Shin Megami Tensei If...


  • Dieser Ableger war ein Side-Titel der Shin Megami Tensei-Reihe (also das Spin Off eines Spin Offs, wenn man Megami Tensei als das OG sieht), welcher ursprünglich 1994 für den Super Nintendo kam, seither aber auf diversen Plattformen neu aufgelegt wurde, u.A. PlayStation, PC, aber auch als Port für die Virtual Console – allerdings jeweils nur in Japan.


    Abgesehen davon ist es der Grund, warum wir heute die Persona-Reihe haben!


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    Ideo Hazama wird in der Schule gemobbt und beschließt deswegen Dämonen zu beschwören, um seinen Peinigern das Leben zur Hölle zu machen – doch die Sache geht schief und er wird selbst von einem Dämonen Herrscher besessen, woraufhin er die gesamte Schule in die Dämonen-Welt befördert… ein/e Schüler/in möchte das Ganze nicht hinnehmen und gemeinsam mit Freunden wird das Geschehen in die eigene Hand genommen…


    Eine Besonderheit des Spiels ist, dass das Setting zum ersten Mal den schulischen Hintergrund hat und auch mehr auf den Beziehungen zu den Charakteren aufbaut, so, wie wir es später aus der Persona-Reihe kennen.

    In diesem Game bestimmt man seine Route und den Ausgang der Geschichte also maßgeblich dadurch, auf wessen Seite man sich stellt, wobei es beim zweiten Playthrough auch eine Möglichkeit für eine komplett neue Route gibt.

    Moralische Aspekte gibt es zwar per se noch immer, die Antworten selbst haben für den Fortschritt allerdings keinen großen Einfluss mehr, da sich die Story wirklich großteilig darauf stützt, welchen Charakteren man folgt.


    Abgesehen davon ist der Protagonist im Spiel selbst nicht geschlechtlich spezifiziert, was den „namenlosen Protagonist“ noch einmal auf eine andere Ebene hebt, sodass sich praktisch jeder dorthin projizieren kann (in späteren Titeln ist der Protagonist aus diesem Titel, aber als weiblich dargestellt und trägt den Namen Tamaki Uchida).


    Das Gameplay ist sonst den anderen Titeln sehr ähnlich. In First-Person-Manier navigiert man sich durch die Welt, es gibt Random Encounter und das klassische rundenbasierte Kampfsystem, während man die Dämonen auch in die eigenen Riegen aufnehmen kann.


    Allerdings gibt es ein neues „Guardian Spirit“-System: Stirbt man; oder der menschliche Gefährte; im Kampf, wird man am letzten Speicherstand wiederbelebt und bekommt neue Skills und/oder neue Status-Anordnung, die sich auf die Stärken des Guardians beziehen. Hat man z.B. einen „Power Guardian“, bekommt man mehr physikalische Stärke und weniger magische Stärke.

    Der Guardian ändert sich mit jedem Tod der Figur.


    Das Spiel sollte übrigens eigentlich noch einen Prolog haben, bei dem man Hazama spielt, jedoch wurde dieser auf Grund von Platzgründen auf dem Cartridge gestrichen. Atlus wollte den Inhalt gerne extra anbieten, doch das Budget war bereits völlig aufgebraucht.

    Dieses Extra-Kapitel gibt es jetzt aber trotzdem – allerdings nur als japan-exklusives Handy-Game: Shin Megami Tensei If...: Hazama's Chapter (nein, keine „Sorge“ dazu kommt kein Game).


    Kennt ihr das Game?


    Man merkt, dass das Spiel die Inspiration zu Persona war. Ich will nicht, dass es negativer klingt, aber das Spiel an sich war; Story-technisch; viel mehr für die breite Masse zugänglich und hatte eine weniger moralische Komplexität, sowie es nicht ganz so extrem düster und religös angehaucht ist, wie MegaTen eigentlich.


    Dies ist ja nicht unbedingt etwas Schlimmes, aber vom Tonus hat es sich eben schon unterschieden.


    Ansonsten hat das Game mir großen Spaß gemacht, wenn ich es auch ziemlich schwer finde (was bei alten MegaTens aber irgendwie „normal“ ist). Technisch mag ich das Game aber nicht und ich finde, hier hat man am meisten gemerkt, dass Atlus eben (auch damals) noch kein Square (Enix) war, welche ja die Top-SNES-Spiele hatten…

    Der Stil ist einfach stecken geblieben und das Sprite-Work hat sich nicht merklich verbessert oder war gar inkonsistent. Was die audiovisuelle Präsentation angeht, war dieses Spiel einfach viel, viel schwächer als viele der Top-Games dieser Ära.


    Trotzdem ein gutes Spiel und wir dürfen alle mal „Danke“ sagen – immerhin hat es den Weg für Persona geebnet und auch wen MegaTen irgendwie in seiner Nische geblieben ist und das Spin-Off den Durchbruch mittlerweile endgültig geschafft hat, verdanken wir es eben jenem.