• Zanto ist in meinen Augen in Twilight Princess eine starke Figur und ein toller Antagonist.


    Die Darstellungsweise ist in dem Spiel hervorragend gelungen - das Böse wird in weiten Teilen nicht erklärt. Somit wird um Zanto herum ein Mysterium erzeugt und viele Fragen tauchen auf. Wer ist er? Wo kommt er her? Warum tut er das, was er tut?

    Ein Antagonist muss sich an dem messen lassen, wie interessant er auf den Rezipienten wirkt. Zanto schafft das im vollen Umfang - durch die Fragen baut der Spieler ein grundlegendes Interesse auf und will die Fragen beantwortet haben.


    Durch das Storytelling in Form von Midna, die regelmäßig einzelne Informationen dropen lässt, bleibt der Spieler inhaltlich konstant dabei und Zantos Auftauchen an einigen Stellen sorgen für die nötige Ernsthaftigkeit und Dramatik. Das wird spätestens dann deutlich als Zanto und Link das erste Mal beim Lichtgeist aufeinandertreffen und der Held absolut keine Chance gegen ihn hat. Als der Helm das erste Mal geöffnet wird, wird der Mund von Zanto sichtbar. Beim Reden wird eine Art Schleim erzeugt - ein für den Spieler abstoßendes Element.

    Mag sein, dass Ganondorf der "eigentliche" Bösewicht ist, aber von der Erzählung her ist Zanto die aktive Figur und die ausführende Hand.


    Er tötet (vermeintlich) Soldaten.

    Er stürtzt Zelda und Schloss Hyrule.

    Er belegt Midna mit dem Fluch.

    Er verwandelt Link.

    Er belebt die Riesenfossilbestie Skeletulor.


    Und zum Ende hin werden die Motive dann doch aufgedeckt - was ebenfalls zu einem klassischen Antagonisten passt. Ich finde es schwach zu sagen, "Zanto war gar nicht so böse, sondern war nur eine Marionette." Es wird im Spiel klar gesagt, dass der Wunsch Ganondorf´s der Wunsch ist, den Zanto hat.

    Also ist das, was Zanto anrichtet, und vor allem wie, ebenfalls sein Wille/ sein Wunsch.




    Mysteriös, boshaft, gefährlich, autoritär - Zanto bringt diese Softskills im gesamten Spielverlauf mit sich und ist de facto eine ernsthafte Bedrohung für Hyrule, für die Schattenwelt und für den Spieler. Sein skurriles und dunkles Erscheinungsbild unterstützt diesen Eindruck.

    Lediglich der Auftritt im Schattenpalast passt nicht zum bisherigen Verlauf und bricht einen Zacken aus der Krone.

    Ich mag Signaturen nicht, weil sie die Scroll-Leiste ohne Kontext verlängern.