spaß gemacht, auch, wenn das Spiel doch wenig komplex ist und das Leveln sehr traditionell ist. Der Twist, wie man an Verbesserungen und Ausrüstungen kommt, fand ich etwas umständlich gemacht und es fühlte sich so an, als wäre er nur umständlich, damit es umständlich ist, denn viel Sinn innerhalb des Spiels machte es nicht und man hätte auch genauso machen können, dass man Ausrüstung von Gegnern bekommt und bspw. auch Items oder Ressourcen, mit denen man diese dann verbessern kann, stattdessen muss man die Ausrüstung über Umstände bekommen und dann umständlich einschmelzen, um dann aus der daraus gewonnenen Essenz Verbesserungen zu machen... viele Extra Steps für etwas, das in anderen Spielen so viel klarer und einfacher geht.


    Dennoch hatte ich großen Spaß, vor allem, da das Spiel auch recht simpel und einfach gehalten ist. Ein perfektes Spiel für nebenher. Keine dichte Story, kein zu komplexes Gameplay, keine schweren Stellen und der Soundtrack war überraschend cool. Einige Banger dabei, die mir wirklich gefielen und auch hohen Wiedererkennungswert für mich hatten. Ein echt gutes, wenn auch super nischiges Spiel, das man wohl selbst im Dungeon Crawler Genre nicht vorbehaltlos weiterempfehlen kann. Spaß hatte ich aber allemal und irgendwie habe ich auch Lust, mir den ersten Teil bzw. das Playstation 4 Remaster zu holen, will aber noch warten, bis meine Lust auf Dungeon Crawler wieder größer ist und es auch im Sale ist.


    Außerdem finde ich das Opening richtig gut und es rahmt das Spiel meiner Meinung nach würdig ein. Das Game möchte nicht mehr sein, als es ist, aber was es macht, tut es vollkommen solide.


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