Gerudo-Wüste {Region}

  • Brom erreichte die anderen. Malkus schien es gut zu gehen, doch über Sebariell war eine demonische Gestalt gebeugt. Hatte sich der Räuber etwa in dieses Monster verwandelt? Wie auch immer musste Sebariell gerettet werden, daher rannte Brom mit erhobenen Hammer auf dieser Gestalt zu.


    Brom, nein, du verstehst es falsch! schrie Malkus, als er an ihm vorbei rannte. Doch Brom hatte keine Zeit sich über diese Worte Gedanken zu machen, als er auch schon bei der Gestalt war. Diese parierte den Hammer mühelos, mit ihrer Sense.


    Begrüßt man so einen verschwundene Gefährtin, Großer? erwiderte die Person mit einem Lachen, den versuchten Angriff.


    Freundin? Brom war verwundert, doch dann dämmerte es ihm langsam, als er die Sense erkannte. Eve? Das kann nicht sein. Vorhin noch hab ich mir gewünscht, du kämst uns zur Hilfe und jetzt bist du tatsächlich hier. Die Göttin muss mich erhört haben. Aber wie siehst du aus?


    Das kann sie dir nachher noch erzählen, unterbrach Malkus, wir sollten jetzt erst einmal weiter. Sebariell muss professionell versorgt werden und ich hab auch genug von den Tunneln. Hast du Symin gesehen?


    Brom erzählte, das er Symin dort hinten zuletzt kämpfen sah. Eve eilte ihm sogleich zur Hilfe, während Malkus Sebariell half, während Brom immernoch etwas verwundert über Eves aussehen war.


    Kurz darauf waren sie wieder mit Symin vereint, Eve hatte sich derweil um seine Gegner gekümmert. Nun machten sie sich auf die Suche nach dem Gemächern von Mordred. Sebariell wurde von Broms Gefährten gestürzt, doch jeder Schritt kostet ihm sichtlich viel Kraft. Zudem kamen sie so nur langsam voran.


    Daher machte Brom den Vorschlag, ob es nicht einfacher wäre, wenn er Sebariell tragen würde, für ihn stellte Sebariell kaum eine Last da. Gern, Großer, solange du ihn nicht bei der kleinsten Gefahr in den nächsten Müllberg vergräbst, erwiderte Malkus darauf. Brom hatte das Gefühl, das er ihm immernoch übel nahm, das er vorhin unter Unrat erwacht war.


    So kamen sie deutlich schneller voran und kamen schließlich an eine massive Felstür. Doch leider fehlte ein Knauf oder ähnliches. Scheinbar konnte man die Tür nur durch einen geheimen Mechanismus öffnen und den kannte niemand.


    Doch Brom kannte eine Lösung. Er setzte Sebariell behutsam ab und schaute sich das Gestein aus dem die Tür bestand genauer an, genauso wie er zuvor den Tunnel inspiziert hatte. Dann schlug er mit dem Hammer gegen den Schwachpunkt des Gesteins und in der Tür zeichneten sich deutliche Risse. Brom half mit der Faust noch etwas nach und schon war in der Tür ein riesiges Loch, durch das die Gefährten in den dahinter liegenden Raum steigen konnten. Dies waren offensichtlich die Gemächer von Mordred. Nun mussten sie nur noch einen Hinweis auf seinen Verbleib finden.


    Auf dem zentralen Tisch, lagen einige Papierfetzen. Offensichtlich hatte hier jemand Beweise vernichtet. Bei einer genauen Untersuchung, war es wohl eine Karte gewesen. Leider war das meiste davon unkenntlich vernichtet. Es waren irgendwelche antiken Schriftzeichen darauf gewesen, leider konnte es keiner der anwesenden lesen, darum war es unmöglich die Fetzen richtig anzuortnen. Vielleicht konnte ihnen hier ein Spezialist für antike Schriftzeichen weiter helfen.


    Doch dann erkannte Brom auf einem der Fetzen, einen ihm nur all zu vertrauen Ort. Diesen würde er jederzeit wiedererkennen. Es war der Todesberg, seine Heimat. Ihr Ziel lag also irgendwo in oder um den Berg herum.


    Brom tauschte nur all zu gern die verfluchte Wüste gegen seine Heimat.

  • Der Raum füllte sich nach und nach mit deb Mitgliedern der Gruppe und es war fast, als würde Eve ein Stück Geschichte aus einer Erinnerung in den Händen halten. Sie musste lächeln. “Jungs“ brachte sie hauchend über ihre Lippen. Ihr flüchtiger Blick flog auf den großen Goronen, der in der langen Zeit unglaublich erwachsen geworden war. “Brom …“ Sie schluckte. “Du siehst gut aus…“ neckte sie den stämmigen Goronen und schlug leicht mit ihrer Faust auf seine Schulter. Es fühlte sich ein stückweit an wie früher. Ihre Kameraden, ihre Freunde, … Nein. Ihre Familie um sich. Eve im Zentrum des Chaos, welches ihre Kumpanen manchmal veranstalteten konnten. Der kurze Augenblick der Wiederkehr lies einen seichten Klang einer Melancholie zu, die sich über das Haupt der Dämonin legte. Doch für Erinnerungen war keine Zeit. Malkus riss die Kriegerin bestimmend aus ihren Gedanken indem er das Stundenglas der Zeit umdrehte und schlagartig floss der Sand der Zeit wieder unablässig durch die enge Öffnung. Sandkorn für Sandkorn. Sekunde für Sekunde.


    Eve nickte und blickte zu Sebariell. “Sebariell hat Vorrang. Wenn wir in den nächsten Minuten sein Gemach nicht finden, vergessen wir Mordred!“ Sie spähte einmal über ihre Schulter hinab in den dunklen Gang, dann an Malkus vorbei in den anderen. Dann setzten sie sich in Bewegung.


    Es dauerte in der Tat nich lange die Flure zu erkunden, da sie mit einer geballten Manneskraft unterwegs waren und den Großteil der Feinde bereits besiegt hatten. Es gab keine großen Zwischenfälle, die sie noch aufhalten konnten. Zusammen, waren sie eine Einheit.


    Das Schlafgemach war ausfindig gemacht, Brom hatte die Tür in nur wenigen Minuten bearbeitet und einen Zugang geschaffen, der ihnen ein Schlafgemach offenbarte, welches leer war. Das Erste was der Kriegerin in die Nase stieg, war der schwere Rus, der unterhalb der Zimmerdecke im Schlafgemach waberte. Ihr Blick er flog über das große Bett hinweg auf einen Tisch, der mitten im Raum stand. Es war offensichtlich, dass sich hier vor Kurzem noch jemand aufhielt und zugleich versuchte etwas zu vernichten. Verkohltes Papier, noch glimmende Kartenfetzen und ein Hinweis, der bei näherem Betrachten die Gruppe in den Heimatort des großen Felsenkriegers lotste.


    Eve ballte die Fäuste und knirschte mit den Zähnen. “Wieder entwischt. Bei den Gottlosen! ER IST WIEDER ENTWISCHT!“ Sie donnerte mit ihrer Faust auf den Tisch und brach diesen knickend in Zwei. Ihre Halsschlagader erhob sich bedrohlich von ihrem Kinn ab und ihre Atmung war schwer. Sie zuckte. “Egal. … Er entkommt uns nicht. Sebariell!“ Sie blickte zu ihm. “Bringen wir ihn hier raus. Dann versorgen wir seine Wunden. Kümmern uns um Euch. Keine Sekunde ist kostbarer als eure Gesundheit. Nicht einmal Mordred!“


    Eve preschte voran. Die Sense im Anschlag und führte die Gruppe auf kurzem Wege aus dem Labyrinth in Stein gemeißelt. Es dauerte nicht lange und die Gruppe spürte das erste Mal seit Langem wieder frischen Wind auf ihrer Haut. Eve kümmerte sich unterdessen um ein sicheres Plätzchen, sammelte Äste, Blätter und anderes Gestrüpp welches ihr zur Verfügung stand, damit Sebariell es auf dem harten Boden einigermaßen gemütlich hatte. Die Gruppe war wie ein eingespieltes Team. Der eine Teil kümmerte sich um ein wärmendes Feuer. Der andere Teil um etwas zu Essen und Eve, Eve stand neben Seba mit ihrer Waffe im Anschlag und überblickte die Felsen der Schlucht. “Morgen brechen wir auf und suchen einen Stall auf. Seba braucht professionelle Hilfe.“ Sie blickte in das aufkeimende Lagerfeuer. “Wenn wir die Wunde nicht in den nächsten Stunden zumindest in den Griff bekommen, dann bleibt nur eine andere Alternative….“ In ihrem Kopf konnte sie ein unglaublich lautes Zischen von heißem Stahl auf fahler Haut hören gefolgt von einem imaginären, halsbrechenden Schrei. Sie schüttelte ihren Kopf um diesen Gedanken aus ihrem Schädel zu verbannen, da sich gerade ihre Haare auf ihren Armen aufstellten.

  • Für einen kurzen Moment waren Malkus Sorgen wie weggeblasen, als er den warmen Wind auf seiner Haut spürte. Kurz darauf wurde das Licht der Fackeln durch jenes der wärmenden Sonne ersetzt und Malkus spürt die Strahlen auf seiner Haut. Er hatte unter Tage jegliches Gefühl für die Zeit verloren, aber nun, da er die Sonne dort am Horizon stehen sah, wie sie die Abenteurer erneut begrüßte, würde er schätzen, dass es später Nachmittag geworden war. Die Nacht würde nicht allzu lange auf sich warten lassen und mit ihr käme auch die bitterliche Kälte der Wüste. Außerdem wären sie hier ein leichtes Opfer für Mordreds Anhänger, die sich neu formieren und die Gruppe jederzeit angreifen könnte. Hinter sich hätten sie zwar die schützenden Höhlen, aber keiner von ihnen wusste, ob alle ihre Feinde dort besiegt waren. Wer weiß, vielleicht gab es noch etliche weitere Räume, in denen sich die Schurken eingenistet hatten und nun darauf erpicht waren, die Mörder ihrer Freunde zu stellen. "Wir sollten nicht zu lange rasten. Die Nacht wird bald hereinbrechen und ich möchte so viele Schritte zwischen mich und diese verfluchten Höhlen bringen, wie es nur geht." sagte Malkus zu seinen Freunden. Eve erwähnte ihren Plan, den nächstgelegenen Stall aufzusuchen. Malkus fehlte jegliche Orientierung an diesem Ort, aber Syming war sich sicher, wie sie zum nächsten schützenden Stall gelangen konnten. Sie würden dafür jedoch beinahe bis Mitternacht oder sogar noch länger marschieren müssen, um ihn bald zu erreichen. Malkus nickte. "Hast du gehört, Seba? Du bist bald in Sicherheit." Zuversichtlich strich er seinem Gefährten über die Hand und drückte sanft zu. "Brom, meinst du, dass du Sebariell weiterhin tragen kannst? Du bist der Stärkste von uns und sein Gewicht wird dich am wenigsten verlangsamen. Wir können uns aber auch abwechseln, wenn du magst." richtete er seine Worte an den Goronen. Dieser nickte eifrigt. Die Aufgabe, für einen Gefährten zu sorgen fiel ihm wesentlich leichter, als Blutvergießen unter seinen Feinden anzurichten.


    Symin machte die Vorhut. Er kannte sich in der Wüste besser aus, als die übrigen Gefährten und er wusste auch die Tücken des sandigen Untergrunds und der brennenden Hitze zu erkennen und zu verstehen. Es war, als würde die Wüste unentweg denjenigen zuflüstern, die sie durchquerten, aber nur jeder vermochte auch zu hören und zu verstehen, was sie einem sagte. Sie kamen relativ gut voran. Als die Sonne langsam hinter dem Horizont verschwand und die Hitze etwas erträglicher wurde, stoppte Symin plötzlich. Hatte er etwas gehört? Malkus und die anderen schlossen zu ihm auf und er zeigte in die Richtung vor ihnen.

    Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen

    #75: Me and the Boys


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    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"

  • Endlich spürte Sebariell wieder den Wind und die Sonne auf seiner Haut, als sie die Höhlen von Mordreds Versteck hinter sich ließen. Er bekam nicht genau mit, was die Gruppe als nächstes plante, zu sehr kämpfte er noch gegen den Schmerz an. Einzig die Worte von Malkus drangen an sein Ohr, als dieser seine Hand kurz drückte. Evelyn wickelte derweil ein breites Stück Stoff um Sebariells Kopf, wohl um die Wunde vor Sand zu schützen.


    Irgendwann wachte Sebariell in den starken Armen Broms auf, der ihn gewissenhaft durch die Wüste zu tragen schien. "Hey Brom, danke fürs tragen!"

    Brom schaute überrascht auf seinen Gefährten und nickte dann. "Kein Problem." Dabei wurde er etwas rot um die Nüstern.

    "I-ich kann jetzt selbst laufen."

    Brom schüttelte heftigst den Kopf, doch Sebariell bestand darauf und so ließ ihn der Gorone auf die Füße. Er war wackelig auf den Beinen und sein Kopf schien zu explodieren, doch er wollte Brom nicht länger zur Last fallen.

    "Was habe ich verpasst?"

    "Wir haben die Höhlen verlassen und wollen zum Stall der Schlucht. Seit einiger Zeit marschieren wir durch die Wüste. Doch vor einem Moment sind wir stehen geblieben, weil Symin vorne was bemerkt hat."

    Sebariell nickte und bedankte sich für die Zusammenfassung. Zwar wollte gerne noch wissen, ob ihr Eindringen in Morderds Höhle auch den gewünschten Erfolg erbracht hatte, aber dafür war später noch genug Zeit.

    Mit langsamen Schritten, sich erst wieder Sand unter den Füßen gewöhnend, stapfte Sebariell ein Stück nach vorne. Er kam an Malkus vorbei, dem er kameradschaftlich die Hand auf die Schulter legte, während dieser ihn überrascht anschaute. "Danke dir, für deine Hilfe!", sagte Sebariell. Dann ging er ein Stück weiter, bis er bei Evelyn war. Trotz ihres neuen Äußeren, konnte Seba sie sofort erkennen. Am liebsten hätte er sie umarmt, dafür dass sie sie wieder da war und dafür, dass sie ihm geholfen hatte. Stattdessen stellte er sich nur neben sie und drückte kurz ihre Hand, was sie mit einem Lächeln quittierte. "Du kannst stehen?"

    "Ich bin lange genug ein Klotz gewesen."

    Ihr Gesichtsausdruck verriet, dass sie nicht einverstanden damit war, aber sie respektierte seinen Willen. Symin hockte noch ein Stück weiter vorne und schaute über einen Felsbrocken hinweg. Dann drehte er sich um und schlich zur Gruppe zurück. Als er Seba sah, nickte er diesem knapp zu, was so viel hieß, wie "später haben wir mehr Zeit für Wiedersehensfreude". Stattdessen sagte er: "Es sind nur zwei Händlergruppen, die über irgendetwas in Streit geraten sind. Ich sah anfangs nur eine große Meute und wildes Rumgefuchtel, aber sie scheinen harmlos zu sein. Wir können passieren und sind dann bald schon am Stall!"

    Das waren großartige Nachrichten. Sebariell wollte seinen Gefährten zwar nicht noch mehr Mühe bereiten, doch seine Verletzung war schwer und forderte seinen Tribut. Lange könnte er nicht zu Fuß marschieren.

    "Smile, my Dear. You know, you're never fully dressed without one!"




  • Die Sonne blendete, als sie die Höhlen verließen. Vermutlich war Brom der einzige der sich in den dunklen Gängen zumindest etwas heimisch gefühlt hatte, umgeben von Gestein. Da draußen wartete nur wieder der trockene Wüstensand.


    Immernoch trug Brom Sebariell in den Armen, doch als sie eine kurze Pause machten, weil Symin voraus etwas gesehen hatte, kam Sebariell immer mehr zu Bewusstsein und streubte sich schließlich dagegen, weiter von ihm getragen zu werden. So ließ Brom ihn widerwillig zu Boden, obwohl gleich zu sehen war, das er alles andere als sicher auf den Füßen war.


    Als Symin Entwarnung gab, gingen die Gefährten weiter, aber kamen immer schleppender voran, da Sebariell von Minute zu Minute langsamer wurde. Er versuchte den tapferen zu spielen. Brom hätten ihn am liebsten wieder hoch genommen, doch wollte er seinen Stolz nicht kränken.


    Als sie an einer schützenden Öffnung in der Felswand vorbei kamen, bat er die Gefährten zu halten. Unter dem Vorwand, das ihm der Sand zu sehr zu schaffen machte, als das er noch einen Schritt schaffen würde, schlug er vor, hier in dieser Öffnung ein Nachtlager aufzuschlagen. Ein Feuer sollte ihnen darin genug Wärme spenden für die Nacht.


    Er wusste nicht, ob die Gefährten den wahren Grund für diesen Vorschlag verstanden hatten, aber widerwillig stimmten sie zu, da sie es vermutlich bei der aktuellen Geschwindigkeit nicht mehr vor Einbruch der Dunkelheit bis zum Stall schafften.


    Sie zogen sich in die Öffnung zurück und entzündeten ein Lagerfeuer. Symin wollte zur Sicherheit die nähere Umgebung auskundschaften und sich davon überzeugen, das ihnen niemand gefolgt war.


    Als sie so da am Lagerfeuer saßen, Griff er nach dem Bündel, in dem die Gefährten die Überreste der Papiere auf dem Versteck von Mordred verstaut hatten. Nach kurzer Suche fand er, einfach er suchte. Der Schnipsel, auf dem unverkennbare der Todesberg zu sehen war, seine Heimat.


    Dorthin würde vermutlich die weitere Reise gehen und das freue Brom sehr. Doch was würde sie dort erwarten und würden sie dort ein Heilmittel für Eve finden, die so plötzlich wieder aufgetaucht war. Er konnte es immernoch nicht wirklich glauben.


    Sie war ihm immernoch eine Antwort auf seine Frage schuldig. Was war mit ihr geschehen und was hatte sie erlebt, während sie getrennt waren. Er richtete diese Fragen erneut an sie, in der Hoffnung, diesmal Antworten zu erhalten.

  • Das Lagerfeuer knisterte vor sich hin und sprühte nach jedem dumpfen Schlag einige Muster an Funken in die Luft, die vollendend vom Wind hinfort getragen wurden. Eve stierte einen unzähligen Moment in das tänzelnde Feuer und sagte dabei nichts. Nach einer gefühlten Ewigkeit, nachdem sie ihre Gedanken sortiert hatte, warf sie einen Blick auf Brom, der sich einem verkohlten Stück Papier widmete. Ihre Augen schielten auf das rusige Stück Papier, verkohlt unter den Flammen, dieselben wie sie im Lagerfeuer vorherrschten. "Todesberg also?" Sie wartete die Reaktion des großen Goronen ab. "Bist du aufgeregt deine Heimat wieder zu sehen?" "Heimat" Tatsächlich war dieser Begriff für die Kriegerin schon fast ein Fremdwort gewesen. Heimat Ein Ort an dem man zu Hause war. Evelyn konnte sich nicht erinnern, wann sie das letzte mal sesshaft gewesen war. Nachdem ihr Dorf niedergebrannt und später ihre Einheit zerschlagen wurde, war die junge Frau mehr oder weniger Ziellos in Hyrule umhergeirrt. Natürlich traf sie ihre Freunde, sie schaute dabei stumm in die große Runde, und hatte das ein oder andere Abenteuer erlebt, aber gab es fernab von all den Kämpfen und Saufereien, dem Sex und dem Morden nichts naheliegenderes? Das Gefühl sesshaft zu sein? Eine Familie zu gründen? Einem ordentlichen Tagwerk nachzugehen.


    Ehe sich die Kriegerin versah, seufzte sie wohl hörbar laut und schloss dabei ihre kleinen Augen. Sie spitzelte wieder zu Brom, da ihr eine Frage stellte. Die junge Frau streckte sich, dabei rutschten ihre Beine über den Sand nach vorne und hinterließen einige Furchen im Sand, dann begann sie Broms Fragen so gezielt wie nur möglich zu beantworten. "Ich war viel unterwegs um Mordred und seine Gefolgsleute ausfindig zu machen. Dabei verschlug es mich zu einigen Orten, an denen ich zu Anfangs, als ich noch ein Mensch war, so einige Informationen sammeln konnte. Nachdem diese "Krankheit" mich und mein Äußeres komplett verändert hatte, fiel es mir immer schwerer unter Menschen zu kommen." Sie drückte ihren Finger in den sandigen Boden auf dem sie saß und malte unterdessen geistesabwesend mit ihrem Finger irgendwelche Kritzeleien in den Sand. "Die Zeit verging und irgendwie kam ich nicht wirklich weiter. Ich hatte mehrere Probleme die es zu bearbeiten galt. Einmal Mordreds Spuren ausfindig zu machen und auf der anderen Seite nicht zu einem Monster werden, welches nur lebt um Blut zu vergießen. Zweiteres hatte Prio 1, deswegen zog ich mich fernab einer Zivilisation in Ruinen zurück und war damit beschäftigt das Monster zu bändigen, welches versuchte herauszukommen." Geistesabwesend strich sie über ihr Horn. "Der Prozess dauerte lang. So lang, dass ich alles um mich herum vergessen hatte. So richtig verloren und zwiegespalten, versuchte ich den Trümmerhaufen meiner Selbst wieder zusammenzusetzen und dabei verhielten sich die Puzzelstücke nicht wie einst. Die Hälfte meiner alten Puzzleteile sind verbrannt, genau wie die Stücke der Anderen. Zusammengesetzt ergeben wir nun das, was du neben dir sitzen siehst. Teils Mensch, teils Monster. ... Ihr Kopf fiel in den Nacken und betrachtete die schwarze Finsternis am Firmament, durchleuchtet von einzelnen Sternen am Himmel. Kurz blitzte ein hell leuchtender Stern auf, der als leuchtender Schweif im Kosmos nach wenigen Sekunden wieder verschwand.


    "Nachdem ich das Gefühl hatte das unter Kontrolle zu haben, was mich nun ausmachte, habe ich mich wieder auf den Weg gemacht. Dabei Dörfer, Städte und Häuser gemieden, da jede Seele die ich auf meiner Reise entgegnete, sich vor mir fürchtete oder versteckte. Dadurch war es nicht einfacher die Spuren zu Mordred wieder aufzunehmen, aber das Glück war auf meiner Seite. Nicht weit von hier entfernt stieß ich auf Söldner, die ich näher unter die Lupe nahm und bis in ihr Versteck gefolgt bin. Dann traf ich auch relativ schnell auf euch." Sie blickte nun Brom tief in die Augen und lächelte dabei.

  • Schmatzend kaute Malkus an einem Stück getrockneten Fleisches. Sein Vorrat neigte sich lansgam dem Ende zu. Sie hätten mit den streitenden Händlern sprechen sollen. Symin hielt es für zu gefährlich, unnötig Aufmerksamkeit auf sie zu ziehen, daher folgen die Gefährten seinem Rat und schlugen einen Bogen um die Streithähne. Malkus war sich aber sicher, dass sie Verpflegung und vielleicht auch Medizin für ihren verwundeten Freund tauschen hätten können. Schließlich waren die Händler aber nichts mehr als Sandkörner in einem Mehr als Sand und ihre Meinungsverschiedenheit wurde vom Wind davongetragen. Malkus biss in das zähe Fleisch und riss ein Stück davon ab, kaute es sorgfältig, um seinen Geschmack so gut es ging im ganzen Mund zu verteilen und so ein Gefühl der Sättigung zu erzeugen. Er hoffte, dass sie morgen den Stall erreichen würden. Die Kletterei und das Herumirren in den verwinkelten Kavernen sowie der Kampf gegen Mordreds Schergen hatte an den Kräften der Gefährten gezehrt. Symin ließ sich nichts anmerken aber auch er schien müde. Trotzdem bestand er darauf, das Lager zu verlassen, um die Gegend zu erkunden. Malkus war sich fast sicher, dass dies nicht das Einzige war, was der Bursche gedachte zu tun. Obwohl sie nun schon so lange gemeinsam unterwegs waren, blieb Symin für Malkus manchmal immer noch ein Rätsel. "Sei vorsichtig" sagte Malkus "und geh keine Risiken ein. Wenn du Feinde siehst, komm sofort zu uns zurück, hörst du?" Symin nickte aber Malkus war sich nicht sicher, ob die Nachricht auch angekommen war. Er schien gedanklich bereits an einem anderen Ort zu sein.


    Die Felsspalte bot genügend Schutz vor der Hitze und als die Sonne untergegangen war und sich Kälte langsam auf dem sandigen Meer ausbreitete, sorgten die Felsen auch, dass die wärme des Feuers nicht zu schnell verloren ging. Ein offenes Feuer in der Wüste würde auch bereits meilenweit entdeckt werden und hier wären sie vor neugierigen Blicken geschützt. Kam jemand nah genug an den Spalt, würde das orange Flackern die Anwesenheit der Gefährten verraten, aber so war es besser, als nichts.


    Malkus wandte sich an Sebariell. "Wie geht es deiner Verletzung? Tut es sehr weh? Sei unbesorgt, morgen werden wir es zum nächsten Stall schaffen und dort ist bestimmt jemand, der sich besser um deine Verletzung kümmern kann." Er versuchte Sebariell aufzumuntern. Jener war sichtlich erschöpft und kämpfte bereits mit dem Schlaf. "Leg dich ruhig hin und schlaf dich aus. Wir halten Nachtwache, du brauchst jetzt etwas Ruhe." Sebariell wollte bereits protestieren, aber auch Eve nickte ihm kameradschaftlich zu, als wollte sie sagen, dass Malkus recht habe und er sich zu sehr verausgabt habe beim Marsch durch die Wüste.


    Irgendwie erwartete Malkus nun schon fast, dass Eve ihnen mitteilen würde, dass sie die Gruppe neuerlich verließe. Sie würde ihnen sagen, wie gefährlich es sei, in ihrer Anwesenheit zu sein und dass sie ihren Weg alleine gehen und sich alleine um ihre Krankheit kümmern müsse. "Nein, das musst du nicht" sagte Malkus unvermittelt. Verdutzt schauten Eve und Brom ihn an. Ihm wurde bewusst, dass er Eves Worte nur in seinem Kopf gehört hatte und kleinlaut fuhr er fort. "Du musst uns nicht verlassen. Wir schaffen das gemeinsam. Das haben wir bisher immer. Ich weiß, dass du in einem Köpfchen bereits planst, uns zu verlassen, ist es nicht so?" Brom schaute ebenso fragend in Eves Richtung, da auch er nicht wollte, dass ihre unheimliche aber gütige Freundin sie erneut verließ.

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    #75: Me and the Boys


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    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"

  • Kalter Schweiß perlte auf seiner brennenden Stirn, dennoch versuchte sich Sebariell nichts anmerken zu lassen. Der Marsch durch die Wüste war doch anstrengender gewesen als gedacht, aber zugegeben hätte der Schmied das nie. Er wollte seinen Freunden nicht zur Last fallen. Als Malkus ihm dann zuversichtlich sagte, dass sie den Stall bald erreicht hatten unf Seba sich ruhig schlafen legen könnte, nickte dieser nur knapp, doch dankbar. Er murmelte noch ein leises "Danke" und machte es sich direkt auf seinem Schlafplatz bequem.

    Sein Auge pochte unter dem Verband, den Evelyn zuvor noch einmal gewechselt hatte. Der Schmerz drückte ihm auf die Schläfe, wanderte bis zum Hinterkopf und breitete sich über den Nacken hinweg aufs bis zur Schädeldecke. Sein rechtes Auge tränte, ob sei linkes noch dazu fähig war, vermag er nicht zu sagen. Selbst die stoische Evelyn hatte sich knapp gehalten, als Seba sie während des Verbandwechsel ansprach und sich nach dem Zustand seiner Verletzung äußerte. Ihr Schweigen verriet ihm alles und er machte sich mental darauf gefasst, den Rest seiner Tage mit nur einem Augenlicht zu verbringen.


    Gerade als Sebariell in einen rastlosen Schlaf zu fallen geriet, hörte er die Worte Malkus': "Du musst uns nicht verlassen. Wir schaffen das gemeinsam. Das haben wir bisher immer. Ich weiß, dass du in einem Köpfchen bereits planst, uns zu verlassen, ist es nicht so?"

    Mit einem Mal war Sebariell wieder wach und auch Symin, den er am Rande des Feuerscheins vage erkennen konnte, schien hellhörig. Was würde Evelyn wohl sagen? Eins stand fest: Sebariell würde Evelyn nicht noch einmal gestatten, einfach das Weite zu suchen. Er würde sie aufhalten, mit allem, was er hatte!

    "Smile, my Dear. You know, you're never fully dressed without one!"




  • Gespannt hörte Brom Eves Geschichte. Das war ihr also in ihrer Abwesenheit geschehen. Sie hatte eine starke Veränderung durchgemacht.


    Gerade als er über ihre Geschichte nachdachte rief Malkus: Du musst uns nicht verlassen. Wir schaffen das gemeinsam. Das haben wir bisher immer. Ich weiß, dass du in einem Köpfchen bereits planst, uns zu verlassen, ist es nicht so?


    Er meinte damit wohl Eve und Brom konnte ihm nur zustimmen. Er wollte auch nicht, das Eve sie erneut verließ, sie war die fähigsten Kämpferin der Gruppe und hatten sie die letzten Gefahren nicht gerade wegen ihr durchgestanden.


    Ja, bitte, verlasse uns nicht erneut, gerade jetzt wo die Göttin meine Gebete erhört hatte und du in unserer größten Not zurück gekehrt bist. Ich glaube nicht dass du uns ernsthaft verletzen würdest. Und wenn doch, dann hätten wir immernoch dies hier...


    Mit den letzten Worten kramte er in seinem Gebäck herum, bis er ein ziemlich verbeultes Stück Metall hervor holte, das vermutlich Mal das Artefakt gewesen sein dürfte.


    Ähm, OK, es hat vielleicht etwas im Kampf in diesem Versteck gelitten, vermutlich bin ich etwas unglücklich darauf gelandet, während des Kampfes. Aber Sebariell kann es sicher wieder richten, nur für alle Fälle mein ich. Auf jeden Fall möchte ich nicht das du uns erneut verlässt.


    Brom schaute flehen in Eves Richtung und auch die anderen waren gespannt auf ihre Antwort.

  • Die Kriegerin war kurzweilig in Gedanken versunken und lies das Feuerknistern des Lagerfeuers auf sich ergehen. Sie puhlte mit ihrem Finger im staubigen Sand, ehe sie kurz zusammenzuckte, als sie Malkus' Worte empfing. Sie lächelte trocken. "Ich würde lügen wenn ich nicht tatsächlich darüber nachgedacht hätte." Sie verstummte, fuhr sich mit ihrem Finger über die Hörner, ehe sie ihre Hände auf ihre Oberschenkel ablegte. "Aber ich habe den Entschluss gefasst, nicht noch einmal zu verschwinden. Ich brauche euch. Ich habe euch in das Schlammassel hineingezogen und werde euch auch wieder hinaus helfen...." In ihren Worten schwang ein Hauch von Wärme mit sich, die sich über ihre Kameraden legte.


    Ihr Blick glitt von Brom über Malkus, dann auf Sebariell. "Ehe wir unseren langen Fußmarsch Richtung Heimat des Großen anstreben, braucht ihr erst einmal Ruhe." Sie erblickte die Erschöpfung ihrer Kameraden. Sie war so scharf wie ein Rasiermesser. Sie lehnte sich zurück und stützte sich dabei im Sand ab und schweifte mit ihrem Blick über den Nachthimmel. "Ich würde vorschlagen, dass wir morgen diesen besagten Stall aufsuchen und uns dementsprechend einrichten. Dort können eure Wunden versorgt und der Proviant aufgestockt werden. Ich habe noch keine Idee welche Route wir am Besten für den Todesberg einschlagen werden, aber ich denke, dass unser Großer hier mit Sicherheit weiterhelfen könnte." SIe schmunzelte und sah zum Goronen auf. "Erzähl mal. Wie ist es denn so in deiner Heimat außer heiß? Können wir dort überhaupt verkehren, bevor wir vor Erschöpfung und Hitze zusammenbrechen?" Wie sind denn die Goronen so?"

  • Malkus war sichtlich erleichtert. Eve wollte also doch nicht wieder spurlos verschwinden. In ihrer Stimme konnte Malkus Aufrichtigkeit heraushören und in ihrem Blick Ehrlichkeit. Sie meinte es so, wie sie es sagte. Malkus war beinahe etwas glücklich. Im nächsten Moment jedoch verdrängten Schuldgefühlte dieses Glück. Sein Freund war verwundet worden und brauchte Ruhe. Sie sollten hier ein Lager aufschlagen. Bis zum Stall war es noch zu weit und sie waren alle erschöpft. Sebariell konnte kaum noch sein gesundes Auge offen halten. Malkus war, als würde sein Gefährte immer wieder in die Bewusstlosigkeit abdriften. Der Kampf hatte ihm arg zugesetzt und diese Verletzung musste dringend behandelt werden. Die trockene Wüstenluft würde der Heilung seiner Verletzung nicht zuträglich sein und wollte er sein Augenlicht behalten, sollten sie dringend einen Heiler aufsuchen, sofern die Verletzung nicht zu schwer war. Malkus erinnerte sich an noch jemanden, der auch nur ein Auge hatte. Eve kannte denjenigen. Er war einige Zeit mit ihnen gereist und nun waren sie auf der Spur seines Bruders, um ihn dingfest zu machen. Irgendwie schloss sich der Kreis. Die Göttinnen mussten sich angesichts dieser Umstände, die beinahe schon komödiantische Züge annahmen, totlachen, wenn sie nicht etwa in Sorge waren um jene Helden, die vielleicht das Ende von Hyrule, wie sie es kannten, zu verhindern vermochten. Oder aber die Göttinnen waren zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt und dort oben blickte nur der kühle Himmel auf sie herab, nachdem die Sonne im Westen langsam hinter dem Gebirge niederging. Ein paar Strahlen blinzelten noch zwischen den Bergspitzen in die Wüste, als wollte ihnen die Sonne für heute noch Lebewohl sagen. Niemand wusste, ob sie morgen wieder aufgehen würde.


    "Lasst uns hier ein Lager aufschlagen" sagte Malkus nachdenklich. "Sebariell braucht ein wenig Ruhe. Und wir auch" fügte er hinzu. "Nutzen wir die letzten Sonnenstrahlen noch, ehe die kühle Nacht hereinbricht." Er wandte sich an Eve. "Danke... für alles. Ich weiß nicht, ob wir ohne dich lebend wieder hier heraus gekommen wären". Er wusste nicht, ob dies zynisch war angesichts Sebariells Verletzung, aber der Tod wäre wohl eine noch viel schlimmere Alternative gewesen. "Ich glaube, er würde dir auch danken, dass du ihn nicht wieder verlässt". Malkus sah zu Sebariell, der eine Grimasse zog, als Brom ihn sanft auf den Boden setzte. Er war sich nicht sicher, ob er sie hören konnte oder im Delirium zwischen Bewusstlosigkeit und Bewusstsein schwebte, aber irgend etwas sagte ihm, dass er alles mitgehört hatte.

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    #75: Me and the Boys


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    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"

  • Sebariell war erleichtert zu hören, dass sich Eve dagegen entschieden hatte, die Gruppe zu verlassen. Merklich entspannter konnte er sich nun auf seinem Nachtlager ausbreiten - was wohl auch in Malkus' Sinne war. Der Wortverdreher hatte eine ziemlich ernste Miene aufgesetzt und schaute auf Sebariell und dessen Wunde. Der Schmied ärgerte sich über sich selbst und darüber, dass er die Gefährten So ausbremste.

    "Ich sehe es dir an, Malkus. Du sorgst dich um mich. Das ehrt mich, so viel Aufmerksamkeit von dir zu erhaschen, obwohl ich nicht mal eine deiner Eroberungen bin - jedenfalls hoffe ich, dass ich keine werde!" Sebariell versuchte gelassen und witzig zu sein, um seinen eigentlichen Zustand zu vertuschen. Zumindest hatten die anderen soviel Höflichkeit, mit einem Lächeln auf seine Worte zu reagieren. Ja, er war wahrlich nicht geschickt darin und würde derartige Witze demnächst Malkus überlassen.

    "Was mich viel mehr interessieren würde, wäre die Antwort von Brom! Auch mich würde interessieren, wie es auf dem Todesberg ist. Während ich in Akkala lebte, bestieg ich zwar auch das umliegende Gebirge, doch in höchsten Bereiche des Todesberges stieß ich nicht empor."

    Ein weiterer Versuch, um von sich abzulenken und dabei auch seine Neugierde zu befriedigen. Er wollte wissen, wie man in den Gefilden der Goronen überleben konnte. Zwar hatte er von Tränken oder gar Rüstungen gegen die Hitze gehört, konnte diesen Geschichten zumeist aber nicht wirklich glauben. So war Sebariell also wahrlich neugierig auf Broms Antworten!

    "Smile, my Dear. You know, you're never fully dressed without one!"




  • Es freut Brom, zu hören dass Eve nicht vor hatte, die Gruppe bald wieder zu verlassen. Ihre Kampfkraft war auch unverzichtbar, wie sich im Versteck herausgestellt hatte und nun waren sie ja auf dem Weg zum nächsten. Brom schaute erneut auf den Papierfetzen, auf dem unverkennbar der Todesberg abgebildet war. Seit er diesen Papierfetzen im Versteck erblickt hatte, verspürte er Heimweh. Die Sorge um Eve und Sebariell hatte ihm etwas geholfen, sich davon abzulenken, aber trotzdem konnte er seine Sehnsucht nicht ganz verdrängen. Ursprünglich war er ja damals auf der Heimreise gewesen, als er in die Abenteuer verwickelt wurde und sein Kurs wieder in die entgegengesetzte Richtung führte, der Wüste, aus der er kürzlich erst gekommen war. Aber nun sollte ihr Abenteuer in seine Heimat führen und er würde seine Eltern endlich wieder sehen.


    Erzähl mal. Wie ist es denn so in deiner Heimat außer heiß? Können wir dort überhaupt verkehren, bevor wir vor Erschöpfung und Hitze zusammenbrechen? Wie sind denn die Goronen so? fragte Eve in diesem Moment. Brom fühlte sich etwas ertappt, da er gerade an seine Heimat gedacht hatte, hatte Eve das bemerkt? Aber er nahm die Vorgabe liebend gern an, von seiner Heimat zu schwärmen, da seine Gedanken sich gerade eh damit beschäftigten.


    Der Todesberg. Ja, dort ist es heiß, viel heißer noch als hier in der Wüste. So heiß, das selbst Felsgestein schmilzt und Lavaseen bildet. Wir Goronen fühlen uns in dieser Hitze wohl. Sie ist nicht so trocken wie hier in der Wüste, sondern eher feucht. Aber die meisten Rassen würden dort oben regelrecht verbrennen, wie alles was nicht feuerfest ist, wie beispielsweise meine Ausrüstung.


    In Goronia gibt es einen Rüstungsladen, in dem man eine Ausrüstung gegen die lebensgefährliche Hitze erhält. Ich habe nie verstanden, warum sie gerade dort verkauft wird und nicht etwa auch im Stall am Fuß des Berges, was viel mehr Sinn machen würde, da man ja zunächst lebendig bis Goronia kommen müsste, um sie zu erwerben. Und das ist schon eine Herausforderung, denn der Weg nach Goronia ist nicht nur wegen der Hitze gefährlich, sondern auch weil man auf dem Weg dorthin dem ein oder anderen Wächter ausweichen muss.


    Allerdings soll es wohl auch einen Trank oder Nahrung geben, die einen für ein paar Minuten oder Stunden gegen die Hitze schützen sollen. Ich meine im Stall am Berg schon einmal davon gehört zu haben. Ihr solltet euch auf jeden Fall damit eindecken.


    In Goronia wird man dann freundlich von uns Goronen empfangenen. Wir haben nicht oft Besuch von außerhalb, eben wegen der Hitze. Wir Goronen zählen zwar zu den stärksten Lebewesen in Hyrule, aber wir sind alles andere als gewalttätig. Wir nutzen unsere Stärke nur, um das Gestein des Todesberges abzubauen oder um uns in Wettkämpfen zu messen.


    Bei dem Gedanken an die Wettkämpfe, wurden seine Gedanken kurz dunkel und er unterbrach seine Erzählung. Er hatte diese Wettkämpfe nämlich seit Jahren gemieden, seit er immerzu als Verlierer daraus hervorging. Er war in Goronia ein Niemand. Keiner wollte großartig mit dem schwachen Sonderling zu tun haben, der den ganzen Tag damit verbrachte, Glitzersteine auszugraben und zu sammeln. Nur seine Eltern standen hinter ihm und unterstützten ihn. Nur dort fühlte er sich Heimisch, nicht in Goronia an sich. Darum war er damals ausgezogen um Händler zu werden, weil er die Blicke der anderen nicht mehr ertragen konnte. Und doch zogen ihn seine Schritte von Zeit zu Zeit zurück, um seine Eltern zu sehen. So auch jetzt.


    Bei dem Gedanken an seine Eltern, wurde ihm bewusst, das er seine Erzählung unterbrochen hatte. Schnell versuchte er den Faden wiederzufinden. Also ihr werdet in Goronia auf jeden Fall mit offenen Armen empfangen. Ich freu mich schon, euch meinen Eltern vorzustellen. Sie werden sicherlich zur Feier des Tages das köstlichste Gericht in Goronia besorgen, Felsfilet, eine wahre Delikatesse. Wobei ich euch nicht empfehlen würde, davon zu kosten, wenn euch eure Zähne lieb sind.


    Euch wird es auf jeden Fall in Goronia gefallen. Es gibt auch die ein oder andere Sehenswürdigkeit wie die riesige Statue von Daruk, dem königlichen Recken von Goronia, der vor 50 Jahren im Kampf gegen die Verherrung umgekommen ist. Mein großes Vorbild, auch wenn ich nicht annähernd so stark und mutig bin wie er.


    Erneut schweiften seine Gedanken ab. Der große Daruk. Manchmal wünschte er, er wäre so stark wie er oder hätte zumindest seine Fähigkeit geerbt, einen Schild um sich zu bilden. Doch diese wurde leider nur innerhalb der Familie vererbt und Brom war leider kein direkt Nachkomme von Daruk.


    Ähm, mit hoher Wahrscheinlichkeit werden wir dort Informationen über ungewöhnliche Aktivitäten erfahren, die auf Mordred hindeuten könnten, griff Brom seine Erzählung schnell wieder auf. Denn wir Goronen kennen den Berg in und auswendig. Und sollten dort Hylianer aktiv sein, würde das schnell auffallen. Mordreds Aktivitäten wären dort nicht lange Geheim, da bin ich nur sicher.


    Mit diesen Worten beendet Brom seine Erzählung. Es hatte ihm sichtlich Spaß gemacht, von seiner Heimat erzählt zu haben, auch wenn es den anderen sicherlich nicht entgangen war, das er nicht nur glückliche Erinnerungen hatte.


    Nach der langen Erzählung legten sich die Gefährten zur Ruhe, bevor sie sich am nächsten Tag über den Stall auf den Weg zum Todesberg machten.


    >>>Nach der Nacht verlassen Brom, Sebariell, Malkus, Eve und Symin die Gerudo-Region Richtung Eldin-Region