American Horror Story

  • Hätte noch eine Theorie zu deiner Frage, wieso Moiras Geist altert: Wenn ich gut aufgepasst habe, war sie der einzige Geist, dessen Gebeine sich noch auf dem Grundstück befanden. Könnte es damit zusammenhängen? Alle anderen sind zwar im Haus gestorben, ihre Leichen wurden aber fortgeschafft.

    Dieser Gedankengang, dass die Gebeine auf dem Grundstück etwas mit Geisterkräften zu tun haben, hatte ich auch irgendwann. Erst war ich verwirrt, dass Date auch ein Geist wird, aber sie lebten ja noch im Haus, als er erschossen wurde. Komisch fand ich, dass nur fünf der Kinder, die Date ermordet hat, ihn aufsuchen. Es wurde zwar dann klar, dass sie zu Halloween ihren "Bereich" verlassen dürfen, aber es starben ja mehr, wenn ich mich recht erinnere. Wahrscheinlich Einsparungen beim Make Up, das nur für fünf reichte. Jedenfalls muss man davon ausgehen, dass auch woanders Geister entstehen können, aber es wurde ja gesagt, dass es nur an Orten geschieht, die sehr viel Boshaftigkeit anziehen oder bündeln. Die Schule, wo die Kinder starben, wäre ja nicht direkt so ein Ort? Und wenn ja, müssten ja auch andere Kinder, die während des Massakers dort starben, zu Geistern geworden sein. Alas.


    Die Theorie zu Moira kann jedenfalls nicht von mir widerlegt werden. Die Ex von Ben stirbt ja auch dort und wird dort begraben, aber sie ist vielleicht zu kurz tot. Wäre noch interessant, was mit dem Arzt und seiner Frau bzw. ihrem Frankenstein Kind ist. Habe es nicht ganz in Erinnerung, aber weiß nun nicht mehr, ob jemand von denen dort begraben wurde. Ebensowenig das Monster Kind, das von dem Vetreter mit der Brandwunde erstickt wurde. Man könnte davon ausgehen, dass diese ganzen Leichen auch am Grundstück sind, aber sicher ist es nicht.

    Was ich allerdings komisch fand, ist, dass Moira sehr traurig ist, als Ben eine Veranda auf ihren Gebeinen baut und die Nachbarin sie verspottet so in die Richtung "jetzt bist du auf ewig an diesen Ort gebunden, weil sie deine Gebeine nie finden werden". Für mich war der Umkehrschluss eigentlich, dass die Gebeine dort liegen müssen, damit Geister entstehen. Das wird aber wiederlegt. Adelaide ist ja auch froh, dass ihre Mom sie nicht dorthin getragen hat, bevor sie nach dem Unfall starb, damit sie nicht als Geist wieder kam. Dann wieder hätte eigentlich auch der Kammerjäger zurückkommen müssen, oder? Kam der dann, weil an den erinnere ich mich so garnicht.


    Schräg fand ich auch, was mit dem Brandwunden Typ war. Er stellte sich, zeigte sich selbst an und dann die Szene mit seiner Ex/der Nachbarin. Als Zuseher dachte ich, jetzt kommt dann die Bombe und er sagt gegen sie aus, oder kommt als Geist oder was weiß ich, aber das wurde nie mehr aufgegriffen.

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    #75: Me and the Boys


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    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"

  • Es endet ja doch nur in einer Lobhymne, wie anbetungswürdig (Achtung Wortwitz!) AHS-Dauerkandidatin Lily Rabe hier mal wieder ist. Ups, schon geschehen :ugly:

    Chrmchrm, für diesen Kommentar zur Serie schäme ich mich heute. Wie so ein notgeiler alter Penner. Aber war wohl damals mein Humor. Kannste nix machen!


    Jetzt habe ich die Staffel nochmal gesehen. War erstaunt, wie viele Sachen mir noch im Gedächtnis präsent waren, wo mir doch nahezu der gesamte Inhalt von „Murder House“ - ich habe damals beide Staffeln hintereinander geschaut - entfallen ist.


    Vielleicht, weil die Story hier viel intensiver ist, während die einzelnen Episoden von Staffel 1 sehr dem „Monster of the week“-Prinzip folgen und man es weniger als zusammenhängende Serie wahrnimmt. Da wurde ein großer Sprung getätigt, wer die Serie schaut versteht vielleicht, was ich meine.


    Hier lässt man auch zum ersten Mal Sarah Paulson richtig aufspielen, die in der ersten Staffel lediglich eine Nebenrolle hatte und nun beweisen durfte, welch grandiose Bereicherung sie für den Hauptcast ist.

  • Wir sind nun mit der vierten Staffel (Freak Show) durch und haben die fünfte Staffel (Hotel) bis zur zehnten Folge gesehen.


    Die vierte Staffel bot ein zufriedenstellendes Ende, fand ich. Es ist vielleicht kein Happy Ending, aber es war für mich ein Ende, mit dem ich gut leben konnte. Die richtig bösen Bösewichte starben und ein paar der Guten konnten überleben. Die Staffel hat mir allgemein sehr gut gefallen. Es gab zwar - bis auf die Halloween Folgen bzw. Edward Mordrake nicht so viel Übernatürliches und ich erfuhr im Nachhinein, dass Teile der Geschichte lose auf echten Geschehnissen basierten. So gab es den Lobster Boy tatsächlich und seiner Geschichte wurde die Freak Show zum Teil nachempfunden. Ich fand vor allem super, wie bereits etablierte Schauspieler wieder toll untergebracht wurden (die Maske ist echt immer top) und teilweise auch "echte" Freaks mitgewirkt haben. Die Themen in der Serie, bspw. was ein echtes Monster ausmacht und ob innere oder äußerlich sichtbare Bosheit furchtbarer ist, fand ich gut und spannend erzählt. Es war auch wieder eine Mixtur aus schönem Flair der Vergangenheit und auch ein wenig Folklore dabei. Eine tolle Staffel und vor allem stilistisch in einer ganz anderen Richtung.


    Die fünfte Staffel, Hotel, fing bisher meiner Meinung nach am Schwächsten an. Es brauchte zwei oder drei Folgen, bis ich endlich hineinfand. Die Handlung ist diesmal ja eigentlich in zwei Teile gegliedert, könnte man sagen. Einmal die wiederkehrende Geisterthematik, die man aus Murder House schon kannte mit ähnlichen Phänomenen und andererseits die Vampirthematik, die ich zeitgenössisch schön inszeniert fand. Lady Gaga ist auch eine super Besetzung für die Countess und die Themen Lust, Liebe und Sex, die eine große Rolle spielen, sind auch würdig und stimmig in die Rahmenhandlung eingeflossen. John, der in der vorigen Staffel als Mordrake nur eine kleinere Rolle hatte, glänzt nun durch seinen stechenden Blick und seine tolle Darstellung seines Charakters. Es macht Spaß, den Figuren bei der Interaktion zuzusehen. Für mich der beste Charakter bisher war Liz, die ich fast nicht wiedererkannt habe, aber in der vorigen Staffel den "Metzger" spielte.


    Wirklich wieder sehr unterhaltsam, obwohl die Halloween Folge schon sehr Übertrieben war mit den Kindern aber dennoch hat es die Serie nun doch geschafft, mich zu packen und nicht mehr loszulassen. Obwohl es Parallelen zu Murder House gibt, ist die Ästhetik doch eine ganz andere. Die Themen wie Liebe, Vampire, Mode und unterschiedliche Epochen, aus der die Vampire und Geister stammen, haben eine wichtige Rolle und die Kostüme finde ich auch wieder stark. Endlich sieht man Bartholemew! Was ein schirches Baby! Durch Lady Gaga wurde auch wieder eine Verbindung zur ersten Staffel hergestellt, ein nettes Easteregg, wie ich finde.

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  • Sodala, und weiter gehts.


    Wir haben nun die sechste Staffel - Roanoke - an zwei Tagen durchgeschaut. Die Staffel war mit 10 Folgen kürzer und die Folgen hatten auch alle nur um die 40 Minuten, abzüglich Outro. Ein Intro gab es diesmal nicht.


    Anfangs fand ich die Idee cool, dass die Staffel aufgebaut ist wie eine fiktive Reality Show bzw. True Crime, in denen die "Überlebenden" von Schauspielern gespielt werden, aber widerum werden sie in der fiktiven Serie auch von Schauspielern verkörpert. Dann aber geht es über ins "reale" Leben und am Ende kommt eine zweite Staffel der Serie innerhalb der Serie. Es gab auch sehr viele Anspielungen auf etwa Blair Witch oder Paranormal Activity aber auch diesen einen Film (Name vergessen), wo es das Monster gibt, das nie gezeigt wird und der Film nur mit so Handkameras gedreht wurde.

    Das hatte einen gewissen Charme und ich fand die Idee ganz nett, aber ab der Hälfte fing es an, nervig zu werden und die sonst so tollen Bilder und die Inszenierung verlor deutlich für mich an Reiz, weil halt sehr viel durch diese pseudo Handykameras gezeigt wurde und das stresst mich immer, wenn alles schaukelt und man nie ein ordentliches Bild zu sehen bekommt. Es gibt zwar schon auch normale Einstellungen aber die wechseln sich immer ab.

    Auch die Story fand ich diesmal nicht so stark und es ging wieder um Geister, die diesmal auch wieder mehr oder weniger eigenen Regeln zu folgen schienen. Ich fand die Folgen dann schon gut genug, um weiterzuschauen, aber es gab immer wieder Szenen oder auch ganze Folgen, die auf mich so wirkten, als hätten sie diese Eigenschaften, wegen denen ich das Serienformat allgemein nicht gerne mag, nämlich das unnötige Hinauszögern von Handlung oder wenn irrelevante Details gezeigt werden oder wenn Szenen sich wie Kaugummi anfühlen, obwohl ich heiß darauf bin, wie es weitergeht und endet.

    Letztendlich war die Serie dann okay, die zweite Hälfte bot nochmal die ein oder andere Überraschung aber für mich bisher die mit großem Abstand schwächste Staffel der Serie. Ich hoffe, die nächste Staffel wird wieder deutlich stärker und besser!

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  • @Vince So, Staffel Cult gestartet und ich muss sagen, der Anfang war schon etwas... zäh. Mag sein, dass es bewusst überspitzt ist und so aber der ganze Politik Kram, links gegen rechts, das habe ich jeden Tag quasi im Internet und dort schreiben sich die Scherze selbst oder halten sich solche Leute auf, die eine Karikatur ihrer eigenen Überzeugung sind, dass sich die Staffel sehr... langweilig anfühlt und ich bin müßig, mir über solche Sachen Gedanken zu machen, die umgeben einen real ja auch, wenn man sich in bestimmten Communities mehr als fünf Minuten aufhält.

    ABER ab Folge 3 wird es besser und, jep, Fight Club. Es macht immer mehr Spaß und die Staffel erholt sich so langsam. Bis jetzt knapp besser, als die letzte, wobei mein Liebling wird sie wohl eher nicht mehr werden, wobei es so ausschaut, wie wenn die Folgen nun endlich auch etwas zulegen. Ich hoffe natürlich auch wieder, dass bekannte Gesichter aus den vorigen Staffeln wieder zu sehen sind. Kyle und Allyson sind aber wirklich auf den Punkt gebracht, finde die Charaktere wieder sehr toll gespielt!

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  • Megaolf Dass die Staffel sich zunächst langweilig anfühlt, weil man das alles irgendwie kennt, ist eigentlich schon ein interessanter Punkt. Man bedenke, dass "Cult" schon ein wenig Staub angesetzt hat und die Geschehnisse sind eine Art Persiflage auf die Stimmung in den Sozialen Medien um 2016/2017 herum. Damals hat man tatsächlich gedacht: "Das ist aber sehr überzogen. Solche Menschen laufen doch nicht frei herum!" Es ist aber so. Guckt man sich diese Staffel heute an, stellt man mit Beklemmung fest, dass der Irrsinn so weit Einzug in die Gesellschaft gehalten hat und Teil des alltäglichen Lebens geworden ist, dass man das dort gezeigte als "normal" wahrnimmt. Vielleicht nicht unbedingt als "normal" im Sinne von "normalbürgerliches Verhalten", aber die Vorstellung, dass solche Dinge sich hinter verschlossenen Türen abspielen, ist nicht allzu befremdlich (leider). Vor allem nicht nach Corona, als auch nochmal viele Leute im Internet so richtig zeigen können, wie schief gewickelt man eigentlich sein kann.


    Soviel also dazu, wie sich diese Staffel im Hinblick auf "Das habe ich alles so schonmal erlebt" anfühlt. Was als nächstes auffällt und die Staffel besonders macht ist, dass sie GÄNZLICH ohne übernatürliche Elemente auskommt. Aber siehe oben, das ist auch gar nicht nötig, um eine Stimmung des Wahnsinn und des Unwirklichen aufzubauen.


    Kyle Anderson ist soweit Evan Peters' stärkster Charakter in der Serie, dieser moralisch völlig verkommene Alt-right-Punk, der ernsthaft glaubt, er würde etwas gutes und richtiges tun, kommt zunächst auch wie ein schlechter Witz daher, nimmt dann aber immer mehr an Fahrt und Bedrohlichkeit auf.


    Die letzte Folge habe ich jetzt noch vor mir um zu sehen, wie der ganze Schlamassel nun endet... :D


    Ach, und... 10 Punkte für diese Szene, sie war sehr lustig. :ugly:


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  • Man bedenke, dass "Cult" schon ein wenig Staub angesetzt hat und die Geschehnisse sind eine Art Persiflage auf die Stimmung in den Sozialen Medien um 2016/2017 herum.

    Vielleicht liegt es in meinem Fall daran, dass diese Hysterie schon damals als überzogen angesehen wurde und in den Foren und Plattformen belächelt wurde. Für mich war auch die South Park Folgenserie dazu ausschlaggebend, dass sich die Staffel nun etwas ausgelutscht anfühlt, weil ich da einige Ansätze wieder sehe und ich nehme einfach an, dass South Park zuerst da war, weil die halt wirklich zum Teil wochenaktuell ihre Folgen produzieren lassen.

    Kurzum, solche Gesellschaftskritik trifft meinen Geschmack weniger, weil es halt oft sehr stromlinienförmig ist und mich solche Klischees einfach nicht mehr unterhalten.


    Das Nachbar Klischee zieht sich irgendwie wie ein roter Faden durch die ganze Serie und kommt immer wieder in Horrorserien auf, die ich schaue. Ist das so ein Amerika-Dingens? Mich erinnerte das total an die verrückten Nachbarn aus The Watcher oder eben Constance aus Murder House... irgendwelche Nachbarn, die spinnen, gibt es wohl immer.


    Bisher habe ich inhaltlich nicht viel auszusetzen, dass Ivy zum Cult gehört, dachte ich mir auch schon und ein Punkt der Serie ist ja, aufzeigen wie Leute sich geben und wie Leute dann insgeheim sind. Das wurde mehrfach gezeigt, wie dargestellte Personen eine bestimmte Partei vertraten, aber dann gänzlich anders wählten.


    Was ich bisher als einziges Plothole bezeichnen würde, wäre der Typ aus dem Supermarkt, der sich die Hand abhackt. Okay, er ist super verrückt und will unbedingt wählen, das ist soweit verständlich, aber warum macht er dann bei Kyle mit, er hat doch, was er wollte? Er ist super rechts und der typische Klischee Trump Wähler, aber Trump hat ja gewonnen? Soweit ich verstehe, rekrutiert Kyle ja Leute, die absolut ängstlich sind wegen der Situation bzw. etwas ändern wollen. Der Typ hätte ja keinen Grund dazu. Zumindest basierend auf dem, was von ihm bislang gezeigt wurde. Nur weil er ein Trump Verrückter ist, hat er ja - nicht wie die anderen - einen existenziellen Grund oder Angst, Kyle zu helfen, eher hätte er das, hätte Trump nicht gewonnen. In seiner Welt müsste ja jetzt alles in Ordnung sein, weil Trump für ihn Sicherheit und Ordnung bietet.

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  • Du hast da nicht ganz Unrecht, man ist gewissermaßen einfach abgestumpft. Diese Abgestumpftheit ist aber auch teilweise gefährlich, denn das verschließt einem die Augen davor, was so vor der eigenen Nase abgeht. Und dann fragt man sich hinterher: "Wie konnte es dazu kommen? Wieso hat das niemand bemerkt?" Das liegt eben zum Teil daran, dass viele Dinge viel zu sehr ins Lächerliche gezogen werden. Man schaue sich den Rechtsruck in Europa an: Jahrelang galten Neonazis als dümmliche Hinterweltler, die nix drauf haben, als mit Baseballschlägern zu drohen und Parolen zu brüllen. Jetzt merkt man auf einmal: Scheisse! Da stecken Fädenzieher hinter, die alles andere als dumm sind und genau wissen, wie sie eine Herde eher bildungsferner Menschen für ihre fragwürdigen Interessen hinter sich bringen. Insofern ist "Cult" vielleicht etwas ausgelutscht, wenn man es mit der gewohnten Kreativität der AHS-Staffeln vergleicht, aber Stoff zum Nachdenken gibt es da allemal.


    Das Klischee mit den verrückten Nachbarn ist da eben so ein Faktor. Mit Verrückten ist es wie bei Spinnen: Geh immer davon aus, dass sich stets einer in deiner unmittelbaren Nähe befindet. Ob es nun der Nachbar ist oder die Person hinter dir an der Supermarktkasse. Und das macht "Horror" für mich mehr aus als Gespenster und glibbrige Eingeweide.


    Was deinen letzten Absatz angeht kann ich nur sagen: Schau noch ein paar Folgen, dann werden dir die Motive des Hand ab-Typen vielleicht ein wenig klarer ;)

  • Die letzte Staffel mit dem Politik Krimskrams ist nun fertig. Sie wurde leider nicht besser und kämpft nun mit der Blair Witch Folge Roanoke knapp um den letzten Platz. Ich fand beide Staffeln sehr unangenehm und wenig unterhaltsam. Das Ende war dann zumindest in Cult noch positiv, aber ich war froh, dass die letzte Folge vorbei war.


    Gestern haben wir dann die nächste Staffel Apokalypse angefangen und schon fünf Folgen geschaut. Richtig stark und das Crossover mit der zweiten Staffel ist super. Ich fand auch nett, wie sie die Schicksale der anderen Hexen aufgearbeitet haben und dass doch recht viel Bezug auf die zweite Staffel genommen wurde.


    Bisher fühlt es sich für mich total nach einer Stephen King Verfilmung an. Das sind zum Teil totale King Charaktere, vor allem Michael Langdom und der Mix aus Magie, Apokalypse und Dämonen ist so typisch King mit einigen realen Elementen aber auch verrückt abgefahren. Fühlte mich vom Setting her irgendwie total an die dunkle Turm Reihe erinnert oder The Stand, wie die Story verläuft.

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  • Apokalytse ist fertig und ich fand es mitunter eine der stärksten Staffel. Der Mix aus Endzeit und Magie war für mich unübersehbar an typische Stephen King Themen angelehnt. Ich fand die Charaktere auch zum Teil sehr Kingesque interpretiert, was bei mir ein absoluter Pluspunkt ist. Ebenso schön fand ich der Bezug zu den Staffeln Murder House und Coven sowie, dass zum Teil lose Enden aufgenommen wurden. Ich war mir sicher, dass das Kind aus Murder House noch einmal eine Rolle spielt und fand es toll, wie die Handlungen miteinander verwoben wurden. Das Ende war dann sogar ein wenig melancholisch, da man die Hexen ja schon in Coven ein wenig begleitete und sogar die Voodookönigin nochmal einen kleinen Auftritt haben durfte. Ich fand die Rolle des Papa Legba auch unheimlich gut besetzt und Michael Langdon war auch ein Volltreffer, was die Besetzung betraf. Vor allem er wirkte auf mich total nach einer King-Besetzung und seine Rolle erinnerte mich ständig an die des Randall Flagg. Der ultimative Kampf Gut gegen Böse, Magie gegen Technologie war echt spannend erzählt. Eine starke Staffel, die fast schon episches Ausmaß hatte. Dafür, dass es eine kleine Horror-Anthologie ist, fand ich die Staffel doch weitaus größer inszeniert, als vorige Staffeln. Fast schon wie ein Avengers Filmfinale, das die Stränge der einzelnen Heldenfilme zusammenführt.


    Nun zur nächsten Staffel, 1984. Das Jahr lässt ja vermuten, dass es um totale Überwachung durch den Staat oder dergleichen geht, aber das ist nicht der Fall. Egal, ob bewusst irreführend oder nicht, aber es geht primär um den Flair der 80er. So sind neben den Rollen und Klischees auch die Präsentation total an Filme und Serien dieser Epoche angelehnt. Der Soundtrack ist super, auch, wenn man das Gefühl hat, dass man diese Tracks nur vorgespielt bekommt, damit man nicht vergisst, dass die 80er sind. Die Kostüme und der Schauplatz sind aber auch sehr gut gewählt, fand ich und der Mix aus Slasher und True Crime Inhalten gefiel mir ausgesprochen gut. Vor allem dieser Freddy vs. Jason Flair bzw. allgemein das Friday the 13th Feeling, das ganz bewusst gewählt wurde, haben mich sehr angesprochen. Ich fand diesmal auch wieder die Leistungen der Schauspieler gut und wie sich ihre Rollen in der Serie voranentwickelten. Besonders gefiel mir der Redemption Ark von Benji Richter. Echt klasse. Die Staffel hat sich locker in die Top 3 vorgekämpft. Für mich neben Murder House und Asylum die bisher definitiv beste Staffel, wenn auch Apokalypse auch richtig gut war!

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  • Die letzte Folge der elften Staffel und damit vorerst die letzte über Didney Plus erhältliche Folge sind über den Bildschirm geflimmert. Die zwölfte Staffel ist schon abgedreht und erscheint gerade in den USA, ich hoffe, dass sie auch noch auf den Kanal kommt.


    Die beiden letzten Staffeln waren durchwachsen. Fangen wir mit Double Feature an.

    Es fing ja eigentlich ganz gut an. Der erste Teil mit den Vampiren, dem Virus und dem Kap (der Angst) erinnerte wieder herrlich an Stephen Kings Romane. Beschauliche Orte, Schriftsteller mit Schreibblockaden und etwas übernatürliche Szenen die fast schon beiläufig und mit einer grässlichen Normalität beschrieben werden, hören sich direkt an, als seien sie aus einem King Roman entsprungen. Die Geschichte machte Lust auf mehr und ich mochte auch den Auftritt von Kevin Allein zu Haus. Die Folgen hatten dann ein Fulminantes Finale, das schon fast etwas von einer Zombie Apokalypse mit sich brachte und dann plötzlich war die Staffel zu Ende... oder doch nicht? Nicht umsonst hieß sie Double Feature, denn ab Folge 8 entführt einen die Serie ohne Bezug zu den ersten Folgen auf einmal ins Amerika der 50er und 60er sowie der Gegenwart, in dem die Menschheit Kontakt zu Aliens aufgenommen hat (oder umgekehrt) und plötzlich findet man sich mitten in einem Horror Alien Sci Fi Film Genre Mix wieder. Während die Folgen, die in den 50ern spielen, in Schwarz Weiß gedreht sind und sehr an frühe Sci Fi Filme erinnern, begleitet man ein Vierergespannt in der Gegenwart, die Opfer von Alienexperimenten wurden. Das wirkte schon mehr nach Slasher- oder Alien Filme, die man nicht ganz ernst nehmen kann. Der zweite Teil der Staffel war dann einfach nicht so prall, wobei ich einige Ideen schon lustig fand.


    Dann kommen wir zur vorerst letzten Staffel, NYC. Es geht um die Homosexuellen-Szene in New York die mit Repression, Feindlichkeit und einem Mörder zu kämpfen hat. Zu allem Überfluss trachtet noch jemand nach den Leben der jungen Schwulen, nämlich Big Daddy,

    Die Staffel glänzte durch tolle Schauspieler aber ich fand es ehrlich gesagt stellenweise zu wenig Horror. Es hatte so 80er Jahre Thriller Charme aber mir kam der Horror ehrlich gesagt zu kurz. Die vielen Metaphern fand ich müßig und ich erwartete mir eher übernatürlichen Schrecken. Die letzten zwei Folgen waren dann eher traurig als schaurig, die Staffel schaffte es zwar, dass ich mit Patrick und Gino mitgefiebert habe, war am Ende dann aber doch ein Stück zu artsy für mich und zählt damit nicht zu den besseren Staffeln der Serie.

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  • Kürzlich wurde die neueste Staffel - oder zumindest der erste Teil bzw. die ersten sechs Folgen davon - auf Disney+ ausgestrahlt. Die Staffel heißt Delicate und neben Emma Thomson, die man schon in früheren Staffeln sehen konnte, spielt diesmal Kim Kardashian auch eine Hauptrolle und sogar Cara Delavigne eine kleine Nebenrolle.


    Ich fand den Teil der Staffel bisher ganz spannend und nach NYC gab es zum Glück wieder etwas mehr übernatürlichen Horror zu sehen. Ganz besonders gefielen mir die Kostüme und die Effekte in dieser Staffel, die sehr minimalistisch auskommen, aber in manchen Szenen richtig schaurig wirken, wie beispielsweise die Kostüme mit den Rabenfedern.


    Die Serie endet natürlich mit einem Cliffhanger und ich hoffe, dass sie den zweiten Teil bald abgedreht haben. Ich las, dass die Serie, wie viele andere auch, Opfer des Writer-Strikes wurde.

    Wir haben uns die Staffel sogar noch mal auf Englisch angesehen, da meine Freundin Kim Kardashians Stimme auf Deutsch nicht gut fand.

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  • Nachdem Staffel 11 für mich ein persönlicher Flop war, hab ich mich auf die 12te Staffel richtig gefreut.


    Aktuell kann ich Megaolf in jedem Punkt nur zustimmen, da das Gesamtkonzept und die Darstellung stimmig ist und passt. Besonders das Horrorfeeling sitzt wieder wie ein lästiger Käfer im Nacken. Düstere Krankenhäuser ohne Fenster, spärlich beleuchtet nur durch glimmendes Licht. Vollgestellte Keller und eklige Szenen die einem sogar zum Würgen bringen.


    Die Schnitte sind gut gesetzt und es kommt keine große Verwirrung auf, was „echt“ sein könnte oder was sich die Charaktere wieder „einbilden“


    Ich bin echt gefixt und gespannt wie und vor allem wann es weitergeht. Leider gibt es aufgrund der damaligen Hollywood Strikes 2 Parts, da sie die Dreharbeiten nun in den kommenden Wochen wiederaufnehmen. Bis das Ganze synchronisiert und bei uns ausgestrahlt wird, wird denke ich noch dauern. Ich schätze so Ende Q2 Anfang Q3

  • Nachdem wir nun darauf warten müssen, dass die Serie weitergeht, haben wir eine kleine Spinoff Serie entdeckt, nämlich American Horror Stories


    Die Serie spielt im selben "Universum" und auch manche der bekannten Darsteller haben kleinere oder wieder größere Rollen. Der Twist dieser Serie, die mittlerweile drei Staffeln umfasst (soweit ich mich richtig erinnere), ist, dass diesmal nur eine oder höchstens zwei Folgen (bisher) Bezug zueinander nahmen. Eine Folge ist dann üblicherweise in sich abgeschlossen und fühlt sich auch ein wenig an, wie ein kleiner Recap einer der Staffeln der Hauptserie. Es gibt auch Folgen, die mit eigener Story auf einer früheren Folge aufbauen, beispielsweise gibts zwei Startfolgen, die Bezug zu Murder House nehmen und auch eine spätere Folge bezieht sich nochmal auf Murder House.


    Für mich als Serien-nicht-liebhaber ist das super, weil ich so eine Folge schauen kann und es keinen Cliffhanger oder dergleichen gibt oder die Folgen sich nicht ausgequetscht anfühlen, sondern wirklich abgeschlossene Handlungen bieten, die ich sogar ein wenig mit Stephen Kings Kurzgeschichten vergleichen würde (ich glaube, der Vergleich war mir schon bei den einzelnen Staffeln der Hauptserie eingefallen, aber hier ist es nochmal auffälliger, weil es wirklich nur einzelne Folgen sind). Es wirkt auch ein wenig wie eine modernere, "erwachsene" Version von Goosebumps oder Tales from the Crypt, nur dass die Folgen hier deutlich brutaler sind (manchmal mit einem Augenzwinkern) oder eben klar auch Parallelen zur Hauptserie haben. Wer die Serie mochte, fühlt sich hier meiner Meinung nach sofort wohl und die Folgen sind wirklich bekömmlich, wenn man nicht gleich eine ganze Staffel sehen möchte.

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  • Ich weiß bis Heute nicht so genau, was ich von dieser Serie halten soll.

    Es hat vor Schätzungsweise 10 Jahren angefangen, da habe ich mir die erste Staffel gegeben und war recht angetan. Also von dem Szenario mit dem Haus und dem Geheimnis dahinter. Es folgte dann Staffel 2 und es gab im Vorfeld einen gewissen Hype. Eine Horrorserie in einer Nervenheilanstalt, was soll da schon schiefgehen :wink:


    Diese zweite Staffel war dann tatsächlich mein Highlight. Was dann kam, das hat mir gar nicht mehr gefallen. Die dritte Staffel fand ich einfach nur albern. Staffel 4 langweilig und Hotel konnte mich dann auch nicht wirklich begeistern, da ich es schlicht und ergreifend öde fand. Staffel 6 habe ich bis heute nicht gesehen.


    Cult fand ich dann aber doch recht sehenswert und ich habe hier doch so eine Art Horror verspürt weil ich fand, dass Schauspieler Evan Peters hier eine unglaublich gute Leistung abgefeuert hat.


    Danach habe ich die Serie nicht wirklich weiter verfolgt. Insgesamt schwankt die Qualität sehr unter den Staffel, mit Sicherheit nicht vermeidbar und teilweise auch subjektiv aber ich habe halt irgendwann das Interesse verloren.