Auch wenn ich vermutlich die einzige GW2-Spielerin in diesem Forum bin, so hat das Thema hier einfach mehr Liebe verdient. Da ich aktuell wieder aktiv spiele, dachte ich mir, das Thema ein wenig zu füttern.
Als langjährige GW1-Spielerin hatte ich mich über die Ankündigung des zweiten Teils damals sehr gefreut. Schnell war klar, dass das Spiel nicht einfach nur Guild Wars mit ein paar Neuerungen werden sollte, sondern andere Wege ging. Für mich persönlich war das eine gute Entscheidung, denn sonst hätte es auch kein neues Spiel gebraucht. Es gibt wesentlich weniger instanzierte Gebiete - so sind nur die persönliche Geschichte sowie Dungeons Instanzen, auf offenen Karten laufen andere Spieler herum. Es gibt dynamische Events und Quests, bei denen man nicht zum Questgeber dackeln muss. Das Kartografieren besteht nun nicht mehr darin, die Karte einfach abzulaufen, sondern es gibt bestimmte Punkte und Vistas, die man finden muss, gerne verbunden mit Jumping Puzzles oder anderen Knobeleien. Manche sind auch nur im Rahmen von Events verfügbar und nicht jederzeit zugänglich. Da die Events aber recht häufig passieren, muss man nie allzu lange warten.
GW2 - Trailer 2009
Ich habe an einigen Beta-Wochenenden teilgenommen und als das Spiel dann 2012 schließlich veröffentlicht wurde, verbrachte ich viel Zeit mit dem Spiel und Freunden, die wie ich auch den ersten Teil sehr gerne gespielt hatten. Insofern war der Release-Zeitpunkt auch perfekt für mich, da ich gerade mein Abitur in der Tasche hatte und bis zum Studienbeginn im Oktober viel Zeit hatte. Mittlerweile ist das Spiel also fast neun Jahre alt und die dritte Erweiterung steht bevor - ein genauer Termin ist noch nicht bekannt, soll aber dieses Jahr noch erscheinen. Weitere Informationen sind für den 27. Juli geplant; an diesem Tag soll es einen Livestream mit massig neuen Infos geben. Ich bin gespannt!
Aktuell sind zwei Erweiterungen für das Spiel verfügbar: Heart of Thorns und Path of Fire. Während Ersteres (sowie das Grundspiel) in Tyria spielen, so ist PoF in Elona angesetzt und mit End of Dragons soll es nach Cantha gehen. Da Factions damals mein liebster GW-Teil war, da mir die Welt von Cantha (bis auf die Stadt) sehr gut gefiel, freue ich mich nochmal extra darauf.
Hier der Teaser für die nächste Erweiterung:
Um die Erweiterungen miteinander zu verknüpfen, hat Arenanet die sogenannte "Living Story" (im Deutschen: Lebendige Welt) eingeführt. Dies sind Storykapitel, die zwischen den jeweiligen Erweiterungen spielen. Aktuell gibt es vier Staffeln. Diese konnten damals freigeschaltet werden, indem man sich im Verfügungszeitraum einloggte oder eben nachträglich gekauft. Es gibt aber immer mal wieder Zeiten, in denen sie kostenfrei werden. Ab dem 25. Mai sollen nach und nach Staffel 2 und 3 beispielsweise wieder zur Verfügung stehen. Da ich damals ein paar Kapitel von Staffel 3 verpasst habe, ist es für mich eine prima Gelegenheit, diese nun freizuschalten (spielen kann man sie dann jederzeit, wann man will).
Und anders als in vielen anderen MMOs, die ich kenne, ist die Geschichte wirklich spannend und toll erzählt und nicht bloß Mittel zum Zweck. Arenanet hat sich da eine tolle Welt ausgedacht und es ist immer wieder toll, in die Lore einzutauchen. Ganz zu schweigen von der Freude, die ich hatte, Ortschaften wie Kamadan aus Teil 1 in GW2 wiederzufinden und zu entdecken. Zwar spielen die Spiele in großem zeitlichen Abstand zueinander, doch es gibt für Spieler des ersten Teils auch viele schöne Details und Anspielungen auf den ersten Teil. So trifft man gerne mal auf Nachfahren von wichtigen Schlüsselfiguren aus dem ersten Spiel.
Jede Erweiterung brachte neue Gameplay-Elemente, Story und Maps ins Spiel. Während HoT die Elite-Spezialisierungen und einen Gleiter hatte, so brachte PoF eine Reihe an tollen Mounts. Viele Elemente wurden auch ins Grundspiel übernommen und natürlich kann man Mounts, die man in PoF ergattert hat, auch im Grundspiel nutzen. Das Spiel hat sich in den letzten neun Jahren sehr gewandelt, da viele Dinge neu dazukamen. Ein Neuling könnte sich etwas erschlagen fühlen, allerdings wird alles langsam nach und nach eingeführt und mit der persönlichen Charaktergeschichte verwoben, sodass man sich gut einfinden kann. Stammspieler haben den Vorteil, dass sie nach einer Pause wiederkehren können (habe ich auch gemacht) und dann nicht das Gefühl haben, hoffnungslos abgehängt zu sein. Das Levelcap bleibt bei 80 (kann gut und ohne Grinding erreicht werden, indem man die Geschichte spielt, craftet, Weltenevents macht oder kartografiert) und es gibt nicht alle zwei Wochen neue, bessere Ausrüstungsgegenstände. Wenn man erst einmal das Maximum hat, hat man es - danach kann man sich daran machen, neue Skins freizuschalten oder Masteries zu leveln, um nette Fähigkeiten freizuschalten, die einem das Gameplay erleichtern.
Ich weiß nicht, wie groß GW2 ist und wie viele aktive Spieler es hat. Bislang hatte ich jedoch keine Probleme, in Metaevents auf genug andere Leute zu treffen (die persönliche Geschichte lässt sich prima alleine oder zu mehreren spielen, ganz wie man will). Die Karte ist nie überfüllt (wenn es zu viele Spieler gibt, wird einfach eine neue aufgemacht). Die verschiedenen Völker sind interessant und mal etwas anderes als die typischen Fantasy-Völker (Elfen, Zwerge etc.).
Nach wie vor habe ich viel Spaß an dem Spiel, zumindest phasenweise. Das ist für mich aber vollkommen normal, da ich selten Lust habe, mich monatelang mit einem Spiel zu beschäftigen. Nach neun Jahren habe ich auch "gerade mal" knapp 1.000 Stunden Spielzeit angesammelt, aber es gibt natürlich immer noch viel zu tun. Achievements, Masteries, Kartografieren und natürlich die Living Story, die Vorbereitung auf die nächste Erweiterung.