Legend of Legaia


  • Während wir zum zweiten Teil; Legaia 2: Duel Saga; bereits ein Thema haben, fehlte uns noch ein Thread zu Legend of Legaia, dem rundenbasierten RPG von Prokion / Contrail, welches 1998 (JP) bzw. 2000 (EU) auf PlayStation 1 erschienen ist.


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    Ein mysteriöser Nebel verdunkelt das Land und die Wesen namens Seru; welche einst mit Menschen in Harmonie lebten; fangen an zu rebellieren und die Bewohner der Siedlungen anzugreifen. Es heißt, wenn man die drei Genesis-Bäume wiedererweckt könnte man den Nebel vertreiben und deshalb machen sich Vahn, Noa und Gala auf den Weg, um genau dies zu tun…


    Das Spiel vereint einige Retro-RPG-Mechaniken, die heute nicht mehr so beliebt sind, wie z.B. Random Encounter und rundenbasierte Kämpfe – doch das Kampfsystem hatte den Twist, dass man nicht einfach nur eine Attacke wählt, sondern auch inwiefern der Charakter angreift. Dabei gibt es die Wahl zwischen Links, Recht, Oben und Unten. Wie viel Schaden man macht, hängt natürlich vom Gegner ab, aber auch von der eigenen Ausrüstung, sowie dem Level des begleitenden Ra-Seru.

    Als Beispiel kann man seine Tritte verstärken, wenn man Stiefel anlegt, hat man jedoch eine Waffe, werden die Attacken Links/Recht besser, sowie man fliegende Gegner gar nicht erst mit Tritten erreichen kann. Je weiter man im Spiel kommt, umso länger anhaltende Angriffsketten kann man ausführen.

    Es gibt auch gewisse Kombinationen, die zu einem speziellen Angriff führen können – welche man zunächst durch rumprobieren (oder das Internet ;)) herausfinden muss, bevor man die Kombination auch direkt einsehen und wiederverwenden kann, um den Skill auszulösen.


    Ein weiterer Punkt des Kampfsystems sind die Seru – Charaktere, die einen Ra-Seru befehligen, haben nach einem Kampf die Chance gegnerische Seru zu absorbieren und dadurch neue magische Fähigkeiten zu erlernen. Die Fähigkeiten variieren von offensiven Angriffs-Aufrufen, zu Heilung.


    Und zu guter Letzt gibt es auch Accessoires, die nicht nur die Status-Werte eines Charakters hochziehen, sondern auch neue Fähigkeiten freischalten.


    Kennt ihr diesen RPG-Klassiker?


    Ein sehr ambitioniertes RPG, welches von einigen Schwächen zurückgehalten wird, aber noch immer zu einem meiner liebsten „Hidden Gems“ gehört!


    Das Game ist nicht perfekt, denn durch die Nebel auf der Weltkarte, der nicht alle Wege sofort eröffnet, kann es gerne mal zu unnötigen Kämpfen kommen, sowie die Laufgeschwindigkeit des Charakter bei einem Remaster (man darf träumen) gerne hochgeschraubt werden dürfte.


    Den Rest des Games mag ich allerdings wirklich gerne und wer PS1-RPGs mag, der hat hier definitiv ein Spiel, welches nur darauf wartet gespielt zu werden. Falls man es ganz ohne die Hilfe des Internets macht, hat man sogar echt viel zu Knobeln – als Kind hat es mir furchtbar viel Spaß gemacht alle Kombinationen zu perfektionieren. Habe die dann auch immer schön in das Heftchen geschrieben, die früher ja noch bei Games dabei waren. =P


    Grafisch gewinnt das Game aber btw. keinen Preis. Es sieht nicht scheiße aus, aber eben auch nicht gut, aber dafür dass es von einer eher kleinen Produktion kommt, ist es dennoch solide und das Charakter-Design von Noa mochte ich sogar recht gerne. Demnach: Daumen hoch von mir an alle Retro-RPGler.

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    ɪᴛ ᴀʟʟ ʀᴇᴛᴜʀɴs ᴛᴏ ɴᴏᴛʜɪɴɢ


  • Es ist eine Ewigkeit her, seitdem ich dieses Game gezockt habe, doch nachdem in Harvest Moon: Back to Nature / Harvest Moon: Boy & Girl gerade die Monotonie einsetzte, habe ich in meiner PS1-Kiste gekramt und beschlossen, dass ich im Jahr 2024 neben den ganzen neuen Sachen, auch ein bisschen Zeit in meine liebste Retro-Konsole stecken werde.


    Anstatt Neujahr also mit stinkenden Böllern zu vertrödeln, saß ich an Legend of Legaia und habe knapp sechs Stunden investiert, sodass ich nun den dritten (bzw. vierten, je nachdem wie man es nimmt…) Gaia-Baum wiederbelebt und somit den toxischen Nebel aus einem weiteren Gebiet vertragen habe.


    Was ich in meinem Startpost gar nicht erwähnt habe, mir jetzt aber wieder aufgefallen ist, ist die Musik: Während sie innerhalb der Städte noch völlig okay ist; wenn auch nicht herausragend; ist das Kampf-Thema (regulär, aber auch Boss) wirklich sehr langweilig.

    Den Look hingegen finde ich charmant, auch wenn es nicht mit anderen Games der Zeit mithalten kann, was Kampfanimationen angeht – die Charaktere sehen wirklich süß aus und zeigen auch manchmal ihre Emotionen, was zwar auf simple Art dargestellt wird, aber unglaublich süß aussieht… ich meine...:



    Mega süß, oder?


    Was das Gameplay angeht, so glaube ich, dass das Spiel enorm von den einfachsten Remaster-Features profitieren würde – allen voran ein Auto-Kampf-Feature, sowie die Möglichkeit entweder Animationen nach dem ersten Mal auszublenden oder die Kampfgeschwindigkeit anzupassen.

    Im Moment weigere ich mich ein bisschen Seru (gleichzusetzen mit Magie in anderen Spielen) einzusetzen, da die Animationen relativ lang gehen – so fühlt es sich auch etwas mit den Kombi-Angriffen an.


    Mich stören diese Aspekte nicht; auch nicht die Zufallskämpfe; aber ich denke, wenn man völlig frisch an dieses Spiel geht, könnte das Gefallen an dem doch weiterhin spaßigen Gameplay relativ schnell sinken – auch, wenn die Idee noch immer viel hermacht, ist es in der heutigen Zeit halt relativ träge einfach.


    Trotzdem hat mich dieser Start in das Replay nur bestärkt: das Game mag in der audiovisuellen Sparte hinter den Giganten der JRPG-PS1-Klassiker zurückliegen, doch es ist eines dieser Games, die den perfekten Beweis darstellen, dass man früher versucht hat viel aus der RPG-Formel rauszuholen, was auch gelungen ist und Einzigartigkeit mit sich bringt.


    Ich denke nicht, dass ich ewig brauchen werde, auch wenn mir viele Details fehlen (was auch cool ist, da es sich so ein bisschen wie ein „erstes Mal“ anfühlt), aber mir kommt es vor als wäre ich durch die Geschichte schon ein bisschen gesaust, weil es mir so Spaß gemacht hat.


    Und ich glaube, dass sich hier ein Remaster (oder ein Port mit gewissen Funktionen etc.) richtig lohnen würde, auch wenn Legaia nicht ganz so gut gealtert ist, wie manch andere Spiele der Generation.

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    ɪᴛ ᴀʟʟ ʀᴇᴛᴜʀɴs ᴛᴏ ɴᴏᴛʜɪɴɢ


  • Mittlerweile habe ich insgesamt 12 Stunden auf dem Tacho und je mehr man spielt, umso klarer wird, warum das Spiel sich damals einfach nicht durchsetzen konnte. Dabei soll diese Kritik jetzt gar nicht so gemein klingen; innerhalb von zwei Tagen auf 12 Stunden zu kommen, wäre kaum möglich, wenn ich es scheiße finden würde; aber die PS1 hatte einfach extreme Perlen. Im Genre und auch generell.


    Einige Dinge würde ich heute nicht mehr so stark ankreiden; z.B. dass das Spiel „langsam“ ist, weil früher Spiele eben Ladezeiten hatten; aber es schwächelt schon auf der Brust – selbst im Vergleich mit Spielen, die vielleicht etwas ähnlicher sind.

    Tonal finde ich z.B. dass es Grandia am ähnlichsten ist, aber es hat einen weitaus schlichteren Look. Weder sind die Polygone so schön, wie die in Final Fantasy, noch hebt es sich vor, wie es eben Grandia mit den 2D-Sprites getan hat.

    Das Design der Dungeons ist auch etwas eintönig.


    Audiovisuell ist das Spiel einfach schwach – da gibt es kein Schönreden.


    Das Gameplay finde ich aber wirklich weiterhin im Kern gut. Die Kombos, die etwas an Kampfspiele anlehnen, so wie die Art, wie man Magie lernt und aufstuft, bieten definitiv genug Eigenheiten, um noch immer Spaß zu machen – und es gibt auch einige Nebenaufgaben, Gegenstände usw. die ich wirklich eine witzige Idee finde.


    Ich konnte mich z.B. gar nicht mehr an die Slot-Maschine und das Angeln erinnern, welche einen netten Zeitvertreib bringen! Mal sehen, ob sich noch ein paar Gameplay-Mechaniken auftun, die ich gar nicht mehr wusste.


    Bei der Story hatte ich nämlich große Lücken, muss ich sagen. Dafür habe ich mich fast beömmelt, als ich die fliegenden Maden (aka Babys) nach meiner Zukunft befragt habe oder Noa mit einem potthässlichen Hochzeitskleid durch die Gegend läuft.

    Was das Erzählerische angeht, versucht das Spiel gar nicht düster oder „edgy“ zu sein, sondern stützt sich auf eine gewisse Albernheit – Noa ist dabei einfach zu putzig. Trotzdem haben alle Charaktere schon so ihre Daseinsberechtigung.


    Es ist halt kein Chrono Trigger-Tier, was Story angeht, aber es ist so charmant aufgebaut, dass ich einfach mit einem Schmunzeln vor der Konsole hocke.


    Shots des Tages:

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    ɪᴛ ᴀʟʟ ʀᴇᴛᴜʀɴs ᴛᴏ ɴᴏᴛʜɪɴɢ


  • Die Tage habe ich nicht gespielt (Asche über mein Haupt, kommt aber wieder, da ich nun einige Anime aufgeholt habe usw.), dafür habe ich mir den Novel zu Gemüte geführt. Ich wusste gar nicht, dass es da einen gibt (heißt Shōsetsu Regaia Densetsu und kam 1999 raus). Geschrieben wurde es von Takashi Umemura and Hoshio Hyakutake.


    Es ist praktisch eine Nacherzählung des originalen Skripts, wobei der größte Unterschied ist, dass Vahn diesmal auch mal spricht und kein stummer Protagonist ist. Ich habe es noch nicht ganz gelesen, da ich mich nicht mehr an alle Ereignisse im Spiel erinnere und ich mich nicht spoilern lassen wollte, aber ich finde es eine coole Sache und es hilft mir irgendwie, das Spiel noch mehr ins Herz zu schließen.


    Ich finde es ja EH charming as fuck und es bereitet mir gerade echt Freude dieses Game noch mal auf neue Art und Weise zu erleben.

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    ɪᴛ ᴀʟʟ ʀᴇᴛᴜʀɴs ᴛᴏ ɴᴏᴛʜɪɴɢ


  • Wie gehabt hatte ich jetzt eine ganze Weile gar nicht mehr gezockt, heute aber wieder den Controller in die Hand genommen und eh… *schaut auf die Uhr* … leider etwas arg lang gezockt. Aber es sind auch wieder so viele Dinge passiert, an die ich mich gar nicht mehr erinnern kann – deswegen fühlen sie sich äußerst erfrischend an.


    Ich weiß leider nicht, ob ich alle Sidequests, die es gibt, gemacht habe; ich kenne das Spiel nicht wie meine Westentasche; aber teils konnte ich mich schon noch an die einen oder anderen Geheimnisse erinnern und da muss ich dem Spiel auch echt mal großes Lob aussprechen:

    Neben der Hauptgeschichte gibt es wirklich einige Dinge zu tun und damit meine ich jetzt nicht mal so alle Techniken sammeln oder vielleicht auch alle Seru, sondern wirklich kleine Sidequests. Für ein paar muss ich dann aber wohl ins Internet schauen – wobei ich mich vorher schon informiert habe und es wohl; bis auf ganz am Anfang; kaum Missables gibt.


    Die Missables hatte ich sogar ohne Guide gefunden, weil ich den Anfang des Spiels schon tendenziell öfter gezockt habe, als den Rest… bzw. vor allem so die „zweite Hälfte“. Ich konnte mich echt an manches nicht mehr erinnern… zum Beispiel an den TANZ WETTBEWERB.


    Es macht so viel Spaß einfach, auch wenn der Wettbewerb durch den Eingabelag wirklich schwerer empfand als ich ihn dann doch schwach in Erinnerung hatte – aber vielleicht täuscht mich da auch mein Gedächtnis.


    Bild der diesigen Session:

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    ɪᴛ ᴀʟʟ ʀᴇᴛᴜʀɴs ᴛᴏ ɴᴏᴛʜɪɴɢ


  • In meiner heutigen Session kam eigentlich nur zwei nervige Nebenquests dran, die in dem Ausmaß nicht so den großen Spaß gemacht haben: einmal alle Preise bei der Slotmaschine (bzw. Kampfarena - bekommt man beide Male die Punkte für) und einmal alle Preise bei beiden Angelstationen, die es gibt.


    Ich hätte gegen die Aufgaben an sich nichts, wenn sie nicht so extrem aufgebläht wären. Die Punkte, die man braucht, um alle (seltenen) Gegenstände zu bekommen, sind einfach viel zu hoch angesetzt und dafür bieten die Aufgaben zu wenig Variation. Ich bin ein hohes Ausmaß an Minispielen gewöhnt und habe dagegen per se nichts (siehe das originale FFVII), aber hier ist das Problem, dass der Score einfach unverhältnismäßig hoch angesetzt ist.


    Eventuell gibt es da irgendeinen Trick, aber ich habe es auf "normalen" Wege gemacht und fand es schon seeehr anstrengend.


    Dies ist aber; neben der langsamen Fortbewegung auf der Map; wirklich bisher der einzige richtig negative Punkt, von dem ich berichten kann.

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    ɪᴛ ᴀʟʟ ʀᴇᴛᴜʀɴs ᴛᴏ ɴᴏᴛʜɪɴɢ


  • Tja… eigentlich wäre ich heute Nacht fertig gewesen, doch mir ist ein ganz dummer Fehler unterlaufen… ich habe nämlich gespielt, gespielt und gespielt und mich dann irgendwie in den letzten Nebenquests verloren, dass ich vergessen habe zu speichern und mein kompletter Fortschritt verloren gegangen ist, den ich gemacht habe als das Spiel sich aufgehangen hat… okay, nicht der komplette, aber so zirka 3 Stunden. Das klingt jetzt erst mal nicht so viel; und ich werde es nachher dann auch 100% aufholen; aber es waren ein paar „schwere“ Sachen dabei, auf die ich mich jetzt natürlich noch mal komplett vorbereiten muss.


    Dafür kann das Spiel natürlich nichts und ich bin wirklich auf der Zielgerade, wobei ich vor dem letzten Boss noch einmal kurz schauen wollte, ob ich wirklich ALLES habe, wäre nämlich schade, wenn ich am Ende feststelle, dass mir irgendwas durch die Lappen gegangen ist.


    Momentan bin ich am überlegen, ob ich danach wirklich einen weiteren PS1-Titel spiele oder gleich Legaia 2 anhänge. :unsure:

    Wobei ich glaube; soweit ich mich erinnere; dass da kaum Zusammenhänge bestehen und man auch in die Rolle komplett neuer Charaktere schlüpft.

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    ɪᴛ ᴀʟʟ ʀᴇᴛᴜʀɴs ᴛᴏ ɴᴏᴛʜɪɴɢ



  • Nach meinem kleinen Rückschlag, habe ich heute das letzte Stück des Spiels angepackt und mich dem letzten Dungeon gewidmet, um das Spiel zu beenden! Da mein letzter Durchlauf des Spiels schon sehr lange her war, konnte ich meine Erinnerungen auffrischen, wobei sich meine Grundeinstellung dem Spiel gegenüber nicht geändert hat und ich weiterhin sehr viel Positives darüber sagen kann.


    Nur einer Sache bin ich mir nicht so sicher: würde ich das Spiel heute uneingeschränkt empfehlen? Meiner Ansicht nach kommt es sehr stark darauf an, wie gut man für ältere Spiele Geduld aufbringen kann. Persönlich hatte ich wirklich riesigen Spaß und habe mich an meine Zeit als Teenager zurückerinnert gefühlt; auch, weil ich mich an manche Storybits nicht mehr erinnern konnte; aber es ist schon ein relativ träges Spiel – weshalb ich auch wirklich glaube, dass es von einem Remaster mit den typischen Remaster-Funktionen (Geschwindigkeit, Zufallskämpfe usw.) durchaus profitieren würde, da es gerade in dem Bereich aus moderner Perspektive schwächelt.

    Mir selbst macht es allerdings nichts aus auch alte Spiele zu zocken, mit allen Ecken und Kanten, weshalb es mich jetzt nicht sonderlich tangiert hat, dass das Speichern halt immer dauert und es ein paar andere entschleunigende Elemente gibt.


    Was das Spiel aber sonst hat ist gaaanz viel Charme, der vor allem von Noa ausgeht, bei der man fast glauben könnte, dass sie von den Entwicklern selbst besonders gemocht wurde, da sie einfach die meiste Einflechtung in die Geschichte bekommt und ihre Entwicklung essenziell wirkt, während vor allem Vahn; der eigentliche Hauptcharakter; eher mitgezogen wird und als Beweggrund für alles hauptsächlich seine Empathie aufbringen kann. Gala, der dritte im Bunde, ist mir auch nicht so ans Herz gewachsen, aber auch seine Hintergrundgeschichte; die Rivalität mit Songi; trägt zum Gesamtbild mehr bei als die vom eigentlichen Hauptcharakter.

    Vahn stellt einen typischen, stummen Helden dar, trotzdem kann man auch mit ihm manchmal wirklich ulkige Dinge antworten (und bekommt dementsprechend ulkige Antworten), es ist nur nicht so, als hätte er außerhalb dieser kurzen Momente eine herausstechende Persönlichkeit.

    Die Nebencharaktere sind dafür äußerst herzig! Ja, auch sie bedienen Klischees (z.B. verrückter Professor), aber viele Szenen im Spiel bringen einen einfach zum Schmunzeln, da es einfach Passagen gibt, die sich jetzt nicht so furchtbar ernst nehmen und eher mit einem Augenzwinkern zu sehen sind. Und DAS macht für mich wirklich viel aus, denn aus den Poren dieser Tropes tropft einfach die PS1-90s-Ära – auch im Bezug auf die Story, die zwar ihre Momente hat, aber die üblichen Eckpunkte nun nicht komplett auf den Kopf stellt.

    In der Beziehung ist es einfach durch und durch lustig und süß gemacht, mit echt vielen Passagen, über die ich mich auch jetzt beim Nachdenken noch beömmeln könnte. Deswegen habe ich auch gerne mit den NPCs gesprochen. Die hatten jetzt nichts Tiefgründiges zu erzählen, aber es trug einfach etwas zu diesem Zauber bei, den man 1998 (bzw. 2000) hatte, wenn man sich vor so ein Spiel gesetzt hat. (Aber in einem Punkt hatte ich auch etwas das Gefühl, dass da Auge auf Final Fantasy VII gemacht wurde, aber war vielleicht Zufall =P)


    Bezüglich des Gameplays, so finde ich es wirklich gelungen, auch wenn es hier ebenfalls ein paar der Macken hat, die für die damalige Zeit typisch waren und heute wohl eher negativ aufgenommen werden. Es ist halt ein Produkt seiner Zeit und mit dieser Aussicht sollte man auch an das Spiel gehen, wenn man dem eine Chance geben will. Andernfalls wird man nicht glücklich und wird sich daran aufhängen. Es ist SEHR Retro.


    Das Kampfsystem macht einfach Spaß – sowohl der physikalische Kampf, als auch die Magie haben so einen kleinen, eigenen Kniff, der das Game herausstechen lässt. Angriffe tätigt man, in dem man bei seinem Angriff Kombos (Arts, Hyper Arts, Super Arts, Miracle Arts) eingibt, was fast schon eine Art bizarres Kampfspiel-Feeling aufkommen lässt, durch das AP-System aber auch den RPG-Aspekt nicht vernachlässigt.

    Bereits erlernte Kombos kann man sich auch tatsächlich via „Dreieck“ anzeigen lassen, allerdings werden „Super Arts“ nicht eingetragen, da sie im Prinzip nur eine Aneinanderreihung verschiedener Arts sind, da diese Kombinationen aber fix sind (also, man bekommt nicht bei JEDER Kombination von Arts auch eine Super Art), hätte ich es besser gefunden, wenn es auch eine Eintragung hätte. So musste ich halt in meine Spielbeschreibung schauen, in die ich noch immer die Kombos gekritzelt hatte. Für ein Remaster wäre es trotzdem eine Idee, vielleicht auch einfach verschiedene Seiten für die Arts einrichten, sodass man durchblättern kann.

    Magie zu lernen erinnert mich irgendwie etwas an Monsterrekrutierung in Dragon Quest Monster, nur dass die Monster (bzw. Seru) gerufen werden müssen und nicht das eigene Team bilden. Trotzdem ist es zufallsbedingt, ob man eine Magie nun lernt oder nicht, wobei die Chancen durch das eigene Level, Kampfverhalten und Ausrüstungsgegenstände beeinflusst werden können. Früher war ich der festen Überzeugung, dass die Wahrscheinlichkeit eine Seru-Magie zu lernen höher ist, wenn man die Angriffskombination mit „↓“ beendet, aber ich glaube, dass das Humbug ist – wie das Knopfdrücken beim Pokéball, was die Chance angeblich verbessert…


    Es macht Spaß; vor allem, wenn man es ohne Lösung angeht (zumindest erstmal); herauszufinden, welche Tasten-Kombination zu welchem Angriff führen wird, was mir hingegen nicht so viel Spaß gemacht hat (und glücklicherweise nicht zu den 100% gehört) war es, die einzelne Magie dann auch auf Stufe 9 zu bringen.


    Und hier setzt so das Alter einfach seinen Fußabdruck. Die Animationen brauchen SEHR lang und am Ende des Spiels benötigen Gegner auch mehr als eine (gute) Angriffskombo. Mein Level war relativ hoch (würde ich tippen), aber trotzdem ist es halt nicht damit getan mal kurz zuzuschlagen, nein: man muss Arts machen, da man sonst kaum Schaden macht.

    Im letzten Dungeon bin ich fast ausschließlich geflohen und letztendlich waren nur meine Seru mit heilender Magie gut aufgestuft, da ich diese eben öfter genutzt habe, während elementare Angriffe nur vereinzelt kamen. Teilweise bekommt man stärkere Zauber von einem Element auch ziemlich früh, sodass es sich nicht mehr lohnt die schwächere Version zu nutzen (und somit wird es auch nicht gelevelt). Die Seru / deren Magie an sich ist aber teils cool gemacht. :3


    In diesem Punkt denke ich, dass es einfach soooo sehr von einem Remaster (oder Port mit Forward-Funktion) profitieren würde. Denn das Kämpfen MACHT Spaß, aber die Animationen der Kombos und Seru sind einfach etwas arg lang und auch die Gegner greifen teils mit langen Animationen oder schwerfällig an. Mir persönlich ist es vor allem im letzten Dungeon eben aufgefallen.


    Die Mini-Games sind gut, aber eben auch eine kleine Zeitkapsel: ich fand sie z.B. spaßig (TANZEN!), aber das Angeln und die Slotmaschine sind einfach nur Zeitfresser. Mich würde es nicht wundern, wenn sechs Stunden meines Spielstands nur daher resultieren, dass ich da Punkte gesammelt habe.

    Vielleicht gibt es da Tricks und Kniffe, aber ich bewerte es eben so, wie ich es gespielt habe: „Casual“. Und da ist dann eben auch viel RNG dabei. An sich machen die Aufgaben schon Spaß, aber mein Verbesserungsvorschlag hier wäre die benötigten Punkte GEWALTIG anzupassen, um den Grind zu verhindern. War kurz davor GameShark zu nutzen, aber habe es legitim geschafft.

    An und für sich sind die Nebenquests aber ansprechend und in einem guten Maße. Es gibt immer mal wieder Dinge, die man tun kann; mal mehr und mal weniger offensichtlich; aber mir hat es Freude bereitet nach bestimmten Story-Abschnitten noch mal hie und da gucken zu gehen, um zu schauen, ob etwas im Busch ist.

    Viele der Mini-Games führen auch zu lustigen Szenen, sodass es sich; neben der Belohnung in Form von wertvollen Accessoires; gelohnt hat allem nachzugehen. Für mich ein starkes Element des Spiels, mit dem kleinen Wermutstropfen, dass zwei der Aufgaben zu langwierig sind.


    Audiovisuell hat das Spiel aber wirklich nicht viel drauf, wenn man von den niedlichen Figürchen absieht, die auch teils in Story-Abschnitten lustige Schnuten ziehen oder Rot anlaufen. Wirklich sehr niedlich. Aber ansonsten ist es in vielen Bereichen nur Standard und sticht nicht hervor. Vor allem fiel es mir bei der Musik auf, mit der ja wirklich viele Spiele stehen oder fallen und ich glaube, wäre die Musik besser, würden dieses Spiel auch weitaus mehr Leute in besserer Erinnerung haben.

    Das Kampfthema ist sooo langweilig und ein bisschen der „Leitfaden“ der Musik. Es ist nicht nervig, aber auch nicht im positiven Sinne herausstechend. Manche Tracks sind natürlich besser (z.B. Rim Elm ist ganz putzig), aber es ist wohl eher nichts, wozu man zurückgeht.

    Musik ist halt wichtig und gerade im Bereich RPG haben wir bereits auf dem SNES richtige Maschinen bekommen; gerade was den OST angeht; weswegen ich einfach nicht leugnen kann, dass das hier leider ein schwacher Aspekt ist.


    Laut abschließendem Bildschirm habe ich 100%. Diese habe ich auch FAST (!) ohne Lösung erlangt. Das meiste des Spiels habe ich einfach so gespielt und mich auf meine PS1-RPG-Kenntnisse gestützt, aber zum einen habe ich am Anfang geschaut ob es Dinge gibt, die man verpassen kann (ja, kann man!) und am Ende vor dem letzten Boss habe ich noch mal im Internet geschaut, ob es noch irgendeine Aufgabe gibt, die ich nicht gemacht habe.

    Dabei habe ich dann auch festgestellt, dass es eine besondere Belohnung gibt, wenn man mit allen drei Charakteren Level 99 bekommt, dies aber NICHT zu den 100% zählt (und eine andere Kleinigkeit war, dass ich im Kolosseum einmal aus jeder Stufe des Turniers fliehen muss, um einen geheimen Gegenstand zu bekommen, was ich nicht mehr wusste und dann noch schnell erledigt habe!).


    Ich habe alle Arts, alle Zauber und alle Kisten (da zählen auch versteckte Gegenstände dazu) und habe somit das Spiel für mich beendet. Die letzte Belohnung (Level 99) ist es mir nicht mal wert kurz alle Charaktere mit Gameshark hochzuziehen – ich werde mir das einfach auf Youtube anschauen.

    Dafür gebraucht habe ich insgesamt 38 Stunden (+ 3 verlorene Stunden...), wobei ich dazu immer so sagen muss… zig Stunden waren vermutlich Slot + Angeln und ein bisschen was war auch „Konsole angeschaltet rumstehen lassen, während man anderen Kram macht“.


    Und somit habe ich 2024 mein erstes Spiel beendet.

    Und ich hatte sooo viel Freude damit. 🩷

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