Was zerstört ein Spiel so richtig für euch?

  • Fühlt ihr euch auch öfter so als müsstet ihr anderen etwas beweisen?

    Habt ihr mehr Druck als früher vor der Konsole?

    Nein, nicht wirklich. Früher hatte ich noch mehr das Problem, dass ich es mir selbst oft recht machen wollte und der kleine Perfektionist in mir mich dazu treiben wollte, jedes Spiel immer zu komplettieren. Ansonsten spiele ich so oft und so viel bzw. wenig/selten und auf die Art und Weise wie ich möchte.

    Mittlerweile bin ich da auch was die 100% angeht entspannter. Wenn ich Lust auf 100% habe, erledige ich sie - wenn nicht, dann nicht. Die Masse an Achievements, die es meist schon gibt, helfen mir bei dieser Entscheidung oft sogar. Wenn ich schon sehe, dass es für die 100% 3 Millionen Aufgaben zu erledigen gäbe oder unlustige Challenges dabei sind wie z.B. "Lasse dich im ganzen Spiel nie treffen" oder so, dann fällt es mir nicht schwer zu sagen: I'm not interested!

    Ansonsten mache ich es gerne so wie HollowPlush und definiere die 100% auch gerne für mich selbst (wenn es keine offizielle Anzeige gibt). Oder ich entscheide halt frei, was ich machen möchte und was nicht. Habe erst vor kurzem zu Donkey Kong Country 2 gelesen, dass die KONG-Buchstaben und DK-Münzen kaum oder gar nicht zu den 100% zählen, sondern nur die gefundenen Boni. Tja Pech, für mich ist das Einsammeln der Buchstaben und Münzen schon eine Leistung und daher habe ich das im Game für mich komplettiert, wohingegen ich die Boni nur mitgenommen habe, wenn ich drübergestolpert bin.

    Sind euch die Flut an Spielen zu viel?

    Und wie geht ihr damit um?

    Eigentlich nicht. Ja, es gibt viele Spiele und ja, ich komme kaum hinterher, meinen Pile of Shame abzubauen. Aber es ist auf dem Gaming-Markt auch viel Trash dabei oder vieles, dass mich einfach nicht interessiert. Aber ich mache mir da keinen Stress. Games, die ich mag, werden mit Genuss zum dritten, vierten, fünften Mal gespielt, auch wenn ich weiß, dass es noch viele neue Games gibt, die ich mal anpacken "müsste". Aber ich mache das worauf ich Lust habe und lasse mich da nicht stressen.


    Ansonsten guter Beitrag HollowPlush ! Würde vieles so unterschreiben.

    Love = Love

    - Seit dem 06.02.2014 in einer butterwampigen Matschkuchen-Partnerschaft mit silberregen -



  • Hm, das Thema verwundert mich. Eigentlich sollte es doch um Eigenschaften gehen, die einen wirklich zum Abbruch eines Spiels bringen und nicht einfach nur, was man nicht so mag, aber letztendlich die Spiele doch weiterspielt. Wenn dann ein wiederkehrendes Element aus drei Teilen einer Serie aufgezählt werden, bringt das schon eine gewisse Komik mit sich.


    Interessant finde ich da einen Beitrag von Yuffie bezüglich der Optik oder genauer dem Charakterdesign. Wäre mir jetzt gar nicht so durch den Sinn gekommen, aber ja, anfangs hatte ich Wind Waker wegen der Optik abgelehnt. So sehr, dass ich als großer N64-Fan mir lieber eine PS2 geholt hatte. Okay, hier lockte mich die andere Konsole auch mit RPGs und Wrestlinggames. Im Nachhinein mag es komisch klingen und vielleicht kaum noch nachvollziehbar sein, aber OoT fand ich damals grafisch richtig gut. MM fand ich besser und mir gefielen die eigentlich minimalen visuellen Steigerungen gegenüber dem Vorgänger. Als dann zur Würfelankündigung die Techdemo von Zelda sah, hatte ich einfach sowas wie TP erwartet. TWWs Grafikstil fand ich irgendwie ernüchternd und zeigte mir nicht den gehofften Sprung, obwohl es natürlich besser als jedes N64-Game aussieht. Jahre später habe ich mir dann doch den Game Cube geholt und auch TWW. Für Wii U später dann auch noch das HD-Remake.


    Ich habe schon einige Spiele angefangen und nie beendet, aber nicht unbedingt weil etwas vorgekommen ist, das ich hier jetzt erwähnen würde. Manchmal merkt man halt, dass ein Game einem nicht liegt oder nicht so sehr interessiert und man dann doch erstmal was anderes anfängt, manchmal verliert man dann ein Spiel vollkommen aus den Augen und vergisst es einfach. Was ich allerdings nicht vergesse ist Xenosaga Episode II. Der erste Teil ist nie bei uns erschienen also hatte man eine DVD mit allen Zwischensequenzen vom ersten Teil draufgepackt. Das ist vielleicht ein zäher Einstieg, wenn man eigentlich zocken will und dann erstmal 4 Stunden die DVD gucken muss, um den Anschluss zu finden. Das eigentliche Spiel startet natürlich dann auch noch mit einer Sequenz.

    Manchmal schalte ich in RPGs gerne ab und grinde einfach nur mal. Doch in diesem Spiel macht es keinen Spaß, denn immer wenn die Handlung einen großen Sprung macht (meist nach Bosskämpfen), dann erreicht man automatisch ein bestimmtes höheres Level. Das hat zur Folge, dass man immer nur für den Moment grindet, in der Regel also nur für einen Boss. Nach der nächsten Sequenz kann man gefühlt wieder bei Null anfangen. Zumindest was das Level der Charaktere betrifft. Motivierend ist das überhaupt nicht.

    Das Game ist auch ein schönes Negativbeispiel für die Handhabung von mehreren Disks. Wenn man am Ende einer Disk ankommt, sollte man doch die Möglichkeit des Speicherns bereitstellen. Das wurde schon eine Konsolengeneration vorher so praktiziert. Aber nicht in diesen Spiel. Du kämpfst also gegen einen schweren Boss, musst danach wegen einem Zeitlimit schnell aus einem größeren Bereich verschwinden und kannst dann hoffen, dass die zweite Disk nicht beschädigt ist. Wenn diese nicht gelesen werden kann, war alles umsonst. Zum Glück hatte ich nicht dieses Problem. Man möchte jetzt meinen, dass die Entwickler zumindest danach wenigstens mitdachten und den Spieler sofort neben einen Speicherpunkt absetzen, aber nein. Es gibt ein bisschen Story und du wirst animiert einen Weg vor dir zu folgen. Hier hatte ich aber mindestens eine Stunde voller Anspannung hinter mir und wollte das Spiel pausieren. Bevor wieder irgendwas getriggert wird, habe ich mir erstmal die Nebenräume angesehen und dort war dann irgendwo sogar ein Speicherpunkt versteckt. Bei sowas können Entwickler ruhig mal mehr an den Spieler denken.

    Ein Tipp in einem Forum sorgte letztendlich dazu, dass ich das Spiel nicht mehr anfasste. So gibt es einen bestimmten optionalen Boss, von dem man ein Item klauen und dann aus dem Kampf flüchten kann. Dieses Item gibt bestimmte Punkte, die man für Fähigkeiten oder sowas braucht (es ist 17 Jahre her und ich habe es nur einen Monat gezockt, genauer kann ich es nicht mehr sagen). Jedenfalls stand ich nun vor dem Punkt, die Handlung weiterzumachen oder die beste Stelle zum Punktegrinden zu nutzen. Ich hatte mich erstmal für Letzteres entschieden, was dann aber eben auf Dauer keinen Spaß machte. Das Game hatte ich dann für ein anderes erstmal links liegen lassen und wollte es eigentlich später weiterzocken. Doch dazu kam es nie. Der Todesstoß kam schließlich dadurch, dass der abschließende dritte Teil es nie nach Europa schaffte. Da die Handlung aufeinander aufbaut und es keinen Abschluss innerhalb eines Spiels gibt, war die Veröffentlichung vom zweiten Teil bei uns totaler Käse. Naja, wenigstens das Kampfsystem war ein bissl anders.


    Was kann sich ein Spiel eigentlich erlauben, damit man es dennoch weiterzockt? Unbewusst wurde mir diese Frage bei Castlevania - Order of Ecclesia gestellt. Das Game ist großartig! Anspruchsvoll, aber auch großartig. Dennoch gibt es gegen Mitte des Spiels einen Boss, nach dessen Sieg plötzlich ein Bad Ending kommt. Dazu wenigstens auch der Hinweis, man müsse alle Dorfbewohner retten, die über all versteckt wurden. Es wird sogar angezeigt, welche man übersehen hat. Das ist sogar eine nützliche Funktion, das Bad Ending geht auch eine Weile und macht bezüglich der Handlung Sinn. Doch es gibt ein Dorfbewohner, den man ungern hinterher retten möchte. Dieser ist nämlich hinter einem Wasserfall versteckt. Dieser ist zuerst vereist und man holt sich an der Spitze eine Rune für einen Eiszauber. Sobald man die Rune besitzt taut der Wasserfall auf. Hier muss man nun darauf achten, dass man sich nicht zu sehr von der Strömung mitziehen lässt, sondern auf die Seite gegenüber des Wasserfalls springt und von dort etwas nach unten hinter einer geheimen Höhle hinter dem Wasserfall. Wenn man das nicht weiß, geht man einfach runter und kommt dann später mit der Erkenntnis wieder, dass sich dort diese Höhle befindet. Doch da der Wasserfall dann nicht mehr gefroren ist, kommt man gar nicht mehr so einfach auf die Plattform hoch. Man muss pixelgenau mit einem Doppelsprung auf eine Plattform gelangen, die parallel sich zum Boden befindet. Gleichzeitig darf man dabei nicht weit nach links springen, weil man dort vom Wasserfall erfasst wird.

    Als ich das Game das erste Mal im jahre 2009 zockte, hatte ich diesen Sprung irgendwie geschafft. So um 2014 hatte ich das Game nochmal durchzocken wollen, diesen Umstand um die Dorfbewohner vergessen und stand wieder vor dieser furchtbaren Stelle. Ich hatte eine Stunde lang vergeblich versucht, da nochmal hochzukommen. Schließlich hatte ich mich dazu entschlossen, das Spiel nochmal vollkommen von vorn anzufangen und bin in vier Stunden bis zu dieser Stelle durchgerusht. Mich nervt diese Stelle immer noch total, aber zumindest werde ich nun nie wieder vergessen. Dennoch, trotz dieser Stelle würde ich das Game immer wieder mal zocken.


    Anders sah es dieses Jahr mit Dragon Quest Tact für Mobile aus. Ich hatte gerade erst angefangen auf dem Smartphone zu zocken und wollte mal schauen, ob ich mich mit Gachagames anfreunden kann. Der Ableger von Dragon Quest schien ein solides SRPG mit Monstern aus dem Franchise zu sein. Ich musste kein Geld ausgeben und habe es mehrmals täglich gespielt. Zum Start gab es ein besonderes Event und wenige Wochen später folgte ein Event zu Dragon Quest I, das ich erst kürzlich durchzockte. Doch gerade bei diesem Event folgte die Gewissheit, dass ich entweder regelmäßig Geld investieren muss oder es ist nahezu unmöglich, wirklich alles zu erspielen, selbst wenn man täglich am Ball bleibt. Das hat mich genervt. Ich hätte gerne Geld ausgegeben, aber halt einmalig und nicht immer mehr.

    Das ganze Gachasystem nervt mich. Du hast nur begrenzt Ausdauer, kannst also nur mal eine halbe Stunde oder so zocken. Dann musst du entweder mehrere Stunden warten oder kaufst dir mit Echtgeld besondere Items, die deine Ausdauer generieren. Als Belohnung für all die banalen Aufgaben im Spiel gibt es Ingamewährung, mit dem man sich Tickets zum Beschwören von Monstern kaufen kann. Hier bestimmt der Zufall, was man bekommt. Während Events gibt es einmalige Monster für einen begrenzten Zeitraum. Man muss schon viel Glück haben, um hier zum Beispiel den Boss aus dem ersten Dragon Quest zu bekommen. Oder man kauft halt Tickets für Echtgeld. Dann braucht man zwar auch Glück, aber beim Zehnerpack gibt es meist die Garantie auf wenigstens ein Monster vom höchsten Rang. Es gibt auch eine Kampagne, mitunter auch eine besondere speziell zum aktuellen Event. Der Endboss ist jedoch plötzlich gewaltig stärker als alles, was man davor besiegte. Doch man kann den Kampf erfrischt fortsetzen, man braucht nur ein Item einsetzen, dass man kaum bekommt. Will man mehr von diesem Item, wollen die Macher mehr Echtgeld.

    So geht es das ganze Spiel über! Zusammen mit diesem aufgezwungenen System, wann man spielen kann und wann eben nicht (ohne Echtgeld auszugeben) nervt mich dann doch zu sehr. Also habe ich es gelassen. Es ist schade, dass sich der Mobilemarkt so entwickelte. Für einen normalen Vollpreis und ohne Gachaauslegung wäre das ein interessantes Game gewesen.

    Einmal editiert, zuletzt von Kumahiro ()

  • Es muss in sich von der Story her stimmig sein. Es kann durch schlecht ausgedachte Ereignisse totaler Rotz werden, obwohl es vorher gute Ansätze hatte.


    Beispiel: Das Ende von Monkey Island 4 ruiniert die vorherigen geheimnisvollen Ereignisse, indem aus einer mystischen Voodoo-Höhle, die es seit dem ersten Spiel gibt, plötzlich ein Riesen-Roboter für „Monkey Kombat“ wird, was nicht im Entferntesten zur Story und selbst nicht zu ihren implizierten Geheimnissen passt. Es ist nur einfach absolut schrecklich und wäre ich ein Terminator, würde ich in der Zeit zurück reisen, damit diese Ausgeburt des Schwachsinns niemals entsteht.

    Einmal editiert, zuletzt von Metal Nerd ()