• weirdwest1yifgo.png

    Bastian Schweinsteiger und Tal'Set schließen sich zusammen zu ihrem bislang außergewöhnlichsten Abenteuer


    Am 31. März 2022 erschien das Wester Top Down Rollenspiel (mit Actionelementen) Weird West des Entwicklers WolfEye Studios für Playstation 4, PC und Xbox One. Eine Definitive Edition erschien ein Jahr später, am 8. Mai 2023, zusätzlich für Playstation 5 und Xbox X. Wem das Entwicklerstudio - wie mir - nichts sagt, dem sei vergeben. Das Studio ist recht neu und setzt sich zum Teil aus ehemaligen Arkane Mitarbeitern (Dishonored, Deathloop) zusammen. Weird West ist das bisher erste und zugleich einzige Spiel des Studios, das aber gleich ordentlich einschlug. Mit über 400.000 verkauften Einheiten weltweit ist es für ein Indie-Spiel seiner Klasse sehr erfolgreich und erhielt auch überwiegend positive Wertungen. Derzeit liegt das Spiel mit 76 Punkten (User Score 6.8) doch eher im positiven Wertungsbereich.



    Bong Jure, Matt Meu Sal!


    Weird West vereint Elemente aus Rollenspielen, Top Down Twin Stick Shootern aber auch Adventure Spielen. Mein erster Gedanke war, dass es sich sogar ein wenig anfühlt, wie Fallout 2 und ich war nicht überrascht, dass das nicht nur ich so sehe.


    Das Spiel dreht sich um einen von fünf Hauptcharaktere, die man nach und nach freischaltet (und im späteren Spielverlauf mit dem jeweils neuen Charakter treffen und auch rekrutieren kann), die sich in der Welt des Wilden Westens zurecht finden müssen. Doch der Westen wäre nicht Weird, wenn es nicht auch außergewöhnliche Fantasy- und Horrorelemente gäbe. So tritt der Spieler übernatürlichen Wesen wie menschenfressenden Sirenen gegenüber oder schlüpft in die Rolle eines aus Schweineteilen zusammengeflickten Cowboys, dem ein menschliches Gehirn eingepflanzt wurde.


    Die Oberwelt bietet viele Gefahren aber auch aufregende Abenteuer!


    Gespielt wird aus der Vogelperspektive, wobei die Kamera leicht verändert werden kann. Man kann sich in der Oberwelt frei bewegen und ähnlich zu Fallout, herumreisen und wichtige Punkte, wie Städte, Mienen oder dergleichen entdecken und betreten. Bei der Reise vergehen Tage im Spiel, was insbesondere für manche Quests relevant ist, da diese einen Countdown haben. Bisher bin ich aber noch auf kein Hauptquest gestoßen, welches ein solches Zeitlimit hatte. Es macht auch einen Unterschied, ob man am Tag oder in der Nacht ein Gebiet betritt. Während der Reisen kann es auch zu Zufallsbekanntschaften und kleinen Events oder Kämpfen kommen.


    Jeder Charakter kann über neue Fähigkeiten und Verbesserungen lernen, wenn ihr dem Herz der Karten vertraut!


    In den einzelnen Gebieten fühlt sich das Spiel an wie eine Mischung aus Adventure und Twin Stick Shooter. Gebäude können durchsucht werden, aber wenn der Besitzer in der Nähe ist, solltet ihr euch nicht erwischen lassen. Es gibt Läden und NPCs sowie Zufallsbekanntschaften, mit denen man auf unterschiedliche Weise interagieren kann. Manchmal lohnt es sich, gut zu sein und manchmal, jemanden mit dem Arsch ins Gesicht zu fahren. Einige Aufgaben bieten mehr als nur eine Lösung und wie man es aus Arkane Spielen kennt, gibt es auch bei den Actioneinlagen immer auch die Option zu schleichen, wobei sich das Spiel sogar ein Bisschen anfühlt, wie die Desperados Serie, vor allem auch wegen der Set Pieces.


    Dem schlafenden Gegner erst auf den Popo klopfen.


    Von dem Spiel hatte ich vorher schon gehört, sein guter Ruf eilte ihm voraus, aber gespielt hatte ich es bis vor kurzem nicht. Da es diesen Monat als gratis Beigabe im Playstation Plus Essential Abo mit dabei ist, habe ich es direkt runtergeladen und angespielt. Mein erster Eindruck ist sehr positiv und vor allem die Mischung aus RPG Elementen, Twin Stick Kämpfen und Fantasy gefällt mir bisher sehr. Ich bin schon gespannt, wie sich die Story entwickeln wird und wie der Übergang zu den übrigen Charakteren vonstatten gehen wird. Bislang kann ich es nur wärmstens empfehlen. Eine so hohe Immersion und so viele Dialogsequenzen, wie es bspw. bei Fallout 2 der Fall ist, wird es meinem Gefühl nach eher nicht geben, aber als Fan sollte man schon die Ohren spitzen und es sich mal ansehen.

    Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen

    #75: Me and the Boys


    me-and-the-boys-1.jpg me-and-the-boys-2.jpg me-and-the-boys-3.jpg me-and-the-boys-4.jpg


    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"

  • Die ersten zwei Protagonisten konnte ich gestern dann abhaken und ich stürzte mich dann direkt in die Geschichte des dritten Helden, einen Ureinwohner, der mit Pfeil und Bogen startet.


    Die ersten zwei Geschichichten fand ich ganz nett, aber vom Hocker haben sie mich nicht gerissen. Das Meiste wird in kleinen Dialogboxen vorantgetrieben, Cutscenes gibt es kaum und wenn, sind die auch nicht besonders cineastisch inszeniert. Irgendwie hinken Story und Präsentation ein wenig.

    Es gibt ein paar Dinge, die ich nach dem sehr guten ersten Eindruck doch loswerden möchte. Einmal ist das die Möglichkeit der Interaktion. Es gibt zwar immer mehrere Möglichkeiten, das Spiel sagt einem das auch, aber im Endeffekte ist es ähnlich, wie bei den neueren Deus Ex Spielen oder Dishonored. Ich habe da die Möglichkeit in ein Haus einzubrechen, indem ich den Schlüssel finde (der liegt immer irgendwo herum oder jemand besitzt ihn), manche Türen lassen sich kaputt machen oder ich kann einfach mit Gewalt alles niederballern. So richtig viel Auswahl hat man nie und Dialogoptionen gibt es kaum. Man kann manchmal zwischen einer guten und bösen Antwort entscheiden, aber das wars. Es fühlt sich wie eine abgespeckte Version von Dishonored an. So richtig kreative oder überraschende Wege sucht man auch hier vergeblich. Das Spiel ist zwar so programmiert, dass es sich deine Entscheidungen merkt für die nächsten Durchgänge der jeweiligen Protagonisten, aber so einen großen Unterschied macht es nicht. Besiegt man beispielsweise einen Feind nicht, taucht er halt im nächsten Durchgang als Kopfgeldziel auf und wird dann platt gemacht. Es ändert sich dadurch nichts.


    Was mich auch ein wenig stört bei dieser Sache ist, dass im Spiel erwähnt wird, dass deine Entscheidungen großen Einfluss haben und auch auf die nachfolgenden Geschichten Auswirkungen haben. Davon merke ich kaum etwas. Ich erwartete eigentlich, dass ich als Schweinemensch überall hinausgeworfen werde und dafür bei den eigenen Schweinefreunden unterkomme. Die sprechen aber nicht und sind de facto nutzlos und ich konnte dann auch alle Gebiete normal betreten, außer eines, wo ich dann eine Mission machen musste, damit die Leute mich in Ruhe lassen. Das war aber Teil der Hauptquest. Also da gibt es wirklich wenig Unterschied. Cool fand ich aber, dass ich den Charakter aus dem ersten Durchgang rekrutieren konnte und die Kopfgeldjägerin hatte auch noch alle Items aus meinem ersten Durchgang. Das war schick.


    Bis jetzt gefällt es mir nicht schlecht, aber Begriffe wie Fallout 2 - esqu schmeicheln dem Spiel deutlich zu viel, weil es das nicht wirklich ist sondern nur solche Ansätze bietet. Das Gameplay fühlt sich dann doch immer etwas gleich an, die Kämpfe laufen oft identi ab und Experimente lohnen sich kaum, da es am Effektivsten ist, die Feinde einfach mit dem guten alten Schießeisen niederzuballern.

    Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen

    #75: Me and the Boys


    me-and-the-boys-1.jpg me-and-the-boys-2.jpg me-and-the-boys-3.jpg me-and-the-boys-4.jpg


    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"

  • Der dritte Abschnitt ist geschafft und ich tobe mich nun mit dem vierten Protagonisten aus. Da man nur zwei Leute in sein Team holen kann, aber es bis jetzt drei frühere Protagonisten gibt, habe ich mich entschieden, den Ureinwohner und die Kopfgeldjägerin in meine Bande zu holen, sorry Schweinchen. Ich hatte, wohl wissend, dass ich mich zum Endgegner aufmache, schon im dritten Akt meine guten Waffen und dergleichen so umgestapelt, dass ich Indianer Jones holen kann und dann gleich schon die besten Waffen besitze. Dadurch ist das Spiel dann gleich eine Spur einfacher, wobei die Feinde zum Teil auch stärker werden und mehr Widerstandskraft bekommen.


    Ich bin jetzt ein Werwolf, aber noch habe ich mich nicht verwandelt. Es deutet aber alles darauf hin und ich schaue mal, wohin mich die Reise diesmal führt. Die letzten beiden Akte waren recht rasch erledigt, da ich ziemlich zielstrebig vorankomme und mich nicht mehr mit Nebenquests aufhalte. Im ersten Akt musste ich das Spiel erst noch kennen lernen und so, jetzt, da ich auch auf die bisherigen Items und das Geld zurückgreifen kann, geht das viel schneller. Ich denke, dass auch der vierte Akt bald erledigt ist und ich im letzten Akt stehe. Ich hoffe, es lohnt sich, die Kiste der Hexe nicht zu öffnen, die Trage ich nämlich nun schon länger mit mir rum und sie belegt meinen Inventarplatz.

    Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen

    #75: Me and the Boys


    me-and-the-boys-1.jpg me-and-the-boys-2.jpg me-and-the-boys-3.jpg me-and-the-boys-4.jpg


    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"