Final Fantasy VII Rebirth

Was die Gi betrifft hatte ich dauernd das Gefühl, einfach eine etwas ausführlicher geschriebene Nebenquest zu machen. Würde man den Gi-Trip weglassen, hätte das Spiel inhaltlich dadurch nichts verloren, weil die Gruppe ohnehin die schwarze Materia vor Sephiroth finden möchte. Ich werde aus dem Writing auch nicht schlau, die Charaktere selbst offenbar auch nicht, weil sie nach wie vor nicht wissen, was sie mit der schwarzen Materia anstellen sollen. Sie wollen sie eigentlich nur bekommen, damit Sephiroth bzw. Shinra sie nicht bekommt. Sie überlegen ja, die Materia den Gi zu geben, sagen aber zugleich, dass die schwarze Materia in den falschen Händen sehr gefährlich sein kann. Dieser ganze Umweg über das Gi Reich und dann zum Gold Saucer ist meiner Meinung nach ziemlich aufgebauscht und trägt zum eigentlich Quest absolut nichts bei, außer dass Nanaki und Kätschi ihre eigenen kleinen Dungeons bekommen mit etwas Background. Das Charakterwriting und die Hintergrundgeschichten sind für mich die wahre Stärke des Spiels, wohingegen sich die Hauptstory oft verirrt oder Umwege nimmt oder ein wenig vergisst, wohin sie wollte, weil eben die Charaktere so stark im Mittelpunkt stehen. Im Original ist das ja viel weniger der Fall.

Yuffie ist bspw ein völlig optionaler Charakter im Original, während sie bereits vor Rebirth ihr eigenes DLC bekam und in Rebirth eine ziemlich wichtige Rolle einnimmt und ungefähr ab der Hälfte des Spiels Teil des Teams ist inklusive eigener Nebenquests.

Das selbe betrifft irgendwie Dio / Corneo oder eben auch die Schiffahrt oder Hojos Besuch im Strandresort. Es gibt nicht viel mehr Story, dafür bekommen die Charaktere viel mehr Screentime und Background und auch deren Motivation wird eingehender ge- und erklärt. Wie gesagt, große Stärke des Spiels.

Storymäßig habe ich aber das Gefühl, dass ich die kurzen, wichtigen Plot-Twists verpasse, wenn ich blinzle. Die Szenen mit Zack und Biggs oder Tifas Szene im Lebensstrom oder Clouds/Tifas Erinnerungen an ihre gemeinsame Zeit in Nibelheim wurden auf das Nötigste gekürzt, dafür darf ich mir fast eine Stunde lang ein Musical/Theaterstück anschauen und einen Schaukampf inklusive Rapeinlage, die beide nichts zur Story selbst beitragen sondern einfach die Charaktere lebendiger ausmalen.

Unwichtig ganz und garnicht, aber wie schon gesagt, blinzelt man, verpasst man die wichtigen Dialoge möglicherweise, während man danach aber einige Quests zur Welt selbst machen kann, die aber optional sind und zur Hauptgeschichte nichts beitragen. Ich sage ja, Charakter-Building und eben auch World Building, stehen ganz oben im Spiel und sind die große Stärke. Die Entwickler bzw. Writer haben, so kommt es mir vor, nochmal alles gegeben, um eben jene Aspekte ins Rampenlicht zu rücken, welche im Original etwas blass waren. Die Story war im Original schon großartig, da bedarf es auch wenig Ergänzungen, aber manche Charaktere und die Welt / ihre Bewohner bekommen in Rebirth ordentlich Spielzeit.

@schwarze Materia: Nanaki gibt ihnen doch sein Versprechen? Sogar in der Nebenquest (die zwar optional ist) bekräftigt er das nochmal, dass er, wie sein Vater, sein Versprechen eben halten wird und die Szene mit seinem Vater und der Träne interpretierte ich so, dass er Stolz ist auf Nanaki, weil er eben seinen Weg geht. Mag sein, dass Cloud und Aerith das so sehen (ich weiß nicht mehr genau, wer es sagte), aber Nanaki versprach, die Gi zu erlösen und ein wichtiges Element dafür ist eben die schwarze Materia. Ich sage ja nicht, dass es sich nicht noch ändern kann in der Story, aber an jenem Punkt, wo ich gerade bin, kommt es so für mich rüber, als wäre die Gruppe ziemlich ratlos, was sie mit der Materia im Endeffekt machen sollen.

Was die Szene mit dem Lebensstrom betrifft: Na klar ist das im Original anders, aber im Original gibt es die Szene mit Tifa ja garnicht - ebenso wie manche andere Szenen ja völlig andere Wendungen nahmen, weswegen ich ja schon schrieb, dass diese Szene interessant ist, da hier ja Tifa anstatt Cloud in den Lebensstrom fällt. Ob Cloud im dritten Teil in den Lebensstrom fallen wird, wissen wir ja noch überhaupt nicht und ja, die Szene mit Zack nimmt vorweg, dass Cloud zumindest kapiert, dass Zack dort war. Diese Szene gab es so ja nicht, ist aber schon ein kleiner Ausblick darauf, wie es weitergehen könnte. Wir wissen schließlich ja noch nicht, ob nicht im dritten Teil dann so - im Paralleluniversum oder "Traum" so sich Cloud befindet, es genau so ausgegangen ist und das Universum, in dem das Original spielt und das durch die Handlungen von Cloud und Co geändert wurde, eben jener Zeitstrang "zerstört" wurde, dh. de facto, dass die Szenen, wie man sie sah, nun die "neue Wirklichkeit" sind und Cloud garnicht mehr in den Lebensstrom fällt, weil es in diesem Strang eben Tifa war und Zack vom Fluss weggerissen wurde.

Ich glaube, dass man getrost vermuten kann, dass sich basierend auf den Ereignissen in Rebirth auch der dritte Teil unter Umständen nicht an das Original hält und dadurch wichtige Szenen nun schon vorweg genommen wurden.

Abgesehen davon ist mein Punkt doch, dass diese wichtigen Schlüsselszenen so kurz sind im Verhältnis zu so vielen anderen Szenen oder einfach Gegenden, die rein dazu da sind, die Charaktere auszuschmücken. Nochmal, es ist völlig in Ordnung, das ist die Stärke des Spiels und ich mag, was sie mit den Charakteren gemacht haben und dass sie deren Geschichten so sehr ausschmücken. Es ist ja auch völlig in Ordnung, dass die viel mehr im Vordergrund stehen, als die eigentliche Hauptstory.

Also was mich betrifft verstehe ich es so.

Sephiroth (oder die Moiren, die ihm helfen) erschufen eine zweite oder weitere Welt (im Spiel ist die Rede von "allen Welten" oder so). Davon ausgehend gibt es mehrere parallel verlaufende Welten. Wir bekommen nur zwei Welten zu sehen, die sich durch kleine Dinge unterscheiden, wie Stamp, der in den Welten eine jeweils andere Hunderasse ist.

In einer Welt spielt auch das Original, also Final Fantasy VII und - das ist nur eine Theorie - Sephiroth weiß, dass er in jener Welt verliert, deswegen versucht er in anderen Welten zu triumphieren.

Im Endkampf von Remake öffnet sich ein Spalt und die Gruppe kommt in eine neue Welt. Was mich daran stutzig macht sind zwei Dinge.

Entweder beginnt diese neue Welt (in der auch Rebirth spielt) erst ab dem Betreten der Gruppe zu existieren oder aber die Welt spaltet sich auf und wird ab diesem Zeitpunkt zu zwei Welten. Ansonsten müsste es die Gruppe ja zweimal geben. Es ist aber eher davon auszugehen, dass sich die Welt aufgespaltet hat und Rebirth in einer nun so entstandenen Welt spielt.

Es wäre schlüssig, dass die Moiren da auch involviert waren. Sie wollten ja in Remake verhindern, dass die Gruppe das Schicksal ändert. Wie wir nun erfuhren helfen die schwarzen Moiren Sephiroth und die weißen Moiren dem Planeten (zumindest laut Tifa und dem, was wir sahen). Also kam es nach Remake, dass bspw. Biggs und Zack von ihrer Welt (die Vor-Welt aus Rebirth) in diese neue Welt gebracht wurden, wo sie eigentlich nicht existieren dürften, aber es nun tun. Diese Welt ist aber dem Tode geweiht. Hier habe ich die Theorie, dass der Riss einfach ein Phänomen ist, welcher nun "alte Welten" zerstört, die nicht mehr gebraucht werden. Dieser Theorie widerspräche aber, dass im Spiel öfters von "mehreren Welten" die Rede ist, als ob diese parallel existieren würden. Es würde also keinen Sinn machen, wenn es nur eine Welt gäbe und alle anderen Parallelwelten nach einer bestimmten Zeit zerstört würden. Außerdem gibt es nach dem Ende von Rebirth ebenso einen Riss, den nur Aerith und Cloud sehen. Der Riss hat also wohl eine andere Bedeutung.

Nun stirbt Aerith zumindest in einer der Welten, nämlich der Rebirth Welt. Es gibt zwar während der Szene immer wieder "Störungen", die Aerith ohne Wunde zeigen und das suggeriert, dass es wiederum eine Aufspaltung in zwei Welten, ähnlich wie bei dem Ende von Remake, gibt. Jedenfalls ist Aerith dann im Ende von Rebirth tot und beobachtet Cloud vom Lebensstrom aus. Er kann sie sehen (warum, das ist nicht klar, vielleicht wegen der Mako Vergiftung, seltsam ist daran, dass Tifa sie nicht sehen kann, obwohl sie in Rebirth auch in den Lebensstrom stürzte).

Nun kommen wir zum dritten (und vielleicht letzten) Teil der Remake-Serie. Rebirth ist im Wesentlichen so geblieben, wie man es aus dem Original kennt. Es gab natürlich Nebenquests und NPCs, die eigens für Rebirth entworfen worden sein dürften oder im Original so nicht auftauchen und es gibt auch Handlungen, die so im Original nicht passieren, aber ich sage mal so, der rote Faden ist der selbe. Aerith ist nach dem Besuch der Tempel des alten Volks tot und bis dorthin verlief die Reise recht ähnlich.

Interessant wird sein, was mit Biggs und Zack geschieht, die ja in einer Welt "gefangen" sind, in welcher Cloud und Aerith im Koma liegen. Von den anderen Teammitgliedern weiß man auch nur, dass sie zu Beginn leblos weggebracht werden. Es könnte also auch sein, dass deren Geist in die Körper der Welt aus Rebirth gewandert sind und ihre leeren Hüllen nun zurück bleiben. Zwischen beiden Körpern scheint auch eine Verbindung zu bestehen, da Cloud so eine Art Traum hat und die Szenen mit Zack zu sehen scheint.

Was ist Sephiroths Wille? Wollte er, dass eine neue Welt entsteht, in welcher er den Zyklus des Verlierens unterbrechen kann? Wusste Aerith das und opferte sich deswegen? Was ist mit den Änderungen (Tifa fällt in den Lebensstrom, Zack wird im Fluss mitgerissen) und welchen Einfluss werden sie auf den dritten Teil haben? Was ist mit Jesse und Wedge? Beide sind vermeintlich tot, aber auch Biggs hätte tot sein müssen, ist es aber nicht und er weiß nicht, warum. Was, wenn Jesse, Wedge und auch andere Personen vor dem Tod bewahrt wurden, weil sie noch für die Geschichte wichtig werden?

Ich hätte schwören können, dass es einen dritten Hund gibt - weil der so oft gezeigt wurde - war mir am Ende aber nicht mehr sicher. Deine Erklärung deckt sich bislang mit dem, was ich mir dazu zusammenreimen konnte, dann habe ich es also nicht völlig falsch verstanden. Ein paar Details habe ich übersehen oder nicht mehr frisch im Kopf gehabt, wie das mit der Entscheidung von Zack.

Ich denke eben auch, dass es Hauptwelten zu geben scheint und eben andere, die dann nicht mehr gebraucht werden und vergehen.

Ich verstehe nur nicht, ob sich Aerith dieser Fähigkeit vor ihrem Tod bewusst war oder erst danach, weil sie - meiner Meinung nach - in vielen Szenen eher ratlos wirkt oder nicht wirklich auf das, was passiert, eingeht, wie wenn sie eben von den Welten und Sephiroth bzw. seiner Fähigkeit, zwischen den Welten zu wandeln, wüsste.

Interessant fand ich natürlich auch die Figur des Lodbrock, den ich bisher überhaupt nicht kannte. Erst durch Recherchen erfuhr ich, dass er eigentlich nur eine ganz winzige Rolle hatte und im Original überhaupt nicht auftaucht, erst durch die Spinoffs immer wichtiger wurde und in Rebirth scheint er ja eine ziemlich wichtige Rolle zu haben, obwohl er relativ selten in Erscheinung tritt.

Der Krieg mit Wutai scheint auch ein Thema zu sein, das erst im nächsten Teil im vollen Umfang gezeigt werden wird. Davon hat man ja im Original ebenso wenig gesehen. Es kann sein, dass es in den Spinoffs mehr zum Thema wird, in Crisis Core wird es ja mit Yuffie aufgegriffen (und es gibt ja einige Missionen, in denen man gegen Krieger aus Wutai kämpft), aber in Rebirth wird der Konflikt zwischen Shinra und Wutai eine wichtige Rolle bekommen.