Also, ich fang jetzt mal an, eine weitere meiner Zelda FFs zu veröffentlichen^^
Allerdings werde ich mich dieser erst richtig widmen, sobald ich meine andere abgeschlossen hab. Außerdem steht die hier auch in direktem Zusammenhang mit "The Empire of Dreams", sie spielt nämlich direkt vorher. Aba nun erstmal das erste Kapitel^^
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The Legend of Zelda
Revenge of Gerudos
Einsam stand die feurige Sonnenscheibe am immer blauen Firmament im Zenit. Die letzte Festung der stolzen Gerudos an der Grenze zum Reich der Hylianer war ein deutlicher Umriss in der Ferne, umgeben von felsigen Anhöhen im Übergangsgebiet. Wie brennende Arme der Zerstörung fielen die Sonnenstrahlen über die verlassene Gerudowächterin auf jener Verteidigungsmauer her. Die Luft flimmerte in der unerträglichen Hitze des Tages. Mühsam flüchtete die junge Frau derweil in den spärlichen Schatten, der sich von den Zinnen aus über die restliche Mauer warf.
Für eine kurze Pause.
Spitzzulaufende, kardinalrote Schuhe schürften geräuschvoll über die mit Sand verdreckten Steine. Schließlich sank sie mit einem leisen Seufzen am Wall nieder und lehnte sich an dessen erwärmten Steinen an, die Lanze weiterhin locker in Händen haltend. Ihre Kehle brannte und sehnte sich nach einem kühlen Schluck Wasser. Vergeblich, denn ihre zwei Feldflaschen hatte sie bereits vor einiger Zeit in ihrer unbedachten Gier völlig geleert.
Der raue Wind trug goldenen Sand aus der Geisterwüste heran.
Schroff schrammte die staubige Böe an ihrer Wange vorbei und versiegte dann in den Fugen der Mauer. Sand mischte sich mit den glänzenden Schweißperlen auf ihrer Stirn und verfing sich in ihrem hochgesteckten, dunkelroten Haar.
Längst waren ihre schmalen Füße wund von dem sinnlosen Wachen über das Gebiet. In ihrem Kopf verschwamm alles zu einem schmerzhaften Pochen, belastet von der Hitze.
Immerhin hätte sie bald ihren Wachdienst hinter sich.
Ein tiefer Atemzug ließ den fliederfarbenen Schleier, der den unteren Teil ihres ebenmäßigen Gesichtes verhüllte, flattern. Das violette Tuch um ihre Brust und die weite gleichfarbene Hose waren ausgeblichen und abgenutzt von dem ständigen Tragen in der Wüstensonne. Ihr gebräunter Körper schlank und athletisch, von dem eisernen Training, um eines Tages nicht mehr zur untersten Schicht der Wächterinnen zu gehören.
Um nicht mehr länger zur unbarmherzigen Mittagszeit Wache halten zu müssen.
Die junge Gerudo neigte ihren Kopf gegen die Mauer. Dunkelbraune Augen spähten durch die Zwischenräume der Zinnen hindurch.
Dort lag es.
So nah und doch so fern.
Das heilige Land Hyrule, mit seinen immer grünen Wiesen.
Es schien, als bräuchte sie nur eine Hand danach auszustrecken, um endlich einmal selbst das kräftige, grüne Gras an ihrer gegerbten Haut spüren zu können. Im Schatten der flauschigen Wolken liegend. Den Duft der verschiedensten Blumen riechend. Dem Gesang der Vögel lauschend und nicht dem nach totem Fleisch verlangendem Krächzen von Krähen oder Geiern.
Durch die Felsklüfte hindurch, eine kurze Einöde übersprungen, und sie stünde im fruchtbaren Hylianischen Reich.
Stattdessen quälte sie sich hier in der Hitze, für eine undankbare Aufgabe, während die Hylianer, sanft von kühler Luft umspielt, triumphierend ihren leichten Arbeiten nachgingen. Doch sie gehörte zum Volk der Gerudos, einst verbannt auf ewig in der dürren Wüste zu verharren.
Nun, sie konnte die verbotenen Worte nachvollziehen.
Ohne Zweifel, sie waren richtig.
Die Botschaften jener reisenden Gerudos, denen sie in ihrem Heimatdorf oft zugehört hatte. Bevor sie hierher gekommen war, mit dem zerbrochenen Wunsch eine richtige Kriegerin zu werden. In der Festung sprach niemand von solchen rebellischen Überlegungen. Es war untersagt, die Taten ihres letzten Königs zu loben. Und keiner wagte es, auch nur ähnliche Gedanken frei zu verkünden. Nicht in Gegenwart jener, die anscheinend taub für das Leid und die Wünsche ihres eigenen Volkes waren.
Dabei erstreckte sich die Lösung aller Probleme direkt vor ihren Augen.
Das Glück und Heil. Ein besseres Leben.
Unwillkürlich hatte sie einen Arm an den Zinnen vorbei zum blühenden Reich der Hylianer hingestreckt. Sehnsüchtig krümmten sich ihre Finger dem gesegneten Land entgegen.
Kapitel 1
~Hyrules Held~
Es war Frühlingsanfang im Land Hyrule. Die Bäume blühten in den zartesten Farben und überall lag der leichte Duft von Blumen in der Luft. Jeder neue Tag wurde von den Vögeln mit frohem Gezwitscher gepriesen. Die große Hylianische Steppe wuchs in sattem grünem Gras, das an manchen Stellen eine beachtliche Höhe erreichte. Nur noch auf den höchsten Bergspitzen in den Gebirgen, die fast das ganze zentrale Land von den anderen Ländereien trennten, gab es Schnee. Selbst der einzige Vulkan, der Todesberg, ruhte und selten drang ein dumpfes Rumoren heraus. Dennoch verdeckten wie immer Wolken, worin sich den Erzählungen zufolge die Stimmung des Berges spiegelte, den Gipfel. Frieden und Wohlstand herrschte im Volk. Der Handel unter den gesamten Hylianischen Ländereien verlief äußerst gut. Hyrules König regierte streng und zugleich gerecht. Die Hylianer lebten ohne Furcht, denn die wenigen übrig gebliebenen Dämonen im Land wurden von freien Söldnern gejagt.
Gerade brach ein neuer Tag an und tauchte den Himmel in ein sanftes Rot, das bald in das herrliche Blau des folgenden übergehen würde. Vögel sangen ihr heiteres Konzert so laut, als gäbe es kein Morgen. Ein schwacher Windhauch säuselte leise über das Land hinweg, brachte die kräftigen grünen Halme zum Wiegen und erzählte längst vergessene Legenden. In Hyrule erwachte allmählich das tägliche Leben und Treiben aus seinem nächtlichen Schlummer.
Zu eben jener Zeit kam einer dieser Söldner ins Land. Schon seit Tagen ritt er beinahe ununterbrochen. Zurück in seine Heimat. Acht Jahre waren vergangen, seit er diese verlassen hatte. Jedoch bereits neun Jahre, seit er selbst das Land vor dem Untergang bewahrt hatte. Dadurch zur Legende geworden war.
Der Held der Zeit, Link, kehrte zurück. Mit seiner treuen fuchsfarbenen Stute, Epona, die ihn in den letzten Jahren ständige Begleiterin gewesen war, galoppierte der junge Hylianer aus östlicher Richtung kommend durch die weite Grasfläche der Hylianischen Steppe. Zufrieden atmete er die frische Luft seines Heimatlandes ein. Wie schön es war wieder hier zu sein. Das Gras raschelte und bog sich demütig unter Eponas schnellen, festen Hufschlägen. Acht Jahre hatte seine Reise nun gedauert, während der er höchstens an den Grenzgebieten des Landes verweilt hatte. Acht Jahre, in denen er Abenteuer erlebt und Erfahrungen gesammelt hatte. Kämpfe hatte er ausgetragen. Unzählige. Gefährliche. Acht Jahre, wovon er die meiste Zeit in Begleitung einer Söldnertruppe verbracht hatte. Vieles hatte er bei ihnen gelernt. Vieles war geschehen. Vieles hatte sich geändert.
Sein Alter betrug mittlerweile fast zwanzig Jahre. Doch sein Geist war dessen sieben Jahre voraus. Egal, was geschehen war, jenes Abenteuer, den Kampf gegen den Großmeister des Bösen, Ganondorf, würde er nie vergessen. Obwohl die Zeit zurückgedreht worden war, wurde es dennoch nicht wie zuvor. Nachdem er das Master-Schwert aus dem Zeitenfels gezogen hatte, war er gealtert. Sein Körper und seine Seele. Wenngleich er nichts von jenen sieben Jahren erlebt hatte, fühlte er sich, als er erwacht war, älter. Nur in diesem Zustand war er fähig gewesen die heilige Klinge zu führen. Zwar wurde alles wieder rückgängig gemacht, sobald er gegen Ganondorf gesiegt hatte, allerdings blieb ihm seine Erinnerung und Erfahrung. Alle in Hyrule erinnerten sich an seine Taten. Deshalb hatte er auch viele Gönner, die ihn oft unterstützten. Somit ihre ewige Dankbarkeit bewiesen.
Wie seit je her trug Link eine grüne Tunika, gehalten von einem Ledergürtel, darunter ein langärmliges weißes Hemd und eine Hose, welche in die braunen Lederstiefel mündete, dazu gleichfarbene Lederhandschuhe. Unter einer spitzzulaufenden grünen Mütze verbarg er seine etwa kinnlangen, strohblonden Haare, die er zu einem kleinen Zopf, versteckt in der Kopfbedeckung, zusammen gebunden hatte. Überall lugten wirre Haarbüschel unter dem Mützenrand hervor. Die meisten Strähnen hingen ihm in die Stirn. Seine Statur war schlank, von mittlerer Größe, seine Ohren waren wie die aller Hylianer lang und spitz, mit je einem Ohrring versehen. Auf seinem Rücken hing ein gewöhnliches Schwert sowie ein Hylia-Schild.
Aus dem kleinen Jungen mit den fröhlichen saphirblauen Augen, war ein entschlossener junger und ebenso schöner Krieger geworden, dessen Augen dagegen bloß noch Gleichgültigkeit und Kälte zeigten. Häufig hatte er den Tod seiner Feinde gesehen, durch seine Klinge des Lebens beraubt. Nach Außen hin schien er gefühllos. Unnahbar. Doch seit er vor acht Jahren seine Heimat Hyrule verlassen hatte, ließ ihn, wie er es sich sogar selbst eingestand, ein Gedanke nicht mehr los.
Zelda. Prinzessin, Thronfolgerin Hyrules. Immerzu musste er an sie denken. Ständig überkam ihn eine seltsame Sehnsucht nach ihr. Trotz dass er auch an seine anderen zurückgelassenen Gefährten oft dachte, verspürte er allein nach ihr ein derartiges Verlangen. Acht Jahre lang, in denen er ihr fern war.
Er hatte sich seit ihrer ersten Begegnung in sie verliebt. Wollte vor allem wieder bei ihr sein, ihre Nähe spüren. Erneut in ihre wunderschönen, tiefblauen Augen blicken, ihr bezauberndes Lächeln sehen. Nun hatte er dies geplant.
Jedoch sollte es ein letztes Mal sein. Ein allerletzter Abschied. Danach würde er nie mehr wiederkehren. Sein Leben in Freiheit und wahrscheinlich in Begleitung der anderen Söldner, die ihm auf seiner Reise oft geholfen hatten, verbringen, wie er es auch die vergangenen Jahre getan hatte. So war es am besten, hatte er fest beschlossen. Aber schon jetzt weckte der einfache Gedanke das Gefühl von Einsamkeit in ihm. Denn seine schönsten Erinnerungen lagen in jener Zeit, nachdem er Ganondorf besiegt hatte, bevor er losgezogen war. Oft hatte er damals, als kleiner Junge, viele Stunden bei Zelda verbracht. Zusammen hatten sie so unbeschwert gespielt, waren manchmal aus dem Schloss geschlichen. Waren unzertrennlich gewesen. Eine wunderbare Zeit. Zum Abschied hatte die Prinzessin ihm schließlich die heilige Okarina der Zeit gegeben.
Noch immer trug er sie bei sich und hütete das Instrument wie einen Schatz. Doch sein Schicksal war eindeutig. Ein Held, dessen Bestimmung es war, die Menschen zu schützen, das Böse zu bekämpfen. Zudem brauchte er seine Freiheit, nie könnte er gebunden sein. Wobei er Zelda nur verletzten würde, wenn er sie andauernd wieder verließe. Dies wollte er ihr ersparen. Eben weil sie ihm das wichtigste auf der Welt war, wie er die Jahre über feststellen musste. Deshalb hatte er sich für ein freies Leben als Söldner entschieden. Auch zu ihrem Wohl. Niemals sollte sie seinetwegen leiden.
Zuvor allerdings wollte er sie zumindest noch ein letztes Mal sehen, damit sie nicht vergebens auf seine Rückkehr hoffen und ihn nicht die Sehnsucht wahnsinnig machen würde.
Ein trauriges Lächeln umspielte kurz seine Lippen. Fast hätte er das größte Hindernis erfolgreich vergessen. Sie war die Prinzessin. Für einen armen Söldner wie ihn unerreichbar, Held der Zeit hin oder her. Selbst wenn er sich in der Hylianischen Armee einen hohen Rang erwerben könnte, dürfte er sie niemals lieben. Eines Tages würde Zelda den Thron besteigen, einen reichen Adeligen heiraten und mit ihm eine Familie gründen, glücklich werden. Bei dieser Vorstellung fühlte er sich auf eine seltsame Weise leer. Jedoch war das ihr Schicksal. Ob er nun damit einverstanden war, oder nicht.
Ebenso wusste Link, dass er Zelda wohl sehr viel bedeuten musste, sonst hätte sie ihm damals nicht die Okarina der Zeit anvertraut. Mehr als Freundschaft? Das wollte er gar nicht sicher wissen, obwohl er die Antwort insgeheim kannte. Es würde ihm nur den Abschied erschweren. Am besten wäre, dass auch sie niemals von seinen Gefühlen erführe. Nicht wie damals, nach dem Sieg über Ganondorf. Beinahe hätte er es ihr gestanden. Er nickte, seine Endscheidung bekräftigend. Dann spornte der junge Hylianer Epona weiter an und die Stute jagte in die Richtung der Verlorenen Wälder.
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Würde mich über Kritik sehr freuen^^
Ach, und bitte nicht abschrecken lassen, dass es bisher vielleicht langweilig und zuuu romantisch klingt. Das ändert sich schon noch, keine Sorge *auf titel zeigt* :D