The King of Comedy

  • Nach seinem Welterfolg Taxi Driver 1976 drehte Martin Scorsese 2 weitere Filme "New York, New York" und den als Meisterwerk gehandelten Boxerfilm "Ragin Bull".

    Ersterer fiel sowohl bei Kritikern als auch beim Publikum durch, "Raging Bull" wurde zwar von Kritikern gefeiert, wurde aber kein Kassenerfolg.


    1982 (Erstaufführung im Dezember in Island) bzw. 1983 (Erstaufführung im Februar in dem USA) kam sein nächster Film King of Comedy in die Kinos.



    Hier begeht Scorsese vertrautes Material im groben Sinne.

    Ähnlich wie in "Taxi Driver" haben wir es mit einem fragwürdigem Hauptcharakter zu tun, der sich seinen Wahnvorstellungen hingibt.


    Genau wie bei "Taxi Driver" wurden auch bei "King of Comedy" im Vorfeld öffentlich Bedenken geäußert ob der Film nicht gefährlich sei.


    Man befürchtete das Zuschauer animiert werden könnten die Handlungen des Films nachzuahmen.

    Dadurch das der Film keine abschreckenden Gewaltszenen beinhaltet wie "Taxi Driver" hielt man das Gefahrenpotential sogar für noch größer.


    Zusätzlich ist der besessene Hauptcharakter Rupert Pupkin, gespielt von Robert De Niro, zwar moralisch fragwürdig, aber auch auf eine verquere Weise doch sympatisch ist.


    Es konnten keine Nachahmungstäter ausfindig gemacht werden, könnte natürlich auch daran liegen das zum Release kaum jemand den Film gesehen hat.


    "The King of Comedy" floppte und zwar richtig hart. Bei einem Budget von 19 Millionen USD spielte er lediglich 2.5 Millionen USD ein.


    Über die Jahre konnte sich der Film aber als Kultfilm etablieren.


    Der Film ist eine Tragikomödie, oder eher ein Drama das mit schwarzem Humor gespickt ist.

    Das Gabze ist zwar etwas überspitzt dargestellt aber nicht wie bei einer klassischen Komödie überdreht. Der Humor ist ziemlich subtil eingebaut.


    Worum geht's?


    Externer Inhalt youtu.be
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.


    Rupert Pupkin möchte Comedian werden, dabei ist sein grosses Vorbild Jerry Langford, gespielt von Comedylegende Jerry Lewis.

    Langford hat eine sehr erfolgreich Comedy Show im Fernsehen und ist ein Superstar, was dem Letterman Format nachempfunden ist.


    Neben dem Wunsch Comedian zu werden ist Rupert auch besessen von Erfolg, Ruhm und Prominenten.

    Er selbst wohnt bei seiner Mutter und scheint keiner festen Arbeit nachzugehen.


    Er sucht immer mehr Möglichkeiten an Jerry zu kommen damit dieser sich sein Stand-Up Programm anhört un endlich den großen Durchbruch zu haben.

    Zusätzlich möchte Rupert der schönen Barkeeperin Rita imponieren und erzählt ihr sein grosser Durchbruch wird in Kürze kommen und er sei der neue King of Comedy.


    Neben Rupert lernen wir auch noch Masha kennen die ebenso besessen von Jerry Langford ist und alles dran setzt um Sex mit ihm zu haben.


    Es kommt natürlich anders als Rupert es sich vorgestellt hat und er und Masha werden einen Plan aushecken um von Jerry zu bekommen was die beiden wollen.


    Viel weiter werde ich auf die Story nicht eingehen, da der Film bei vielen unter dem Radar läuft möchte der ein oder andere ihn vielleicht noch sehen.


    Themen


    "The King of Comedy" dreht sich hauptsächlich um die Themen Besessenheit von Ruhm und Prominenten Persönlichkeiten.

    Hierbei muss man bedenken das zu dem Zeitpunkt De Niro und auch Scorsese Superstars waren.

    Scorsese kann den Film bis heute nicht schauen, da er ihn als sehr unangenehm und persönlich wahrnimmt, auch für De Niro ist es ein sehr persönlicher Film.


    De Niro hatte vor dem Film erste Erfahrungen mit einem Stalker gemacht der ihn regelmässig angerufen hat.

    De Niro wusste nicht damit umzugehen und hat sich mit dem Stalker getroffen um mit ihm zu reden, ohne erfolg.


    Innerhalb des Films ist Rupert Pupkin ein komplett desillusionierter Charakter. Er lebt in einer Fantasiewelt. Zwischenzeitlich fragt man sich als Zuschauer welche Szenen echt sind und welche nicht.

    Es wird schnell klar das er sich in seiner Wohnung Szenarien ausmalt, wie z.B. das er mit Langford essen ist, oder in der Sendung auftritt.


    Dabei hören wir zwischendurch immer seine Mutter rufen was er da eigentlich treibe. Dieses reißt ihn dann immer raus und wir wechseln die Szenerie.



    Später wird Rupert behaupten das seine Mutter tot ist. Wir sehen sie nie, wir wissen bei diesem pathologischen und desillusionertem Lügner gar nicht was Fakt ist und was nicht.


    Auch bei all den Lügen und der Entführung die Rupert dann nachher durchzieht bleibt er aber stets auf eine merkwürdige art sympathisch.

    Er ist schmierig, lügt aber irgendwie auch liebenswert.


    Schon die erstem Einstellungen von "The King of Comedy" zeigen die Schattenseite des berühmt seins. Es ist als Zuschauer unangenehm zu sehen wie Jerry Langford nach seiner schon von einer Menschenmenge umgeben ist und alle an zu ihm wollen. Jeder spricht ihn mit Vornamen an und so als wenn man ihn kennen würde, einfach weil er berühmt ist.

    Masha schafft es sogar in sein Auto und wirft sich ihm um den Hals.

    Rupert wird hier so tun als wenn er Jerry hilft und sich damit in sein Auto mogeln und ein Gespräch mit ihm führen.


    In dem Gespräch sagt ihm Jerry eigentlich schon alles was Rupert wissen muss.

    Comedy ist harte Arbeit und man muss sich über kleine Clubs hocharbeiten, aber Rupert will das nicht hören. Sondern glaubt weiter ein Auftritt bei Jerry würde ihm zum King of Comedy machen.


    Fast schon genial ist dadurch auch das Ende.


    Als wir dann am Ende des Films zum ersten Mal als Zuschauer sein Stand-Up Programm hören dürfen merken wir, Rupert ist nicht schlecht. Aber auch nicht gut genug fürs Fernsehen.

    Tatsächlich wurde das Programm mit Absicht mittelmäßig geschrieben um zu zeigen das Rupert Potential hat, aber einfach mehr Arbeit benötigt und vor allen Dingen Übung in Clubs, die Rupert nicht bereit ist zu machen sondern eine Abkürzung sucht.



    Etwas mehr Aufmerksamkeit bekam "The King of Comedy" in 2019 durch den Film Joker. Da Arthur Fleck eine Mischung aus den Charalteren Pupkin und Bickle (Taxi Driver) ist.

    Überhaupt wurde viel von beiden genannten Werken in Joker verwendet was Symbolik und sogar komplette Kameraeinstellungen / Storyverläufe angeht.


    Von mir eine klare Empfehlung diesen doch eher unbekannteren Film eine Sichtung zu geben.

    Ein gutes Drama mit schwarzem Humor gespickt plus einer tiefergehenden Message.

    Dabei ist "The King of Comedy" zuweilen sogar schon fast unangenehm wenn man sieht wie sich die Menschen aufführen wenn sie einen Promienten sehen und was sie tun um selbst prominent zu werden.


    Die Blu Ray bietet ein sehr gutes Bild, der Ton wurde überarbeitet uns so haben wir es hier mit einem Mono HD Ton zu tun.

    Da der Film damals in Mono gedreht wurde bekommt man hier die original Erfahrung, wahrscheinlich war es nicht möglich aus dem Mono Ton eine 5.1. Abmischung zu machen, da man die Kanäle nicht separieren konnte. Aber wie gesagt da der Film in Mono gedreht wurde macht das keinen Qualitätsunterschied. Der Film ist auf Dolby 1.0 ausgelegt.

    Das remastered ist sehr gut geworden, kein knacken oder Zischtöne wenn ein "s" gesprochen wird. Sehr gut restauriert.