Hylianische Steppe

Marshalls Grinsen spiegelte sich auf dem Gesicht des Zoras wieder, als bei der Vorstellung freudig nickte und interessiert hinter Hailies Leuchten hersah. Innerlich voller Vorfreude auf ein üppiges Mahl und ein ruhiges Plätzchen um die Seeluft aus seinem seltsamen Traum aus dem Kopf zu kriegen bemerkte er ihre Verfolger erst, als die lautstark zu pöbeln anfingen. Und dann waren die Gestalten schon zu nahe um sie mit einem Sprint abzuhängen. Die kannten den Kokiri offensichtlich - doch 'entlaufen' ließ bei Valon alle Schuppen in Hab-Acht-Stellung gehen. Und die Miene des Kokiri, die zeigte wie begeistert der von dem Zuwachs war, sprach Bände.

So ein Blubber hat uns grade noch gefehlt.

Besorgt musterte er den Kokiri, doch von der Wunde war unter dem grünen Haarschopf aus seiner Höhe kaum etwas auszumachen. Hoffentlich hält er durch. Immerhin war der Zugang zu Zoras Reich nahe und die Schlucht bot einige taktische Vorzüge zu ihrer Verteidigung... inklusive Oktorok Sperrfeuer. Einen Versuch war es wert.

Beweg die Flossen, Marshall! In die Schlucht!

Aufgeregt deutete der graue Zora in die Felsklamm, die erfüllt war von eisigem Dunst und dem starken, beständigen Rauschen des silbernen Flusses. Valon indes schob den Oktorok geflissen mit dem Fuß von seinem Speer und bezog vor Marshall auf dem engen Zuweg Stellung. Er versuchte auszumachen was "ein paar Black Fang" waren... vor allem wieviele und wie schwer diese Kerle bewaffet waren. Und er lauschte dem Rauschen des Flusses... denn er wusste, das die Wachen des Reichs niemals schliefen.
Irgendwer würde ihnen dort zu Hilfe kommen. Nur wann?
Und die Drei schienen wirklich mit ihnen zu sein - denn als sie dort hinein eilten um am nächstbesten Hang auf eine höhere Lage zu kommen, die Marshalls Schüssen hoffentlich hilfreich sein würde, wuschte die riesige Plapper-Eule mit einer schauerlichen Klauenattacke über einige der finsteren Gestalten der Black Fang hinweg und verschaffte ihnen kostbare Zeit.

Marshall? Bereit für einen weiteren Kampf? Oder verschwinden wir besser von hier, solange es noch geht?

Als die drei Black Fang immer näher kamen, schrie Valon, dass die beiden in die Schlucht rennen sollte. Marshall rief ihm leise zu: Geht's noch lauter? Jetzt wissen unsere Verfolger, wohin wir fliehen! Man, wieso hat er nicht nachgedacht! Trotzdem rannte Marshall in die Richtung der Schlucht, als er hinter sich ein paar erschrockene Aufschreie hörte. Nachdem der Kokiri einen Blick nach hinten geworfen hatte, sah er, dass sich eine Eule auf die Black Fang geworfen hatte und sie ablenkte. Gut! Doch als Marshall ein paar weitere Schritte gerannt war, hörte er plötzlich ein unbestimmbares Geräusch hinter sich, dass sehr schnell näher kam. Was... Ist das? Ich hoffe, es passiert nichts schlimmes!

Plötzlich wurde Marshall von etwas umgeworfen, weshalb er mit einem Schmerzensschrei auf dem Boden fiel. Verdammt, was war das? Verwirrt sah er sich um und entdeckte, dass er von einem Netz bedeckt war. Der Kokiri versuchte, sich wieder aufzurichten, doch er schaffte es nicht richtig, denn an den Rändern des Netzes waren Steine festgebunden, die dafür sorgten, dass sich das Netz nicht richtig bewegen ließ. Verdammt!, murmelte er, als er sich langsam wieder auf dem Boden legte. Dort bemerkte er, dass auch Valon unter einem anderen Netz lag. Wer war das? Vermutlich keiner der Black Fang, die uns verfolgt hatten, denn bei keinen hatte ich ein Netz gesehen... Plötzlich hörte er Schritte und sah eine weitere Gestalt, die gerade sagte: Tja, da meine Kollegen der Black Fang es nicht geschafft haben, dich einzufangen, habe ich es wohl persönlich gemacht, Kokiri! Marshall bemerkte, dass es eine Frauenstimme war. Zwar hätte ich nicht gedacht, dass ich als Gründungsmitglied der Black Fang selber mal mithelfen müsste, unsere großartigen Pläne umzusetzen, aber da mir ja nichts anderes übrigblieb... Sie lachte leise vor sich hin, während Marshall dachte: Sie ist Gründungsmitglied? So jung, wie sich ihre Stimme anhört, kann die Gründung nicht so lange her sein... Dann redete die Frau weiter: Aber Kokiri, denk immer daran: Es war beim ersten Mal nur Glück, dass du von Glacia fliehen konntest. Beim nächsten Mal machen wir es dir schon schwerer! So hieß der Ort also, an dem ich festgehalten wurde?

Die Frau machte wieder eine Pause, dann sagte sie: Aber fliehe beim nächsten Mal bitte erst dann, wenn wir mit unseren Plänen fertig sind! Und bevor ich es vergesse! Sie lief langsam zu Valon, und sagte zu ihm: Entschuldige bitte, dass wir dich auch mitentführen! Das Risiko, dass du andere Leute in unsere Pläne einweihen könntest, ist viel zu groß!

Während die restlichen Black Fang die Netze zuschnürten und sie hinter sich herzogen, fing Marshall an, ein paar seiner Taten zu bereuen. Wäre ich doch bei Faruk geblieben... Dann hätten sie uns bestimmt nicht gefunden! Oder wenn ich es einfach unterlassen hätte, Valon zu helfen...!

>Glacia