Age of Wonders II: The Wizard's Throne

  • Bei Age of Wonders II: The Wizard's Throne, alternativ auch der deutsche Titel "Der Zirkel der Zauberer" ist der Nachfolger eines meiner absoluten Lieblingsspiele. Das rundenbasierte Strategie RPG erschien im Jahr 2002 für den PC. Heute gehört das Spiel mitunter zu den Schnäppchen auf Steam, wo man es für knackige 2,49 Euro kaufen kann. Lasst euch von dem günstigen Preis aber nicht täuschen, denn das Spiel hat es in sich und ist alles andere, als ein Budgettitel.


    Ein Jahr später erschien mit Shadow Magic eine "Erweiterung", die ohne das Hauptspiel lauffähig ist. Das Spiel wäre ursprünglich als Add On geplant, wurde dann aber als eigenständige Version veröffentlicht. Sie fühlt sich dennoch sehr nach einem Addon an, welche das Spiel um drei weitere Völker, einige Szenarien und ein Ebenen System.


    Age of Empires II ist, wie schon eingangs erwähnt, ein rundenbasiertes Strategie Rollenspiel, das Ähnlichkeiten mit sogenannten 4X (Explore, Expand, Exploit, Exterminate) Spielen wie Civilization oder Crusader Kings hat, während aber der Schwerpunkt weniger auf Wirtschaft und Forschung liegt sondern mehr in den rundenbasierten Kämpfen und dem RPG Faktor (Einheiten lassen sich aufleveln, Helden können Ausrüstung anlegen).


    Pro Runde kann man seine Einheiten bewegen, Kämpfe austragen oder Forschungen in eroberten Städten durchführen. Man kann auch Zauber wirken, um Vorteile in Kämpfen zu haben oder die Weltkarte nach den eigenen Vorstellungen zu verändern. Pro Runde gibts Gold und Manapunkte, welche in Verbesserungen, Einheiten oder Zauber investiert werden können. Es gibt auch gewisse Instandhaltungskosten, die man jede Runde für rekrutierte Einheiten bezahlen muss. Übersteigen diese Kosten das Einkommen, kann es passieren, dass die Moral sinkt und Teile von Einheiten meutern.



    Jede Rasse hat spezielle Einheiten und Features, wodurch eine Art assymetrisches Ballancing entsteht. Da ich aber das Spiel rein aus PvE kenne, kann ich nicht sagen, wie fair das Ballancing im PvP ist.


    Gekämpft wird auf einem eigenen Schlachtfeld, welches in diesem Teil etwas kleiner ausfällt, als im Erstling. Es gibt unterschiedliche Rassen und Klassen, welche sich durch Schaden, Widerstandsfähigkeit oder spezielle Fähigkeiten unterscheiden. Es gibt Nahkämpfer, Fernkämpfer, Zauberer oder Belagerungsmaschinen wie auch magische Geschöpfe und Einheiten, die aus einer Vielzahl von Angriffsmöglichkeiten wählen können. Das strategische Einsetzen und Platzieren dieser Einheiten im Kampf ist für den Sieg von großer Wichtigkeit, wobei es auch die Möglichkeit gibt, gegen schwache Gruppen die KI automatisch kämpfen zu lassen. Dadurch ist der Verlust eigener Einheiten warscheinlicher, aber man spart sich Zeit.



    Im Gegensatz zum Vorgänger gibt es einige Neuerungen, die das Gameplay leicht abändern. Die größte Neuerung ist wohl der Zauberturm. Dieser thront auf der Hauptstadt und hat eine gewisse Reichweite, wodurch sich Zauber auf der Weltkarte wirken lassen. Der Zauberturm kann auch in den Kämpfen deine Einheiten unterstützen. Die Herrscherfigur ist ebenso, im Gegensatz zum ersten Teil, sehr viel fragiler und sollte die Hauptstadt nur im Notfall verlassen. Magie lässt sich aber nur in den eigenen Domänen wirken, das heißt entweder in der Nähe des Zauberturms bzw. eroberter Städte oder in einem kleinen Radius um den Herrscher herum.


    Allgemein wurden Heldenfiguren sehr gestutzt, so sind Level Ups sehr viel seltener und man kann nur vorgegebene Fertigkeiten verbessern, während man im Vorgänger entweder Stats verbessern oder Skills erlernen konnte, wodurch die Helden auf Level 30 beinahe unbesiegbare Kampfmaschinen wurden, die es alleine mit ganzen Heerscharen aufnehmen konnten.


    Die Story beginnt nach dem ersten Teil. Der Spieler schlüpft in die Rolle des Magiers Merlin, des Magiers, der auserwählt wurde, die Menschen zurück an die Macht zu führen, nachdem sie in den Ereignissen von Age of Wonders I an den Abgrund ihrer Existenz gebracht wurden.


    Neben der Kampagne kann man sich auch einfach im Scharmützel oder in unterschiedlichen Szenarien versuchen und in die Rolle anderer Herrscher und Völker schlüpfen in Karten, die alle ihre taktischen Eigenheiten haben. Für Langzeitspaß ist somit gesorgt.



    Die Änderungen und Neuerungen des Spiels gefielen mir, aber ich könnte nicht sagen, dass ich mich so sehr ins Spiel verliebt habe, wie in den ersten Teil. Die Grafik und Effekte bekamen eine ordentliche Frischzellenkur und wirken viel hübscher, auch wurde die Menüführung überarbeitet und es gibt eine Menge neuer Fähigkeiten und Zauber. Das Stutzen der Helden hat mir aber den größten Dämpfer verpasst, denn dieses Feature habe ich im ersten Teil geliebt. Im zweiten Teil sind Helden sehr viel schwächer und sterben leichter, wodurch man sehr vorsichtig mit ihnen umgehen muss, damit sie lange Teil der Armee bleiben. Die Kämpfen fühlten sich auch ein wenig schwerer an, weswegen ich mit dem zweiten Teil nicht so sehr in die Gänge kam und es auch niemals durchgespielt habe. Dennoch kann ich es Fans des Genres sehr empfehlen. Es bietet eine ordentliche Herausforderung, eine Menge toller Völker mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Spielweisen sowie einer stimmigen und schönen Optik. Leider wurde der Komponist Michiel van den Bos durch den Komponisten Mason Fisher ersetzt. Van den Bos hatte für den magischen und außergewöhnlich stimmigen Soundtrack im ersten Teil gesorgt, der auch ein Grund war, warum mir das Spiel so gut gefiel und es in vielerlei Hinsicht so magisch und stimmig anfühlte.

    Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen

    #75: Me and the Boys


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    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"