Eldin {Region}


  • Auf den ersten Blick ist Eldin eine lebensfeindliche Region. Gerade mal an der Nordkante wächst spärliche Vegetation und sobald man die Berge ein paar Meter erklommen hat, wird es kochend heiß. Doch auf dem zweiten Blick sind genau diese scharfen Bergspitzen die Leibspeise der hier lebenden Goronen. Für sie gibt es einfach nichts knusprigeres und herrlicheres, als Eldins Berge. Die wenigen Tierarten, die hier überleben können, sind sehr zahlreich anzutreffen, aber gut auf dem rotbraunen Gestein getarnt. Außerdem gibt es einige heiße Quellen im Gebirge, die im Vergleich zum umgebenden Klima eher kühl sind; das ist der Lebensraum einer besonderen und seltenen Fischart, der Glutforelle.

    Wer hier nicht geboren wurde, muss sich entweder mit feuerfester Kleidung oder mit Brandschutz-Medizin behelfen, sonst steht man sofort in Flammen. Der Aufwand lohnt sich jedoch, denn hier gibt es sehr viele Erzbrocken, die wertvolle Edelsteine beinhalten.
    Am markantesten ist der von ganz Hyrule aus deutlich sichtbare Todesberg. Der Vulkan schlummerte sehr lange friedlich vor sich, bis er zeitgleich mit Ganons Erscheinen ausbrach und seitdem unaufhörlich Lava und Asche spuckt.

  • >>>> kommt vom Stall am Berge


    Sebariell war auf dem Bergpfad, der vom Stall der Berge fortführte, nicht lange unterwegs, da entdeckte er die Höhle in Form eines Totenschädels. Die Höhle lag in einer kleinen Schlucht am Rande des Pfades. Der Mann am Stall hatte dahingehend schon einmal die Wahrheit gesagt. Jetzt musste Sebariell nur noch herausfinden, ob es dort tatsächlich die benötigten Rubine für die Kutschfahrt gab. Vorsichtig begann er mit dem Abstieg.
    Sein Großvater hatte ihm das Klettern gelehrt, da er der Meinung war, dass ein Schmied in der Lage sein musste, selbst in den Bergen nach Erzen zu suchen. Sebariell kam gut voran und schließlich gelangte er unten an.
    Vorsichtig näherte er sich der Höhle von hinten. Jetzt konnte Sebariell insgesamt drei hölzerne Wachttürme ausmachen, die um die Höhle herum aufgestellt waren. Auf jedem Turm stand ein Bokblin, bewaffnet mit Pfeil und Bogen. Das würde ein Problem werden... Doch da hatte Sebariell eine Idee! Er schlich so leise wie möglich zur Rückwand der Höhle und begann diese hinaufzuklettern.
    Sebariell war ein gutes Stück voran gekommen, da rutschte er plötzlich ab. Er konnte sich gerade so an einem Spalt festhalten und verhinderte so, komplett zu stürzen. Jedoch ertönten sofort Grunzlaute aus dem Höhleninneren. Die Bokblin waren alarmiert. Jetzt hieß es Ruhe bewahren. Sebariell verharrte an der Rückwand bis die Bokblins wieder ruhig waren. Dann setzte er den Aufstieg fort.

    Endlich war er oben angekommen. Nun konnte er kniend Ausschau halten. Er schlich näher an einen der Wachttürme und beobachtete den Bokblin. Als dieser ihm den Rücken zuwandte, nahm Sebariell seinen Bogen, spannte einen Pfeil und zielte. Er war kein guter Schütze im Kampf. Aber mit genügend Zeit zum Zielen sollte es klappen...

    Der erste Schuss ging über den Kopf des Bokblins hinweg. Innerlich fluchend, spannte Sebariell den nächsten Pfeil. Mehr Konzentration... der zweite Pfeil traf den Bokblin am Kopf und riss ihn vom Turm. Blieben noch zwei...

    Den nächsten Bokblin erledigte Sebariell mit einem Schuss. Doch beim letzten verfehlte er und zog die Aufmerksamkeit des Gegners auf sich. Dieser zog ein Horn aus der Tasche und wollte die anderen Bokblins warnen. Sebariell reagierte sofort, spannte den nächsten Pfeil und schoss. Der Bokblin wurde in die Brust getroffen, rappelte sich aber wieder auf. Sebariell fluchte erneut, diesmal laut und steckte den Bogen weg. Gleichzeitig griff er nach seinem Schwert. Er nahm Anlauf und sprang dann vom Schädel auf den Wachtturm.

    Während er sprang, holte er mit seinem Schwert aus und schlug in dem Moment nach dem Bokblin, als dieser in Reichweite war. Der Bokblin war besiegt. Sebariell kam stolpernd auf dem Turm zum Stehen und atmete tief ein und aus. Das war knapp, dachte er. Dann hielt Sebariell inne und horchte, ob die anderen Bokblins etwas gehört hatten... doch es blieb ruhig.

    Langsam stieg er die Leiter des Turms hinab. Als er unten war, sammelte er die Pfeile ein, die der Bokblin zurückgelassen hatte und schlich augenblicklich zum Höhleneingang. Vorsichtig schaute er um die Ecke. Eins... zwei... drei... vier Bokblins. Das konnte er schaffen, wenn er achtsam war. Er trat insSichtfeld der Gegner. Sofort bemerkten sie Sebariell und stürmten mit erhobenen Waffen auf ihn los. Er ließ den ersten Bokblin näher kommen, wehrte seinen Lanzenstoss mit dem Schild ab und erschlug ihn mit gezielten Hieben. Dann lief Sebariell ein Stück zurück, um sich Raum zu verschaffen. Die nächsten Gegner näherten sich. Beide Bokblins hatten lediglich eine Keule. Er wich ihnen aus, doch da traf ihn einer an der Schulter und brachte Sebariell aus dem Gleichgewicht. Fast stürzte er, konnte den Fall aber in eine Rolle verwandeln. Er kam wieder auf die Füße. Ein Bokblin war direkt bei ihm. Mehr blind als gezielt schlug Sebariell zu und konnte den Feind erledigen. Noch zwei.

    Der nächste keuleschwingende Bokblin kam auf ihn zu. Sebariell erkannte seine Bewegungen, sich knapp zur Seite aus und konnte den Bokblin ausschalten. Der letzte Bokblin war blau und trug ein Schwert und ein Schild. Sebariell und er blockten gegenseitig die Schläge des anderen und warteten auf eine Lücke. Da täuschte der Bokblin einen Angriff vor und Sebariell schluckte den Köder. Er bekam einen Schlag in die Flanke und ging zu Boden. Der Bokblin wollte gerade zuschlagen, da rappelte sich Sebariell wieder auf und traf ihn am Kopf. Das Monster war besiegt. Sebariell blieb einen Moment stehen, sog Luft in seine Lungen und ächzte.

    Langsam schlurfte er in die Höhle. Da war sie, die Schatzkiste! Erwartungsvoll öffnete er sie... und fand darin tatsächlich einen großen Rubin, der fast 500 grüne Rubine wert war! Sein Glück kaum fassend, steckte er das wertvolle Beutestück ein. Anschließend schlurfte er aus der Höhle. Er schaue sich um, was er an Ausrüstung der Bokblins gebrauchen konnte und sammelte schließlich einige Pfeile sowie das Reiseschild des blauen Bokblins ein. Nun konnte sich Sebariell auf den Rückweg zum Stall machen, um sich auszuruhen...


    >>>> reist zum Stall der Berge

    "Smile, my Dear. You know, you're never fully dressed without one!"




  • >>> kommt mit Sebariell, Brom, Evelyn und Symin aus der Gerudo Wüste


    Nun standen sie da. Die Luft war deutlich wärmer geworden, je näher sie dem Gebirge kamen, das sich vor ihnen in den Himmerl bohrte. Unübersehbar der Todesberg mit seinen markanten Wolken die ihn stets umringen. Bereits, seit sie die Region betreten hatten, spürten die Gefährten, dass sich etwas in ihrer Umgebung veränderte. Neben der aufkommenden Wärme, die selbst hier unten zu spüren war, lag der leichte Geruch von Asche und erhitztem Gestein in der Luft. Je weiter sie an den Fuß des Gebirges kamen, desto deutlicher wurde es. Brom schien das als Einzigen nicht zu stören, im Gegenteil. Es wirkte beinahe, als würde der Berg und sein Geruch ihn förmlich anziehen. Immerhin war es ja auch seine Heimat, der sei immer näher kamen. Auf der Reise hierher war beinahe kein Tag vergangen, an dem er ihnen nicht von seinem Zuhause erzählte. Die Steine waren dort die Köstlichsten und die heißen Dampfbäder suchten ihresgleichen. Die Hitze sei auch gänzlich anders, als in der Wüste. Nicht so trocken und es sei bei weitem nicht so sandig. Der Boden sei viel besser dazu geeignet, mit seinen großen Füßen darauf zu wandern. Nicht so wie im Sand, wo er mit jedem Schritt einsank und keinen festen Halt fand. An Rollen war nicht zu denken aber auf den Pfaden zum Berg hinauf war er schon oft gerollt.


    Sebariell war angesichts seiner Verletzung auch guten Mutes. Zu ihrer aller aber vor allem seinem Glück konnten sie im Stall nahe der Wüste eine Heilerin ausfindig machen. Sie war nur auf der Durchreise aber blieb noch einen Tag, um Sebariells Wunde anzusehen und sie zu versorgen. Malkus glaubte, dass Sebariells gutes Aussehen nicht unwesentlich daran beteiligt war, dass sie so bereitwillig half. Sie verlangte auch nur wenige Rubine für ihre Hilfe. Die Gefährten mussten mehr oder minder lediglich für die Kräutersalbe bezahlen, welche die Heilerin Sebariell auftrug. Sein Auge war schwer verletzt, aber sonst ging es dem Burschen nicht schlecht. Er brauchte nur etwas Ruhe. Wenn die Göttinnen wollten, würde sein Auge wieder vollständig heilen und bis auf eine schicke Narbe würde sonst nichts bleiben von dem gefährlichen Todeskampf. Als die Heilerin sich verabschiedete, waren die Gefährten noch zwei weitere Tage im Stall geblieben. Sie alle hatten die Rast dringend nötig. Es half ihnen auch, die Geschehnisse in Ruhe verarbeiten zu können. Malkus lernte ein süßes Mädchen kennen und verbrachte eine Nacht mit ihr, sehr zum Missfallen seiner Gefährten, die ihn dazu drängten, keine unnötige Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Es war so schon gefährlich, von jemandem aus Mordreds Bande gesehen zu werden. Eine Gruppe wie sie war selbstverständlich auffällig. Aber Malkus hatte das nicht gekümmert. Er war eben Malkus. Nach ihrer Rast waren sie weitergezogen und den Pfaden in Richtung Eldin gefolgt. Es dauerte mehrere Tagesmärsche bis sie endlich die Grenze der Region erreichten. Brom war kaum zu bremsen. Jeden Abend, wenn sie ihr Lager aufgeschlagen hatten, fragte er, ob sie wirklich schon Rast machen wollten. Er habe noch etwas Energie übrig und konnte ja jene tragen, die zu müde waren. Wie ein kleines Kind freute sich der Gorone auf sein Zuhause. Aber wer hatte es ihm verdenken können?


    Als sie dann endlich näher kamen leuchteten seine kleinen dunklen Augen wie Sterne und seine Energie schien sich zu verdoppeln. Nun waren sie am Fuß des Berges angelangt. Ein kleiner Pfade führte ins Gebirge, ein Wegweiser, der von der Hitze bereits gänzlich unlesbar geworden war, hätte wohl verraten, wohin der Pfad sich erstreckte. Doch mit Brom an ihrer Seite brauchten sie keine Wegweiser, Karten oder dergleichen, denn hier kannte er sich aus. Malkus war sehr gespannt, das Dorf der Goronen mit eigenen Augen zu sehen. Er hoffte jedoch inständig, dass es dort nicht bloß Goronenmädchen gab, die in den heißen Quellen badete. Gegen die Hitze hatte er nichts einzuwenden. Heißes Klima bedeutete weniger Kleidung. Er hatte zwar einmal von einem Reisenden gehört, dass es am Gipfel so heiß würde, dass dort nur Goronen überleben könnten, aber so heiß konnte es dort doch nicht sein, oder etwa doch?

    Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen

    #75: Me and the Boys


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    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"

  • "Ihr müsst sehr auf Euer Auge aufpassen, werter Sebariell. Zwar habe ich die Wunde gereinigt sowie vernäht und auch die Heilkräuter werden ihren Dienst tun, doch so schwer wie es euch erwischte, kann es sein, dass euer Augenlicht dennoch erlischt." Die Worte der Heilkundigen echote noch mahnend in seinem Kopf, während Seba die lederne Augenklappe, die nicht mehr war als ein umfunktionierter Gürtel, den er mit ein paar Griffen und Nähten angepasst hatte, mit den Fingerspitzen zurecht zupfte. Sie hatte versucht ihm etwas von beschädigter Netzhaut zu erklären, doch ganz genau hatte er sie nicht verstanden. Jedoch nahm er seither ihren Rat ernst und trug die Augenklappe die meiste Zeit des Tages. Wann immer er sie abnahm, war es Seba so, als könne er etwas besser sehen, doch verschwommen und trüb blieb es dennoch. Vermutlich würde sich das auch nie mehr ändern. Wenigstens erlaubte sich Malkus eine Witzel, was dazu führte, dass auch Brom und Symin Seba bald nicht mehr wie ein rohes Ei behandelt. Dies machte die Reise nach Eldin deutlich angenehmer für den Schmied. Nur Evelyn betrachtete ihn zwischendurch noch argwöhnisch oder besorgt. Durch ihr verändertes Anlitz war das nicht so leicht zu erkennen...


    Schließlich hatten sie die Grenzen Eldins erreicht und die Ausläufer des Todesberges und seines umliegenden Gebirges begrüßten die Gefährten mit warmen Verwehungen und dem Versprechen auf eine tödliche Hitze in der Luft. Broms glücksdurchfluteten Worte kamen Seba wieder ins Gedächtnis. Der Gorone hatte von seiner Heimat geschwärmt und Seba kam nicht umhin, dabei zu grinsen. So viel rohe Kraft und ein Körper, so groß, dass ein ausgewachsener Mann daneben wie ein Kind wirkte, dennoch klang Brom bei seinen Erzählungen selbst wie ein aufgeregtes Kind. Seit jenem Lagerfeuer am Rande der Wüste, nachdem sie knapp Mordreds Höhlen entkommen waren, sprach Brom in den höchsten Tönen von Goronia, der Heimstatt der Goronen, nahe des Todesberges. Auch Sebariell war nun gespannt, wie es dort aussah. Die Goronen verstanden sich auf ihr Handwerk, dem Abbau von Erzen und anderen Schätzen, die verborgen im Schosse der Berge schlummerten. Auch er würde gerne einen Blick in die Minen der Goronen werfen, sollten sie dies gestatten.


    Während sie sich langsam dem Pfad folgend nach oben bewegten - man konnte von weitem bereits den Stall am Berge sehen, was Sebariell an den Anfang seiner Reise und jene Bokblin-Höhle in der Nähe erinnerte -, kam der Schmied nicht umhin, darüber nachzudenken, wie sie der tödlichen Hitze des Berges wohl widerstehen konnten. Er hoffte sehr, bald Antworten zu bekommen, sonst würde ihre Reise hier enden müssen - außer vielleicht für Brom.

    "Smile, my Dear. You know, you're never fully dressed without one!"




  • Seit Brom weiß, das es zurück in seine Heimat geht, wird er immer aufgeregter.


    Als sie mit Sebariell im Stall ankamen und er dort behandelt wurde, konnte er es kaum erwarten, das die Reise weiterging. Er konnte kaum noch an etwas anderes Denken. Erst jetzt wurde ihm wieder bewusst, wieviel Heimweh er hatte. Er hatte seine Eltern schon so lange nicht mehr gesehen.


    Durch die Abenteuer in den letzten Tagen und Wochen, war er so abgelenkt gewesen, das er kaum noch an seine Eltern gedacht hatte. Aber jetzt konnte er es kaum erwarten, sie endlich Mal wieder zu besuchen.


    Irgendwann ging die Reise dann endlich weiter und war auch ziemlich ereignislos, weshalb sie gut voran kamen. Das freute Brom umso mehr.


    Als sie dem Stall am Berg immer näher kamen und Brom schon langsam die angenehme Wärme seiner Heimat spürte, bemerkte er allerdings mit Besorgnis, wie seine Gefährten immer langsamer wurden. Ihnen machte die zunehmende Hitze mehr und mehr zu schaffen. Wie sollten sie da nur jemals Goronia erreichen.


    Hoffentlich gab es in dem Stall jemanden, der ihnen die kühlenden Tränke verkaufte, die es für kurze Zeit ermöglichten, dieser Hitze zu entkommen.


    Besser wäre es natürlich, sie bekämen schon hier eine Ausrüstung gegen die Hitze, aber die gab es nur in Goronia, soweit Brom wusste. Eventuell könnte er zunächst allein nach Goronia weiterreisen, um dort die Rüstungen für die Gefährten zu besorgen und dann zurückkehren. Aber das würde wohl zu lange dauern und er war sich auch nicht sicher, ob sie genug Rubine zusammen bekämen, für 4 komplette Rüstungen.


    Ob es wohl noch eine andere Möglichkeit gab, sich längere Zeit vor der Hitze zu bewahren. Und wer konnte ihnen dabei bloß helfen.


    Sagt Mal, wisst ihr schon wie ihr auf den Todesberg kommen wollt? fragte Brom daher die anderen. Die Hitze macht euch doch jetzt schon zu schaffen. Und selbst dann, wissen wir ja noch lange nicht wo wir suchen sollten, da niemand von uns diese antike Schrift auf den Fetzen lesen kann. Es könnte also Tage oder Wochen dauern, bis wir Mordred dort entdeckt haben. Bis dahin wärt ihr vermutlich längst verkohlt, ohne ausreichenden Schutz. Wäre es vielleicht hilfreich zunächst jemanden zu finden der sich mit antiken Schriftzeichen auskennt? Vielleicht hat dieser jemand auch eine Lösung gegen die Hitze? gab Brom zu bedenken.


    Er glaubte allerdings nicht daran, das irgendeiner bisher irgendeine Ahnung hatte, wie sie dort überleben sollten oder wo sie einen Spezialisten für antike Schriftzeichen fänden. Und selbst wenn, würde es vermutlich bedeuten, einen Umweg in Kauf zu nehmen. Aber falls es eine Möglichkeit gäbe, wie sie sicher auf den Todesberg kämen, wäre Brom bereit, seiner Heimat nochmals den Rücken zu kehren, wenn sie anschließend sicher den Berg erklimmen könnten.

  • Die warmen Winde am Fuße des Todesberges öffneten sich wie ein Vorhang, der schlagartig vor einem Lagerfeuer geöffnet wurde. Die dicke Luft war mit einem Messer zu schneiden und die aufsteigende Hitze vom Boden waberte glimmend entgegen den einfallenden Sonnenstrahlen. Evelyn hatte während des Fußmarsches nicht viel geredet, im Gegenteil. Ihre Gedanken kreisten hauptsächlich um Mordred und seine Gefolgsleute, die einiges an Vorsprung erlangt hatten. Es war wichtig, Sebariell zuerst zum Stall zu bringen bei dem er von einer Heilerin behandelt wurde, und dennoch kostete dieser kleine Schlenker einige Tage.


    Der Umstand wurde nicht besser, da die Gruppe bereits einiges von ihrem Tempo einbüßen mussten und der steile Weg hinauf zum Gipfel noch einiges an Anstrengung kosten dürfte. Die junge Kriegerin blieb kurz stehen und streckte ihre Arme. Ihre knackenden Knochen hallten über den staubigen Pfad hinauf zum Berg und ihre Augen fokussierten einige Spuren auf dem Boden. Sie wischte sich einige Schweißperlen von der Stirn und setzte ihre Kapuze ab. Ihr Knie drückte eine kleine Kuhle in den Sand und ihre Finger glitten über Spuren, die aussahen wie tiefgelegte Hufenspuren eines Zugtieres. Sie blickte angestrengt zu ihrer Gruppe. “Kommen oft andere Händler hier vorbei?“ Sie zeigte auf einige Fuß-, Rad- und Hufenspuren. “Ich befürchte, dass Mordreds Leute bereits hier sind….“ Sie ersuchte den Blick zu Malkus sowie Brom, schweifte dann zum nachdenkenden Sebariell. “Ehe wir einen Fuß weiter setzen, müssen wir uns auf alles gefasst machen. Wir müssen hoch konzentriert bleiben. An jeder Ecke könnte ein Hinterhalt auf uns lauern und zugleich macht die Hitze unsere Reise nicht besser. Ich schlage vor, wir lösen erst das Wärmeproblem, um uns dann Gedanken zu machen, welche Pfade oder Tunnel wir zur Stadt aufsuchen.“ Sie blickte nun zum Goronen und grinste dabei. “Allerdings sind wir im Vorteil. Wir haben etwas, was unser Feind nicht besitzt. … Du kennst dich hier am Besten aus mein Großer. Gibt es hier irgendwelche Abkürzungen, die von Wanderern nicht benutzt werden?“ Sie blickte gegen den Gipfel des Vulkans und sog die scharfe, nach Lagerfeuer riechende Luft in ihre Nase ein.

  • Die Gefährten legten eine kurze Rast an einem der Wegweiser ein, der weiter den Pfad hinauf zeigte und schon völlig verwittert war. Er nickte Evelyn zu. Brom ist hier ihr großer Trumpf. Wie Symin es in der Wüste getan hat, würde Brom, der hier heimisch war, sie sicher durch das unwegsame Gelände führen. Im Dorf der Goronen würde man sie gastfreundschaftlich Empfangen und er konnte ihnen die Bräuche der Goronen zeigen. Mit etwas Glück konnte jemand im Dorf ihnen weiterhelfen. Malkus glaubte nicht, dass sich Mordreds Versteck zu nah an den heißen Lavaseen und Flüssen des Berges befindet. Es wäre selbst für jemanden wie Mordred ein zu großer Aufwand, sein Lager vor der sengenden Hitze zu schützen, geschweige denn, die Mitglieder seiner Bande. Malkus war sich fast sicher, dass Mordred sich in einer der Höhlen versteckt hielt, in denen die Hitze erträglicher war.


    "Sag, wie weit ist es bis zu deinem Dorf, Brom?"


    Malkus hoffte, dass es nicht weit war und er hoffte, das neben Goronen vielleicht noch ein paar Händler oder gar Händlerinnen sich im Dorf aufhielten. Wenn die Goronen so fleißig darin waren, Erze und Edelsteine aus dem Berg zu schlagen, würde es dort sicherlich nur so von Frauen wimmeln, die sich für die kleinen Klunker interessierten. Malkus war so in Gedanken versunken, dass er Broms Antwort erst beim dritten Mal vernahm. Er lächelte, als die letzten Überreste seiner Gedanken sich in den heißen Bädern der Goronen, von denen er schon gehört hatte, auflösten.


    "Ist es in deinem Dorf unerträglich heiß oder können wir dort in unseren normalen Kleidern die Hitze ertragen?"


    Malkus war sich nicht sicher, wie sie sich vor der Hitze schützen konnten. In der Stadt der Gerudo waren es neugierige Blicke der Wachen, vor denen sie sich schützen musste, aber dies war mit ein paar feinen Stoffen getan. Die Hitze am Berg konnte so schlimm werden, dass Abenteurer kühlende Rüstungen tragen musste, um sich vor der Hitze zu schützen und die waren bestimmt etwas schwerer zu bekommen, als ein paar Stoffe.

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    #75: Me and the Boys


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    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"

  • Der Wegweiser, an dem die Gefährten Rast machten, war von grünem Kletterpflanzen umwuchert, die das Gestein mit ihren Ranken durchstießen. Die in den Stein gemeißelten Wegbeschreibungen waren von den Jahrhunderten der Witterung fast gänzlich verschwunden, doch konnte man gerade noch so erahnen, was sie einst kündeten. Doch auch ohne diesen Wegweiser war der Stall am Berge weiter oben bereits gut erkennbar.

    Sebariell zog an seiner Augenklappe, um etwas Luft an sein Auge zu lassen. Die Wärme ließ ihn unter dem Leder noch mehr Schwitzen. Mit seinem gesunden Auge beobachtete der Schmied Brom, der geradezu von Fragen durchlöchert wurde. Aber wenn wunderte das? Der Gorone war Experte für diese Gegend. Wenn nicht er, wer hätte dann Antworten für sie? Brom saß auf dem Boden im Schneidersitz und hatte die Arme verschränkt, während er fieberhaft zu Grübeln schien. Vermutlich hatte er sich noch nie Gedanken dazu gemacht, wie Menschen auf den Todesberg kamen. Schließlich meinte Brom nur, dass es vielleicht hilfreich wäre, jemanden aufzusuchen, der sich mit antiken Schriftzeichen auskannte, da er die Schrift auf dem Kartenfetzen lesen konnte und auch eine Lösung für das Hitzeproblem haben könnte. Sofort musste Seba an Robelo denken, der nicht allzu weit von hier in Akkala lebte. Dann aber fiel ihm ein, dass dieser Gelehrte derzeit gar nicht in Akkala war - was ja überhaupt ursprünglich der Grund war, weswegen Seba sich auf die Reise begab. Das würde also nichts bringen.

    "Ein guter Vorschlag, Brom. Aber ich halte ehrlicherweise nichts davon, wieder einen Umweg zu machen. Es hat lange gedauert, hierher zu kommen - allein schon wegen mir. Da dürfen wir uns keine weiteren Abstecher erlauben. Sonst entwischen uns Vara und Mordred am Ende noch." Dann grübelte Sebariell seinerseits. "Wie wäre es, wenn wir erst einmal zum Stall gehen? Er ist nicht mehr weit weg von hier und wir haben vielleicht Glück, dort jemanden zu finden, der uns weiterhelfen kann. Die Ställe sind ja Treffpunkt der unterschiedlichsten Händler."




    Harald ächzte still in sich hinein, während er am Rande des Höhleneingangs stand und sich das stopelige Kinn kratzte. Seit mehreren Tagen waren sie nun hier oben und suchten nach diesem vermaledeiten Artefakt. Niemals würde Harald es wagen, Lady Vara in Frage zu stellen. Doch Mordred? Diesem Kerl traute er so weit, wie er ihn mit seinem verbliebenen Arm hätte werfen können.

    Schweiß begann sich auf seiner Stirn zu bilden und ihm in die Augen zu fließen. Er blinzelte mehrmals, dann griff er nach dem Schlauch an seinem Gürtel, nahm einen großzügigen Schluck der zähen Flüssigkeit und sofort ließ die beginnende Hitze nach. Dieser Trunk war wahrlich ihrer aller Rettung und Harald tat gut daran, ihn regelmäßig zu nehmen. Erst gestern sah er, wie einer von Mordreds Männern sich spontan entzündete, da er keinen Trunk mehr übrig hatte. Nicht umsonst hieß dieser Ort Todesberg...

    Während die zähe Flüssigkeit sich ihren Weg seinen Rachen hinunter bahnte, schaute Harald in südwestliche Richtung. Dort irgendwo lag die Gerudowüste. Eigentlich hätte er mittlerweile einen Lagebericht von Leonid bekommen sollen. Doch dieser blieb stumm, was Haralds Stirn mehr Falten bescherte. Konnte es sein, dass etwas vorgefallen war? Nur zwei Möglichkeiten kamen ihm in den Sinn. Entweder hatten sich Mordreds Männer gegen ihn aufgelehnt und ihn getötet, da das Bündnis mit Mordred eh auf einem brüchigen Fundament baute, oder aber Evelyns Gruppe hatte das Versteck gestürmt. Beides schien wahrscheinlich. Harald brummte und beschloss, mit seiner Herrin darüber zu sprechen. Er drehte sich um und stieg hinab in die Dunkelheit der Höhle...

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  • Alle Gefährten vertrauten darauf, das Brom wusste wie man auf dem Todesberg überlebte, ob sie da nicht auf das falsche Pferd setzten? Denn schliesslich musste sich Brom noch nie darüber Gedanken machen, denn für ihn war es der natürliche Lebensraum. Er hatte kein Problem mit der Hitze.


    Brom versuchte trotzdem, das spärliche Wissen, das er darüber hatte einzusetzen. Deshalb suchte er mit seinen Gefährten gleich nach einem bestimmten Händler, als sie den Stall endlich erreichten. Seltsamerweise war er nicht bei den anderen Händlern, um seine spezielle Ware anzubieten. Überraschend fand Brom ihn am Tresen, wo er bei einem Bier saß und es war garantiert nicht sein erstes, da zum einen einige leere Gläser neben ihm standen und zum anderen sah man ihm deutlich an, das er über den Durst getrunken hatte. Überhaupt, wie sah er aus, als hätte sich seit Tagen nicht mehr richtig gewaschen.


    Denny, was um Himmelswillen machst du hier? sprach Brom ihn erschrocken an. Warum bist du nicht bei den anderen Händlern und bietest deine speziellen Waren an? Meine Gefährten hätten auch Interesse an ihnen, wenn sie halten was du versprichst.


    Der angesprochene hob schwer seinen Kopf und musterte zuerst Brom und dann seine Gefährten.


    Ein Gorone in Begleitung von einer halbe Portion, eines Sehbehinderten, einem Schurken und einem ... Dämon... Hicks... antwortete er daraufhin. Was könntet ihr wohl auf dem Todesberg wollen? ... Kann mir auch egal sein... Hicks... Ich kann euch nichts verkaufen... Hicks... Seit einiger Zeit werden sämtliche Rohstofflieferungen auf dem Weg zum Stall abgefangen... Hicks... Ich hab seit Ewigkeiten nichts mehr verkaufen können... Ich bin so gut wie... Hicks... Pleite. Wenn auch die nächste Lieferung abgefangen wird... und das wird wahrscheinlich passieren... kann ich meinen Laden dicht machen... Hicks... Dann bin ich Bankrott... Darum gönne ich mir hier noch Mal etwas... Hicks... Drinks, solange ich mir diese noch leisten kann...


    Brom war erschrocken, als er diese Auskunft erhielt. Umso mehr da er selbst Händler ist und daher gut nachvollziehen kann, wie sehr die Existenz von den Lieferungen abhing. Er musste Denny helfen. Außerdem brauchten sie unbedingt seine spezielle Ware. Dabei handelte es sich um Tränke, die es einen wohl ermöglichen, längere Zeit in heißer Umgebung zu überleben.


    Denny, wann kommt denn die nächste Lieferung? Können wir dir irgendwie helfen? fragte Brom ihn.


    Der angebrochene musterte die Gruppe erneut und lachte freudlos bevor er antworte: Wie will dieser zusammengewürfelte Haufen mir helfen... Hicks... Mir ist nicht mehr zu helfen... Aber wenn es euch wirklich ernst ist... Hicks... Dann sorgt dafür dass die nächste Rohstofflieferungen heile im Stall ankommt... Hicks... Sie müsste schon auf dem Weg sein... Wahrscheinlich haben sie das Gebiet um den Todesberg... Hicks... Schon erreicht, aber genau dort passieren ja die Überfälle... Hicks... Solltet ihr es wiedererwartend schaffen... Brau ich euch ein paar Tränke... Hicks... Ansonsten bin ich verloren...


    Brom und die anderen Blickten sich gegenseitig an. Vermutlich hatten alle den gleichen Gedanken. Sie wussten wer wahrscheinlich hinter den Überfällen steckte, den er brauchte die Medizin genauso dringend wie sie, um auf dem Todesberg zu überleben. Mordred! Ihnen blieb vermutlich nichts anderes übrig, als nach dieser Rohstofflieferung zu suchen und sie sicher zum Stall zu bringen. Falls Mordreds Handlanger tatsächlich die Lieferung angreifen sollten, könnten sie zu dem eventuell einen Hinweis darauf erhalten, wo er war.

  • Evelin lauschte abseits des Stalles den Worten des Händlers, den Brom aufgegriffen hatte. Eigentlich wollte sie sich fernab des Stalles positionieren, nicht um nach Feinden Ausschau zu halten, sondern eher aufgrund ihres Aussehens nicht aufzufallen. Der Plan ging eher nach hinten los, da ihre Gruppe voll ambitioniert sie mitschleifte. Andererseits fühlte sich Eve unter ihren Leuten wieder ein Stückweit normal und als Mensch, obgleich sie mit ihrem Aussehen einige unschöne Blicke der Wanderer auf sie zog.

    Jedenfalls war nicht all zu viel Trubel am Stall, was womöglich an der auftretenden Hitze lag.


    Eve löste sich mit ihren verschränkten Armen vom Pfeiler des Zeltes und drehte eine kleine Runde. Die angebundenen Pferde am Stall schabten angestrengt mit ihren Hufen und hinterließen im Dreck einige Furchen. Der Stallwärter haute seine Mistgabel in das nebenliegende Heu und wischte sich mit seinem Handrücken über die Stirn, stieß einen lauten Seufzer heraus und schluckte tief. Als die Kriegerin an ihm vorbeiging, trafen sich beider Blicke und der Stalljunge nickte der Kriegerin mit einem Lächeln im Gesicht freundlich zu. >>“Guten Tag gnädige Frau. Die Arbeit ist unglaublich anstrengend und die Pferde fressen wie Scheunendrescher. Ich bin froh, wenn der lang ersehnte Feierabend läutet. Hehe.“<< Eve erhob eine Hand und winkte dem jungen Herr zu, nickte kurz und versuchte zustimmend den Smalltalk schnell zu beenden. Eve war keine Frau großer Worte, weswegen Smalltalk so gar nicht ihr soziales Fachgebiet war.


    Sie entfernte sich mit leichten Schritten und bog weiter um die nächste Ecke des Zeltes. Nichts ungewöhnliches. Ein paar Holzscheitel waren aufgerichtet. Daran gelehnt ein Besen, eine Schaufel, ein paar Utensilien für ein Lagerfeuer wie eine Feuerzange und einen Spachtel, eine kleine Axt die in einem Baumstumpf steckte. Eve streunte weiter und blickte in Richtung des großen Berges. Auf einer Seite war es unglaublich beeindruckend. Die spitzen der Gesteinsmassen umhüllt von wabernder Luft erzeugt von den Lavaseen.


    Wieder zurück am Zelteingang, lehnte sie sich wieder an ihren Pfeiler und zog ihre Kapuze noch enger ins Gesicht, sodass man nur teilweise ihre Augen erkennen konnte. Aus ihrer Tasche fischte sie eine verblichene, undurchsichtige Flasche mit rotem Inhalt, öffnete diese indem sie an dessen Korken zog und nahm einen kräftigen Schluckes des alkoholischen Getränkes. Sie leckte sich über ihre Lippen und hielt die Falsche fest in ihrem Griff, während die Arme wieder in die verschränkte Ausgangsposition zurückgingen.


    Im Hintergrund hörte sie, wie eines ihrer Kameraden aufschloss. Mit dem stetigen Blick gegen den Pfad gerichtet, nahm sie noch einmal einen Schluck. “Mordred ist immer einen Schritt voraus. Das kotzt mich an. Wie kann so ein dämlicher Vollidiot ständig voraus sein? Er pachtet das Glück der Dummen. Aber eines muss man ihm lassen. Er mag zwar mit seinem brachialen Hohlschädel ständig durch die Wand gehen, aber er weiß was er tut…“ Die Flasche gluckerte, als sie noch einmal einen roten, kräftigen Schluck des Schnapses nahm. “Wie siehts aus? Retten wir die Händler oder bahnen wir uns unseren eigenen Weg?“

  • Malkus stand der Schweiß auf seiner Stirn, obwohl er sich seit ihrer Ankunft am Stall nicht angestrengt hatte. Er hatte sich etwas Abkühlung erhofft, aber zugleich sagte ihm eine Stimme im Kopf, dass er die vergeblich suchen würde. Hier am Berg würde er nichts finden als heiße Quellen und schwüle Luft. Irgendwie vermisste er das gemäßigtere Klima in Kakariko, nachdem sie von der sengenden Sonne in der Wüste nun auf einem Vulkan herumspazierten. Malkus hatte nichts gegen warmes Wetter, vor allem, weil dies dazu führte, dass Leute sich leichter bekleiden, was er gerade bei Frauen besonders begrüßte, aber die ständige Hitze, der sein Körper nun ausgesetzt war, schien ihre Spuren zu hinterlassen. "Ich hoffe, wir finden schnell, wofür wir hierher gekommen sind." murmelte er, während sich Brom mit einem Händler unterhielt, der alleine an der Bar saß. Malkus bemerkte, wie der Händler ihn etwas abschätzig musterte, er konnt aber nicht verstehen, was er zu Brom sagte. Vielleicht kümmerte sich Brom um etwas, das die Hitze erträglicher machen würde.


    Malkus gesellte sich nun doch zu Brom und den anderen und konnte gerade noch aufschnappen, dass der Händler in Schwierigkeiten zu stecken schien. Abgesehen von der hohen Rechnung an der Bar plagten den Händler wohl Lieferschwierigkeiten. Eve, die Malkus zuerst gar nicht bemerkt hatte, schlussfolgerte sogleich, dass Mordred hinter den gestohlenen Lieferungen stecken musste. Eines war jedenfalls klar, wer oder was hinter den Überfällen steckte, hatte es auf die Ladung abgesehen und die sorgte dafür, dass man es in der unerträglichen Hitze am Berg aushalten konnte. "Na klar helfen wir!" sagte Malkus ohne zu zögern. Er erinnerte sich an die letzten Händler, denen sie ausgeholfen hatten. "Und wenn wir dir deine Ladung besorgen, könntest du uns ja als kleines Dankeschön sozusagen, neben deiner unendlichen Dankbarkeit, ein paar dieser Tränke brauen, von denen du sagst, dass sie gegen die Hitze schützen, nicht wahr?"


    Malkus war entschlossen, dem Händler zu helfen und er spürte, dass seine Gefährten der selben Ansicht waren. Selbst Sebariell, der sich gerade noch von der letzten Attacke erholte, schien zuversichtlich. Malkus hoffte, dass er sich nicht übernehmen würde und just in diesem Moment bekam er Zweifel, ob er den armen Seba da nicht vorschnell in das nächste Abenteuer gedrängt hatte, das nicht ungefährlich war. Andererseits - sie waren ohnehin auf der Suche nach Mordred und seiner Bande, eine Konfrontation wäre unvermeidbar und so hätten sie vielleicht sogar einen Vorteil gegenüber den Halunken, wenn sie dafür sorgen konnten, dass sie keine Möglichkeit hatten, sich vor der Hitze zu schützen.

    Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen

    #75: Me and the Boys


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    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"

  • Es war ein Phänomen, musste Sebariell feststellen. Irgendwie schaffte es Brom immer wieder rein zufällig die richtige Person zur richtigen Zeit zu kennen oder kennenzulernen, um den Gefährten weiterzuhelfen. Vermutlich lag es an dem Händlergeschick des Goronen, dachte der Schmied und schob den lächerlichen Gedanken beiseite, dass der Gorone gar magische Fähigkeiten besitzen könnte.

    Jedenfalls ging es von diesem Moment an schnell. Nachdem sie mit diesem Händler - sein Name war Denny - gesprochen hatten und Malkus ihre Hilfe angeboten hatte, machten sich die Gefährten auf den Weg. Sie gingen den Pfad hinab, den sie gekommen waren, und ließen den Stall hinter sich. Eigentlich hätte Sebariell dort gerne eine kurze Rast eingelegt, doch jetzt galt es erst einmal diesen Diebstählen nachzugehen, die ihnen diesen ominösen Trank einbrachten und im Idealfall sogar eine Spur zu Mordred bereithielten.


    Nachdem sie ein Stück weiter gegangen waren, konnten sie von einer Anhöhe einen Blick auf die Umgebung werfen. Weiter vor ihnen lag eine Wegkreuzung, die zum Stall am Berg führte, aber auch in Richtung Phirone, wo das Dorf der Zoras lag. Dahinter breitete sich das Sumpfgebiet aus, auf dessen anderer Seite sie einst an einem Lagerfeuer auf Evelyn getroffen waren. Es war nur einige Tage her, doch kam es Sebariell bald wie Jahre vor!

    Wenn er den Blick nach rechts neigte, konnte er einen Pfad ausmachen, der sich zwischen einem Fluss und den Ausläufern des Eldingebirges schlängelte. Seba deutete mit seiner Hand in diese Richtung. "Wenn ich ein Bandit wäre, würde ich wahrscheinlich diesen Pfad da wählen, um meiner Beute aufzulauern. Mit dem Gebirge hinter sich und dem Fluss vor sich, können die Banditen wahrscheinlich ihre Opfer gut in die Mangel nehmen."

    Symin nickte zuerst zustimmend. "Ein gutes Gespür beweist du hier, Seba. Ich hatte den gleichen Gedanken."

    Auch Evelyn, Malkus und Brom schienen keiner anderen Meinung zu sein. "Dann lasst uns weiter in diese Richtung gehen, aber möglichst verborgen, um keine Aufmerksamkeit zu erregen. Vielleicht können wir die Banditen dann auf frischer Tat ertappen." Sebariell setzte sich in Bewegung und gemeinsam mit den anderen gingen sie den Pfad weiter bergab.

    "Smile, my Dear. You know, you're never fully dressed without one!"




  • Sebariell beweiste ein gutes Gespür, bei der Wahl des möglichen Ortes für den Überfall. Brom kannte die Bergketten um den Todesberg wie seine Westentasche, schließlich war er hier in den Bergen aufgewachsen. Daher hatte er auch gleich eine Idee, wo die Banditen lagern könnten, denn von dort hätten sie einen guten Ausblick auf den genannten Pfad. Es gab zwei Zugänge. Den einen Richtung Pfad, und einen weiteren in Richtung des Todesberges. Wenn sie schnell genug waren, könnten sie dem Feind womöglich in den Rücken fallen, da irre Aufmerksamkeit wahrscheinlich auf den Zugang zum Pfad gerichtet sein sollte.


    Brom teilte seine Überlegung mit und die anderen stimmen zu. Es war gut wenn jemand das Gelände kannte.


    So schlichen sie vorsichtig über den 2. Zugang, denn es könnte ja wiedererwartend sein, das auch dieser bewacht wurde. Entweder wurden sie nicht entdeckt oder es gab wie erwartet keine Wache, denn es blieb ruhig bis sie dem voraussichtlichen Lagerplatz näher kamen. Dort hörten sie tatsächlich Stimmegemurmel. Sebariell und Brom hatten also in gemeinsamer Arbeit tatsächlich das Lager entdeckt.


    Doch wie sollten sie weiter vorgehen. Noch wussten sie nicht, wieviel Gegner ihnen gegenüber standen.


    Zögerlich meldete sich Brom zu Wort:

    Vielleicht sollte ich zunächst allein vorausgehen. Ein Gorone allein wird vermutlich am wenigsten Argwohn erwecken, schließlich ist der Todesberg unsere Heimat. Außerdem gelten wir ja allgemein als eher harmlos. Sie werden mich daher vermutlich nicht als Gefahr einstufen. So könnte ich die Lage schon einmal einschätzen.


    Die anderen stimmten ihm zu. Er würde als Gorone tatsächlich nicht auffallen, er wusste sich zu verteidigen und im Notfall konnte die anderen ihm immernoch schnell zur Hilfe eilen.


    So Schritt Brom allein weiter in Richtung Lager, nun nicht mehr ganz so vorsichtig, denn wenn er angeschlichen wäre, wäre das nur wieder verdächtig.


    Er dauerte auch nicht lange, bis er bemerkte wurde, nachdem er den Lagerplatz erreicht hatte.


    He da, wer ist da? rief man ihm entgegen.


    Ähm, entschuldigt, ich wollte nicht stören. Ich hatte nicht damit gerechnet hier jemanden anzutreffen. erwiderte Brom zurückhaltend.


    Nun sah er auch die Banditen. Es waren vielleicht 3, höchstens 5. Sie schienen nicht sehr stark bewaffnet. Neben ihnen lagen beim Zugang Richtung Pfad einige Felsen. Womöglich wollten sie eine kleine Lawine auslösen, sobald die Karawane kam, um sie zu überraschen und am weiterfahren zu hindern.


    Was glotzt du so blöde, willst du ärger? wurde er nun angeschauzt.


    Ach, lass gut sein, Otto. Das ist doch bloß ein Gorone, der ist harmlos. Kaum den Ärger Wert. Lass ihn gehen. Und du, du solltest besser gehen. unterbrach ihn ein Kumpane.


    Ähm, ja, sry. Ich wollte euch nicht stören. Ich geh dann Mal wieder... wollte sich Brom verabschieden.


    Einen Moment, rief in den Moment ein weiterer Räuber, was hast du da auf deinem Rücken. Den Rucksack kannst du hier lassen. Vielleicht können wir den Inhalt gebrauchen.


    Verdammt, dachte Brom in diesem Moment. Jetzt entwickelte es sich in eine unerwartete Richtung. Er hatte noch seinen Rucksack mit seiner Ausrüstung und den Edelsteinen auf dem Rücken, um seine Rolle als harmlosem Goronen gerecht zu werden.


    Ähm, da sind nur ein paar Steine drin, die ich gesammelt habe, versuchte er sich zu retten, wobei er etwas die Stimme erhob. Sicher nichts von Wert, das euch 3-5 irgendeinen nutzen wäre.


    Der lügt doch, ich sehe es da blinken. Das sind nicht nur einfache Steine! schrie einer der Räuber.


    Während der ganzen Unterhaltung hatte Brom sich vorsichtig immer weiter über den Platz bewegt, so dass der Blick der Räuber nun vom Zugang abgewandt war, hinter dem seine Gefährten lauerten. Er konnte nur hoffen, das die Gefährten seine Bedrängnis erkannt haben und den Räubern in den Rücken fielen.

  • Sebariell hatte ein gutes Gespür bewiesen, indem er mit seiner Annahme, wo sich die Banditen aufhalten könnten, auf Anhieb goldrichtig lag. Eve hatte fast schon das keckische Gefühl, als würde Sebariell selbst hinter den Banditen stecken. Sie musterte ihn ausgiebig von der Seite, blickte dann mit ihren Blick in die Richtung des Verstecks und dachte nach. Die Gruppe war gewachsen. Mental, Körperlich. … Es war beeindruckend, was ein Abenteuer zusammen aus ihren Gefährten machte. Als sie gerade dabei war ihre Gedanken zu sortieren und sich einen Schlachtplan zu überlegen, wurde sie von Brom unterbrochen, der geradewegs drauflos ging. Sie öffnete kurz ihren Mund, atmete tief durch, beließ es allerdings dabei etwas zu entgegnen, da der Gorone bereits ein gutes Stück zurückgelegt hatte und jedes laute Gespräch, die Banditen alarmieren konnte.


    Sie rutschte mit ihrem rechten Bein auf dem staubigen Boden umher. “Und jetzt? Warten wir?“ Sie blickte zwischen Sebariell und Malkus hin und her. “Ich schätze es dauert keine Minute, bis unser Großer auffliegt und somit ist unser Überraschungsmoment dahin …“ Man konnte in ihrer ernsten Stimmlage durchaus heraushören, dass die Situation besser durchdacht gehörte und sie sichtlich genervt war. Sollte sich später im Verlauf herausstellen, dass die Banditen wirklich Mordreds Schergen waren, dann musste man dementsprechend agieren. Hals über Kopf in eine Situation zu stürzen bei solch einem mächtigen Feind, war nach Eves Auffassung fatal. “Und was machen wir jetzt, wenn Mordred dort hinten wartet?“ Sie blickte in die ratlosen Gesichter ihrer Kameraden und sie bemerkte, dass Eves Sarkasmus angekommen war und zum Nachdenken anregte.


    Sie zuckte kurz mit den Schultern. “Ich werde den Pass hinaufsteigen und einen Umweg über die Hügel nehmen und die Banditen von hinten in die Zange nehmen. Hoffen wir, dass es wirklich „nur“ gewöhnliche Banditen sind und keine andere Überraschung dort lauert.“ Sie wandte sich kommentarlos ab und stieg die Hügel empor um einen besseren Überblick über die unbekannte Situation zu erhaschen.

  • Noch bevor Malkus sich zu Wort melden konnte, stapfte Brom los, um sich dem Stimmgewirr zu stellen. Er wollte ihm noch nachrufen, dass er das für keine so gute Idee hielt, aber Brom, der einst so schüchterne und vorsichtige Gorone hatte sich bereits ein Herz gefasst und war bereits zu weit weg. Hätte Malkus ihm jetzt noch nachgerufen, dann hätte er damit riskiert, dass Brom sofort auffliegen würde. Schließlich konnten sie von hier aus auch das Getuschel der Schurken hören. Zumindest - versuchte sich Malkus zu beruhigen - waren die Bandigen weder besonders schlau, noch besonders vorsichtig. Jede Gruppe an Händlern hätte sie dort bereits gehört und wäre vermutlich nicht in die Falle getappt, die dort warten würde. Malkus verhielt sich so ruhig wie möglich und versuchte zu lauschen, was als Nächstes passieren würde. Sollte Brom in Schwierigkeiten geraten, dann mussten sie schnell handeln. Sebariell war noch verwundet und Malkus schämte sich nun sogar ein wenig, dem Plan, die Räuber zu finden, so achtlos zugestimmt zu haben. Es hätte auch nicht geschadet, noch ein oder zwei Tage im Lager zu bleiben. Sebariells Heldenmut hatte ihn aber sofort angesteckt und er wollte schließlich nicht derjenige sein, wegen dem sie unnötig Zeit verloren. In zwei Tagen konnten Mordreds Leute bereits gewarnt sein. Immerhin waren sie in den Höhlen nicht gerade achtsam vorgegangen. Das heißt, sofern Mordred nicht ohnehin schon bescheid wusste. Er hatte seine Augen und Ohren immer schon überall gehabt und seine neue Begleiterin, Lady Vara, war Malkus noch ungeheurer. Wie konnte jemand von ihrer Schönheit nur im Inneren so verdorben und vergiftet sein? Noch bevor Malkus weiter in Gedanken abdriften konnte, hörte er dumpf, wie Brom mit jemandem sprach.


    Drei bis fünf Leute? Malkus war unsicher. Konnte Brom denn nicht zählen? Waren es jetzt nur drei Halunken, dann konnten sie sie wohl in einem frontalen Angriff überrumpeln. Aber fünf fiese Schurken waren unter Umständen für sie eine Herausforderung und es galt, mit Bedacht vorzugehen. Gerade, als Malkus zu Sebariell etwas flüstern wollte, bemerkte er, wie dieser seine Hand um den Griff seiner Waffe legte. Er machte sich kampfbereit. Sebariell schien wohl auch zu vermuten, dass ein Kampf nun nicht vermieden werden konnte. Eve teilte ihnen ihrerseits das Stück ihres Planes mit. Sie hätten wohl besser daran getan, vorher zu besprechen, was sie tun sollten. Improvation war nie ihre Stärke gewesen und doch schien es meistens gut für sie auszugehen. Vorausgesetzt, man berücksichtigt keine verlorenen Augen.


    Malkus war im Kampf ohnehin keine große Hilfe. Das Schwer seines Großvaters fühlte sich in seiner Hand vertraut an. Er hatte zuletzt mit Sebariell geübt, aber ein paar Stunden Übung ersetzten keine Jahre der Ausbildung. Er würde sich höchstens gegen ein Kind verteidigen können. Malkus setzte darauf, dass Eve und Symin die Räuber überwältigen würden. Sebariell war zuversichtlich, aber er war noch verletzt und Malkus hoffte, dass er sich hier nicht übernehmen würde und falscher Heldenmut ihm diesmal mehr, als nur ein Auge kostete. Es wurde kurz still, als einer der Räuber laut losbrüllte.


    "Holt euch den Steinfresser. Seine Juwelen gehören uns, Jungs!"

    Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen

    #75: Me and the Boys


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    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"

  • Sebariell stand mit offenem Mund da und konnte nicht glauben, was Brom gerade getan hatte. Statt sich - wie besprochen - ruhig zu verhalten und sich vorsichtig an die Banditen zu schleichen, ging er direkt auf sie zu! Der Schmied schaute sich nach links und rechts um, in der Hoffnung, seine Gefährten könnten ihm sagen, was das sollte. Aber auch die anderen wirkten ratlos bis geradezu wutentbrannt.

    "Lasst uns ruhig bleiben", sagte Sebariell beschwichtigend, während Eve die angebrachte Frage in den Raum warf, was sie machen sollten, wenn sich Morderd dort irgendwo aufhielt. Darauf wusste Sebariell nichts zu erwidern - was er auch nicht brauchte, denn Eve sprach direkt weiter. “Ich werde den Pass hinaufsteigen und einen Umweg über die Hügel nehmen und die Banditen von hinten in die Zange nehmen."

    Schnell und effizient setze sich die Ritterin in Bewegung und kletterte voller Anmut und tödlicher Präzision die Felsen hinauf. Symin wandte sich ebenfalls an Seba. "Ich werde Evelyn folgen. Vielleicht bringt uns Broms kopflose Aktion ja den Vorteil, dass die Banditen von uns abgelenkt sind." Der Schmied nickte dem Yiga zu und schon war dieser blitzschnell die Klippe hoch. Er hatte Evelyn fast innerhalb eines Atemzuges eingeholt. Die Yiga waren erstaunlich!


    Seba wandte sich anschließend wieder dem Geschehen zu, die Hand am Schwertgriff. Dabei drehte er den Kopf so, dass er Malkus mit seinem verbliebenen Auge gut sehen konnte. Der Wortverdreher verstand, was Sebariell von ihm wollte und führte seinerseits die Hand zum Schwert.

    Als ein gleißender Schmerz durch seine linke Schläfe blitzte und das Lid des verletzten Auges unwillkürlich zucken ließ, unterdrückte Seba nur wenig erfolgreich ein Ächzen. Seine Verletzung war alles andere als verheilt und würde ihn mehr behindern, als er sich eigentlich eingestehen wollte. Er fragte sich, was für eine Hilfe er in einem bevorstehenden Kampf wohl leisten könnte. Doch er schob den Gedanken beiseite und wollte sich darauf konzentrieren, eine Taktik für Malkus und sich einfallen zu lassen. Aber genau in diesem Augenblick durchstieß ein lauter Ruf das zuvor stattgefundene Getuschel von Brom und den Banditen. "Holt euch den Steinfresser. Seine Juwelen gehören uns, Jungs!"

    Bei Hylia, jetzt war jede Chance auf ein leises Vorgehen komplett zunichte gemacht worden. Sebariell starrte hinunter und sah, wie Brom panisch wurde, sich umdrehte, dabei über seine eigenen Füße stolperte und der Länge nach zu Boden fiel. Dabei begrub er zwar einen der Banditen unter sich, aber es waren noch mehr dort unten. Der einzige Vorteil, den Broms Aktion mit sich gebracht hatte, war, dass die Banditen Sebariell und den anderen den Rücken zugewandt hatten. "Malkus, es widerstrebt mir, aber wir müssen da runter. Ich zähle drei Männer zwischen uns und Brom. Ein weiterer liegt unter unserem Freund. Mehr sehe ich nicht. Lass uns runtersteigen und die Banditen attackieren. Ich nehme den linken, du den rechten. Sobald wir sie erledigt haben, stürmen wir auf den übrigen Kerl zu und nehmen ihn in Gewahrsam. Wir brauchen Informationen von ihm. Sollten mehr Leute dort lauern, überlassen wir sie Eve und Symin. Einverstanden?"

    Malkus wirkte zwar wenig zuversichtlich, doch er nickte trotzdem. Also machten sie sich auf den Weg und hofften, dass alles klappen würde.

    "Smile, my Dear. You know, you're never fully dressed without one!"




  • Während Brom zurückwich und nach einem Ausweg suchte, zählte er nochmals die Räuber vor ihm. 3 Stück, waren es nicht vorher mehr?


    In diesem Moment hörte er hinter sich ein Geräusch und einen Ausruf: Holt euch den Steinfresser. Seine Juwelen gehören uns, Jungs!


    Einer der Räuber hatte sich wohl unbemerkt hinter Brom geschlichen. Brom drehte sich um, um den Gegner die Stirn zu bieten, in der Hoffnung, das seine Gefährten ihm den Rücken freihielten.


    Dort Räuber kam mit gierigen Fingern auf ihn zu, er hatte nicht einmal seine Waffe gezogen, scheinbar unterschätzten die Gegner Brom gewaltig. Brom stürmte mit geschlossenen Augen auf den Gegner zu und wollte ihn einfach umrennen.


    Leider übersah er so einen Unebenheit, stolperte unglücklich und flog im hohen Bogen auf den Räuber, anstatt ihn umzurennen. Uff! war alles was der Räuber noch herausbekam. Brom hatten ihm wohl wortwörtlich die letzte Luft aus dem Lungen gepresst.


    In dem Moment hörte Brom hinter sich einen überraschten Ausruf. Er drehte den Kopf und sah so, das zwei seiner Gefährten (Sebariell und Malkus) 2 der Räuber überrascht hatten, der 3. war sich wohl noch nicht sicher was er machen sollte, da ihm das Erscheinen der anderen Gefährten wohl genauso überrascht hatte. Wo Eve und Symin waren, wusste Brom hingegen nicht, er hatte gerade auch andere Probleme.


    Brom musste handeln, und sich schleunigst um den 3. Gegner kümmern, bevor er sich wieder gefasst hatte. Du wolltest meine Edelsteine, meinte Brom, hier hast du sie. Mit diesen Worten zog er seinen Rucksack aus und warf ihn auf den Räuber unter sich, der sich gerade wieder aufrichten wollte. Uff! erklang es zum zweiten Mal. Brom rechnete nicht damit, das er ohne fremde Hilfe den schweren Rucksack von sich runter bekam. Um ihn könnten sie sich kümmern, wenn die anderen erledigt waren.


    Dann nahm er seinen Hammer zur Hand und eilte auf den 3. Räuber zu, der erneut überrascht war, als er den Goronen mit Waffe auf sich zu stürmen sah. Er hatte wohl noch nie mit einem Goronen zu tun gehabt, der sich wehrte. Vielleicht konnte Brom diesen Überraschungsmoment ausnutzen.

  • Eve hatte sich über den staubigen Pfad an einigen Hügeln vorbeigedrückt und eine abknickende Wendung Richtung Anhöhe unternommen. Ein kleiner Trampelpfad zwischen einigen Felsformationen war die perfekte Gelegenheit, sich auf die Hügel zu kämpfen. Sie setzte ein Bein vor das Andere und merkte an ihren Füßen, wie die Anhöhe immer steiniger und steiler wurde. Was Anfangs ein Fußmarsch glich, wurde Schritt für Schritt schwerer. Schon bald musste sie ihre beiden Hände als Unterstützung verwenden, um die letzten Meter auf die Anhöhe zu klettern.


    Oben auf der Spitze des Hügels angekommen, offenbarte sich eine unglaubliche Aussicht. Vor ihr lagen in weiter Ferne grüne Felder, saftige Wiesen, Bäume die im aufbäumenden Wind ihre Blätter tanzen ließen und umso enger ihr Blick Richtung Füße wanderte, wurde der Boden kahl, staubig und sandig. Die Sonne stach der Frau in den Rücken und warf einen bedrohlichen Schatten hinunter der kleinen Anhöhe, auf der sie stand und ihr Mantel beugte sich dem Element der Natur, dem Wind. Sie rückte ihre Brille zurecht und schweifte mit ihrem Blick auf die rechte Seite. Sie erblickte Malkus und Sebariell, die sich gerade auf den Weg machten. An ihrer Linken, hatten die Räuber sich um Brom versammelt und ihn behagt.


    Die Räuber interessierten Evelyn eher weniger. Sie wusste, dass die knallharten Jungs mit der Situation auch ohne sie fertig werden würde. Die Räuber waren unbeholfen, tollkühn. Teilweise unsicher und sie schätzten ihren Feind falsch ein. Das machte sie verwundbar. Nichts, bei dem Eve eingreifen hätte müssen. Nein. Ihre Aufmerksamkeit galt einer ganz anderen Situation. Sie überflog mit ihrem strengen Blick die Weite, versuchte Spuren oder Anzeichen von Mordred zu erhaschen. Sie kratzte sich am Kopf. Nichts. … Ihre Suche ging weiter. Wie ein Adler, erweiterte sie ihre Sinne und überflog in engeren Kreisen die Umgebung. Wieder nichts. Sie biss sich auf die Unterlippe, drehte sich dann einmal um ihre eigene Achse und blickte entgegen des großen, gewaltigen Vulkans. Sie setzte ihre Hand an ihre Stirn, da sie direkt in die Sonne starrte und lies einige Gedanken kreisen.


    Sie blickte nun wieder auf den Goronen, der die Situation unter Kontrolle behielt. Sie musste dabei unweigerlich lächeln. Irgendwie war sie Stolz auf den großen Tollpatsch. Evelyn ging in die Knie und lies ihre Hände entgegen des Bodens sacken. Dabei begutachtete sie mit zugekniffenen Lidern den Wagen des Händlers. “Ich bin mir ziemlich sicher, dass diese Banditen nichts mit Mordred zu tun haben. …“ Sie leckte sich einmal über ihre trockenen Lippen, griff in ihre Tasche und holte eine undurchsichtige Flasche Schnaps hervor. Sie benetzte mit mehreren Schlücken ihre trockene Kehle sowie ihre Lippen und beobachtete das Spektakel auf dem Kampffeld weiterhin, bereit zu sein einzuspringen, sollte die Situation eskalieren.

  • Malkus nickte zögerlich. Er vertraute Seba. Dennoch hoffte er, dass sich der Schmid nicht übernehmen würde. Sebariell hatte kurz vor Schmerzen zusammengezuckt. Seine Verletzung musste ihm zu schaffen machen. Er hoffte wohl, dass dieser kurze Moment der Schwäche Malkus entgangen wäre. Malkus war nie um eine Antwort verlegen, aber selbst er wusste nicht, wie er Sebariell überzeugen konnte, auf sich Acht zu geben. Er wusste, dass seine Worte an ihm abprallen würden, wie an einem Schild. Brom war schnurstracks in eine Falle gelaufen und die Schurken wollten sich über ihn hermachen. Selbst wenn Sebariell auf beiden Augen blind gewesen wäre, er würde Brom nicht im Stich lassen. Bevor Malkus seine Gedanken zu Ende bringen konnte, stürmte der einäugige Kämpfer schon los, das Ziel vor seinem Auge. Malkus schüttelte schnell den Kopf, als ob er mit dieser Geste versuchte, die Zweifel zu vertreiben und tat, was Seba ihm aufgetragen hatte. Ebenso stürmte er los, das Schwert fest in seinen beiden Händen, wie es ihm der Schmid gezeigt hatte. Eine Hand unter der anderen. Druck auf dem Zeigefinger und dem Mittelfinger, der kleine Finger sorgt für die Ballance. Seine Schritte wirbelten den Staub auf, der den felsigen Pfad bedeckte.


    Sebariell hatte sein Ziel bereits erreicht und den Wegelagerer in ein Duell verwickelt. Malkus versuchte, den Schurken auf der rechten Seite nicht aus den Augen zu lassen, konnte aber nicht anders, als zumindest im Augenwinkel Sebariells Bewegungen im Blick zu behalten. Er machte sich große Sorgen und hoffte inständig, dass sein Gegner nicht allzu viel davon verstand, eine Waffe zu führen. Natürlich hoffte Malkus das auch für sich selbst und den Feind, der immer näher kam. Etwas verdutzt richtete dieser nun seinen Blick auf den blonden Hylianer, der auf ihn zustürmte. Gerade noch konnte er die Waffe nach oben reißen und Malkus Schlag abwehren. Ein metallisches Rasseln erfüllte die Berghänge und prallte von dort aus hinaus in die Ebene unten im Tal. Malkus hob sein Schwert, parierte die Attacke des Gegners. Malkus versuchte sich in Sekundenbruchteilen daran zu erinnern, was Sebariell ihn lehrte. Er musste die Bewegungen seines Gegenübers lesen. Die Stellung der Beine verrät, wie der Gegner angreifen würde. Der Schurke hatte sein rechtes Bein nach vorne gestellt. Malkus versuchte sich zu erinnern, ob dies einen Angriff von rechts verrät. In Gedanken hörte er Sebariells Stimme, aber bevor diese ihm mehr verraten konnte, fuhr die Klinge des Schurken durch die Luft. Um ein Haar verfehlte er sein Ziel. Er hatte rechts angetäuscht und dann die Klinge nach oben sausen lassen. Malkus hatte Mühe, nicht ins Straucheln zu geraten. Sein Griff um das Heft des Schwerts festigte sich und er ließ das Schwert seines Großvaters hinab fahren. Mühelos schlug er die Verteidigung des Schurken beiseite. Dieser wich zurück und hob seine Klinge erneut. Doch bevor er zum Gegenangriff ansetzen konnte, blieb er wie erstarrt stehen. Malkus hatte den Schurken lange genug abgelenkt, dass sich Symin von der Anhöhe aus hinter ihn setzen und ihm den garaus machen konnte. Lautlos hatte Symin seinen Dolch in die Seite des Schurken gerammt. Sein Opfer drehte sich ungläubig zu Symin um. Dieser vergeudete keine Zeit und stach noch zweimal gezielt zu. Kraftlos sank der Körper des Schurken zusammen. Malkus, der noch immer im Adrenalinrausch war, blickte zu Sebariell hinüber. Er würde keine Sekunde verlieren, und dem Schmid zur Hilfe zu eilen.

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    "Ich dachte, du hast das Quest Item mitgenommen?!"

  • Ignoriere den Schmerz, zischte Sebariell sich in Gedanken selbst zu, als er den Abhang runtergerutscht war und etwas ungelenk aufkam. Die leichte Erschütterung quittierte sein Auge mit stechenden Schmerzsignalen, die ihn kurz schwindelig werden ließen. Ja, er war definitiv noch nicht bereit für den Kampf, doch sein Körper bewegte sich trotzdem auf sein Ziel zu. Einen letzten Blick über die Schulter offenbarte dem Schmied, dass Malkus sich ebenfalls seinem Gegner näherte. Seba glaubte an seinen Kameraden. Dieser konnte es schaffen, wenn er sich auf ihre gemeinsamen Lehrstunden konzentrierte. Kein Zweifel!


    Sebariell hatte den Banditen fast erreicht, als dieser plötzlich nach hinten blickte, aufgeschreckt von einem Geräusch, dessen Quelle Sebariell nicht ausmachen konnte. War es selbst gewesen? Der Bandit knurrte, hob eine Axt und wollte sie plump auf den Schmied niedersausen lassen. Doch dieser wich nach rechts aus, was aber dazu führte, dass er den Banditen nicht mehr sehen konnte. Verdammtes Auge, dachte er und drehte seinen Kopf, nur um festzustellen, dass der Bandit mit seinem Fuß ausgeholt hatte. Der Schmied wünschte sich seinen zerstörten Schild zurück, doch dieser war längst nicht mehr, also versuchte er den Tritt mit dem Schwert abzuwehren. Die Sohle traf auf die flache Seite des Schwertes und Sebariell fiel auf sein Hinterteil, was zu weiteren Schmerzblitzen vor seinem Auge führte. Doch er rappelte sich auf, sprang nach links und behielt den Banditen im Blick. Als dieser die Axt mit beiden Händen über den Kopf hob, sprang Sebariell nach vorne und schlug mit der flachen Schwertseite gegen die Flanke des ungeschützten Kerls. Dieser japste auf ließ seine Waffe fallen und krümmte sich vor Schmerz, während er seine Hände an die Rippen presste. Sicher hatte Sebariell ihm die eine oder andere gerade gebrochen. Er näherte sich weiter und hielt dann die Spitze seiner Klinge an den Hals des Banditen. Erst jetzt erlaubte sich Sebariell zu atmen und etwas zu entspannen.


    Der Bandit blieb gekrümmt im Staub und wimmerte kläglich, während Sebariell die Situation erfasste. Ihm gegenüber hatte Malkus seinen Gegner ebenfalls erledigen können, scheinbar mit Symins Hilfe. Brom hatte derweil einen Banditen mit seinem schweren Rucksack festgenagelt und dem anderen stand er mit Hammer drohend gegenüber, sodass dem Kerl nur noch die Kapitulation geblieben war. Gut! Doch wo war Evelyn? Er ließ seinen Blick weiter schweifen und sah dann schließlich die Ritterin, wie sie fast schon majestätisch über ihnen auf dem Abhang thronte. Ihre Blicke trafen sich und sie nickte dem Schmied anerkennend zu, woraufhin er lächeln musste.

    "Also dann!", rief Seba, sodass es alle hören konnten. "Ihr Gauner werdet uns nun einige Fragen beantworten."

    "Smile, my Dear. You know, you're never fully dressed without one!"