Limp Bizkit

Limp Bizkit wurde 1994 in Jacksonville/Florida gegründet. Der Bandname beschreibt das Gefühl im Kopf nach einem Joint. Zunächst bestand die Band aus Frontmann Fred Durst, Bassist Sam Rivers und Drummer Jon Otto.
Fred Durst betrieb damals ein Tattoostudio und hatte eines schönen Tages die Ehre, Fieldy von Korn zu bemalen, woraufhin er ihm ein Demo seiner Band gab. Das öffnete tatsächlich Tür und Tor bei einschlägigen Showgrößen und so ließ der erste Plattenvertrag nicht lange auf sich warten. Während man sich zunächst noch Gitarristen auslieh, wurde schnell klar, dass man etwas Beständiges an der Klampfe braucht und so wurde man auf Wesley Louden "Wes" Borland aufmerksam. Der brachte extrem viel frischen Wind in die Band, da sein Auftreten schon damals recht eigen war. Er ist nämlich nicht nur ein ziemlich fähiger Musiker, sondern eigentlich in erster Linie Maler, der sich auf der Bühne selbst bemalt und so ziemlich auffällt. Wes´ Darbietungen live wurden schnell zum Aushängeschild der Band, die bis 1997 erstmal nur tourten und jedes Live-Konzert mitnahmen, das sie kriegen konnten. Laut Wes gab es deswegen damals schon Spannungen zwischen ihm und Fred, da dieser sich in seiner Rolle als Frontmann bedrängelt fühlte.
Während einer Tour mit den Deftones freundeten sie sich mit dessen DJ "DJ Lethal" an, der seine Band prompt für Limp Bizkit verließ.

1997 wurde dann das Debut-Album "Three Dollars Bill Y´all" veröffentlicht, das doch ziemlich durch die Decke ging und sich insgesamt 6 Millionen Mal verkaufte. Auf dem Album befindet sich ein "Faith"-Cover von George Michael, welches der erste große Hit der Band wurde. Nach der Albumveröffentlichung sollte erstmal wieder getourt werden, was aber durch die inzwischen heftigen Streitereien zwischen Wes und Fred nicht mehr einfach so möglich war. Man einigte sich noch darauf, einige Gigs zu spielen, als Wes dann tatsächlich die Band verließ. Die Suche nach einem gleichwertigen Ersatz blieb erfolglos. Gleichzeitig begab sich Wes in eine Klinik, wo er sich gegen seine Ritalin-/Speed-Sucht behandeln ließ (Wes leidet seit frühester Kindheit an stark ausgeprägter ADHS, sodass er schon als Kind mit Ritalin behandelt wurde). Nachdem er kuriert war, schloss er sich seinen Bandmitgliedern an und gemeinsam setzte man die Tour fort. Da es mit der Plattenfirma natürlich zu Spannungen kam, nahm Fred das ganze selbst in die Hand. Bis heute produziert er alle Alben und Werke der Band allein.

1999 folgte "Significant Other", welches noch erfolgreicher wurde. Dank Hits wie "Break Stuff", "Nookie" und "Re-Arranged" wurde die Band erstmals auch außerhalb der USA wahrgenommen und für erste Auftritte und Interviews in Europa und Asien gebucht.
2000 bekam die Band das Angebot, einen Song für den Film "Mission Impossible 2" beizusteuern, woraufhin der Welterfolg "Take A Look Around" entstand. Dieser Song ist der erfolgreichste des Film-Soundtracks und erreichte weltweit Spitzenpositionen in den Charts.
Die Anschläge von 11. September 2001 markieren einen wichtigen Umschwung, so Fred Durst in einem Interview von 2002 im "Musikexpress". Vorher habe er das Leben so leicht genommen, doch nun wurde er durch diesen Terrorakt eines besseren belehrt und möchte von nun an nicht mehr wie der Oberplayer auf der Bühne stehen.

Zwischendurch gab es wieder und wieder Spannungen zwischen Wes und Fred und im Jahr 2003 stieg Wes wieder aus (inzwischen zum vierten Mal). Doch dieses Mal sah es nicht mehr nach einer Versöhnung aus. Da beide monatelang kein Wort mehr miteinander sprachen, kommunizierten sie über die Medien miteinander. Fred sagte mal, dass er Wes nicht vermisse, denn der hätte eh nicht viel für die Band getan, was dieser verwundert zur Kenntnis nahm. Immerhin hat Wes alle Artworks gemacht, die es von der Band gibt, ob Plattencover, Merchandise, Bühnenutensilien etc. Das Video zu "Boiler" ist ein halber Comic und das hat er auch alles alleine gezeichnet. Außerdem ist der Sound von Wes einmalig, was auch die Fangemeinde und die Musikjournalisten so sahen.
Stolz präsentierte man schon kurze Zeit später den ehemaligen "Snot"-Gitarristen Mike Smith. Mit ihm zusammen entstand das Album "Results May Vary", welches kein Misserfolg war, aber auch nicht annähernd an die früheren Verkäufe rankam. Das bekannteste Lied ist "Behind Blue Eyes". Aus der Ferne spottete Wes über Mike und meinte, der könnte doch nie seine Lieder von Limp Bizkit spielen. Das sahen wohl auch viele Fans so und kauften sich keine Tickets. Zum ersten Mal nach 10 Jahren füllte die Band keine Konzerthallen mehr komplett. Nach dem Album und der Tour trennte man sich wieder von Mike. Danach wurde es für einige Jahre ziemlich still.

Wes hatte inzwischen Solo großen Erfolg mit seiner neuen Band "Black Light Burns", sowie als Gastgitarrist bei u.a. Marilyn Manson, Combichrist und Slipknot. Doch, wie er später sagen sollte, fühlte er sich immer etwas inkomplett. Nach fast 5 Jahren Funkstille nahm er Kontakt zu Fred auf, der auch sehr angetan davon war. Sie beschlossen, nochmal von vorne anzufangen und schlossen sich in ein Studio ein. Daraus resultiert das Album "Gold Cobra". Kurz nach Release musste man sich von Gründungsmitglied John Otto trennen, da dieser diverse Suchtprobleme entwickelt hatte. Inzwischen ist er aber wieder dabei, wird aber auch mal kurzfristig durch befreundete Drummer ersetzt. Ganz getrennt hat man sich von DJ Lethal, da "sein Lebensstil nicht mehr mit der restlichen Band konform geht". Es ist noch kein offizieller Nachfolger bekanntgegeben worden, aber da DJ Skeletor sowohl vom Handwerk als auch menschlich "ein absoluter Gewinn" sei, ist es möglich, dass er irgendwann als festes Mitglied genannt wird.

Seit 2014 ist das neue Album "Stampede Of The Disco Elephants" angekündigt, aber bis heute nicht erschienen. Laut Wes liegt es wohl daran, dass man die ursprünglich schon geschriebenen Songs nicht mehr gut findet und das Album komplett neu schreiben will. Dieses Statement ist allerdings schon über ein Jahr alt und bisher sind keine weiteren News zu den Entwicklungen bekannt.

Aktuelle Besetzung (Stand Sommer 2017):
Fred Durst - Vocals und Produktion
Wes Borland - Gitarre und Grafik
Sam Rivers - Bass
John Otto - Drums
ErsatzDJ - DJ Skeletor