Ein Anime, dem japanischen Stil nachempfunden, aber aus Japan stammt er nicht. Onyx equinox kommt aus Lateinamerika und thematisiert auch die dortige Kultur der Vergangenheit. Es geht um die Azteken und entsprechend blutig ist auch die Serie, denn das Blut ist von zentraler Bedeutung. Die Azteken brachten Menschenopfer für ihre Götter dar, auf dass sie ihnen gut gesonnen sein mögen. Diese Geschichte bringt der Gott der Unterwelt ins Rollen, als er nicht nur die Blutopfer für die Götter des Himmels stielt, sondern noch dazu ganze Städte dem Erdboden gleich macht.
Die Folge ist eine Blutdürre, weswegen sich die Götter des Himmels berieten. Quetzacoatl (Die gefiederte Schlange unter den Göttern) erklärt sich bereit, sich um die Schließung der Tore zur Unterwelt zu kümmern, auf dass der Gott der Unterwelt das Blut nicht mehr stehlen kann, wenngleich es aber auch bedeuten würde, dass dieser dann verhungern müsse. Das kann er jedoch nicht selbst tun, weil die Tore von Obsidian umgeben sind und Götter, so heißt es, vertragen dieses nicht. Tezcatlipoca schließt mit Quetzacoatl eine Wette ab, da er bezüglich der Menschen eine andere Meinung hat. Während die gefiederte Schlange einen Wert in der Menschheit, wie sie gerade existiert, sieht, möchte Tescatlipoca sie am liebsten einstampfen und erneut erschaffen, auf dass der Neustart dafür sorgen möge, dass die Menschen untereinander keinen Krieg mehr führen, denn das Blut sei für die Götter gemacht und nicht für das Schlachtfeld.
Mittelpunkt dieser Wette solle ein besonders kümmerliches Exemplar eines Menschen sein. Selbst ein solcher Mensch wäre in der Lage, den Wert der Menschen zu beweisen, so sagt Quetzacoatl. Und so soll ein schwächlicher und ängstlicher, allerdings auch gutherziger Sklavenjunge mit Namen Izel sowohl Retter als auch Spielball der Götter des Himmels werden. Tescatlipoca gesteht ihm einen seiner Diener an seiner Seite zu. Eine Serie über Verzweiflung, aber auch Hoffnung, Mut und Entschlossenheit.
Warum gefällt mir der Anime, welcher optisch eher Avatar (Korra) als einem japanischen Anime gleicht, so gut? Vielleicht auch, weil er anders ist. Doch auch die Darstellung der Götter hat was. Sie sind schonungslos mit den Menschen, wobei ich bei wenigen Göttern Anzeichen von Güte sehe. Doch insgesamt sind die Menschen an erster Stelle Nahrung für sie. Auch die Helden der Geschichte mag ich. Natürlich ist Izel vor allem am Anfang mehr mutlos als alles andere, aber es ist schön zu beobachten, wie sich ein vermeintlicher Noob aufrappelt und Dinge versucht zu vollbringen, zu denen sich die meisten Menschen gar nicht erst trauen. An manchen Stellen denke ich mir bei der ein oder anderen Person, was dieses Verhalten soll, aber so sind die Menschen, nicht perfekt. Sie lernen ihre Lektionen und reifen daran, wie es ein Maincharakter oder einer der Maincharacter in längeren Geschichten am besten tun sollte.