King Arthur - Legend of the Sword

  • Als der Film damals in die Kinos kam dachte ich nur: "Nicht schon wieder die König Arthus Legende! Fällt denen nichts neues ein?"
    Und so wie ich damals dachte, dachten wohl viele den der Film floppte.
    Jahre später hab ich ihn mir dann im Stream angesehen und fand den Film genial. Was einen sofort auffällt, Guy Ritchie geht an den Film so ran wie an seine genialen Gangsterfilme ala Snatch. Das macht diesen Film zu einen äußerst ungewöhnlichen Fantasyfilm wie man ihn sonst kaum zu sehen bekommt. Alleine schon seine, zum Teil, fragmentierte Erzählweise gibt dem Film einen ganz eigene Flair und dann noch diese schnellen Schnitte die auch so typisch Guy Ritchie sind. Dazu sei gesagt das ich schnelle Schnitte eigentlich überhaupt nicht mag aber er schafft es das es irgendwie immer wirklich gut und gekonnt wirkt.

    Ganz besonders stechen die Fantasyelemente heraus die einfach wirklich gekonnt in Szene gesetzt sind und auch wie viel Mythologie in dem Film steckt. Und obwohl das alles nur angeschnitten wird hat man das Gefühl das ist alles irgendwie Rund.

    Was ganz besonders Schade ist, das der Film gefloppt ist. Denn eigentlich waren mehrere Teile geplant und am Ende des Films wird ja auch ein mächtiger Wikingerkönig angeteasert. Ach wie gerne hätt ich noch mehr von der Welt gesehen. Schade!
    Außerdem hab ich gelesen das eigentlich schon alleine die Geschichte von Legend of the Sword als drei Filme ausgelegt waren, die Studios wollten aber das Risiko nicht eingehen (wohl zurecht) und haben erst mal nur einen Film frei gegeben worauf die drei Filme zu einem Film umgeschrieben wurden. So im nachhinein denk ich mir das man in drei Filmen wohl mehr von den Dark Lands gesehen hätte, die waren unglaublich gut dargestellt, zumindest was meinen Geschmack betrifft. Beim ersten mal ist mir übrigens gar nicht aufgefallen das die Dark Lands eigentlich sowas wie eine Parallelwelt, vielleicht eine Art dunkles Feenreich, sind.


    Woran man eventuell merkt das mehrere Teile geplant waren, ist die Tatsache das Merlin nur kurz in einer Erzählung auftaucht. Zur Unterstützung schickt er Arthur seine Schülerin Guinevere und ihre Zauberei ist wirklich toll dargestellt ganz ohne Explosionen und Lichteffekte, sehr Bodenständig, auch nach meinem Geschmack. Ziemlich sicher wäre Merlin in einem späteren Film aber aufgetaucht.

    Ebenfalls herausstechend finde ich den OST, der zum Teil auch recht ungewöhnlich ist für einen Fantasyfilm.

    King Arthur: Legend of the Sword - Official Trailer [HD] - YouTube

    "Ich war die Welt in der ich wandelte und was ich sah und hörte und fühlte kam nur durch mich selbst!"

    "Vielleicht werde ich ewig Leben oder vielleicht ist das auch nur ein allerletzter Traum vor dem ewigen Tod!"

  • Den Film finden meine Frau und ich sehr, sehr gut, ich war danach so heiß auf eine Fortsetzung, die leider nie kam. Gerade der rasante Ansatz macht das Ganze frisch, das Fantastische wirkt monumental und doch glaubhaft in dieser Welt. Aus meiner Sicht ein spannender, frischer, großartiger Film.

    Doch er brachte zu wenig Geld ein, woran liegt’s?

    Ich weiß es nicht, hier ein paar Gedanken: Ob man es zugeben mag oder nicht, sehr, sehr oft prägen Erwartungshaltungen, wie man etwas aufnimmt. Vielleicht haben ja viele einen klassischen Arthur Film erwartet gehabt.

    Neue Ideen sind immer ein Wagnis. Welcher der Star Wars Sequels bekommt am wenigsten harte Kritik? Der konservativste von ihnen (Episode 7), welcher sich auffällig an Plot Points der ersten beiden produzierten Star Wars Filme entlanghangelt (Episode 4 und ein wenig von 5).

    Hollywood geht verständlicherweise meistens auf Nummer Sicher seit vielen Jahren. Wo kommen denn die ganzen Remakes, Reboots, Sequels, Prequels, Spin-offs her? Weil neue Ideen Risiken bedeuten. Zumindest ist das mein Eindruck. Und ich mag auch tatsächlich viele Prequels und Sequels etc., keine Frage.


    Ich frage mich nur, ob es auch genug Offenheit für Neues gibt. Tomorrowland - A World Beyond ist auch so ein Film mit frischen Ideen, der aber ebenfalls zu wenig Geld einbrachte. Las ich Bewertungen, klang es hier und da so, als ob sich manche ein harmloses Familienabenteuer erhofft hätten. Der Film lehnte sich aber gegen einen Trend auf: Überall gab es coole dystopische Filme. Tomorrowland wagte es, neben einem Abenteuerfilm auch eine Utopie und dabei gesellschaftskritisch zu sein. Ich fand ihn eben deshalb frisch und aufregend.


    Vielleicht gibt es neben den Erwartungshaltungen weitere Gründe, wieso King Arthur und andere Filme mit ungewöhnlichem Ansatz nicht den Erfolg haben, den sie aus Sicht von Fans dieser Filme verdienen. Ich glaube dennoch daran, dass sie eine entscheidende Rolle spielen:


    Ich sehe so viele Postings auf Facebook die wenn man hinhört genau eines bestätigen: Sehr viele Menschen lassen sich bei ihren Urteilen von ihren Erwartungshaltungen und schnell gezogenen Schlüssen so stark beeinflussen, dass ihnen andere Sichtweisen wie irreal vorkommen.

    Also muss Hollywood nur immer dasselbe machen, damit die Masse genug konsumiert. Zumindest ist dies mein Eindruck.


    Mich hatte Guy Ritchie’s Name als Regisseur vor dem Ansehen des Films zuerst verwundert. Vielleicht ging es anderen ähnlich? Aber seit dem Ansehen des Films wünsche ich mir mehr davon.


    King Arthur - Legend of the Sword hätte ich mir so sehr als Trilogie gewünscht und tue dies immer noch. Es wäre schön, wenn daraus noch was werden würde.

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