Nagi no Asukara (A Lull in the Sea)

  • Englischer Titel: Nagi-Asu: A Lull in the Sea


    Website: JP
    PV: Promo Video | Promo Video 2
    Openings & Endings: Opening | Opening #2 | Ending | Ending #2


    Seit Jahren ist es Menschen möglich unterhalb der Meeresoberfläche zu leben, doch mit der Zeit sind immer mehr Individuen an Land gezogen. Über Jahrzehnte hinweg zog es die Bevölkerung an Land – sie verloren ihre Schuppen und die Fähigkeit unter Wasser zu atmen – und es entstanden zwei Zivilisationen, welche nicht viel miteinander zu tun haben wollen. Diejenigen, welche traditionell am Meeresboden leben und diejenigen, die ein Leben oberhalb führen…

    Da die Schule im Wasserdörfchen Shioshishio schließt, müssen die einzigen fünf Schüler von nun an in eine Schule an der Oberfläche gehen, wo sie nicht nur mit den alltäglichen Problemen der heranwachsenden Jugendlichen oder der ersten Liebe zu kämpfen haben, sondern auch lernen müssen mit der neuen Umgebung und den „Landmenschen“ klar zu kommen…


    Vom 03. Oktober 2013 bis zum 03. April 2014 lief die Serie mit insgesamt 26 Episoden und wurde vom dem Studio P.A. Works unter der Direktion von Toshiya Shinohara produziert. Zu der Serie, gibt es auch einen Manga (dieser erschien zwar früher als der Anime, jedoch standen die Skripte zum Anime eher, was es dennoch zu einer Adaption des Anime macht), welcher seit April 2013 im Magazin Dengeki Daioh abgedruckt wird; sowie einen 4koma (eine besondere Form von Manga), welcher in Dengeki Daioh g seit dem September 2013 lief. Beide Manga sind aber mittlerweile auch in Sammelbänden erschienen, einmal zu 5 Bänden und einmal ein Einzelband mit dem Namen Nagi no Asukara 4-koma Gekijō: Nagiyon.
    In einer deutschen Fassung gibt es die Serie; meines Wissens nach; noch nicht, in Amerika wurde sie jedoch von NIS America, in England von MVM Films und in Australien von Siren Visual lizensiert.


    Kennt ihr diesen Anime oder vielleicht den Manga?


    Den Manga habe ich noch nicht angefangen, weswegen ich meinen Review lediglich auf die Serie beziehe – diese ist jedoch schon nach einer kurzen Zeit zu einer meiner Favoriten emporgestiegen und das hätte ich bei dem Look nicht unbedingt vermutet.


    Während sich die Story eigentlich relativ unspektakulär liest, war einem sehr schnell klar, dass der Anime nicht deine typische RomCom-Serie mit Drama-Einschnitten wird – einfach schon, weil nicht von der ersten Minute an klar war, wie letztendlich die Romanzen zueinander aufgebaut wurden und vor allem: Der Plot rührt weitaus mehr Themen an als die Liebe von ein paar heranwachsenden Teenagern. Auch tiefere Themen, wie Diskrimination und Integration werden angerührt, sowie das Mysterium um den Meeresgott eine tragende Rolle über die gesamte Gesichte spielt. Die Erzählweise ist sehr facettenreich und emotional gestaltet, ohne dabei banal zu wirken oder den Eindruck zu machen, dass man sich zu sehr auf die Liebesgeschichte – welche dennoch ganz klar das Kern-Element darstellt – versteift, sondern versucht auch die Umgebung gut zu portraitieren, sowie der außergewöhnlichen Welt genügend Leben einzuhauchen. Wenn man ein Fantasy-Setting kreiert, dann sollte man sich immer auch die Mühe machen, diesem genügen Tiefe zu geben und das schafft NagiAsu problemlos ohne dabei die Hauptstränge aus den Augen zu verlieren.


    Trotzdem ist die wahre Stärke dieser Serie nicht die Geschichte, welche zwar ihre Wendungen hat und sich auch Mühe gibt die Welt bunt zu malen, sondern definitiv die Charaktere: Jeder einzelne Charakter trägt einen wichtigen Teil zu dem Gesamtbild bei und kein Einziger von ihnen scheint nur irgendeinem simplen Zweck zu dienen um danach wieder in den Hintergrund zu geraten. Es fühlte sich nicht an als hätte man hier einen Protagonisten, dessen Rolle das komplette Geschehen trägt, sondern viel mehr so als wär jedes einzelne Mitglied des Casts gleichermaßen im Fortlauf involviert. Zentral stand hierbei nicht nur das Liebesdrama, welches Schlussfolgerungen sehr schwer gemacht hatte, sondern vor allem auch der Coming of Age-Aspekt. Dieser ist spürbar. Man merkt – teilweise auch visuell – dass die Charaktere im Laufe der 26 Episoden erwachsen geworden sind, kann ihre Entwicklung nachvollziehen und es fällt schwer die authentischen Persönlichkeiten nicht ins Herz zu schließen. Einige mehr, einige weniger. Obwohl das Setting surreal war, fühlte sich die Emotion immer realistisch an. Nicht selten musste ich eine, zwei oder vielleicht gleich hundert Tränen vergießen.


    Während die Animationen generell extrem hochwertig waren, komm ich nicht drum herum einen Aspekt besonders zu loben: Die Unterwasserwelt. Hier hat P.A. Works sich nicht lumpen lassen, denn alles was sich unterhalb der Wasseroberfläche abspielt, sucht Qualitativ seines Gleichen. Die Details, die Reflektion des Lichtes von Oberhalb des Wassers… Shioshishio war einfach wunderschön anzusehen und bleibt mir bis heute als ein Parade-Beispiel für schönes Design im Gedächtnis. Auch die Oberfläche ist nicht schlecht, sowie die Charaktere ihren eigenen Charme haben und meinen Geschmack getroffen haben, aber sowieso schön animiert sind… aber die Meereswelt hat einfach extrem lebendig gewirkt und war atemberaubend – und dies von der ersten Episode, bis hin zur letzten Episode.


    Der OST ist ebenfalls gut und trug immer zu der emotionalen Atmosphäre bei ohne dabei zu aufdringlich zu sein. Die Töne sind eher seicht und eignen sich nun nicht als epische Schlachtmusik, sondern lassen sich außerhalb der Serie eher als Klänge zum Entspannen hören – ich für meinen Teil höre aber immer wieder Stücke an und dieser Track treibt mir fast schon die Tränen in die Augen, weil ich damit einfach eine gewisse Szene verbinde. Für das Feeling innerhalb der Episoden unverzichtbar, wozu ich auch die OPs bzw. EDs zähle – wobei ich generell ein Yanagi Nagi-Fan bin… aber das bin ich auch erst seit dem Anime.


    Nagi no Asukara ist einer der Anime, welcher zeigt, dass ein altbackenes Konzept nicht immer denselben stereotypischen Verlauf haben muss und ist für mich im Bereich Drama, sowie Romanze einer meiner liebsten Titel ohne dabei zu schmalzig zu sein. Da mir der Stil so extrem gefallen hat, war ich von Anfang an gespannt, doch alle meine Erwartungen wurden übertroffen und ich hatte 26 Episoden emotionales Rauf und Runter vor mir, während ich die Woche Wartezeit auf die nächste Episode kaum aushalten konnte.

  • Der Anime wird auch von Crunchyroll in diversen Sprachen (Untertitel) angeboten.
    Rein was das optische angeht kann ich den Anime nichts schlechtes vorwerfen. Sehr schöne und detaillierte Bilder, flüssige Animation und gute Effekte. Man merkt, dass PA Works in dieser Richtung einer der Stärksten ist und die Leute dort fleißig sind. Auf der anderen Seite war ich sehr selten ein Fan von ihrer Story- und Charakterwriting. Ich hatte stets das Gefühl man hätte die Zeit effektiver zum Aufbau nutzen können und mir fehlte der rote Faden. Ich will hier nicht groß über PA oder Nagi Asu haten oder schlecht machen, der Anime hat mich in einigen Punkten schon gut unterhalten können und auch wenn es für sein Genre doch klischeebeladen war, wird wohl die größte Enttäuschung einfach daher kommen, dass ich mehr von Mari Okada erwartet hatte. Sie ist sicherlich nicht die beste Autorin, aber mit AnoHana, Toradora und nun aktuell Gundam Orphans zeigt sie das sie auch sehr gute Sachen schreiben kann. Ich denke ich hatte zu viel erwartet. Per se kein schlechter Anime und alleine wegen der Optik und sein Soundtrack eine Empfehlung für seichte und auch emotionale Unterhaltung. Ich meide mittlerweile auch die Sachen von PA, da ich bisher nur zwei oder drei Werke von den durchschnittlich bis gut fand und der Rest (für mich) einfach Grütze war. Da sieht man halt wie unterschiedlich Geschmäcker wieder sein können. ^^°

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    I’m just watching a bad dream I never wake up from.


    - Spike Spiegel from Cowboy Bebop