Die Länge

  • Wie der Titel es schon erahnen lässt, möchte ich gerne mit euch darüber diskutieren welche Länge in ein Anime (oder wahlweise auch Manga) ihr für angemessen haltet. Dürfen es ruhig endlose Anime mit über hunderte von Folgen sein oder sollten es doch kurze Serien mit 12 Folgen sein?
    Legt ihr auf etwas bestimmtes fest oder sogar auf eine Balance zwischen beiden? Gibt es sogar eine runde Anzahl von Episoden die zugute kommen?


    Für mich gibt es da keine richtige Anzahl, da es immer drauf ankommt wie gut die Handlung umgesetzt wird und vor allem wie groß sie angelegt wird. Primär ziehe ich aber kürzere Serien von 1 Cour oder 2 Cour vor, da somit noch eine passende Qualität von Animation gewährleistet wird und man einzelne Handlungsstränge nicht überzieht.
    Das bedeutet aber nich, dass ich längere Serien abgeneigt bin, da diese gerade als episodische Erzählung deutlich profitieren können. In ein größeren Zeitraum lassen sich auch die Charaktere (oftmals) besser entwickeln.

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    I’m just watching a bad dream I never wake up from.


    - Spike Spiegel from Cowboy Bebop

  • Serien mit Länge einer Season, also rund 12 Folgen, halte ich grundsätzlich für zu kurz. Bisher kam es wirklich nur ganz selten vor, dass ich das Erzähltempo sowie den Umfang angesichts der eigentlichen Handlung als angemessen angesehen habe. Im Gegensatz zu Filmen, die bereits schon nach rund einer Stunde so langsam ihren Höhepunkt finden, ziehen sich diese Serien mit geschätzt 4-5 Stunden Länge aber wieder zu sehr, um kürzeres schön knackig zu erzählen, sodass ich die oben erwähnten Kritikpunkte bei Filmen als weitaus weniger negativ aufnehme.


    Zwar haben kürzere Serien den Vorteil, dass sie schneller vorbei sind, falls sie mir nicht gefallen, aber ich greife dennoch lieber zu welchen mit 2 Seasons Länge. Hier ist es einfach erheblich wahrscheinlicher, dass ich an der Story, die für mich klar das Wichtigste bei Anime ist, Gefallen finde. Blöd ist es nur, wenn ich auch von diesen eher gelangweilt werde, dann können 8-10 Stunden schon mal sehr lange werden.


    Endlosserien mit über 200 Folgen meide ich eigentlich, wenn sie noch laufen sowieso. Da fehlt dann auch die Motivation dranzubleiben. Der einzigen Anime mit dreistelliger Episodenzahl, den ich kenne, ist Hunter x Hunter 2011. Ok, er war richtig geil und ich hätte sehr gerne weitergeschaut, das muss man ihm lassen. Allerdings hat er Qualität ist scheint laut Aussagen der Kenner in Sachen Filler kein Vergleich zu Serien wie Naruto oder One Piece zu sein, die offenbar oft damit um die Ecke kommen.


    Zusammenfassend schaue ich am liebsten wohl etwas zwischen 20 und 60 Folgen, aber bewege mich auch immer wieder abseits dieses Rahmes. Vor allem was kürzeres gönnt man sich zwischendurch auch hin und wieder mal, wenn nur wenig Zeit da ist.


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    Für einen Mangaband benötige ich je nach Reihe unterschiedlich lange zum Lesen. Grundsätzlich ist von einer Stunde auszugehen, Zeug mit größeren Panels oder allgemein simpler Unterhaltung liest sich aber schon mal schneller durch. Eine längere Reihe frisst dann schon mal mehr Zeit, die im ersten Moment aber gar nicht so hoch wie bei Anime wirkt. Aber bereits 20 Bände können 60 Episoden entsprechen und das ist nicht wenig. 10-15 Bände halte ich für eine gute Zahl, da genug Zeit für ordentliche Steigerungen und Entwicklungen vorhanden und dennoch die Motivation am Ball zu bleiben grundsätzlich immer gegeben ist.


    Trotzdem kommt es, besonders wegen des Geldes, aber doch vor, dass man sich eher kürzere Werke zulegt, die in drei oder weniger Bänden abgeschlossen sind. Deswegen habe ich in diesem Bereich auch schon ziemlich viel gelesen. Längeres von 20+ Bänden dagegen kaum. Je nachdem wie sehr es gefesselt hat war es eben cool, dass es so viele Bände bot, oder eben nicht.

  • Generell schließe ich mich so den beiden Vorrednern an mit einigen Aussagen:


    1. Im Endeffekt kommt es immer auf die Erzählung an und nicht auf die Länge selbst.
    2. Oft reichen 12 ~ 14 Episoden jedoch nicht aus um eine abgerundete Geschichte zu erzählen.


    Per se bevorzuge ich 1 – 2 Cour Anime, während ich endlos Anime in vielen Fällen abbreche, wobei es natürlich auch sehr stark darauf ankommt, wie gut dieser ist bzw. wie gut er mir persönlich gefällt. Ich versuche bekanntlich jeder Serie eine Chance zu geben, aber ich bin auch ehrlich, dass ich Conan, Pokémon, Naruto und Co. irgendwann aufgegeben habe – dabei ist gerade Conan eigentlich nicht mal schlecht.
    Man merkt solchen Serien aber eben auch an, dass sie nur in sehr kleinen Schritten vorankommen und in vielen Fällen, langweilt es mich dann auch irgendwann. Es gibt immer Ausnahmen; z.B. wie von Trakon genannt, Hunter x Hunter oder auch Uchū Kyōdai; aber die sind in der Regel eher die Ausnahme.


    Wobei man hier auch einen Unterschied machen muss. Rechnet man alle Kuroko no Basuke-Folgen zusammen, kommt man auch auf stolze 75 Episoden (+ etliche OVA, Filme etc.). Da diese Episoden allerdings nicht am Stück kamen, sondern immer wieder Pausen drinnen hatte, hat sich die Länge weitaus weniger angefühlt und man hatte sozusagen nicht das Gefühl als würde alles unnötig hinausgezögert werden (zumindest, wenn man Anime; wie ich; zeitnah nach der japanischen Ausstrahlung anschaut).
    Sachen wie Boruto und Dragon Ball Super kommen halt in einem Rutsch und man hat sich dann auch schnell satt gesehen – zumindest ist es bei mir so. Sport-Anime haben bei mir aber wohl sowieso irgendwie eine Wild-Card und könnten ewig gehen…


    Zusammenfassend ist also zu sagen: Ich bevorzuge im Regelfall Anime, welche rund 12 ~ 26 Episoden haben und verliere schneller die Lust an endlos Serien, bei denen das Ziel auch nach 50 Folgen noch nicht in Sichtweite ist.


    Bei Manga bin ich merkwürdigerweise weitaus wahlloser, solange es sich um Manga handelt, welche ich von Anfang an verfolge oder zumindest relativ vom Beginn des Starts. Ich tue mir nur sehr schwer Manga anzufangen, welche schon sehr lange gehen und ich theoretisch 100 Chapter nachholen muss – da fehlt dann die Motivation.


    Kommt hier natürlich auch total darauf an, wie mir die Serie generell gefällt, aber ehrlich gesagt habe ich kein Problem damit, dass z.B. Magi schon so lange geht, weil ich es halt mag. Was mich dann eher stört bei solchen Veröffentlichungen ist, wenn (ständig) lange Pausen entstehen… wenn man zwischen Band / Kapitel X und Y 6 Monate warten muss, dann stört es den Lesefluss gewaltig und ich habe selten Lust noch mal in andere Kapitel zu schnuppern, weil ich vergessen habe, was eigentlich los war.
    Manchmal ist es zwar nicht zu vermeiden (Gesundheit des Mangaka etc.) und dies verstehe ich auch, aber es missfällt mir eben, wenn zu große Lücken gerissen werden. Sowas ist aber eben eher bei langen Serien relevant.


    Oh, noch eine kleine Anmerkung: Bei Manga kommt es auch sehr stark auf das Genre an. Zum Beispiel gefallen mir Boys Love-Manga eher dann, wenn sie kurz und knackig sind, während sich Fighting-Shōnen gerne mal ziehen dürfen. Horror- und Mystery wetzt sich auch meistens ab, wenn man es zu lange herauszögert.

  • Ich muss ehrlich sagen, dass ich endlose Animes nicht so bevorzuge. Das hat folgenden Grund: Sie fressen unglaublich viel Zeit. Klar ist es so, wenn man einen Anime richtig toll findet, dass man mehr davon sehen möchte. Ich mag Animes lieber, die zwei bis vier Staffeln mit je 12 - 15 Folgen. Ich mag das nicht, wenn ich zu lange an einer Serie oder einem Anime sitze. Ich möchte schon gerne, dass das alles mal ein Ende findet. Deswegen werde ich wohl nie ernsthaft Animes wie One Piece gucken, weil mir hunderte von Folgen einfach zu lange dauern. Das ist ein ganz großes Problem bei mir: Wenn ich etwas gucke, das ich super toll finde, dann vernachlässige ich meine Pflichten und das wirkt sich nicht gut auf z.B. Schule aus.

    Ich hasse jedes Wort von dem, was Sie sagen; aber werde bis zu meinem Ende dafür kämpfen, dass Sie es auch weiterhin sagen dürfen


    Wenn Du wissen willst, wer dich beherrscht, musst Du nur herausfinden, wen Du nicht kritisieren darfst
    — François-Marie Arout Voltaire.


    „Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen“
    — Georg Orwell.

  • Ich beziehe mich jetzt mal auf Serien. Da bin ich ein großer Freund der Sitcom Länge von ca 25 Minuten. Alles, was schon in Richtung Spielfilmlänge, also 45 Minuten und länger, zugeht, ist dann oft schon ein Bisschen mühsam. Oft habe ich nur so eine halbe Stunde Zeit und oder Lust und möchte nicht dann gleich mal doppelt so lange aufwenden und auf Pause drücken und wann anders weiterschauen macht ja auch wirklich niemand. Außerdem sind bei vielen Serien, die ich kenne und deren Folgen die 25 Minuten nicht überziehen, auch knackiger, was Handlung und Pointen betrifft, es fühlt sich nicht endlos in die Länge gezogen oder gefillert, wie es dann bei grade längeren Serien öfter der Fall ist. Weniger ist für mich jedenfalls mehr.

    Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen

    #75: Me and the Boys


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    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"