Revenge of Gerudos

  • Also, ich fang jetzt mal an, eine weitere meiner Zelda FFs zu veröffentlichen^^
    Allerdings werde ich mich dieser erst richtig widmen, sobald ich meine andere abgeschlossen hab. Außerdem steht die hier auch in direktem Zusammenhang mit "The Empire of Dreams", sie spielt nämlich direkt vorher. Aba nun erstmal das erste Kapitel^^


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    The Legend of Zelda
    Revenge of Gerudos


    Einsam stand die feurige Sonnenscheibe am immer blauen Firmament im Zenit. Die letzte Festung der stolzen Gerudos an der Grenze zum Reich der Hylianer war ein deutlicher Umriss in der Ferne, umgeben von felsigen Anhöhen im Übergangsgebiet. Wie brennende Arme der Zerstörung fielen die Sonnenstrahlen über die verlassene Gerudowächterin auf jener Verteidigungsmauer her. Die Luft flimmerte in der unerträglichen Hitze des Tages. Mühsam flüchtete die junge Frau derweil in den spärlichen Schatten, der sich von den Zinnen aus über die restliche Mauer warf.
    Für eine kurze Pause.
    Spitzzulaufende, kardinalrote Schuhe schürften geräuschvoll über die mit Sand verdreckten Steine. Schließlich sank sie mit einem leisen Seufzen am Wall nieder und lehnte sich an dessen erwärmten Steinen an, die Lanze weiterhin locker in Händen haltend. Ihre Kehle brannte und sehnte sich nach einem kühlen Schluck Wasser. Vergeblich, denn ihre zwei Feldflaschen hatte sie bereits vor einiger Zeit in ihrer unbedachten Gier völlig geleert.
    Der raue Wind trug goldenen Sand aus der Geisterwüste heran.
    Schroff schrammte die staubige Böe an ihrer Wange vorbei und versiegte dann in den Fugen der Mauer. Sand mischte sich mit den glänzenden Schweißperlen auf ihrer Stirn und verfing sich in ihrem hochgesteckten, dunkelroten Haar.
    Längst waren ihre schmalen Füße wund von dem sinnlosen Wachen über das Gebiet. In ihrem Kopf verschwamm alles zu einem schmerzhaften Pochen, belastet von der Hitze.
    Immerhin hätte sie bald ihren Wachdienst hinter sich.
    Ein tiefer Atemzug ließ den fliederfarbenen Schleier, der den unteren Teil ihres ebenmäßigen Gesichtes verhüllte, flattern. Das violette Tuch um ihre Brust und die weite gleichfarbene Hose waren ausgeblichen und abgenutzt von dem ständigen Tragen in der Wüstensonne. Ihr gebräunter Körper schlank und athletisch, von dem eisernen Training, um eines Tages nicht mehr zur untersten Schicht der Wächterinnen zu gehören.
    Um nicht mehr länger zur unbarmherzigen Mittagszeit Wache halten zu müssen.
    Die junge Gerudo neigte ihren Kopf gegen die Mauer. Dunkelbraune Augen spähten durch die Zwischenräume der Zinnen hindurch.


    Dort lag es.
    So nah und doch so fern.
    Das heilige Land Hyrule, mit seinen immer grünen Wiesen.


    Es schien, als bräuchte sie nur eine Hand danach auszustrecken, um endlich einmal selbst das kräftige, grüne Gras an ihrer gegerbten Haut spüren zu können. Im Schatten der flauschigen Wolken liegend. Den Duft der verschiedensten Blumen riechend. Dem Gesang der Vögel lauschend und nicht dem nach totem Fleisch verlangendem Krächzen von Krähen oder Geiern.
    Durch die Felsklüfte hindurch, eine kurze Einöde übersprungen, und sie stünde im fruchtbaren Hylianischen Reich.
    Stattdessen quälte sie sich hier in der Hitze, für eine undankbare Aufgabe, während die Hylianer, sanft von kühler Luft umspielt, triumphierend ihren leichten Arbeiten nachgingen. Doch sie gehörte zum Volk der Gerudos, einst verbannt auf ewig in der dürren Wüste zu verharren.


    Nun, sie konnte die verbotenen Worte nachvollziehen.
    Ohne Zweifel, sie waren richtig.


    Die Botschaften jener reisenden Gerudos, denen sie in ihrem Heimatdorf oft zugehört hatte. Bevor sie hierher gekommen war, mit dem zerbrochenen Wunsch eine richtige Kriegerin zu werden. In der Festung sprach niemand von solchen rebellischen Überlegungen. Es war untersagt, die Taten ihres letzten Königs zu loben. Und keiner wagte es, auch nur ähnliche Gedanken frei zu verkünden. Nicht in Gegenwart jener, die anscheinend taub für das Leid und die Wünsche ihres eigenen Volkes waren.
    Dabei erstreckte sich die Lösung aller Probleme direkt vor ihren Augen.
    Das Glück und Heil. Ein besseres Leben.
    Unwillkürlich hatte sie einen Arm an den Zinnen vorbei zum blühenden Reich der Hylianer hingestreckt. Sehnsüchtig krümmten sich ihre Finger dem gesegneten Land entgegen.


    Kapitel 1
    ~Hyrules Held~


    Es war Frühlingsanfang im Land Hyrule. Die Bäume blühten in den zartesten Farben und überall lag der leichte Duft von Blumen in der Luft. Jeder neue Tag wurde von den Vögeln mit frohem Gezwitscher gepriesen. Die große Hylianische Steppe wuchs in sattem grünem Gras, das an manchen Stellen eine beachtliche Höhe erreichte. Nur noch auf den höchsten Bergspitzen in den Gebirgen, die fast das ganze zentrale Land von den anderen Ländereien trennten, gab es Schnee. Selbst der einzige Vulkan, der Todesberg, ruhte und selten drang ein dumpfes Rumoren heraus. Dennoch verdeckten wie immer Wolken, worin sich den Erzählungen zufolge die Stimmung des Berges spiegelte, den Gipfel. Frieden und Wohlstand herrschte im Volk. Der Handel unter den gesamten Hylianischen Ländereien verlief äußerst gut. Hyrules König regierte streng und zugleich gerecht. Die Hylianer lebten ohne Furcht, denn die wenigen übrig gebliebenen Dämonen im Land wurden von freien Söldnern gejagt.
    Gerade brach ein neuer Tag an und tauchte den Himmel in ein sanftes Rot, das bald in das herrliche Blau des folgenden übergehen würde. Vögel sangen ihr heiteres Konzert so laut, als gäbe es kein Morgen. Ein schwacher Windhauch säuselte leise über das Land hinweg, brachte die kräftigen grünen Halme zum Wiegen und erzählte längst vergessene Legenden. In Hyrule erwachte allmählich das tägliche Leben und Treiben aus seinem nächtlichen Schlummer.
    Zu eben jener Zeit kam einer dieser Söldner ins Land. Schon seit Tagen ritt er beinahe ununterbrochen. Zurück in seine Heimat. Acht Jahre waren vergangen, seit er diese verlassen hatte. Jedoch bereits neun Jahre, seit er selbst das Land vor dem Untergang bewahrt hatte. Dadurch zur Legende geworden war.
    Der Held der Zeit, Link, kehrte zurück. Mit seiner treuen fuchsfarbenen Stute, Epona, die ihn in den letzten Jahren ständige Begleiterin gewesen war, galoppierte der junge Hylianer aus östlicher Richtung kommend durch die weite Grasfläche der Hylianischen Steppe. Zufrieden atmete er die frische Luft seines Heimatlandes ein. Wie schön es war wieder hier zu sein. Das Gras raschelte und bog sich demütig unter Eponas schnellen, festen Hufschlägen. Acht Jahre hatte seine Reise nun gedauert, während der er höchstens an den Grenzgebieten des Landes verweilt hatte. Acht Jahre, in denen er Abenteuer erlebt und Erfahrungen gesammelt hatte. Kämpfe hatte er ausgetragen. Unzählige. Gefährliche. Acht Jahre, wovon er die meiste Zeit in Begleitung einer Söldnertruppe verbracht hatte. Vieles hatte er bei ihnen gelernt. Vieles war geschehen. Vieles hatte sich geändert.
    Sein Alter betrug mittlerweile fast zwanzig Jahre. Doch sein Geist war dessen sieben Jahre voraus. Egal, was geschehen war, jenes Abenteuer, den Kampf gegen den Großmeister des Bösen, Ganondorf, würde er nie vergessen. Obwohl die Zeit zurückgedreht worden war, wurde es dennoch nicht wie zuvor. Nachdem er das Master-Schwert aus dem Zeitenfels gezogen hatte, war er gealtert. Sein Körper und seine Seele. Wenngleich er nichts von jenen sieben Jahren erlebt hatte, fühlte er sich, als er erwacht war, älter. Nur in diesem Zustand war er fähig gewesen die heilige Klinge zu führen. Zwar wurde alles wieder rückgängig gemacht, sobald er gegen Ganondorf gesiegt hatte, allerdings blieb ihm seine Erinnerung und Erfahrung. Alle in Hyrule erinnerten sich an seine Taten. Deshalb hatte er auch viele Gönner, die ihn oft unterstützten. Somit ihre ewige Dankbarkeit bewiesen.
    Wie seit je her trug Link eine grüne Tunika, gehalten von einem Ledergürtel, darunter ein langärmliges weißes Hemd und eine Hose, welche in die braunen Lederstiefel mündete, dazu gleichfarbene Lederhandschuhe. Unter einer spitzzulaufenden grünen Mütze verbarg er seine etwa kinnlangen, strohblonden Haare, die er zu einem kleinen Zopf, versteckt in der Kopfbedeckung, zusammen gebunden hatte. Überall lugten wirre Haarbüschel unter dem Mützenrand hervor. Die meisten Strähnen hingen ihm in die Stirn. Seine Statur war schlank, von mittlerer Größe, seine Ohren waren wie die aller Hylianer lang und spitz, mit je einem Ohrring versehen. Auf seinem Rücken hing ein gewöhnliches Schwert sowie ein Hylia-Schild.
    Aus dem kleinen Jungen mit den fröhlichen saphirblauen Augen, war ein entschlossener junger und ebenso schöner Krieger geworden, dessen Augen dagegen bloß noch Gleichgültigkeit und Kälte zeigten. Häufig hatte er den Tod seiner Feinde gesehen, durch seine Klinge des Lebens beraubt. Nach Außen hin schien er gefühllos. Unnahbar. Doch seit er vor acht Jahren seine Heimat Hyrule verlassen hatte, ließ ihn, wie er es sich sogar selbst eingestand, ein Gedanke nicht mehr los.
    Zelda. Prinzessin, Thronfolgerin Hyrules. Immerzu musste er an sie denken. Ständig überkam ihn eine seltsame Sehnsucht nach ihr. Trotz dass er auch an seine anderen zurückgelassenen Gefährten oft dachte, verspürte er allein nach ihr ein derartiges Verlangen. Acht Jahre lang, in denen er ihr fern war.
    Er hatte sich seit ihrer ersten Begegnung in sie verliebt. Wollte vor allem wieder bei ihr sein, ihre Nähe spüren. Erneut in ihre wunderschönen, tiefblauen Augen blicken, ihr bezauberndes Lächeln sehen. Nun hatte er dies geplant.
    Jedoch sollte es ein letztes Mal sein. Ein allerletzter Abschied. Danach würde er nie mehr wiederkehren. Sein Leben in Freiheit und wahrscheinlich in Begleitung der anderen Söldner, die ihm auf seiner Reise oft geholfen hatten, verbringen, wie er es auch die vergangenen Jahre getan hatte. So war es am besten, hatte er fest beschlossen. Aber schon jetzt weckte der einfache Gedanke das Gefühl von Einsamkeit in ihm. Denn seine schönsten Erinnerungen lagen in jener Zeit, nachdem er Ganondorf besiegt hatte, bevor er losgezogen war. Oft hatte er damals, als kleiner Junge, viele Stunden bei Zelda verbracht. Zusammen hatten sie so unbeschwert gespielt, waren manchmal aus dem Schloss geschlichen. Waren unzertrennlich gewesen. Eine wunderbare Zeit. Zum Abschied hatte die Prinzessin ihm schließlich die heilige Okarina der Zeit gegeben.
    Noch immer trug er sie bei sich und hütete das Instrument wie einen Schatz. Doch sein Schicksal war eindeutig. Ein Held, dessen Bestimmung es war, die Menschen zu schützen, das Böse zu bekämpfen. Zudem brauchte er seine Freiheit, nie könnte er gebunden sein. Wobei er Zelda nur verletzten würde, wenn er sie andauernd wieder verließe. Dies wollte er ihr ersparen. Eben weil sie ihm das wichtigste auf der Welt war, wie er die Jahre über feststellen musste. Deshalb hatte er sich für ein freies Leben als Söldner entschieden. Auch zu ihrem Wohl. Niemals sollte sie seinetwegen leiden.
    Zuvor allerdings wollte er sie zumindest noch ein letztes Mal sehen, damit sie nicht vergebens auf seine Rückkehr hoffen und ihn nicht die Sehnsucht wahnsinnig machen würde.
    Ein trauriges Lächeln umspielte kurz seine Lippen. Fast hätte er das größte Hindernis erfolgreich vergessen. Sie war die Prinzessin. Für einen armen Söldner wie ihn unerreichbar, Held der Zeit hin oder her. Selbst wenn er sich in der Hylianischen Armee einen hohen Rang erwerben könnte, dürfte er sie niemals lieben. Eines Tages würde Zelda den Thron besteigen, einen reichen Adeligen heiraten und mit ihm eine Familie gründen, glücklich werden. Bei dieser Vorstellung fühlte er sich auf eine seltsame Weise leer. Jedoch war das ihr Schicksal. Ob er nun damit einverstanden war, oder nicht.
    Ebenso wusste Link, dass er Zelda wohl sehr viel bedeuten musste, sonst hätte sie ihm damals nicht die Okarina der Zeit anvertraut. Mehr als Freundschaft? Das wollte er gar nicht sicher wissen, obwohl er die Antwort insgeheim kannte. Es würde ihm nur den Abschied erschweren. Am besten wäre, dass auch sie niemals von seinen Gefühlen erführe. Nicht wie damals, nach dem Sieg über Ganondorf. Beinahe hätte er es ihr gestanden. Er nickte, seine Endscheidung bekräftigend. Dann spornte der junge Hylianer Epona weiter an und die Stute jagte in die Richtung der Verlorenen Wälder.


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    Würde mich über Kritik sehr freuen^^


    Ach, und bitte nicht abschrecken lassen, dass es bisher vielleicht langweilig und zuuu romantisch klingt. Das ändert sich schon noch, keine Sorge *auf titel zeigt* :D

  • Wann kommt den endlich das nächste kapitel :D


    Ich find die Story echt gut und auch nicht langweilig, bin gespannt was als nächstes passiert :D

  • Hui, danke^^
    Also, ich hab mir bei diesem Kapitel besonders mit den Beschreibungen Mühe gegeben, ich hoffe, ich hab's dabei aber nicht übertrieben XD
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    Kapitel 2
    ~Der Sohn des Vasallen~


    Mächtig und erhaben thronte das Schloss auf einem Hügel etwas oberhalb der weitläufigen Stadt. Ein malerischer Anblick. Allein ein staubiger Weg, der wie eine Schlucht zwischen felsigen Anhöhen hindurch ansteigend verlief, führte zum großen Portal. Durch ein Fallgitter und eine Zugbrücke war dieses gesichert. Vorher befand sich ein steinerner Durchgang auf dem Weg, versehen mit einem Eisentor, wovor meist ein Wachmann postiert war. Das Schloss wurde von einer starken Mauer aus grauem Stein, welche mit Zinnen verschönert war, vor möglichen Angriffen, die seit fast zwei Jahrzehnten ausgeblieben waren, geschützt. Das Mauerwerk umgab wiederum ein klarer Wassergraben. Fünf Türme mit spitzen Dächern aus grünen Ziegeln ragten in den spät nachmittäglichen Himmel.
    Der Grundriss des Bauwerks ähnelte einem Rechteck, es gab drei Etagen. Die Oberste, diente als private Räumlichkeit der Königlichen Familie. Viele Gemächer davon standen leer. Andere wichtige Räumlichkeiten, die zum Abhalten von großen Festen, zu denen ausschließlich Adelige und Reiche kommen durften, genutzt wurden, sowie der Thronsaal, lagen im mittleren Stockwerk. Ebenfalls in dieser Etage befand sich eine riesige Bibliothek, mit vielen alten Aufzeichnungen. Im untersten Geschoss, dem Keller, war die größte Fläche zum Lagern von Wein und Speisen vorgesehen. Eine Waffenkammer, Gemächer für die Dienerschaft, eine Küche und ähnliches war dort auch zu finden. An der Mauer angebaut befand sich nach innen gerichtet die Unterkunft der Wachen.
    Der schönste Ort im Schloss war eindeutig der Garten, ziemlich im Kern des Bauwerks. Zu erreichen war dieser, zum einen durch einen Weg, der sich von dem breiten Zwischenraum, welcher das Mauerwerk von dem eigentlichen Schloss trennte, abzweigte. Jener Weg war von Statuen, Springbrunnen und Hecken, wie ein Labyrinth angeordnet, gespickt. Zum anderen gab es eine etwas versteckte Tür, die direkt dort hinführte. Eingegrenzt von den anderen Räumen und Gängen lag der Garten in einer größeren Nische, direkt neben dem Thronsaal. Eines der Fenster dort gewährte einen Einblick in den Saal. Vielfältige, schöne Blumen wuchsen meist im Gras und ein Wasserlauf plätscherte an beiden Rändern stetig vor sich hin. Ein kleines gemauertes Podest erhob sich vor dem hintersten Fenster, das in den Thronsaal wies. Oberhalb davon war ein Adler, der seine Schwingen um das heilige Triforce breitete, eingemeißelt.
    Nachdenklich saß Zelda im Schlossgarten, auf eben jenem Podest. Angenehme, frische Luft wehte an ihr vorüber und trug das Scheppern von Rüstungen naher pattroulierender Wachen, vermischt mit dem Gesang einiger Vögel, heran. Die Prinzessin war in ein zartrosa langes ärmelloses Kleid aus feinem Stoff gewandet, an dem der Wind zerrte. Darüber trug sie ein etwas dunkleres Oberteil, das bis zu ihrer Hüfte reichte und dort von einem goldenen Gürtel, der ihre schmale Figur umschloss, gehalten wurde. Auf einem daran befestigten Überwurf waren die heiligen Symbole Hyrules eingearbeitet. Je zwei goldenen Schulterplatten, miteinander verbunden durch ein Dreieck auf Brust und Rücken, schützten ihre Schultern. Handschuhe, in ganz zartem Rosa, bedeckten ihre schlanken Arme bis zu den Oberarmen. Auf der Stirn prangte ein goldenes Diadem, dessen Mitte ein funkelnder, roter Stein bildete. Ihre ordentlich nach hinten gekämmten, goldblonden Haare, welche ihr bis zur Hüfte reichten, waren offen und glänzten im Schein der Sonne. Einzelne Strähnen davon tanzten im Atem des Windes.
    Unergründlich schimmerten ihre faszinierenden tiefblauen Augen, deren Ausdruck niemand zu entschlüsseln vermochte. Durch Ohrringe in der Form des Triforces waren ihre Ohren geschmückt. Vor einem halben Jahr war sie neunzehn geworden.
    Die junge Hylianerin verweilte auf der Steinplatte und betrachtete die Blumen wie sie sich im sanften Wind wiegten. Obwohl ihr wunderschönes Gesicht gleichgültig wirkte, war sie innerlich wütend und zugleich traurig. Ihr Herz pochte vor Zorn, manchmal ballte sie die Hände zu Fäusten. Zelda wollte es nicht. Sie war einfach gegen diese Entscheidung. Doch das akzeptierte einfach niemand. Tief atmete sie durch.
    Ihr Vater wollte sie verloben. Schon sehr bald. Mit einem Mann, den sie fast gar nicht kannte und erst recht nicht liebte. Er war der Sohn eines hohen Vasallen ihres Vaters. Nicht viel älter als sie selbst. Weder hässlich, noch außergewöhnlich schön. Jedoch unglaublich eingebildet. Außerdem waren die einzigen angenehmen Erinnerungen an ihn, dass sie ihm als Kind auf den Festen, die im Schloss gehalten wurden, immer Streiche gespielt hatte. Solange bis Impa sie ertappte und den ganzen Schabernack beendete. Noch nie hatte Zelda ihn besonders gemocht und deshalb nicht wirklich Kontakt mit ihm gepflegt. Höchstens das Nötigste, was ihr Anstand als Prinzessin verlangte. Ein höflicher Gruß, ein kurzes Gespräch und eine schnelle Verabschiedung.
    Dagegen hatte ihr Vater behauptet, sie hätte sich öfters mit ihm begeistert unterhalten. Zudem sei er gebildet und gut qualifiziert um einmal mit ihr über das Land zu herrschen. Sicher, das würde diesem selbstgefälligen Großmaul gefallen. Eines Tages das Land regieren. Macht auch über sie haben. Aber das war nicht wirklich alles, schließlich könnte sie sich ihm nötigenfalls widersetzen.
    Nein, am Schlimmsten war etwas völlig anderes. Lange hatte sie ihre Liebe schon vergeben. Unwiderruflich. Trotz dass dies nie sein dürfte. Niemals eine Zukunft hätte. Überdies wusste sie nicht einmal, was jener Hylianer gerade tat, wo er sich überhaupt befand. Vor Acht Jahren hatte er sie verlassen. Die ganze Zeit über wartete sie auf ihn. Sie spürte, dass er eines Tages gewiss wiederkehren würde. Dennoch betete sie, er möge allezeit von den Göttern beschützt werden. Denn sie liebte ihn. Von ganzem Herzen. Seit ihrem ersten Treffen hatte sie es bemerkt. Dieses unglaublich starke Gefühl. So unbeschreiblich. Ungeachtete dessen, dass sie damals noch ein kleines Mädchen gewesen war. Sobald sie nun an ihn dachte, ergriff sie eine Traurigkeit und Leere.
    Link. Wie sehr sie ihn vermisste. Wie sehr sie sich wünschte, ihm nahe zu sein, wieder seine Stimme zu hören, sein verwegenes Lächeln zu sehen, ihm in die Augen zu blicken. Ob er ihre Gefühle überhaupt erwiderte? Vielleicht. Der Hoffnungsschimmer loderte beständig. Damals, als er über Ganondorf siegte, wäre er sogar in dieser Zeit geblieben. Nachdem das Böse in den Hades gebannt worden war, waren sie sich gegenüber gestanden. Anfangs hatte er sich widersetzt, wollte ihr nicht die Okarina geben. Doch schließlich ließ er alles geschehen. Ein letztes Mal schwor er ihr die Treue gegenüber Hyrule. Dann spielte sie die Okarina, Tränen liefen dabei ihre Wangen hinunter, und alles war einfach vorbei. Auch wenn es ihr schmerzte, sie selbst durfte ihm ihre Gefühle nicht gestehen, ihn nicht länger in dieser Zeit gefangen halten. Vor allem hatte sie zum Wohle des Volkes zu handeln, jene schrecklichen Jahre wieder rückgängig zu machen. Allein durch ihr naives Handeln war es überhaupt soweit gekommen.
    Sieben Jahre seines Lebens hatte sie Link damit geraubt, hatte ihn einfach in ein Abenteuer gestürzt. Ihn ungefragt zum Helden gemacht. Jedoch hasste er sie dafür nicht. Er akzeptierte es als sein unabwendbares Schicksal. Bereits das war genug. Trotzdem konnte sie ihre Gefühle für ihn nicht unterdrücken.
    Allerdings dürfte sie sich keine falschen Hoffnungen machen. Innerhalb von acht Jahren konnte sich einiges ändern. Womöglich hatte er weit entfernt längst ein neues Leben begonnen und sie vergessen.
    Sie schloss die Augen. Momentan hatte sie schlimmere Sorgen. Alle Versuche, ihren Vater davon zu überzeugen, dass er mit der Verlobung warten solle, waren fehlgeschlagen. Wohl deshalb, weil er von seinem Plan felsenfest überzeugt war, sie gar nicht wirklich anhörte. Irgendetwas wichtiges musste sicherlich hinter diesem Entschluss stecken, nicht nur eine Laune. Sonst wäre er nicht derart bestimmt gewesen. Zwar war sie nicht der erhoffte Sohn des Königs, sondern seine Tochter, die ihm als sein einziges Kind trotz allem am Herzen lag. Bislang hatte ihr Vater sie jedoch deshalb aus den wichtigen oder politischen Angelegenheiten zumeist herausgehalten, weswegen sie nicht im geringsten wusste, welchen entscheidenden Zweck diese Verlobung haben sollte.
    Dennoch müsste ihr bald etwas Gutes einfallen. Einfach so würde sie es nicht akzeptieren. Plötzlich vernahm sie näherkommende Schritte. Rasch blickte sie auf.

  • Gut gemacht! Du hast die Orte wirklich gut beschrieben, auch die Gedanken nd Gefühle wie Link und Zelda zueinander stehen sind dir recht gut gelungen. Nur leider wissen wir ja alle wie es ausgeht, sie Beide werden ein glückliches Paar. Ansonsten weiter so.

  • Ich weiß, ich war ja auch extrem dämlich, zuerst den Nachfolger hierzu zu schreiben und das dann auch noch gleich zu sagen *seufz*
    Aber so ganz offentsichtlich, dass die beiden ein glückliches Paar werden, wird es in dieser Story jedenfalls nicht, hoffe ich zumindest _._


    Und zu den Fragen, wie lange ich für ein Kapitel brauche und wann immer ein neues kommt:
    Ganz verschieden, kommt darauf an, um was es darin geht.
    Bisher hab ich von dieser Geschichte eh schon 26 Seiten geschrieben, allerdings müssen die noch ziemlich überarbeitet werden. Außerdem warte ich eigentlich meistens auf genügend Kommentare^^


    So, und hier der zweite Teil vom Kapitel.
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    „Seid gegrüßt, Prinzessin!“, begann eine überhebliche Stimme im gewöhnlichen Tonfall eines Mannes. Ein junger Mann gekleidet in edlen dunkelblauen Gewändern, worunter er schwarze Unterkleidung trug, lief vom Ende des Gartens in ihre Richtung. Über seine Schultern warf sich ein hellblauer Umhang, der an einem goldenen Brustpanzer, welcher mehr zum Schmuck diente, befestigt war und im Wind flatterte. Kurze, ordentlich gekämmte, hellbraune Haare umrahmten sein leicht kantiges Gesicht mit der geraden Nase und harmonierten zugleich mit dem dunkleren Farbton seiner Haut. Der Hylianer war athletisch und etwas höher gewachsen wie durchschnittlich, weshalb er die Prinzessin um mindestens eine halbe Kopflänge überragte. Seine braunen Augen fixierten sie. „Auch das noch...“, dachte sie. Ihr zukünftiger Verlobter.
    „Oh, willkommen, Nimes.“, gab sie in ihrer klaren Stimme, der eine hörbare Entschlossenheit beiwohnte, zur Antwort, derweil stand sie auf. Als er ihr nah genug gegenüber war, hielt er inne und kniete kurz, um ihr einen höflichen Kuss auf den Handrücken zu geben. Zelda ließ ihn gewähren. Solche Gesten kannte sie schon zur Genüge. „Dürfte ich den Grund für Euer Kommen erfahren?“, fragte sie zurückhaltend. Sie müsste vorsichtig sein. Würde sie ihn verärgern, könnte dies womöglich ungeahnte Auswirkungen haben. Der Adlige erhob sich wieder. „Wieso ich hier bin? Dabei müsstet Ihr doch am besten von unserer baldigen Verlobung wissen! Von nun an werde ich die meiste Zeit hier im Schloss verbringen.“, lächelte er zufrieden, „Bei Euch.“ Zelda schluckte.
    „Ich hoffe, ich wirke nicht forsch, aber ich denke es wäre jetzt wohl besser, wenn wir nun auch zu einer etwas persönlicheren Anrede wechseln würden. Schließlich sind wir bald ein Paar.“, fuhr Nimes fort, während er sie genauestens musterte. Unter seinen prüfenden Blicken fühlte sich Zelda reichlich unwohl. Was sollte sie nur tun? Auf jeden Fall müsste sie höflich bleiben. „Ich halte es auch für angebracht.“, erwiderte sie.
    „Gut, Zelda... es ist ja gar nicht lange her, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben...“, er blickte ihr tief in die Augen, „Und in vier Wochen findet ja schon unsere Verlobung statt. Wirklich wunderbar, ich kann es schon gar nicht mehr erwarten. Du nicht auch?“, meinte er. „Nun, ja, es geht recht schnell...“, äußerte sie vorsichtig. „Aber so ist es sicher am besten, denke ich... weißt du, du bist wirklich wunderschön...“, sagte er verträumt. „Äh... danke...“, brachte Zelda überrascht hervor. „Das nimmt aber einen verhängnisvollen Lauf...“, fügte sie in Gedanken an.
    „Wir passen eben perfekt zusammen. Dein Vater konnte gar keine bessere Wahl treffen. Bestimmt wird aus uns ein schönes Paar.“, knüpfte er hinzu. „Bestimmt...“, erwiderte sie gespielt. Es wurde gefährlich. Ziemlich. Im Moment redete sie sich um Kopf und Kragen. Gewiss würde Nimes kein Geheimnis aus diesem Gespräch machen und bestätigen, dass sie begeistert von der Verlobung war. Somit wäre sogleich die letzte Chance, all dies abzuwenden, vertan. Sollte sie ihm ihre wahre Meinung sagen? Besser nicht. So lange wie möglich würde sie ihn hinhalten müssen.
    „Wenn du mir schon in diesen Punkten Recht gibst, dann...“, meinte er und beugte sich zu ihr, seine rechte Hand streifte über ihre Wange. Er wollte sie küssen. Das wurde nun allerdings eindeutig zu viel.
    „Noch nicht jetzt!“, wehrte die Prinzessin es schleunigst ab, indem sie ihn ein Stück von sich schob. Derart weit wollte sie nicht gehen. Gekränkt sah er sie an.
    „Wieso denn nicht jetzt?“ „Ich möchte es einfach nicht.“, entgegnete sie. „Ich verstehe das nicht, spätestens bei unserer Verlobung, ist es soweit. Wieso nicht schon jetzt? Deine Lippen sehen doch so verführerisch aus...“, sprach Nimes. Er hob mit einer Hand ihr Kinn an. „Ich denke, damit sollte man allgemein bis zur Verlobung warten. Wenn nicht länger...“, sagte Zelda, den Kopf abwendend. Zu stark war ihr Stolz, als dass sie sein Vorhaben stillschweigend duldete. „Du scheinst nicht gerade begeistert...“, äußerte er. In seinem Blick lag augenblicklich Argwohn. Dazu hatte seine Stimme einen beunruhigenden Klang inne. „Nun ja, ich brauche wohl noch ein bisschen Zeit...“, versuchte sie zögernd die Sache zu retten. Es schien nicht sehr überzeugend.
    „Willst du dich etwa weigern?“, fuhr er fort und umfasste heftig ihre Arme, „So etwas dachte ich mir schon. Überall wird von dir erzählt, du seiest entschlossen und selbstbewusst. Aber das wirst du dir abgewöhnen müssen! Wenn wir erst einmal verlobt sind und später vermählt, gehörst du mir, und wirst wollen, wann ich will!“ „Lass mich los!“, rief die junge Hylianerin, versucht seinem festen Griff zu entkommen. Erfolglos. „Gewöhn dich schon mal daran, dass du als meine Gattin auf mich hören musst.“, erläuterte er grinsend.
    „Lass mich endlich los, sonst garantiere ich für nichts mehr. Ich werde immer über mich selbst bestimmen. Ob es dir gefällt oder nicht!“, entgegnete sie entschlossen. Inzwischen vergaß sie ihren anfänglichen Beschluss. Böse blickte sie ihn an.
    „So ist das also, wie ich es vermutet habe! Ich denke, du wirst dich nun schnell ändern. Hat es dir dein Vater etwa nicht gesagt? Ach, stimmt, du bist ja nur eine Frau, wieso sollte er dich in diese wichtigen politischen Angelegenheiten mit einbeziehen. Dann muss ich wohl versuchen es dir zu erklären. Also, diese Entscheidung ist nicht einfach so gefallen, denn zwischen unseren Vätern herrscht ja schon lange ein gespanntes Verhältnis. Unsere Verlobung ist deshalb der Beginn eines Bündnisses. Andernfalls würde vermutlich bald ein Krieg ausbrechen, indem die Provinz meines Vaters ihre Unabhängigkeit erkämpfen will... natürlich nur, weil sich die Prinzessin zu fein war, den Frieden zu sichern. Wie nennt man so was gleich noch mal, ach ja, Heiratspolitik, Zelda. Politik eben, aber davon dürftest du ja sowieso wenig verstehen.“, grinste er zufrieden.
    Geschlagen schluckte Zelda ihren Ärger hinunter, gab allen Widerstand auf und senkte den Kopf. Ähnliches hatte sie bereits geahnt. Also sollte sie sich für das Land aufopfern. „Was willst du? Du kannst mich nicht zwingen dich wirklich zu lieben.“, begründete sie traurig. „Du wirst dich schon daran gewöhnen, an meiner Seite zu stehen. Als meine zukünftige Gemahlin, wirst du dich mir anpassen, ich werde über dich bestimmen, dich besitzen...“, gab er zur Antwort und in seinen Augen loderte Begierde auf, „Wage ja nicht zu schreien... es wird dir sowieso niemand helfen...“ Entsetzt zuckte Zelda innerlich zusammen.
    Nimes zog sie an sich, griff mit einer Hand nach ihrem Kinn und hob ihren Kopf unsanft an. Sein Gesicht kam ihrem näher. Reflexartig hämmerte die junge Hylianerin auf seinen Oberkörper ein, gleichzeitig riet ihr Verstand davon ab. Vergebens. Dort traf sie nur den Brustpanzer. Bald schmerzten ihre Handgelenke. Ihre magischen Kräfte konnte sie nicht einsetzen. Sie durfte es nicht. Die Fähigkeiten dienten zum Schutz Hyrules, doch so würde sie es nur in einen Krieg stürzen, welchen sie wiederum mit ihren Mächten nicht beeinflussen konnte. Es gab keine Zweifel, dass dies geschehen würde, falls sie irgendetwas wirksames gegen ihn unternahm. Seine Lippen näherten sich ihren immer weiter. Schließlich gab sie auf. Er hielt inne.
    „Du lernst ja wirklich schnell. Genau richtig. Ich hätte nie gedacht, dass es so leicht sein würde... zumindest bist du einigermaßen vernünftig. Aber wir werden es ein anderes Mal beenden.“, erläuterte er und ließ Zelda los, sie wich sofort zurück. Mit einem hämischen Grinsen verließ er den Schlossgarten, das Gras raschelte unter seinen Schritten.
    Die Prinzessin blieb allein dastehend zurück. Abwesend starrten ihre Augen in die Leere. Alles zum Wohle Hyrules. Im Sinne des Volkes. Dafür musste sie ihren Körper, ihre Würde aufgeben. Für das Königreich, wie es ihre Pflicht als Thronfolgerin verlangte. „Link... bitte komm bald zurück...“, schoss es ihr durch den Kopf. Dann lief ihr eine einzelne Träne die Wange hinunter.


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    Für die Idee mit der unfreiwilligen Verlobung ist außerdem meine beste Freundin verantwortlich, nicht ich, ich verwende das nämlich nur XD

  • Ich find die Geschichte bisher seht gut und bin gespannt wie es weiter geht :D
    Die Gedanken und Gefuhle hast du echt gut beschriben,...und auch ihr aussehen!

  • Zitat

    Original von Naboru17
    Die Gedanken und Gefuhle hast du echt gut beschriben,...und auch ihr aussehen!


    Puh, ich muss nur aufpassen, dass ich da mal nicht irgendwann übertreibe *g*


    Und keine Sorge, es geht ja schon weiter^^
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    Kapitel 3
    ~„Zum alten Ritter“~


    Seit drei Wochen und sechs Tagen war Link nun schon zurück. All seine alten Bekannten hatte er wiedergesehen. Die Kokiris, Goronen, Zoras, Gerudos, Salia, Darunia, Ruto, Malon und Naboru hatte er schon besucht. Nur im Schloss war er noch nicht gewesen, obwohl er, seit er Hyrule errettet hatte, dort willkommen war. Er wollte bis zum passenden Moment warten. Falls es ihn überhaupt noch geben würde.
    Bald nach seiner Ankunft war rasch bekannt geworden, dass der Held der Zeit wieder im Land war. Ein Bote des Königs hatte ihn aufgesucht. Dieser berichtete ihm von einem Fest, das an einem Frühlingsabend im Schloss stattfinden würde. Um eine Verlobung zu feiern. Die Verlobung von Zelda mit einem Adeligen. Wie er erfahren hatte, wohnte dieser schon einige Zeit im Schloss.
    Beinahe fand er es lächerlich, dass ihn seither Eifersucht quälte, es ihm gelüstete, diesem Schnösel an die Gurgel zu gehen. Es war gekommen, wie es kommen musste. Zelda war die Prinzessin, die zukünftige Königin, sie war verpflichtet einen Adeligen zu heiraten, der fähig war über ein Land zu herrschen. Keinen armen Söldner aus den Wäldern. Länger wollte er sich jedoch nicht mit dem Gedanken quälen.
    Deshalb würde er noch in der Nacht des Festes verschwinden. Sofort, unverzüglich. Vielleicht hatte er sowieso einen Fehler begangen. Vielleicht hätte er nie zurückkehren sollen. Vielleicht wäre es ihm besser ergangen, wenn er sich mit den Erinnerungen an sie zufrieden gegeben hätte. Vielleicht. Doch das war nun egal.
    Er saß an einem kleinen Tisch in der Ecke eines Gasthauses mit dem Namen „Zum alten Ritter“, in der Stadt Hyrule. Das Gasthaus war zugleich eine Herberge, im Stockwerk höher befanden sich einige Zimmer. Nicht sehr komfortabel, aber im Grunde besser als auf dem kalten Boden zu schlafen, und er brauchte sich keine Gedanken über Dämonen oder Wegelagerer machen, die ihn in den Nächten überfallen könnten. Am hinteren Teil des Hauses war ein kleiner Stall, in welchem Epona momentan untergebracht war. Seit einer Woche übernachtete er jetzt bereits hier. Zum Glück für den halben Preis. Der Wirt wollte dem Helden der Zeit auf diese Weise noch mal persönlich danken. Anders hätte sein Geld bei weitem nicht gereicht.
    Es war laut in dem Wirthaus, denn die gesamte Stube war voller Hylianer, die sich amüsierten. In der Luft hing ein stickiger Geruch, der sich gierig in alles was ihn umgab, einnistete. Draußen war es schon lange Nacht und Kerzen erhellten züngelnd den Raum.
    Einige Fußlängen entfernt befand sich zur Linken des Helden der abgenutzte Tresen, dahinter die momentan geöffnete Tür zur Küche und in der Nähe eine Holztreppe, welche zu den Zimmern führte. Boden, Decke und das Mobiliar waren aus Holz, die Wände, hin und wieder durch Balken verstärkt, waren ursprünglich weiß verputzt, mittlerweile hatten sie ein vergilbtes Grau angenommen. Zwei große, trübe Butzenfenster mit morschen Fensterbänken grenzten die Eingangstür auf der rechten Längsseite ein. Viele große Tische waren im Raum verteilt, worum sich jene Hylianer zu wilden Zechgelagen gesammelt hatten, das Klirren von Gefäßen vermischte sich mit ihren lallenden Stimmen.
    Ein Krug gefüllt mit einfachem Wasser stand neben einer fast heruntergebrannten Kerze vor Link. Von alkoholischen Getränken hielt er selbst nicht viel, sie vernebelten nur die Sinne. Vermutlich wäre es in dieser Situation allerdings gar nicht so schlimm gewesen. Der Held betrachtete gedankenverloren die Bewegungen des Feuers der Kerze. Unruhig spielten seine Hände mit der auf Pergament geschriebenen Einladung, die ihm der Bote übergeben hatte. Immer wieder ließ er sie durch die Finger gleiten. Morgen war es soweit. Sollte er überhaupt hin? Gewiss, es wäre die passende Möglichkeit, um von Zelda Abschied zu nehmen.
    „Kann ich Euch noch etwas bringen?“, fragte plötzlich die freundliche, reine Stimme eines Mädchens nahe bei seinem Ohr. Dies war auch nötig, damit er es überhaupt verstand. „Äh... nein danke...“, antwortete Link aus seinen Gedanken gerissen. Seine Stimme war grundsätzlich ernst, zugleich angenehm und verlieh allen Worten einen nachdenklichen Klang. „Aber wenn es Euch an irgendetwas fehlt, sagt mir einfach Bescheid.“, lächelte ihn das junge Mädchen an. „Werde ich machen...“, entgegnete Link. Einen Moment strahlten ihre grünen Augen heller und ihre Wangen erröteten leicht, während sie wieder ging, um die anderen Gäste zu bedienen. Drei Tage lang, tat sie dies jedes Mal. Er seufzte.
    Bald wäre er endlich wieder bei den Söldnern, seinen Gefährten. Unweigerlich musste er auch an den zukünftigen Führer denken. Eine junge Frau. Artemis, das war ihr Name. Sie war das einzige Kind des alten Führers, ein Jahr älter als Link. Geschickt, schlau und selbstbewusst, eine richtige Kämpferin. Noch dazu hatte sie sehr viel für ihn empfunden. Doch war es in den Augen des Helden der Zeit selbst nur Freundschaft gewesen. Bitterlich lachte er kurz auf. Einige Hylianer in seiner Nähe wandten sich nach ihm um.
    Es war seltsam, er hatte, ob es ihm passte oder nicht, viele Verehrerinnen und ausgerechnet mit jener einen, die er liebte, konnte, durfte er einfach nicht zusammenkommen. Welch merkwürdige Fügungen des Schicksals. Der junge Hylianer atmete tief durch. Nur noch wenige Augenblicke blieb er sitzen, dann nahm er den Krug, trank ihn aus, steckte die Einladung ein und ging die Holztreppe hoch in sein Zimmer. Vorher wünschte ihm das Mädchen von vorhin noch eine gute Nacht. Wie immer.
    Oben angekommen ließ er sich auf das Bett mit den weißen Bezügen fallen, welches sofort knarrte. Einige Kerzen, die an Halterungen in der Wand befestigt waren, brannten und spendeten Licht. Sein Zimmer war schlicht eingerichtet, von der Tür aus gesehen, stand das Bett in der Mitte der rechten Wand zusammen mit einer großen Truhe am Fußende davon, woran sein Schwert und der Schild lehnte. Innerhalb davon lagerte seine wenige Habe, bestehend aus zwei weiteren Rüstungen, einem braunen Umhang, einem Bogen sowie einem Köcher mit Pfeilen und zwei rauen Decken, eine davon war durch eine ärgerliche Unachtsamkeit etwas angebrannt. Am Kopfende des Bettes war auf der linken Seite eine Kommode, worauf sich eine Kanne voller Wasser, ein Tonbecher und ein verloschener Kerzenleuchter befanden. Auf der anderen Seite gab es einen kleinen Tisch, dazu ein gewöhnlicher Stuhl, sowie ein Wasserbecken, welches daneben angebracht war.
    Auch hier waren die Wände weiß verputzt und überall bröckelte schon die Farbe ab. In einigen Ecken und Nischen hatten sich Spinnen eingenistet. Ein einziges Fenster mit Holzkreuz, der Tür gegenüber, wies in Richtung Marktplatz hinaus. Neben diesem Fenster fußte zur Rechten ein großer Schrank, den er nicht gebrauchte.
    Abwesend starrte Link an die hölzerne Decke. Von unten herauf drangen die Stimmen und das Gelächter der anderen Gäste. Seltsam fremd fühlte er sich. So als würde er sein eigenes Leben mit den Augen einer unbeteiligten Person betrachten. Schön wäre es. Sicher würde er lachen, wie dumm er sich doch benahm, wie kindisch. Einer Liebe nachzutrauern, die niemals war und niemals sein könnte, war sinnlos. Sein ganzes Leben war eigentlich sinnlos. Für ihn. Er lebte nur, um anderen zu helfen, um ihnen ein schönes, zufriedenes Dasein zu ermöglichen. Wobei er selbst nicht wirklich ein eigenes Leben führen konnte.
    Was gab es für einen Sinn in seinem Leben? Etwas, für das es sich wirklich lohnte? Zelda. Bisher war sie seine Hoffnung gewesen. Allerdings hoffte er vergebens. Ein friedliches Sein mit ihr war ihm verwährt, außerdem könnte er nie derart eintönig vor sich hin vegetieren. Tief atmete der Abenteurer durch.
    Schließlich stand er auf, zog seine Tunika, die Mütze, die Handschuhe sowie die Stiefel aus. Er warf die Rüstung über die Stuhllehne, löschte das Licht und legte sich ins Bett, welches ihm wieder eine traumlose, unruhige Nacht, dank des Knarrens bescherte.


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    Allerdings muss ich euch jetzt enttäuschen, denn wahrscheinlich wird es dauern, bis die Fortsetzung des Kapitels kommt.

  • Wie die anderen Kapitel,..einfach süper,macht richtig lust auf mehr :D
    Wieviele Kapitel giebt es eigentlich?Hast du die alle schon fertig oder schreibst du noch drann?

  • Gut gemacht, gefällt mir besonders die gute, alte, rauchige Kneipe mit ihren Zimmer. Sie schreibt noch, sonst würde es ja nicht dauern bis der Rest kommt. ;) Hoffe es dauert nicht mehr lange.

  • Zitat

    Original von Naboru17
    Wieviele Kapitel giebt es eigentlich?Hast du die alle schon fertig oder schreibst du noch drann?


    Ehrlich gesagt, hab ich noch keine Ahnung wie viel das gesamt wird.
    Bisher hab ich etwa 27 Seiten geschrieben (mir fällt grade nicht ein wie viel Kapitel das sind^^) und es ist noch nicht mal zum eigentlichen Thema der Story gekommen.
    Ergo wird es ziemlich viel sein, was ich noch schreiben muss (na, das kann ja heiter werden XD).


    Das nächste Kapitel müsste ich eigentlich bald komplett überarbeitet haben^^

  • So, da es mir jetzt aba wirklich zu lange dauert, bis meine Beta-Leser den nächsten Teil endlich gelesen haben, stell ich den nun einfach ohne deren Überprüfung rein^^
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    „Guten Morgen! Ihr solltet langsam aufstehen. Es ist fast Mittag!“, drang die jungendliche Stimme eines Mädchens wie aus weiter Ferne an Links Ohr. Einige Atemzüge verstrichen, ehe er Illusion von Wirklichkeit klar unterscheiden konnte.
    „Wieso weckst du mich?“, murrte er, ließ die Augen noch immer geschlossen. Er lag auf der rechten Seite und wandte der Tür, in der das Mädchen stand, den Rücken zu. Obwohl seine Augen zusammengekniffen waren, merkte er, dass helle Sonnenstrahlen durch das Fenster fluteten. „Verzeiht, aber Ihr seid die letzten Tage immer so früh aufgestanden, da hat es mich gewundert, dass Ihr heute nicht so früh erschienen seid. Es tut mir wirklich Leid.“, erklärte sie betroffen.
    „Schon gut...“, murmelte Link, öffnete die Augen und gähnte. Als er die Decke zurückschlug, sich aufrichtete, glaubte er, seine Gliedmaßen wären aus Stein. Er fühlte sich gerädert. Der junge Hylianer schwang seine Beine aus dem Bett und stand auf. Sein Rücken knackte, sobald er sich streckte. „Schreckliche Nacht...“, brummte er leise.
    Als das junge Mädchen ihn in seinem weißen Hemd und der langen Hose sah, zeichnete sich eine starke Röte auf ihren Wangen ab. „Du kannst wieder gehen, ich bin nun wach.“, richtete er an sie und trottete derweil zum Wasserbecken. „Äh... ja... u- und wenn es Euch an irgend- irgendetwas fehlt s- s- s- sagt mir einfach Bescheid!“, verabschiedete sie sich stotternd und stürmte mit hochrotem Haupt die Treppe hinunter.
    Schmunzelnd schüttelte Link den Kopf, er stand beim kleinen Wasserbecken. Jetzt kam sie schon morgens. Dann tauchte er die Hände ins Wasser und wusch damit sein Gesicht. Es weckte seine Sinne. Erfrischt ging der junge Hylianer zurück, nahm seine Tunika von der Stuhllehne und legte sie an. Hiernach schlüpfte er in die Stiefel, setzte die Mütze auf, nachdem er einmal mit der Hand durch seine Haare gefahren war und sie neu gebunden hatte, zog sich seine Handschuhe über und schulterte die Waffen. Nach der Gewohnheit. Kurz schaute er aus dem Fenster. In sein Blickfeld schoben sich an den unteren Rand sogleich die Dächer einiger Häuser.
    Das Mädchen hatte Recht, die Sonne stand fast im Zenit und der erste morgendliche Betrieb auf dem Marktplatz schwand bereits dahin. Die wichtigen Handelsgegenstände waren längst vergriffen. Erst am Nachmittag würde wieder Neues angeboten werden.
    Überall auf dem gepflasterten Platz standen hölzerne Marktstände mit bunten Dächern aus groben Leinen, in der Mitte war ein Springbrunnen, an dem einige Hylianer zusammensaßen. Der Ort lag etwa im Zentrum der Stadt, die sich zur linken und rechten davon sehr weit ausstreckte und leicht die Form eines Halbkreises um das Schloss bildete. Die vielen Fachwerkhäuser waren eng aneinander gebaut, und außer den vier großen Wegen, welche sich durch die Stadt schlängelten, gab es ebenfalls viele kleine Gassen, die zu verwinkelten Orten führen konnten.
    Der Himmel strahlte in einem hellen Blau und die hohen, spitzen Türme der Zitadelle überragten jene Häuser der Stadt. Im Hintergrund weilte der Todesberg, wie gewöhnlich von flauschigen, weißen Wolken umgeben.
    Den Blick abwendend begab sich Link auf den Weg und stapfte die Holztreppe hinunter, die in die Stube des Gasthauses führte.
    Dort setzte er sich allein an den kleinen Tisch in der Ecke, nachdem er seine Waffen abgenommen und an ein Tischbein gelehnt hatte, während die wenigen Anwesenden ihn beobachteten. Sofort eilte das junge Mädchen fröhlich herbei und tischte ihm sein spätes Frühstück auf. Ein Holzteller, belegt mit drei großen Brotscheiben, zwei Stücken zähem Schinken, Käse, der einen scheußlichen Geruch verbreitete, einem Häufchen Quark mit Kräutern, einigen Tomatenscheiben und einem teuerwirkenden, roten Apfel, der heute zum ersten Mal dabei lag. Dazu noch ein Krug Wasser und ein Messer zum Schneiden. Das Mädchen blieb bei seinem Tisch stehen.
    „Den Apfel habe ich Euch auf den Teller getan. So was ist nur für ganz besondere Gäste. Und Ihr habt ja schließlich was ganz großartiges getan. Ihr seid ein großer Held.“, erklärte sie stolz. „Danke... aber weißt du, das wäre nicht nötig gewesen... ich habe nur das getan, was ich tun musste, was mir vorbestimmt war. Das ist nichts besonderes.“, entgegnete er und schnüffelte wie die Tage zuvor leicht angewidert an den Käse. „Meint Ihr? Also, ich bewundere Euch trotzdem...“, gestand sie und erneut zierte eine Röte ihre Wangen. „Wie heißt du eigentlich?“, fragte Link lächelnd, dabei schob er nebenbei den Käse mit den Fingerspitzen zum Tellerrand.
    „Myriam!“, schoss es aus ihr hervor als hätte sie die ganze Zeit auf diese Frage gewartet. Nervös streifte sie ihren braunen Rock gerade, worüber sie eine hellbraune Schürze trug und dazu eine weiße Bluse. Dunkelbraune Haarsträhnen von ihren lockigen schulterlangen Haaren, hingen in ihr gerötetes Gesicht, welches eine rundliche und kindliche Form hatte. Sonst war sie schlank. „Also, danke Myriam.“, meinte er und blickte das junge Mädchen an. Er schätzte sie höchstens auf fünfzehn Jahre. „Und nun möchte ich frühstücken, sonst wird es dafür wirklich noch zu spät.“, endete er. „Natürlich, verzeiht... aber wenn es Euch an irgendetwas fehlt, sagt mir einfach Bescheid!“, erwiderte sie. „Ich weiß...“, murmelte Link.
    Das Mädchen namens Myriam ging zurück um sich wieder anderen Gästen zuzuwenden. Er aß die Brote, Tomaten, das Häufchen Quark und den Schinken, wobei er diesen wie meistens mit Wasser hinunterspülen musste. Den Käse ließ er liegen, er roch ihm einfach zu seltsam. Zum Schluss verzehrte er den Apfel, dabei bemerkte er, dass ihn Myriam nebenbei sehnsüchtig beobachtete.
    Schließlich stand er auf, seine Waffen sowie einen kleinen Proviant mitnehmend und verließ das Wirtshaus. Der junge Hylianer ging zur Hinterseite des Gebäudes, wo sich der Stall befand, um nach Epona zu sehen.
    Fröhlich begrüßte sie ihn mit einem Wiehern und musterte ihn gleichzeitig halb mit ihren seltenen, blauen Augen. Bis zu ihren weißen Fesseln mit den schwarzen Ansätzen war sie im duftenden Stroh, das den Boden ihrer Box bedeckte, versunken. Ihr rotbraunes Fell schimmerte samtig und gepflegt. Vergnügt schlug sie ihren weißen Schweif, dessen Anfang ebenfalls schwarz war, hin und her.
    „Na, dir scheint es hier auch an nichts zu fehlen.“, murmelte er und streichelte über ihren Hals, nachdem er einen prüfenden Blick auf das Futter geworfen hatte. Danach holte er ihren Sattel, das Zaumzeug und eine Bürste aus einem sicheren Schrank im Stall und bereitete sie auf einen Ausritt vor. Seit einigen Tagen hatte er sie leider etwas vernachlässigt und war höchstens ganz kurz mit ihr galoppiert.
    Nicht viel später schritt Link mit Epona an den Zügeln über den Marktplatz, auf dem zur Mittagszeit nicht sehr viel Betrieb war. Ebenso machten manche der vielen Läden innerhalb der alten Fachwerkhäuser eine Pause.
    Reiter und Ross durchquerten eine längere Straße und erreichten die offene Zugbrücke, eingelassen in die große Stadtmauer. Außerhalb der Stadt stieg er in den Sattel, ritt los, anfangs in Richtung der auf einem größeren Hügel errichteten Lon-Lon Farm, deren hölzerner Palisadenwall sich stark vom blauen Hintergrund hervorhob und dennoch nur ein winziger Punkt in der Ferne war. In der Nähe seines unwillkürlich gewählten Pfades verlief auch der Weg, welchen Reisende nutzten.
    Das Wetter war recht warm und so belebte ihn, dank seines Pferdes Schnelligkeit, eine frische Brise. Selbst Epona genoss es, endlich wieder bewegt zu werden. Der Held hatte nicht geplant irgendein bestimmtes Ziel aufzusuchen. Bis zum heutigen Abend müsste er spätestens wieder da sein. Dann würde das Fest beginnen. Die nächsten Orte waren mehr als drei Stunden entfernt. Es würde zu lange dauern, hin und zurück zu reiten. Ab und an erspähte er in einigem Abstand von ihm Händler oder Reisende, von der Stadt kommend oder auf den Weg dorthin.
    Ihm peitschte beständig der Wind ins Gesicht, dazu erfüllte ihn ein herrlicher Eindruck von Freiheit, Sorglosigkeit. Dieses Gefühl liebte er. Niemals könnte er darauf verzichten. Wäre er gebunden, würde er innerlich langsam daran zerbrechen.
    In seinem Blickfeld lag meist die große Farm im Zentrum des Landes. Kleine Bäume und Gestrüppe spickten überall die weite Grasfläche, welche unmerklich im sonst seichten Wind erzitterte. Hyrules hügelige Landschaft war eine Augenweide, ganz fern am Horizont waren die Gebirge zu sehen. Weiße Wolken zierten den Himmel, weckten den Gedanken an kleine Schafe auf einer unendlichen blauen Weide.


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    Dumme Ideen und eine noch blödere Umsetzung ~.~

  • Das Kapitel war mal wieder spitze!!!!Das brauchst du garnicht vorher testen zu lassen :D


    Heiße übrigens genauso,wie das Mädchen im Wirtshaus :D
    werde nur so geschrieben(Miriam) :D :D

  • Zitat

    Original von Naboru17
    Heiße übrigens genauso,wie das Mädchen im Wirtshaus :D
    werde nur so geschrieben(Miriam) :D :D


    Na, das hab ich ja mal wieder genial erwischt XD
    Die Schreibung hab ich auch deshalb absichtlich verändert, weil ich fand, dass es sonst zu "normal" wirkt. Keine Ahnung ob es diese Schreibweise überhaupt gibt... hehe, ab jetzt jedenfalls schon XD


    So, und der nächste Teil folgt wahrscheinlich am Wochenende.

  • Bin schon gespannt wie es weiter geht :D


    Miriam kann mann auch mit y schreiben,..so wird ne verwante von mir aus Marokko geschrieben :D

  • Naja, hab mal den neuen Teil überarbeitet...
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    Nach einiger Zeit befand er, lange genug geritten zu sein und schlug den Rückweg ein. Es war mittlerweile Nachmittag und bis er erneut in der Stadt ankäme, würde es ebenfalls noch etwas dauern. Zumindest musste er so nicht dauernd an den Abend denken. Auf dem Weg zurück erlaubte er Epona an einem kleinen Bach das Trinken. Zugleich genehmigte er sich einen reichlichen Schluck Wasser aus der Feldflasche, die er bei sich trug und aß ein wenig von seinem Proviant, während er im hohen Gras saß, den Geräuschen seiner Umgebung lauschend.
    Zuletzt hielten sie wieder vor den Stadttoren. Seine Stute wirkte irgendwie entspannt, sosehr sie auch erschöpft sein musste. Vor der Zugbrücke war er abgestiegen und nun leitete er das Pferd über den Marktplatz in die Richtung des Wirtshauses „Zum alten Ritter“.
    Dort erwartete ihn sogleich eine fröhliche Myriam im Stall, die unbedingt Epona für ihn absatteln und mit Stroh trockenreiben wollte.
    „Aber du hast doch noch im Gasthaus zu tun.“, merkte Link an. „Nein, das geht schon. Ich darf mich öfters um die Pferde kümmern und momentan ist in der Stube nicht viel los. Da werde ich nicht gebraucht.“, lachte sie ihn an. Letztlich ließ er das Mädchen gewähren, anders gab sie keine Ruhe.
    Der Abenteurer machte sich auf den Weg und schlenderte ziellos durch die erneut belebte Stadt. Neugierige Blicke folgten ihm, daran war er bereits gewöhnt. Höchstens in den entfernten Ländereien erkannte man ihn nicht. Denn in den sieben Jahren der Dunkelheit, hatten die meisten Vasallen der Ländereien, um wohl ihr Gebiet vor der Zerstörung zu bewahren, unterwürfig alle ihnen erteilte Befehle befolgt, weshalb sie vor dem Unheil zumeist verschont geblieben waren.
    Ungern erinnerte er sich jedoch daran, wie es damals unter Ganondorfs Herrschaft hier ausgesehen hatte. Schnell verwarf er diese trüben Gedanken. Hyrule strebte goldenen Zeiten entgegen.
    Seine Schritte führten ihn unbewusst zur Zitadelle der Zeit. Als er davor stand, blickte er ehrfürchtig zu den erhaben in den Himmel ragenden Türmen empor. Das Gebäude war ein Meisterwerk der Baukunst. Allein die äußere Erscheinung wirkte unglaublich beeindruckend, durch die vielen in den Stein gemeißelten Ornamente, den spitzen Fenster, dem sauberen grauen Stein und dem großen hölzernen Eingangsportal, mit den zwei Türflügeln. So edel, so kalt, so abweisend.
    Der eigens angelegte Garten um die Zitadelle und die gemauerten flachen Becken voller klarem Wasser zu beiden Seiten des Portals, weckten dennoch zugleich einen idyllischen Eindruck. Ein sanfter Duft von allerlei Pflanzen und Kräutern hing in der Luft. Am Horizont schlief der Todesberg ruhig in Wolken gebettet.
    Link öffnete einen der dabei knarrenden Türflügel und trat in die Zitadelle ein. Eine Gänsehaut befiel ihn und ein leichter Schauder lief seinen Rücken hinab, während er einen roten Teppich entlang ging. Viele Erinnerungen waren mit diesem mystischen Ort verbunden.
    Das Gebäude war länglich die schwarzen und weißen Marmorplatten, die den Boden bildeten, waren im Muster eines Schachbrettes angeordnet. In der Mitte wälzte sich vom Eingang bis zum Altar ein robuster, roter Teppich, der an beiden Seiten mit goldenen Hylianischen Schriftzeichen bestickt war. Zwischendurch wurde er von einem kleinen Steinpodest, mit einem Triforce darauf eingemeißelt, unterbrochen. Durch lange schmale Fenster, die an den Wänden in gleichmäßigen Abständen angeordnet waren, fiel Licht, welches sich in den vielen Staubkörnern brach. Die Decke der Halle war derart hoch, dass sie von gespenstigen Schatten verdeckt wurde.
    An der Seite, gegenüberliegend der Tür, befand sich ein Altar. Schriftzeichen waren dort eingeritzt und drei Steine schwebten darüber. Ein grüner, ein roter und ein blauer, jeder in einer anderen goldenen Fassung. Jene drei heiligen Steine, welche Link damals besorgen musste, um das Portal zum Heiligen Reich zu öffnen.
    Alles Schreckliche was geschah, nachdem der Zugang geöffnet worden war, wurde jedoch rückgängig gemacht, sobald der Held der Zeit das Böse besiegt hatte und wieder in seine richtige Zeit zurückkehrte.
    Hinter jenem Altar weilte ein großes Portal auf dem ein Triforce prangte. Der Zugang zum Heiligen Reich. Im Raum dahinter war der Zeitenfels, worin das Masterschwert ruhte. Magische Stille umfing ihn, wurde nur von seinen gedämpften Schritten gebrochen. Beinahe erschien es ihm wie ein Frevel, die Ruhe dieses heiligen Ortes zu stören.
    In der Zitadelle gab es keine Sitzmöglichkeiten, nur sehr wichtige Zeremonien wurden hier abgehalten. Sonst stellte man sich zum Beten hin.
    Kurz vor dem Altar blieb er selbst stehen und überlegte, wieso die heiligen Steine eigentlich noch hier waren. Aber ohne die Okarina der Zeit, waren sie unbrauchbar und das Heilige Reich war durch die Macht der Weisen versiegelt worden. Niemand könnte daraus Nutzen ziehen.
    Genauso musste er sich folgend an Shiek entsinnen, wie damals das Geheimnis um diesen seltsamen Shiekah gelüftet wurde.
    Zelda. Sie hatte sich sieben Jahre als Mann verkleidet, gekämpft wie ein Krieger, war sogar ihm zur Seite gestanden. Hatte Gefahren auf sich genommen, welche er ihr niemals mehr zumuten wollte. Auch wenn er oft das Gefühl gehabt hatte, seinen Helfer sehr gut zu kennen, hätte er nie gedacht, dass sie es wäre. Sogar hatte es ihn ziemlich verwirrt, dass die Gegenwart des vermeintlichen Shiekahs, gleich die der Prinzessin, ihn nervös machte. Doch kaum offenbarte Zelda ihm ihr Mysterium, wurde sie auch schon von Ganondorf entführt.
    Er wusste noch genau, dass er Ganondorf verflucht hatte für diese Tat. Ihm die schlimmsten Beschimpfungen nachgebrüllt hatte. Am Ende konnte Link immerhin siegen, konnte ihn für seine Taten büßen lassen. Noch immer tat der Großmeister des Bösen dies, saß im Hades und sinnte wahrscheinlich auf Rache. Bisher vergebens. Glücklicherweise. Ein zweites Mal würde ihm wohl kein Sieg mehr gelingen.
    Zögernd schloss der Held die Augen. Lange Zeit verharrte er so. Ließ seine Gedanken einfach treiben. Überlegte sich still Gebete. Formulierte allerlei Wünsche an die Göttinnen. Ohne seinen Glauben an ihre Macht und das Schicksal wäre er schon lange dem Wahnsinn verfallen. Sein ewiger Kampf gegen die Dunkelheit musste einen Sinn haben. Sei es nur eine Rolle im Spiel der höchsten Mächte.
    Dann öffnete er die Augenlider. Es wurde langsam Zeit zu gehen. Diesen endscheidenden Abend dürfte er unter keinen Umständen verpassen.
    Der junge Hylianer eilte wieder „Zum alten Ritter“. Die Dämmerung hatte bereits eingesetzt und auf dem Weg zurück begegneten ihm einige Leute, die reich aussahen und in Begleitung von Hylianischen Soldaten, manche davon führten sogar Pferde, in die Richtung des Schlosses liefen. Das waren also die anderen Gäste des Festes.
    Beim Wirtshaus angekommen, gab er Bescheid, dass er diese Nacht abreisen wollte. Myriam, die in der Nähe stand, schenkte ihm einen unglaublich traurigen Blick. Dagegen bedankte sich der Wirt, ein ziemlich dicker Mann, bei dem es den Anschein hatte jede kleine Bewegung verlangte ihm größte Anstrengung ab, für sein Verweilen in gerade diesem Gasthaus.
    „Euer Pferd, werde ich euch schon einmal für den Aufbruch fertig machen“, meinte er in seiner brummenden Stimme, während er den doch recht ahnsehnlichen Preis für die Übernachtungen und Mahlzeiten berechnete. Fünfzig Rubine. Sofort zahlte Link, kontrollierte, ob all seine geringe Habe für die Reise gepackt war und prüfte sicher einige Male, ob er auch die Einladung dabei hatte.
    Schließlich brach er auf, vorerst alles unnötige, darunter selbst die Waffen, noch im Wirtshaus lassend. Besonders hatte er sich nicht gekleidet. Womit sollte er auch. Der Abenteurer lief in die Richtung des Schlosses, das sich als düstere Silhouette in der blutroten Dämmerung erhob und ein romantisches Bild gewährte.
    Ausnahmsweise nahm er dabei nicht wahr, wie ihm jemand heimlich folgte. Dafür war er viel zu sehr in seine Gedanken vertieft.
    Er gelangte zum staubigen Weg und marschierte ihn entschlossen hinauf. Es würde wohl das letzte Mal sein.


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    So, eine Stelle habe ich jetzt auch noch rausgenommen, weil das schon ein sehr seltsamer Zufall gewesen wäre. Wahrscheinlich schreib ich die in ein paar Tagen zwar eh wieder rein, aber was soll's^^