Dieser Teil der langlebigen Castlevania Serie erschien erstmalig im May 2003 für Nintendos Gameboy Advance von KCET (Konami Computer Entertainement Tokyo) und wurde danach für Mobiles 2008 in Europa und kürzlich im Rahmen der Castlevania Advance Collection für alle gängigen Konsolen und PC herausgebracht, ist somit für Fans der Serie leichter zugänglich gemacht.
Der Vorgänger Harmony of Dissonance orientiert sich optisch und spielerisch noch mehr am Playstation Titel Symphonie of the Night, während Aria of Sorrow vor allem mit seinem "zeitgenössischen" Setting (es spielt im Jahr 2035) und seinen Protagonisten sowie dem neuen Tactical Soul System neue Akzente in der Reihe setzte, die sich teilweise noch in späteren Spielen fortsetzten.
In Aria of Sorrow schlüpft man erstmals in die Rolle des Austausstudenten Soma Cruz, der gemeinsam mit seiner Freundin Mina Hakuba den gleichnamigen Hakuba Schrein während einer Sonnenfinsternis besucht. Doch unerwarteterweise werden beide in die Sonnenfinsternis gezogen, wo sich Draculs Schloss manifestiert hat. Draculs Schergen versuchen nun, an diesem besonderen Ereignis, ihren Herren wiederzuerwecken und die Barriere zu durchbrechen, um das Schloss in der richtigen Welt erscheinen zu lassen. Dieses Ereignis ruft natürlich auch andere Figuren auf den Plan, beispielsweise die Zauberin Yoko Belnades oder den Mysteriösen Genya Arikado, den machthungrigen Graham Jones, der Draculas Macht für sich möchte und J, der seine Erinnerungen verloren hat.
Im laufe der Story ergibt sich der ein oder andere kleine Twist und Soma Cruz lernt, dass Fähigkeiten in ihm schlummern, von denen er bislang nicht wusste. Um sich und Mina aus dem bösen Schloss zu befreien, gilt es nun Grahams Plan zu durchkreuzen und dem eigenen Schatten zu stellen.
Das Gameplay ist in erster Linie typisch Symphony of the Night. Man steuert Soma Cruz durch das Schloss, während es stets mehrere Wege gibt, die sich aufteilen und wo man mit speziellen Items oder in diesem Spiel Seelen, die man im Verlauf findet, weiterkommt.
Gespielt wird klassisch in 2D, Soma weicht aus und schlägt mit der ausgerüsteten Waffe zu, während es mehrere Typen gibt, die sich von der Reichweite und Schadensart unterscheiden. Neben Waffen lassen sich auch eine Vielzahl von anderen Ausrüstungsgegenständen anlegen, die Somas Attribute ändern.
Neben den Gegenständen kann Soma auch drei Arten von Seelen ausrüsten. Die Seelen erhält er durch das Besiegen von Gegnern. Jeder Gegner bzw. jede Gegnerart hat eine spezielle Seele, die Soma mit einer gewissen Warscheinlichkeit nach dem Besiegen erhält. Seelen von bspw. Bossgegnern erhält man mit 100%iger Warscheinlichkeit, während Seelen seltenerer oder einzigartiger Gegner schwerer zu bekommen sind. Durch die unterschiedlichen Seelen lassen sich die Angriffe und die Spielart von Soma verändert. Das Einsetzen der Seelen kostet Mana, ebenso wie der Einsatz von Sekundärwaffen, Herzen gibt es keine mehr, dafür lassen zerstörte Fackeln oder Kerzen Gold fallen. In bester RPG Manier kann man Soma durch das Bekämpfen von Gegnern aufleveln, er kann aber auch Gegenstände finden, die sein Leben dauerhaft erhöhen sowie Unterstützungsitems, wie Tränke oder Essen, die ihn heilen können.
Durch das Seelen System reizt das Spiel auch den Sammeltrieb des Spielers, der eventuell alle oder zumindest jene Seelen bekommen möchte, die zu seinem Spielstil passen oder besonders stark sind, es gibt auch ein "geheimes Ende", für das drei spezielle Seelen gebraucht werden, die man ausgerüstet haben muss, wenn man den Endboss besiegt. Das Sammeln der Seelen kann aber auch zu einem Grind und dadurch nachteilig werden, denn einige der Gegner tauchen nur an bestimmten Stellen auf und die Drop-Chance ist sehr gering.
Ich habe das Spiel schon am Gameboy Advance gezockt und erneut jetzt im Rahmen der Advance Collection noch einmal durchgespielt und muss sagen, dass es weiterhin mein Lieblings-Castlevania auf dem Gameboy Advance bleibt. Der Twist mit den Seelen gefiel mir, auch, wenn die Sammelleidenschaft nicht ganz geweckt wurde, weil manche Seelen schon sehr zeitaufwendig zu bekommen sind. Ich mochte dafür das Charakterdesign (Portraits) sowie die Story, die zwar eher modern ausfällt aber meiner Meinung nach gut zum Genre und zur Serie passt. Auch die etwas zeitgenössischeren Gegner (Zombie Soldaten bspw.) störten mich im Spiel nicht, dafür hat das Gameplay mir zu gut gefallen. Der Soundtrack tut, was er muss, wobei ehrlich gesagt kein Song dabei ist, den ich jetzt im Kopf nachsingen könnte. Das Gameplay ist für den Gameboy sehr gut, wobei ich aber sagen muss, dass mir die DS Spiele doch im Wesentlichen noch ein Stück besser gefallen und sie sich noch besser anfühlen, was das Gameplay betrifft, auch schauen sie noch ein gutes Stück besser aus, weil die grafischen Grenzen des GBA eben schon spürbar sind. Das Spiel sieht völlig in Ordnung aus, aber erreicht eben knapp nicht den SNES-Charme, meiner Meinung nach. Dennoch ein tolles Spiel in einem meiner Lieblingsgenres und meine Empfehlung Nummer 1 für Gameboy Advance Besitzer oder jene, die sich die Collection anschauen möchten. Um 20 Euro (ich hab im Sale 15 bezahlt) macht man nichts falsch, immerhin bekommt man vier Games und auch, wenn ich die anderen schlechter finde, ist Harmony of Dissonance bspw. noch einen Blick wert