Devilman


  • Bei Devilman handelt es sich um das berühmte Werk von Mangaka Gou Nagai, dessen Erfolg ein ganzes Franchise mit sich zog. Der Manga startete im Juni 1972 und lief mit 53 Kapitel bis Juni 1973. Im selben Jahr veröffentlichte Kodansha den Manga in 5 Sammelbände. Die Handlung erzählt von Akira Fudo, ein leicht naiven und introvertierten Schüler, der seit dem Verschwinden seiner Eltern, bei der befreundeten Familie Makimura, deren lebhafte Tochter Miki insgeheim für ihn schwärmt, lebt.
    Das Leben des zurückhaltenden Teenager soll sich jedoch entscheidend wenden als sein bester Freund, Ryo Asuka, ihn um Hilfe bietet, da sein verstorbener Vater eine schreckliche Entdeckung machte: Seit der letzten Eiszeit sind Dämonen, die über Jahrmillionen die Erde beherrschten, in Schnee und Eis eingeschlossen, doch nun drohen die bestialischen Kreaturen mit den langsamen Schmelzen der Gletscher wieder das Licht der Welt zu erblicken und den Untergang der menschlichen Zivilisation herbei zurufen. Um dies entgegen zu wirken, versuchen die beiden sich mit einen Dämonen zu verschmelzen und mithilfe dessen Kräfte den Untergang zu verhindern. Inmitten der Handlung wird Akira jedoch mit der Frage aufgeworfen, ob er seine Menschlichkeit verloren hat und nicht eine Gefahr für die Menschheit darstellt.


    Eine Veröffentlichung aus Englisch ist für März 2018 von Seven Seas vorgesehen, welche auch den Spin-off Devilman vs. Hades lizenziert haben und ebenfalls Anfang nächstes Jahr raus bringen. Das Franchise ist überfüllt mit Fortsetzungen oder diverse Nebengeschichten, die zum großen Teil auch als Anime umgesetzt wurden, ebenso wie der Original Manga, der bereits zu seiner Publikation eine laufende Anime Serie bekam. Meines Wissens nach, sind abseits von den The Birth und Demon Birth OVAs keiner der Anime wirklich zu empfehlen.
    Im nächsten Jahr erscheint aber auf Netflix eine neue Umsetzung von Devilman von Mastermind Masaaki Yuasa, der erneut mit den genialen Komponisten Kensuke Ushio und seine langjährige Arbeitskollegin und Animations Produzentin Eunyoung Choi als Regie an den Anime mit 10 Folgen arbeiten wird.


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    Mir hat der Original Manga sehr gefallen, der durchaus mit tollen Panels und einer doch spannenden Handlung überzeugen konnte. Den Hades Spin-off habe ich mal angelesen, aber die Zeichnungen dort sind echt der Wahnsinn. Wer auf mehr düstere und ernste Geschichten steht, sollte ruhig mal ein Blick in Devilman werfen, auch wenn ich warnen muss, dass die Handlung im ersten Manga manchmal unfreilich komisch wirkt, aufgrund seines Alters. Auf die Adaption von Yuasa freue ich mich doppelt, weil ich ein Fan seiner Arbeit bin und mir eben der Manga gut gefallen hat und ich glaube, dass hier wieder ein großartiger Anime entstehen wird.


    Wie ist eure Meinung zum Franchise?

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    - Spike Spiegel from Cowboy Bebop

  • Vergangene Woche erschien dann nun endlich alle zehn Episoden von Yuasa produzierte Devilman Crybaby via Netflix. Seitdem wird hitzig über die Serie innerhalb der Fangemeinde von Yuasa diskutiert und die Meinungen spalten sich darüber extrem.
    Für mich persönlich war die Umsetzung eine Enttäuschung, da Yuasa sich zwar hier eine Menge Freiheiten erlaubt und vieles dazu dichtet, diese für mich aber nur selten funktionieren, obwohl gute Ansätze da sind und auch einiges zum Positiven erweitert wurde. Positiv kann man hervorheben, dass viel mehr Interaktionen vorhanden sind und auch die Bandbreite von Charaktere durchaus lebendiger wirken. Hinzukommt noch der grandiose Soundtrack, der passend zu den einzelnen Momente ist und sich im Klang von andern abhebt. Meiner Meinung nach definitiv der beste Part an der Serie.


    Negativ sind manch fragwürdige Änderungen, welche die Essenz der Vorlage nehmen. Es wäre für mich in Ordnung gewesen, wenn es bei einer komplett freien Adaption geblieben wäre + ein eigenes Ende, welches dazu passt. Denn im Grunde hat man hier schon weit über 80% der Vorlage verändert und Dinge hinzugefügt, aber dafür das Ende übernommen, welches aber ohne den vorbereitenden Teil aus dem Manga schlicht weg nicht funktioniert. Des weiteren hat es mich gestört, dass die Charakterschablonen der Protagonisten auch wie ausgewechselt sind. Bei Ryou kann ich es noch halbwegs verstehen, wieso er solch Veränderungen widerfahren musste, da hier die Serie einfach den Fokus auf ihn als Charakter legte. Ist mir aber schleierhaft wieso dann Miki und Akira solch negative Veränderungen erfahren mussten. Gerade Akira war ein sehr interessanter Protagonist, welcher den Charm der Mangavorlage ausmachte.
    Aus technischer Sicht gibt es auch einige Mängel zu beklage, welche man so von Yuasa besser gewohnt ist. Viele Episoden fühlen sich im Fluss einfach hintereinander gereiht an und nicht wie aus einem Guss. Manche Dinge hatten gar kein Bezug zueinander. Was mich zusätzlich noch gestört hab, waren der große Gore-Anteil. Im Manga hatte man ebenfalls viele blutige Kämpfe, aber die waren dort nicht im Fokus oder ein hervorgehobener Aspekt, sondern einfach da weil es eben zu Schlachten dazugehört. Ebenfalls die gesamte Sexualisierung wurde hinzugedichtet. Hierbei kann ich aber zumindest verstehen, in welchen Kontext man dies zusammen mit Drogenkonsum und der schnelllebigen Zeit des Internets und den socialen Medien verwenden wollte. Hat bei mir aber auch nicht fruchten könnten. Zu guter letzt sind meines Erachten nach viele Animationen auch sehr abgehackt. Der Stil des Anime ist auch nicht immer visuell schön zu betrachten. An vielen Stellen wirkte es sehr unsauber und schlecht bearbeitet ..


    Die beiden OVAs aus den frühen 90ern dagegen sind absolut klasse produziert. Extrem aufwendige Animationen und vom Stil deutlich ansprechender. Vor allem aber sind die beiden Episoden eine schon fast perfekte Adaption der ersten beiden Devilman Bände. Zu schade nur, dass es nie zu einer vollständigen Umsetzung der letzten drei Bände kam, da gerade die es sind, welche den Manga so lesenswert machen.

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  • Ich muss sagen, wenn ich mir Noas Beitrag durchlese, dann habe ich nicht viel hinzuzufügen, zumindest wenn ich es einfach mal aus der „Vergleichssicht“ sehe und schaue, wie sich der Anime an das Original hält. Meinungstechnisch, geht es doch auseinander.


    Manche Änderungen waren clever, positiv und vor allem den Zeitgeist entsprechend, andere Änderungen hätten; meiner Meinung nach; nicht unbedingt sein müssen. Gelungen finde ich die Story aber dennoch: Sie wurde an einigen Stellen sinnvoll erweitert und man hat eigene Kreativität eingebracht, ohne respektlos gegenüber dem originalen Werk zu sein.
    Selbst wenn man das Original kennt, so hatte man hier ziemlich viel „Neues“ zu sehen und mir hat das Gesamtpaket persönlich ziemlich gut gefallen – besser als das Quellmaterial und besser als die bisherigen Adaptionen. Was vor allem an den Charakteren liegt. Zwar bekommen nicht alle Figuren ausgeprägte Entwicklung, doch die bei denen es sinnvoll ist, wurden dahingehend exzellent geschrieben.


    Der Stil ist; verständlicherweise; für viele ein Manko, ich hingegen mochte Yuasas Direktion sehr gerne und mochte auch das Re-Design, sowie den Schnitt und meistzeitig die Animationen, welche sehr dynamisch und einzigartig waren. Dennoch: Manchmal hatte ich zwar das Gefühl, dass der Anime „beabsichtigt“ hässlich ist, aber in dem eingesetzten Maße, wirkte es ein wenig unnötig.
    Mich hätte es mehr gefreut, wenn man in jeden einzelnen Frame die nötige Sorgfalt gesteckt hätte, aber vermutlich sticht es nur so extrem negativ hervor, weil die Serie sonst so gut und kreativ aussieht.


    OST ist superb, Sound-Design einer der schwächeren Punkte.


    Alles in Allem finde ich die Serie gelungen und viel Kritik beruht bei vielen auf den Änderungen, welche ich jedoch nicht nur als nötig, sondern auch als fast durchweg positiv anerkenne. Gerade die letzten paar Folgen waren so extrem gut.


    Hier schneiden sich halt die Geister, ich finde Devilman Crybaby als Adaption die Beste bisher; trotz oder gerade wegen der Änderung, welche den Charakteren mehr Tiefe verleiht; und auch als einzelnes Werk betrachtet, ein „Must Watch“ – gerade vielleicht für Leute, welche sonst nicht so viel mit Anime anfangen können, aber auch für Fans, die einfach eine abgedrehte Serie mit viel Blut, Sex und am Ende vielleicht sogar Tränen wollen.


    Ryō ist übrigens best boy.

  • Ich fand den Anime auch äußerst gelungen, wenn auch an einigen Stellen geschmacklos in der Darstellung - aber das ist ja schon dem gritty Ton des Originals geschuldet. Die Story war nachvollziehbar und interessant (auch, wenn man Ryo vielleicht etwas mehr Zeit vor dem Finale hätte einräumen können) und die Freestyles dope as hell. Die Optik hat mich leider in den Szenen mit wenig Action, insbesondere am Küchentisch, extrem unangenehm an die CDI-Zeldas Wand of Gamelon und Faces of Evil erinnert, abseits der ersten und der letzten Folge fand ich die Optik auch in Kampfszenen ziemlich grauenhaft. Dafür wären die guten Szenen extrem interessant anzusehen und der Mut zu etwas mehr Stilisierung ist der Produktion auf jeden Fall hoch anzurechnen. Na gut, und der Devilman-Run sieht genau so seltsam, befremdlich und abstoßend aus, wie er sollte. 7/10, angesichts der Kürze des Anime gibt es kaum ne Entschuldigung, den nicht zu gucken.


    Nohr does what Hoshidon't.

  • Der Manga Klassiker wurde vor Jahren von Seven Seas in zwei Ausgaben herausgegeben. Nun gibt es ein 10% Sale. Ich kann den Manga nur empfehlen. Hat den Test der Zeit gut bestanden und ist immernoch zu empfehlen


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  • Wer den Manga bisher nicht in Englisch hat, bekommt jetzt vielleicht die Chance das Werk zu erleben: Egmont hat sich die Lizenzrechte geschnappt und bringt im Mai 2024 das Original auf den deutschen Markt:


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    Genauere Details zum Format usw. darf man dann im nächsten Stream erwarten, der laut Twitter-Kommentare, auf Anfang November fallen wird.


    Empfehlung geht raus! Echt ein absoluter Klassiker!