Professor Layton und die Schatulle der Pandora

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    Nur ein Jahr nach dem ersten Professor Layton Spiel ging es mit "Die Schatulle der Pandora" direkt in die zweite Runde. Hierzulande erschien der Nachfolger 2009 für Nintendo DS und anschließend 2019 für Mobile-Geräte. Obwohl spätere Ableger diesen hinsichtlich Umfang erneut übertreffen konnten, gab es hier einen spürbaren Fortschritt zum Erstling. Nicht nur standen mit 153 Rätseln einige mehr zur Verfügung, sondern auch die Story samt besuchbaren Ortschaften nahm quantitativ zu.


    Wie immer sind alle Knobeleien in eine interessante Geschichte verpackt, die die beiden Helden Professor Hershel Layton und seinen Lehrling Luke Triton zunächst in einen luxuriösen Schnellzug namens "Molentary-Express" verschlägt. Die Fahrkarte für diesen ist der erste Hinweis auf den Fundort der titelgebenden Schatulle der Pandora. Den ersten Halt stellt das kleinere, ländliche Dorf Dropstone dar, bevor die Reise schließlich in die Stadt Folsense führt und dort auch ihren Höhepunkt erreicht. Obwohl die Story weiterhin viele Mystery-Elemente enthält, ist hier ebenfalls ein sehr großer Schwerpunkt auf ein Familiendrama und entsprechende Beziehungen untereinander gelegt worden. Mich persönlich mochte die Handlung in puncto Spannung und Wendungen leider nicht so gepackt, dafür jedoch emotional umso mehr berührt haben.


    Der Schwierigkeitsgrad der Rätsel hatte meines Erachtens einen Tick zugenommen. Natürlich gab es wieder knifflige Schieberätsel, doch insbesondere Solitär und das Springerproblem ließen mich ein bisschen zur Verzweiflung bringen. Letzteres ist zwar machbar, selbst in der 8x8 Variante auf einem kompletten Schachbrett, sobald man weiß, dass man sich von außen nach innen vorarbeiten muss, doch bei Solitär habe ich bis heute keine ordentliche Taktik. Man meint nicht, dass ich so ein kleines Brett bereits als Kind besaß und zig Stunden immer und immer wieder probiert hatte. Ich meine mich zu erinnern, dass es unter all den Versuchen damals nur einen erfolgreichen gab, bei dem lediglich eine Kugel übriggeblieben ist. Die Fehlschläge fühlten sich also genau wie früher an, he he. Darüber hinaus waren die Tipps mit Hinweismünzen ausgerechnet bei diesen Kopfnüssen (absichtlich) wenig hilfreich. Tja.


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    Zusätzlich gab es auch wieder drei Minispiele, die man im Spielverlauf lösen konnte, um zum Schluss optinale, schwierige Zusatzrätsel freizuschalten. Im ersten musste man einen dicken Hamster zur Sportskanone trainieren, was ich insbesondere durch den ostdeutschen Dialekt in der Sprachausgabe echt amüsant fand. Leider gingen mir die Kommentare irgendwann eher auf den Geist, doch das kam eher durch die Hinweismünzen in der Spielwelt zustande. Auch die Kamera gefiel mir super. Nachdem man sie zusammengebaut hatte, musste man zwei nahezu identische Bilder auf drei Unterschiede untersuchen. Genau mein Ding und teils echt knackig. Ausschließlich das dritte Minispiel war für mich persönlich das bisher schlechteste der gesamten Layton-Reihe, nämlich der Teekoffer. Hier galt es verschiedene Zutaten zu sammeln und drei von ihnen zu einer Teesorte zu kochen. Um an die zwölf Rezepte zu gelangen musste man leider erst mal durch bloßes Raten alle möglichen Kombinationen der Zutaten in die Kanne werfen, nur um meistens ungenießbaren Tee entstehen zu lassen. Natürlich konnten einzelne Inhaltsstoffe nicht nur einmal, sondern auch mehrfach vorkommen, sodass die Anzahl an Möglichkeiten erneut weitaus vervielfacht wurde. Da bin ich irgendwann derart an die Decke gegangen, dass ich mir die Rezepte aus einem Guide rausgesucht hatte. Doch selbst dann war die eigentliche Aufgabe noch nicht erledigt, denn 26 Personen im Spiel warteten darauf, den für sie passenden Tee serviert zu bekommen. Leider ist es kompletter Zufall, wann man den Leuten Tee servieren kann, denn dies geht nicht immer. Vor allem wenn man sich für die falsche Sorte entscheidet, muss man später wiederkommen, in der Hoffnung, dass man erneut Tee servieren kann. Nach über einem Jahr Pause habe ich den Teekoffer vorhin mit der Lösung komplettiert, weil ich da letztes Jahr nach dem Durchspielen wirklich keine Lust mehr drauf hatte. Ich musste noch mindestens dreimal durch ganz Folsense latschen, bis ich allen restlichen Leuten eine Tasse anbieten konnte. Eine Übersicht, wer noch fehlt, gibt es nicht.


    Wie gesagt, diese Minispiele sind freiwillige Knobeleien, doch für mich persönlich eben Pflichtprogramm, um die letzten Rätsel des Spiels freizuschalten. Der Teekoffer hatte mir das Spielerlebnis letztes Jahr wohl mehr herabgezogen, als er gesollt hätte. Vielleicht empfindet ihr ihn gar nicht so schlimm wie ich. Tatsächlich trinke ich persönlich auch echt gerne Tee, wenn auch nicht unbedingt die außergewöhnlichen Sorten des Professors, sondern schlichte Kräutertees oder -mischungen. Ansonsten erhaltet ihr im Gesamtpaket wieder einmal ein gelungenes Layton-Abenteuer mit echt wundervollem Soundtrack. Meiner Ansicht ist es von allen vier DS-Ablegern zwar das Schwächste, doch das ist Kritik auf hohem Niveau. Eine Empfehlung von mir habt ihr allemal, sofern ihr das Puzzle-Genre mögt. nun interesiert mich eure Meinung zum Spiel:


    Hat euch "Professor Layton und die Schatulle der Pandora" überzeugt? Welche Neuerungen haben euch gefallen und welche eher nicht? Berichtet doch ebenfalls gerne von euren Erfahrungen mit den Rätseln!

  • "Die Schatulle der Pandora" war mein erstes Spiel der Layton-Reihe und ist auch bis heute mein liebster Ableger und außerdem das Spiel bei dem ich mich an die meisten Rätsel erinnern kann.

    Die Story gefällt mir sehr gut, ich mag das Thema der Zugreise, durch die man immer mal wieder in verschiedenen Dörfern landet oder auch den Zug an sich erkunden kann und ich finde es bis heute schön, dass damals in der Anleitung eine Kopie des Zugtickets beilag die man als Hilfestellung zur Lösung eines Rätsels nutzen konnte. Die ist zwar heute entsprechend zerknittert aber dadurch ist die Lösung zumindest für jemanden, der sie nicht kennt auch nicht völlig offensichtlich.

    Ich mochte das Thema der Story, ich liebe den Twist bis heute, auch wenn man Layton-typisch nicht zu sehr darüber nachdenken sollte, und das Ende der Geschichte ist einfach schön.

    Was die konkreten Rätsel angeht ist mir die Rätselreihe um das Pfannkuchenstapeln und einzelne Schieberätsel noch gut im Kopf (auch schön, weil ich die Phrase "Des Pudels Kern" von diesem Spiel kenne und es Jahre gedauert hat bis ich die Verbindung zu Goethes "Faust" herstellen konnte).

    Ich habe das Spiel seit 2007 nicht mehr gespielt, vielleicht nehme ich es demnächst mal wieder in die Hand und finde heraus, wie viel tatsächlich von einzelnen Rätsel hängen geblieben ist.