Der erste Teil war ein finanzieller Erfolg und wurde von der Fachpresse wie auch der Spielerschaft sehr gelobt. Da stand eigentlich außer Frage, dass die Entwickler des ersten Teils, die sich mittlerweile in Visceral Games umbenannt haben (aber immer noch zu Electronic Arts gehörten), einen weiteren Teil entwickeln durften und Dead Space somit zum Franchise werden sollte. EA hatte noch größere Pläne mit der Serie, denn bereits nach dem Erfolg des Erstlings erschienen ein Comic, ein Film und ein Spinoff namens Dead Space Extraction für die Wii (und später für die Playstation 3). Der Weg war also geebnet und die Fans waren gespannt auf den zweiten Teil, der in jeder Hinsicht besser sein sollte.
Dead Space 2 erschien schließlich im Jänner 2011 für die damals gängigen Konsolen (PC, Xbox 360 und Playstation 3) und schlug ein. Die Wertungen waren im Schnitt sogar noch höher, als beim Vorgänger und die Verkaufszahlen waren bombig, das Spiel konnte bereits über zwei Millionen Einheiten in der ersten Woche nach dem Release verkaufen.
Grafisch, technisch und inhaltlich besser, damit könnte man Dead Space 2 zusammenfassen aber definitiv auch actionreicher.
Wieder schlüpft man in die Rolle des diesmal nicht mehr ganz so stummen Isaac Clarke. Der ist von den Ereignissen des ersten Teils, vor allem durch die Einwirkung des Markers, schwer gezeichnet und siecht, geplagt von Halluzinationen und Visionen, in einer Psychiatrie auf der Weltraumstation Titan-Sprawl mehrere Jahre vergessen dahin. Als er von dort jedoch eines Tages befreit wird, muss er feststellen, dass die Station von Necromorphs überrannt wurde und sich überall Hinweise auf die Church of Unitology findet, eine Sekte, die den Marker anbetet und daran glaubt, dass die Menschen von Aliens geschaffen wurden. Der Marker, den die Unitologen anbeten, solle aber für die Entstehung der Necromorphs verantwortlich sein. Natürlich spielt auch die Regierung eine Rolle, die in dieser Zeit nicht untätig war und selbst Forschungen zu den Necromorphs betrieben hat, bei denen die Ereignisse auf der Ishimura und Isaacs Erinnerungen und Gedanken eine wesentliche Rolle spielten.
Siehst du das Licht?
Isaac wird im Laufe der Geschichte sowohl von Unitologen als auch andere Leuten versucht zu manipulieren, damit er sich für ihre Sache einsetzt. Für die Unitologen ist er auf Grund seines Kontakts zum Marker so eine Art Heiliger, weil sein Geist vom Marker berührt wurde.
Isaac findet sich nun wieder inmitten Massen an Necromorphs, die ihm an den Kragen wollen. In gewohnter Manier schlüpft man in den RIG, stattet sich mit dem Plasma Cutter aus und zerlegt die fiesen Necromorphs einer nach dem Anderen. Diesmal gesellen sich aber noch fiesere Monster zu den Reihen der Aliens, unter anderem ein unbesiegbares Monster, das Isaac durch die Raumstation verfolgt. Kann Isaac das Monster besiegen und fliehen oder ist er dazu verdammt, für die Unitologen weitere Marker zu erschaffen?
Und wie ist es jetzt?
Nachdem mir der erste Teil richtig gut gefallen hat, konnte ich es natürlich nicht erwarten, im zweiten Spiel wieder in die Rolle von Isaac zu schlüpfen. Für meinen Geschmack war das Spiel aber ziemlich actionlastig. Während man im ersten Teil meistens nur mit ein oder zwei, vielleicht mal drei Necromorphs gleichzeitig zu tun hatte und mehr die Atmosphäre und der Horror im Vordergrund standen, gehen die Entwickler nun all in und schufen eine Weltraumstation voller Gegner, die in actiongeladenen Gefechten besiegt werden sollten. Diesmal erinnert es sogar noch mehr an Spielszenen aus Resident Evil 4 in denen es mehr zur Sache geht und das unbesiegbare Monster, welches Isaac immer wieder verfolgt, sorgt für extra Nervenkitzel. Meinen Geschmack traf das aber nicht so, denn das Monster ist ein arger manizzle. Ich hasse solche unbesiegbaren Monster, mir geben die nichts und können weder für höheren Puls noch Furcht sorgen, höchstens für blanke Nerven, weil sie mich so stören. Entsprechend fand ich, obwohl der zweite Teil technisch noch was drauf legte, den ersten immer noch besser.
Diesen Fiesling hasst man, oder man mag ihn ganz, ganz ungerne.
Aber alas, es ist kein schlechtes Spiel und wer den Erstling mochte, kommt hier sicherlich auch auf seine Kosten.
Nachdem der erste Teil ja ein Remake erhielt ist nicht gänzlich ausgeschlossen, dass der sogar noch erfolgreichere zweite Teil ebenso ein vollständiges Remake erhält. Bislang gibt es noch keine offiziellen Statements dazu, soweit ich weiß, aber die Entwickler des Remakes, Motive, wären sehr an weiteren Remakes interessiert. Ob EA die Serie wieder absticht und Motive abzieht, weil das Remake nicht genug Einnahmen generierte oder waren sie zufrieden? Bislang schweigen sie zu einem weiteren Remake. Mich würde es aber definitiv freuen. Die Serie verdient noch mehr Liebe und Anerkennung und - obwohl ich den ersten Teil lieber mochte - würde ich den zweiten Teil ebenso kaufen, käme er nochmal raus.
