The Good Life

  • Hidetaka "Swery" Suehiro Fans aufgepasst. Der Deadly Premonition-Macher hat mit The Good Life (ich dachte, wir hätten längst einen Thread dazu... god damned) vor wenigen Tagen, nämlich am 15.10.2021 seinen neuesten Geniestreich releast. Das Spiel wurde von Swery's Team, White Owls Inc (Seite am Ende), entwickelt und klammheimlich herausgebracht. Ich bin mir zu 100% sicher, dass ich hier in einem Thread mal darüber gelesen habe, finde das aber gerade nicht.


    Jedenfalls handelt es sich dabei um einen schräg skurrilen Live Simulator mit Detektiv-Einlagen und einem netten Twist.


    Naomi, eine Fotografin aus New York, verschlägt es in die glücklichste Kleinstadt der Welt, Rainy Woods. Im kleinen Örtchen kann Naomi sich bis oben hin zulaufen lassen, oder ihre Schulden bezahlen, indem sie Fotos macht oder verschiedene Dinge sammelt, die so herumliegen. Klingt erstmal nicht besonders skurril. Der Twist ist jedoch, dass sich in der Nacht alle Bewohner der Stadt in Katzen und Hunde verwandeln, inklusive Naomi. Die dörfliche Idylle wird aber dann jäh gestört, als eine Dame ermordet wird und ausgerechnet Naomi soll den Mord nun aufklären?

    Ehrlich gesagt, auf den ersten Blick wirkt das Spiel erstmal nicht spezieller, als viele andere Indiegames, die es so gibt, selbst der Twist wirkt nicht mehr so außergewöhnlich, aber wo Swery draufsteht, muss er drin sein und daher ist das Spiel, welches ua. neben PC (Steam) auch für Playstation 4, Xbox One und Switch erschien und derzeit um knapp 25 Euro (UVP) zu haben ist. Auf ua. Steam gibts sogar eine Demo für Neugierige.


    Ich habe mir ein Video eines meiner abonnierten Youtuber angeschaut und bin erstmal neugierig. Das Spiel sieht nicht sonderlich schick aus (tat das je ein Swery Spiel?) und scheint erstmal eher nach einem Simulationsspiel auszusehen, das Gameplay wirkt okey-ish, grafisch wirkt es eher wie ein schöneres Playstation 2 Spiel. Aber nachdem ich ein rießiger Fan von Deadly Premonition bin, vertraue ich hier einfach mal darauf, dass hinter der billigen Fassade mehr steckt. Noch habe ich mir das Spiel nicht gekauft, habs mir aber auf die Wunschliste gepackt und werde zuschlagen, sobald mein Spiele Backlog etwas leichter wird.


    Hier ein Review in 3 Minuten, das ich beim schnellen Suchen gefunden habe. Sollte eigentlich einen kleinen, guten Einblick geben, ob man sich das Spiel gönnen will. Ich denke aber, wer kein Die Hard Swery Fan ist, wird hier wohl eher von der billigen Technik abgeschreckt werden.


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    Habe ich was vergessen? Aja, auf Metacritiv bekommt es erstmal mit 62 Punkten keine besonders guten Wertungen, die ersten Reviews auf Steam sind aber zumindest positiv. Aber so ein Spiel lässt sich eh nicht nach herkömmlichen Konventionen bewerten, oder? Immerhin hatte Deadly Premonition ua. die schlechtesten Wertungen auf der Plattform.

    Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen

    #75: Me and the Boys


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    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"

  • Aja, auf Metacritiv bekommt es erstmal mit 62 Punkten keine besonders guten Wertungen[...]

    Swery bekommt ja echt oft schlechte Wertungen.


    Allerdings gebe ich auch zu: Ich gehöre zu den Menschen, die mit Deadly Premonition auch schon nichts anfangen konnte… da mir hier bei diesem Spiel der Stil überhaupt nicht zusagt, werde ich es auch definitiv nicht ausprobieren – und dabei lasse ich mich jetzt nicht von den Bewertungen beeinflussen.


    Es sieht einfach scheiße aus und ich glaube, dass es mal bei einer Indie-Show oder so gezeigt wurde und ich da auch sagte, dass es hässlich aussieht – vielleicht war das die Stelle im Forum, indem das Game mal angesprochen wurde…


    Maximal ein Let’s Play würde ich mir vielleicht anschauen bzw. reinschnuppern, aber ich habe genug andere Spiele, die mich mehr interessieren.

  • Es ist schon eine Weile her, seit ich über das Spiel schrieb, aber ich habe es nie ganz aus den Augen verloren, es kamen einfach andere Spiele dazwischen und ich wollte auch auf einen Sale warten. Dieser Sale war letztlich gekommen und ich habe das Spiel nun gekauft und schon die ersten Tutorial Missionen erledigt.


    Optisch ist das Spiel wirklich übel. Selbst im Intro sieht man eine sehr geringe Draw Distance und überall Texturen aufploppen, die Animationen sind teilweise Playstation 2 Niveau und bis auf das Dorf sieht die Umgebung super karg und detailarm aus. Technisch ist es kein Highlight und die Ladezeiten sind für meinen Geschmack auch etwas zu lang, obwohl die Technik so übel ist.


    Abgesehen von der Optik hat mir das Spiel bisher aber schon Spaß gemacht, denn es hat Stärken ganz woanders.


    Erstmal das Sound Design. Ich mag die Stücke, die das Geschehen begleiten oder in den einzelnen Orten und Gebäuden gespielt werden, ein paar davon sind richtig catchy und das ist schonmal ein recht gutes Zeugnis dafür, dass ich erst am Anfang bin. Ich hoffe sehr, dass die Songs weiterhin diese Qualität beibehalten. Nicht aufdringlich aber genug eigenen corpus um sowas wie Wiedererkennungswert zu haben. Einige der Dialoge sind vertont, aber ich weiß noch nicht so recht, was ich mit den (englischen) Sprechern anfangen soll. Sie sind nicht schlecht aber für mich klingt es so, als hätte jemand den britischen Akzent nachgemacht und als wären das nicht native speaker, aber nur mein Eindruck.


    Das Gameplay ist der Star des Spiels. Es ist eine Mischung aus Feelgood Sim mit RPG Elementen und alles dreht sich um ein Fotografier-Feature, das, wie ich finde, gelungen ins Spiel eingebaut wurde. Die Steuerung gefällt mir bisher und auch, wenn die Animationen (Laufen bspw.) dämlich aussehen, passt das Gameplay. Es gibt Quality of Life Elemente wie Quicktravel und allgemein sind die Sim-Elemente wie Farmen, Kochen oder das Fotografieren sehr angenehm und spielerfreundlich gestaltet. Bisher war ich kaum Limitierungen ausgesetzt, wie man sie aus anderen Sims kennt, wo der Rucksack beinahe sofort voll ist oder man nur eine Hand voll Bilder machen könnte, das ist aber nicht der Fall.

    Die geschossenen Bilder können online gestellt werden und generieren, je nach Trends, Geld, das dann reinvestiert werden kann. Ich mag das System sehr und es ist einsteigerfreundlich gemacht, weil man jederzeit die sich ändernden Trends sehen und darauf reagieren kann.


    Das Spiel hat einen natürlichen Tag und Nacht Zyklus, in dem sich neue Orte und Dialoge auftun ebenso wie Gameplayelemente. Es erinnert mich etwas an Deadly Premonition mit dem Dorf und seinen schrulligen Bewohnern, es gibt auch ein Mysterium, dem man auf der Spur ist. Der große Twist wird auch gleich zu beginn ohne großes Aufsehen verraten. Die Bewohner verwandeln sich in Tiere (Hunde und Katzen) und auch man selbst kann sich nach den ersten Tutorial Missionen verwandeln. Dabei gibt es ein nettes "Welcher Typ bist du" System, wo du durch Dialoge und Aktionen eher ein Hund oder Katze Typ werden kannst. Dadurch eröffnen sich neue Dialoge und Quests. Man kann aber jederzeit seine Einstellung ändern. Es gibt auch Items, wodurch man länger aufbleiben kann, mehr Energie hat und es gibt Hitpoints, ich nehme an, dass es sowas wie Kämpfe geben könnte? Ich habe als Katze schonmal einen Igel erledigt, der wehrte sich aber nicht, vielleicht gibt es später auch Tiere, die sich zur Wehr setzen.


    Der Mix aus Feelgood Sim, schrulligem Deadly Premonition Gameplay und Styling und dem Schwerpunkt auf Hunden und Katzen gefällt mir definitiv und ich muss sagen, dass man hier leicht über die beschissene Technik hinwegsehen kann. Die Präsentation gefällt mir sehr und das Gameplay ist weniger shitty, als man es vermuten könnte. Ein schönes Spiel, das mich sicher noch die ein oder andere Stunde fesseln wird (die Hauptstory soll zirka 12 Stunden haben, während man, wenn man alles holen möchte, wohl an die 35 Stunden kratzen wird)

    Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen

    #75: Me and the Boys


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    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"