School Days
Wer dir alles geben kann, kann dir auch alles nehmen...
In der Schule angekommen, wird seine Mitschülerin Sekai Saionji durch die neue Sitzordnung zu seiner Banknachbarin und wie der Zufall es will, entdeckt sie das Bild von Kotonoha auf seinem Mobiltelefon, denn dieser hat es prompt als Hintergrund gesetzt … Daraufhin beschließt Sekai, die beiden zu verkuppeln. Doch kaum gelingt es ihr, dass Makoto und Kotonoha sich zu einem Date verabreden, erkennt sie, dass sie sich ihrerseits in Makoto verliebt hat …
Quelle: https://www.anisearch.de/anime…ann-dir-auch-alles-nehmen
Meine Meinung zum Anime (+ Spoiler Alert)
Obwohl der Anime anfangs wie ein gewöhnlicher Romanze Anime wirkt, trügt der erste Blick. Denn hinter dem harmlosen Titel namens "School Days", der austauschbarer nicht sein könnte, verbergen sich eine Menge Charaktere die im Laufe der 12 Folgen eine erstaunliche Entwicklung durchmachen. Wahrscheinlich auch weil das Thema Harem im ersten Moment sehr gewöhnlich wirken mag. Genauso wie die Tatsache, dass die Kupplerin in den Verkuppelten verliebt ist. Dabei fand ich den Kommentar von Anisearch am Treffensten:
Dieser Anime hat bei mir nur Wut, Fassungslosigkeit und das Gefühl der Ungerechtigkeit ausgelöst. Der gesamte Anime ist ein bizarres Konstrukt aus vielen gemischten Gefühlen, starken Kontrasten, und einer verzerrten Unlogik und Ungerechtigkeit. Entgegen aller (irgendwann, vor einer geraumen Zeit, nach der Geburt Jesus) festgelegten Anime-Normen werden Charaktere regelrecht zerstört; Ungerechtigkeit wird nicht bestraft sondern fast belohnt; Sozialdarwinismus tritt ein (die Schwachen verlieren immer) und am Ende ist es nicht Justitia selbst die Ungerechtes gegen Gerechtes abwiegt, sondern der blanke kranke Wahnsinn der uns auch jedes Mal in der echten Welt begegnet.
Und ich kann der Person eigentlich nur zustimmen. Denn als ich das erste Mal diesen Anime sah hat es genau dieselben Gefühle bei mir ausgelöst. Interessant war auch zu sehen wie die Reaktion meines Mannes war. Der Protagonist, der anfangs noch sehr unschuldig wird, entwickelt sich im Laufe des Anime zu einem richtigen A*loch und wenn es nur das wäre. Auch die Thematik Mobbing und Bloßstellung wird in dem Anime sehr anschaulich dargestellt. In meiner Recherche hab ich auch erfahren, dass es neben dem Anime noch ein Spiel gab, was einem auch die Möglichkeiten eröffnet andere Wege einzuschlagen. Ich hab bisher nur wenig Videomaterial dazu auf Youtube gefunden, aber es soll wohl noch kontroverser als der Anime selbst sein.
https://en.wikipedia.org/wiki/School_Days_(video_game)
Der Grund warum ich den Anime so mag ist, dass er der Mangaka das Genre so ein wenig "Hops" nimmt. Während in anderen Anime der Prota meist ungeschoren davon kommt ist das hier nicht der Fall. Doch auch die Nebencharaktere sind nicht so uninteressant wie sie am Anfang scheinen. Da der Anime sehr kurzweilig ist kann man diesen eigentlich gut an einem Tag (so wie ich) oder über ein WE hinweg schauen. Ich will auch gar nicht zu sehr darauf eingehen, da ich diesen Anime jeden ans Herz legen kann der müde von den klassischen Romantik/Harem-Anime ist. Zudem muss ich hervorheben, dass der Anime echt gut gezeichnet ist. Ich bin da natürlich alles andere als ein Experte, aber ich fand sowohl den Stil, als auch die Farbgebung sehr passend zum Anime. :)
Zum Manga kann ich natürlich nicht viel sagen, da ich diesen nie gelesen habe.
Der eigentliche Wendepunkt des Anime findet erst zwischen Folge 11-12 statt, wo Makoto von Sekai erstochen wird. Denn dieser hat sich nach dem ganzen Bettspaß mit seinen Mitschülerin vor seiner Klassenkameradin Kotonoha gefunden, die nach der plötzlichen Trennung sehr apathisch mit ihm redet. Dort geschah zwar eine gewisse Charakterentwicklung, aber diese kam zu spät. Nachdem er Sekai (die sich in dieser Zeit schon schmerzlich in ihn verliebt hatte) Kotonoha und sich bei einem wilden Kuss vorführte und ihr anbot in ein Krankenhaus zu gehen, für die Abtreibung des Kindes, hat diese ihn in einem Affekt ermordet.
Zu guter Letzt sieht man sie alleine im Dunkeln liegen, während Kotonoha via Makotos Nummer versucht Sekai zu erreichen. Diese wird am Ende ebenfalls getötet, nachdem sie Makotos Kopf im Rucksack vorfindet. Am Ende wird eine Szene mit Kotonoha, die Makotos Kopf im Arm hält, gezeigt, wie sie mit ihm auf dem Schiff in den Sonnenuntergang fährt.
Ein sehr morbides und blutiges Ende. Doch in meinen Augen genau der richtige Ansatz, da es sich ein wenig wie eine Detektiv Conan Folge anfühlt, wo auch schon viel aus Affekt gemordet wurde. Und am Schlechtesten erging es wohl Kotonoha, die nicht nur am Mobbing litt, höchstwahrscheinlich von ihrem Mitschüler Taisuke vergewaltigt wurde, sondern auch mehr als einmal von Makoto betrogen wurde, der sie nicht nur ghostete, sondern in dieser Zeit auch mit etlichen Frauen ins Bett stieg. Ich hab in der Zeit ständig mit Kotonoha mitgelitten, die eigentlich immer nur versucht hatte das Beste aus ihrer Schulzeit zu machen. Und spätestens nach der Trennung mit Makoto, der auch noch von Setsuna vor ihren Augen geküsst wurde, war sie psychisch ein absolutes Wrack.
Sie war nicht nur komplett alleine, ignoriert und geächtet von den anderen, sondern musste im Laufe der Folgen immer mehr Leid ertragen.
So ohne Spoiler: Ich finde es eigentlich interessant zu sehen wenn der Protagonist nicht der Liebling von allen ist. Anders als in One Piece, Dragonball, Naruto, usw. ist dieser Prota ein absoluter Unsympath. Spätestens bei Folge 3 fängt der Ball an zu rollen, aber der richtige Kipppunkt der Serie kommt eigentlich erst später. Das hat mich etwas an You erinnert. Nur, dass der Anime hier sehr offen damit spielt wie sch* Makoto eigentlich ist.
Irgendwie ist der Anime zu meiner Hassliebe geworden. Obwohl der Anime alles andere als erfreulich ist hat er mich menschlich einfach komplett abgeholt. :)
Und da es zu dem Anime noch keinen Thread gab dachte ich, dass ich das Mal ändern müsste. ^^